Talkreihe auf der ARD-Bühne Frauen streiten für eine gerechtere Zukunft
Klima, Krieg und Kapitalismus - unsere Gesellschaft muss sich gewaltigen Herausforderungen stellen. Antworten und Lösungsvorschläge liefern die Autorinnen der Talkreihe "SHEROES - Streiterinnen für die Zukunft" während der Frankfurter Buchmesse auf der ARD-Bühne.
Eine Gesprächsrunde nur mit Frauen, jeden Tag zu einer anderen Frage unserer gesellschaftlichen Zukunft: Auch in diesem Jahr sind die "Streiterinnen" auf der Frankfurter Buchmesse wieder zu Gast auf der ARD-Bühne. Von Mittwoch bis Sonntag, immer um 14 Uhr, in der Halle Forum. Die Talkreihe "SHEROES - Streiterinnen für die Zukunft" wird von der Autorin, Journalistin und Podcasterin Jagoda Marinić moderiert.
Ihre Bühnengäste sind Frauen, die sich für eine Welt einsetzen, die auch für die nächsten Generationen noch lebenswert ist, wie die Politikökonomin Maja Göpel, die Klimaaktivistin Luise Neubauer oder Krisenreporterin Katrin Eigendorf. Die Diskussionen sind im Anschluss als Aufzeichnung auf buchmesse.ARD.de und in der ARD Mediathek verfügbar.
Die "Streiterinnen"-Reihe auf der ARD-Bühne
- Mittwoch, 19. Oktober: Wir - für Alt und Jung!
- Donnerstag, 20. Oktober: Wir - können auch anders!
- Freitag, 21. Oktober: Wir - für unser Klima!
- Samstag, 22. Oktober: Wir - trotz Kapitalismus!
- Sonntag, 23. Oktober: Wir - für Frieden und Demokratie!
Mittwoch, 19. Oktober, 14 bis 15 Uhr
Wir - für Alt und Jung! ist das Thema der ersten Ausgabe der “SHEROES – Streiterinnen für die Zukunft” bei der Frankfurter Buchmesse. Politisch engagiert waren junge Menschen schon immer. In Zeiten der drohenden Klimakatastrophe erheben jedoch immer mehr von ihnen ihre Stimme. Der Grund: Die junge Generation wird deutlich stärker und länger von Folgen betroffen sein als die älteren.
Livia Gerster beschäftigt sich mit "der jungen Generation" im neuen Bundestag. Für ihr erstes Buch "Die Neuen" hat Gerster einige der jungen Abgeordneten bei ihrer Arbeit begleitet.
Die 19 Jahre alte Klimaaktivistin Ananda Klaar möchte als junge Person endlich gehört werden. In ihrem Buch "Nehmt uns endlich ernst" greift sie neben der Pandemie auch anderen Themen auf, die sie und ihre Altersgenoss:innen beschäftigen. Eines der brennendsten ist der Klimawandel: Er sorgt innerhalb der jungen Generation für Wut, Sorge, Angst und Perspektivlosigkeit.
- Livia Gerster "Die Neuen: Wie die Jugend das Parlament erobert" (C.H. Beck)
- Ananda Klaar "Nehmt uns endlich ernst! Ein Aufschrei gegen die Übermacht der Alten" (Piper)
Donnerstag, 20. Oktober, 14 bis 15 Uhr
Wir – können auch anders! Die Klimakrise ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Es gibt durchaus Stimmen, die keinen Sinn mehr in der Rettung der Welt sehen. Und es gibt solche, die das Problem schlichtweg ignorieren. Laute Stimmen sagen aber auch: Wir können das schaffen.
Eine dieser lauten Stimmen ist Transformationsforscherin Maja Göpel. Sie ist überzeugt, dass die Menschheit die vorherrschenden Krisen mithilfe von Strukturwandel bewältigen kann.
Journalistin Theresia Enzensberger beschreibt in ihrem Roman eine dystopische Zukunft, wie sie aussehen könnte, wenn wir die politischen und ökologischen Konflikte nicht lösen können.
- Maja Göpel "Wir können auch anders: Aufbruch in die Welt von morgen" (Ullstein)
- Theresia Enzensberger "Auf See" (Hanser Literaturverlage)
Freitag, 21. Oktober, 14 bis 15 Uhr
Wir - für unser Klima! Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Biologin Jasmin Schreiber sprechen über den Zustand der Erde und darüber, dass wir alle aktiv werden können. Dabei vereinen sie Wissen aus den Biowissenschaften mit praktischen Erfahrungen aus dem Aktivismus.
Luisa Neubauer hat sich mit ihrer Oma Dagmar Reemtsma schon früh über weltpolitische Themen ausgetauscht. Gemeinsam haben sie nun ein Buch geschrieben. Reemtsma, Jahrgang 1933, ist in Kriegszeiten aufgewachsen. Ihre Enkelin wurde in eine Welt geboren, die zunehmend durch den Klimawandel bedroht wird. Doch für Luisa Neubauer und Dagmar Reemtsma war Nichtstun nie eine Option.
Jasmin Schreiber schafft es in "Biodiversität" auf 100 Seiten, die historischen und wissenschaftlichen Hintergründe des Klimawandels und das damit verbundene Artensterben laiengerecht zu erklären. Nicht zuletzt geht es darum, dass wir alle verstehen, warum und wie wir unsere Umwelt schützen können.
- Luisa Neubauer & Dagmar Reemtsma "Gegen die Ohnmacht: Meine Großmutter, die Politik und ich" (Klett-Cotta)
- Jasmin Schreiber "Biodiversität. 100 Seiten" (Reclam)
Samstag, 22. Oktober, 14 bis 15 Uhr
Wir - trotz Kapitalismus! Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann und Kulturjournalistin Marlen Hobrack diskutieren, welche Gewinne der Kapitalismus gebracht hat und welche Hürden er uns dennoch stellt. Außerdem sprechen sie darüber, ob Klimaschutz trotz Kapitalismus möglich ist und welche Alternativen uns bleiben.
Grundsätzlich ist Ulrike Herrmann vom Kapitalismus begeistert. "Mit ihm entstand das erste Sozialsystem in der Geschichte, das kontinuierlich Wohlstand erzeugt hat." Doch eine Zukunft sieht sie nicht für ihn. Das Wachstum, das der Kapitalismus fordert, sei nicht mit dem Klimaschutz vereinbar, den die Erde braucht.
Marlen Hobrack erzählt eine Geschichte, die bisher selten thematisiert wurde. Sie skizziert in ihrem ersten Buch die Frage nach Herkunft, Chancengleichheit und Identität. Ihre Erkenntnis: "Herkunft klebt wie Scheiße am Schuh". Sie ist Reisegepäck, das jede:r mit sich trägt. Für manche ein Hightech-Rucksack mit vollständiger Wanderrüstung und für andere ein unhandlicher Koffer ohne Rollen, mit ungenügend Proviant und zusätzlichen Backsteinen.
- Ulrike Herrmann "Das Ende des Kapitalismus" (Kiepenheuer & Witsch)
- Marlen Hobrack "Klassenbeste: Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet" (Hanser)
Sonntag, 23. Oktober, 14 bis 15 Uhr
Wir - für Frieden und Demokratie! Krisenreporterin Katrin Eigendorf spricht mit der ukrainischen Essayistin Tanja Maljartschuk und der afghanischen Journalistin Shikiba Babori über die Krisen in ihren Heimatländern und die Verantwortung, die der Westen in beiden Konflikten trägt.
Katrin Eigendorf ist seit vielen Jahren internationale Reporterin für das ZDF. Zuletzt berichtete sie aus den Krisengebieten in Afghanistan und der Ukraine. In die Krisengebiete fahre sie zwar ohne Angst, aber stets mit Respekt. Der bewahre sie vor Leichtsinnigkeit bei ihrer mitunter gefährlichen Arbeit. Eigendorfs Buch “Putins Krieg” ist ein Zeugnis dieser Arbeit.
Die Autorin Tanja Maljartschuk hat mit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine ihr Romanprojekt gestoppt, an dem sie damals arbeitete. Von diesem Zeitpunkt an fühlte sie sich nicht mehr als Individuum, sondern nur noch als Teil des ukrainischen Volkes. Seitdem besteht ihr Leben vor allem daraus, Spenden zu sammeln, Interviews zu geben und mit Künstler:innen in der Ukraine zu korrespondieren.
Die Ethnologin und Journalistin Shikiba Babori, geboren in Kabul, emigrierte im Alter von 13 Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Schon lange kritisiert Shikiba Babori, wie "tendenziös und unzureichend" westliche Medien über Afghanistan berichten. Aus diesem Grund rief sie das Reporter-Netzwerk "Kalima-News" ins Leben, über das sie afghanische Journalist:innen mit deutschen Medien vernetzt.
- Katrin Eigendorf "Putins Krieg: Wie die Menschen in der Ukraine für unsere Freiheit kämpfen" (S.Fischer)
- Tanja Maljartschuk "Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus" (Kiepenheuer & Witsch)
- Shikiba Babori "Die Afghaninnen: Spielball der Politik" (Campus)