Die Frankfurter Buchmesse 2024. Service, Programm, Prominente: Alles, was rund um die Messe passiert, erfahren Sie in unserem Ticker.

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  • Ex-Ukraine-Außenminister: Sieg ist im Interesse Europas

    Die diesjährige Friedenspreisträgerin Anne Applebaum hat bei einer Gesprächsrunde mit dem ehemaligen Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, einen Blick auf die ungewisse Zukunft des Landes gewagt. Es werde nur ein Ende des Kriegs geben, wenn die Russen die Ukraine als souveränes Land anerkennen, sagte Applebaum.

    Zu dieser Schlussfolgerung komme die Bevölkerung Russlands aber nur durch militärischen Sieg, symbolischen Verlust und wirtschaftlichen Druck. "Es ist auch in Russlands Interesse, den Krieg zu beenden. Seine Ressourcen sind nicht unendlich."

    Ukraines früherer Außenminister Kuleba betonte, dass ein Sieg der Ukraine auch im Interesse von Europa sei. Nur ein Sieg würde dem imperialistischen Projekt Russlands ein Ende setzen. "Ich denke niemand, der heute hier ist, will eine Welt, in der Russland gewinnt", mahnte Kuleba.

    Podiumsdiskussion mit Anne Applebaum und Dmytro Kuleba
  • Top-Thema

    "Buchkita"-Auszeichnung für sieben hessische Kitas

    Sieben Kindertagesstätten in Hessen werden heute Nachmittag mit dem Gütesiegel "Buchkita" geehrt. Die Kitas setzen sich besonders für die frühkindliche Leseförderung ein - mit regelmäßigen Vorlesezeiten, Rucksack-Bibliotheken und Vorlesepaten und Vorlesepatinnen, wie auf der Buchkita-Webseite steht. Das Gütesiegel ist eine Initiative von Buchhandlungen und Bibliotheken in Deutschland. Die ausgewählten Kitas dürfen sich drei Jahre lang "Buchkita" nennen, anschließend müssen sie sich erneut bewerben.

    Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 202 Kitas auf die Auszeichnung beworben. 61 Kitas werden ab 13 Uhr auf der Frankfurter Buchmesse (Frankfurt Studio, Saal Europa) ausgezeichnet, darunter diese sieben hessischen Einrichtungen:

    • Bensheim: Kindertagesstätte Kappesgärten
    • Dietzenbach: Kita 11 "Kinderinsel"
    • Frankfurt: Katholischer Kindergarten St. Bernhard
    • Friedberg: Kinderhaus am Campus
    • Gießen: AWO Kita und Familienzentrum Marie Juchacz
    • Hanau: Tageseinrichtung für Kinder
    • Schwalmstadt: Evangelische Kindertagesstätte "Auf der Baus"
  • Journalist Amjahid: "Polizeigewalt ist kein Wettbewerb"

    Der Frankfurter Journalist und Autor Mohamed Amjahid hat auf der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat eine vom Innenministerium beauftragte und kürzlich von der Deutschen Polizeihochschule (DHPol) veröffentlichte Studie zu Polizeigewalt kritisiert. Ein systematischer Fehler sei bereits gewesen, sie von der DHPol durchführen zu lassen, sagte er im Gespräch mit Journalistin Salwa Houmsi. "Die Hochschule ist nicht unabhängig."

    Für sein aktuelles Buch "Alles nur Einzelfälle?" hat sich Amjahid mehr als zehn Jahre mit struktureller Polizeigewalt befasst. Es sei keine persönliche Abrechnung oder ein Debattenbuch, sondern ein evidenzbasiertes Recherchebuch, betonte er. Er habe eine deutschsprachige Auseinandersetzung zum Thema vorlegen wollen – insbesondere nach Diskussionen in und über die USA, etwa nach dem Tod von George Floyd 2020.

    Mohamed Amjahid im Gespräch mit Salwa Houmsi auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat.

    Die Fälle dort seien nicht mit Deutschland vergleichbar. "In den USA ist es schlimm, hier ist es schlimm", sagte er. "Das ist kein Wettbewerb." Es gehe vielmehr darum, voneinander zu lernen. Deswegen wolle er auch positive Beispiele aus anderen Ländern aufzeigen, etwa Nordirland und Dänemark. Dort gebe es eine unabhängige Aufsicht. Und es werde jede Polizeikontrolle mit einer Art Quittung festgehalten. Das sei auch für Deutschland denkbar, sagte Amjahid. "Wir lieben in Deutschland doch Quittungen."

  • Top-Thema

    Bühne von ARD, ZDF und 3sat ab 11 Uhr im Livestream

    Eine der größten Bühnen auf der Buchmesse ist die gemeinsame Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat (Forum, Ebene 0). Dort sitzen bis Sonntag in einem meist halbstündigen Wechsel Autoren und Autorinnen. Sie stellen ihre Neuerscheinungen vor, diskutieren über Themen unserer Zeit und als Besucher sitzen Sie nur wenige Meter entfernt. Oder Sie schauen sich die Veranstaltung entspannt im Livestream bei uns an.

    Los geht es um 11 Uhr mit Maximilian Steinbeis, Gründer des "Verfassungsblog", und dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz (CDU). Sie diskutieren mit Moderatorin Vivian Perkovic über den Zustand unserer Demokratie und Strategien zu ihrer Verteidigung.

    Um 12.30 Uhr ist Autorin Mithu Sanyal zu Gast bei Literaturkritiker Denis Scheck, um über ihren aktuellen Roman "Antichristie" zu sprechen, mit dem sie es auf die Longlist des diesjährigen Buchpreises geschafft hat. Um 13.50 Uhr ist mit Saša Stanišić der Buchpreisträger von 2019 zu Gast auf der Literaturbühne. Thriller-Fans sollten sich um 17 Uhr bereit halten: Dann spricht Rechtsmediziner Michael Tsokos mit Bärbel Schäfer über seinen neuesten Roman "Mit kaltem Kalkül".

    Livestream

    Livestream

    Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat auf der Buchmesse

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  • Top-Thema

    Vorbereitungen für den Publikumsansturm

    Zwei Tage lang war die Buchmesse in Frankfurt dem Fachpublikum vorbehalten, heute um 14 Uhr öffnet sie für alle. Wichtig: Anders als in den Vorjahren können die Tickets für das Publikumswochenende von Freitagnachmittag bis Sonntag nur online gekauft werden. Vor Ort wird es keine Tageskasse geben. Die Anzahl der Tickets ist erstmals pro Tag begrenzt – und die begehrten Samstag-Tickets bereits ausverkauft. Mit wie vielen Besuchern und Besucherinnen maximal pro Tag geplant wird, wollten die Veranstalter auf Anfrage nicht verraten.

    Am New-Adult-Halleneingang sind Wartebereiche für den Einlass vorbereitet worden.

    In der Halle 1.2 – im neuen New-Adult-Bereich – wappneten sich die Veranstalter bereits am Donnerstag für einen Besucheransturm: Am Eingang wurden mehrere Wartebereiche und Absperrungen für Signierstunden vorbereitet. Ein Hinweis: Bei manchen Signierstunden müssen sich Interessierte im Voraus einen Zeitslot reservieren. Am besten suchen Sie im Veranstaltungskalender der Buchmesse nach Ihrer Lieblingsautorin oder Ihres Lieblingsautors, damit Sie sicher sind.

    Vorbereitungen fürs Publikumswochenende: In der neuen New-Adult-Halle stehen Absperrungen für Warteschlangen bereit.
  • Marburger Protestforscher stellt neues Buch vor

    Letzte Generation, Bauernproteste, Versammlungen gegen den Rechtsruck – die Zahl der Demonstrationen in Hessen wächst von Jahr zu Jahr. Politikwissenschaftler Tareq Sydiq untersucht am Zentrum für Konfliktforschung der Universität Marburg Proteststrategien nicht nur hierzulande, sondern weltweit.

    Dazu hat er nun ein Buch mit dem Titel "Die neue Protestkultur" geschrieben, das er in diesen Tagen auf der Frankfurter Buchmesse vorstellt. Was Deutschland von weltweiten Protestbewegungen lernen kann, hat er im Interview mit hessenschau.de erklärt.

  • Jungautorin Luna Helmer aus Osthessen gibt Signierstunde

    Die 22 Jahre alte Luna Helmer aus Großenlüder (Fulda) macht eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Ihr eigentliches Ziel aber ist ein anderes: Sie will als Autorin durchstarten. Die ersten Schritte dafür hat sie schon gemacht, ganz unabhängig von klassischen Verlagen.

    Im sogenannten Selfpublishing hat sie bereits zwei Fantasy-Bücher als E-Book und Printausgabe veröffentlicht. Vom ersten Band ihrer Reihe "Of Blood and Poison" hat sie immerhin schon 200 Exemplare verkauft. Am Freitag ist sie auf der Buchmesse vertreten und signiert Bücher am Stand von "Books on demand". Wie es dazu kam, hat sie hr-Reporter Daniel Käthner erzählt.

    Audiobeitrag

    Podcast

    Junge Autorin - ohne Verlag - und doch auf der Buchmesse - eine regionale Erfolgsgeschichte

    Eine Hessenkarte in dunkelblauer Farbe, wobei die Region Osthessen hellblau gefärbt ist. Auf dieser Färbung sind viele kleinere und einige größere Punkte zu sehen, von welchen weiße dünne Linien wegführen. Vor den eingefärbten Flächen ist eine Person platziert, die Kopfhörer trägt, von welchen auch weiße Linien bzw. Kabel wegführen.
    Ende des Audiobeitrags
  • Scurati schreibt Mussolini-Bücher für das "nationale Bewusstsein"

    Weil er der Überzeugung ist, dass Italien seine faschistische Vergangenheit nicht verarbeitet hat, hat Antonio Scurati die Buchreihe "M" über den Aufstieg des italienischen Diktators Benito Mussolini geschrieben. Das sagte der italienische Schriftsteller in einem Interview auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat. Er habe sein erstes Buch mit der Absicht verfasst, das "nationale Bewusstsein" an die faschistische Zeit und die Barbarei unter Mussolini in Italien wachzuhalten.

    Der italienische Schriftsteller Antonio Scurati (links) im Interview über seine Buchreihe "M." über Mussolinis Aufstieg.

    "Das geschichtliche Gedächtnis hat angefangen, schwächer zu werden", mahnte er am Donnerstag. Die aktuelle Zeit sei von einer "Vetrauenskrise in die Demokratie und in die Welt" geprägt. Politiker setzten eher auf Angst als auf das Prinzip der Hoffnung. Nationale faschistische Wurzeln fingen wieder an, zu wachsen. Der Schriftsteller spielte damit auch auf die Zugewinne der AfD in Deutschland an. Scurati, der auf Einladung seiner Verlage anreiste und nicht als Teil der Ehrengast-Delegation, bedankte sich am Ende bei seinem Publikum für die ihm entgegengebrachte Gastfreundschaft.

  • Talk: Bei Illouz und Assmann dreht sich alles um "Wut"

    Wut in all ihren Facetten war Thema einer Gesprächsrunde auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat mit der Soziologin Eva Illouz und der Friedenspreisträgerin der Jahres 2018, Aleida Assmann. Moderatorin war Jagoda Marinić. Wut kann durchaus eine gute Emotion sein, die Veränderungen anstößt, sagte Eva Illouz und nannte die französische Revolution als Beispiel.

    Derzeit sei wieder überall Wut zu spüren, oft sei sie aber destruktiv: Viele Menschen wollen, dass alles bleibt wie es ist, sagte Aleida Assmann, doch "wir müssen Veränderung gestalten, um sie nicht nur zu erleiden".

    Oft sei die Wut eine narzisstische Wut: Menschen wollten konsumieren, es befriedige sie aber nicht mehr, sagte Assmann. Eine Lösung könne unter anderem sein, die Algorithmen der sozialen Medien besser zu regulieren, so dass Wut nicht mehr belohnt werde, ergänzte Illouz.

    Jagoda Marinic, Eva Illouz, Aleida Assmann
  • Meditieren mit Netflix und Tom Schilling

    Verlage werben auf der Buchmesse für Bücher, Netflix für eine Buchverfilmung: Der Streaminganbieter ist zum ersten Mal in Frankfurt vertreten und hat einen nicht ganz klassischen Stand mitgebracht. Wer hier hinein will, bekommt zunächst Schuhüberzieher. Dann geht es durch weiß-transparente Vorhänge in eine Art Meditationsraum, in dem Videos mit Achtsamkeitsübungen laufen. Krimifans ahnen: Netflix hat den Bestseller "Achtsam morden" von Karsten Dusse verfilmt, Tom Schilling spielt die Hauptrolle.

    Netflix-Stand auf der Buchmesse
  • Top-Thema

    Bildergalerie: Impressionen von der Buchmesse Frankfurt

    Es ist zwar erst der zweite Tag auf der Frankfurter Buchmesse und noch immer dürfen nur Fachbesucher in die Hallen. Aber trotzdem gibt es schon viel zu sehen und wir sammeln Eindrücke für Sie ein.

    Bildergalerie

    Bildergalerie

    Impressionen von der Frankfurter Buchmesse 2024

    Ende der Bildergalerie
  • Kreml-Kritiker Glukhovsky: Müssen Putin Geldzufuhr kappen

    Der russische Schriftsteller und Kreml-Kritiker Dmitry Glukhovsky hat auf der Bühne der "30-Minuten-WG" auf der Frankfurter Buchmesse ein Ende des Kriegs in der Ukraine gefordert. Erst eine Niederlage werde Russland von seinem "imperialistischen Minderwertigkeitskomplex" heilen, sagte er im Gespräch mit Journalist Günter Keil. Ein Mittel könne sein, Putins Regime die Geldzufuhr zu kappen. Denn der Krieg koste – abgesehen vom menschlichen Preis – einen riesigen finanziellen Betrag. "Russland kann das nicht ewig so fortführen", so Glukhovsky.

    Der im Exil lebende Autor wurde in Russland in seiner Abwesenheit zu acht Jahren Straflager verurteilt und zum "ausländischen Agenten" erklärt. Nach eigener Aussage pflegt er immer noch Kontakt in seine Heimat, nicht nur zu Oppositionellen. Auf der Frankfurter Buchmesse fühle er sich relativ sicher, sagte er am Donnerstag.

    Kreml-Kritiker Dmitry Glukhovky (r.) im Gespräch mit Günter Keil
  • Yuval Noah Harari: "Wahrheit kann schmerzhaft sein"

    Warum sind wir Menschen so wenig weise, und das trotz des Wissens und der vielen Informationen, die uns heutzutage zur Verfügung stehen? Diese Frage stellt sich der israelische Historiker Yuval Noah Harari in seinem neuen Buch "Nexus". Auf der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat erklärte Harari am Donnerstag, dass Information nicht mit Wahrheit gleichzusetzen sei. Weltweit bekannt wurde er mit dem Sachbuch "Sapiens. Eine kurze Geschichte der Menschheit".

    Um die Wahrheit zu ergründen, brauche es sehr viel Zeit, Forschung und Geld. Lügen wiederum seien billig. "Man schreibt einfach das auf, was einem in den Sinn kommt", sagte Harari. Die Wahrheit könne dagegen schmerzhaft und unattraktiv sein. Es sei deswegen ein naiver Irrglaube, dass mehr Information automatisch zu mehr Wahrheit, Freiheit, Demokratie und Frieden führe.

    Yuval Noah Harari im Gespräch auf der gemeinsamen Bühne von ARD, ZDF und 3sat.
  • Top-Thema

    Ehrengast-Land Philippinen für 2025 stellt sich vor

    Unter dem Motto "Fantasie beseelt die Luft" präsentieren sich die Philippinen als ein kulturell diverses Gastland für die kommende Buchmesse 2025. Auf der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag im "Frankfurt Pavilion" gab das kuratorische Team einen ersten Vorgeschmack. Dabei stellte es die Diversität der Philippinen in den Vordergrund: Mit 7.641 Inseln und 183 Sprachen, Einflüssen aus der indigenen, europäischen und US-amerikanischen Kultur bringt der Inselstaat ein reiches kulturelles Spektrum mit.

    "Für viele von uns in Europa ist die philippinische Literatur bisher jedoch noch unbekanntes Terrain", sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. Deswegen sei er besonders gespannt darauf, das Gastland kommendes Jahr in Frankfurt zu erleben. Schon dieses Jahr zeigt sich das Land motiviert: Mehr als 70 Verlage, Autoren und Kreative sind auf verschiedenen Bühnen zu erleben. Am philippinischen Stand bieten 700 Titel Einblicke in die Literatur des kommenden Ehrengasts.

    Breite Delegation aus den Philippinen vor dem Frankfurt Pavillon
  • Tag zwei für das Fachpublikum hat begonnen

    Der zweite Tag der 76. Frankfurter Buchmesse hat begonnen - auch am Donnerstag zunächst nur für Fachbesucherinnen und Fachbesucher. Mehr als 1.000 Autoren und Sprecher bei 650 Veranstaltungen auf 15 Bühnen stehen auf der Agenda; mehr als 4.000 Aussteller präsentieren ihre Neuerscheinungen. Am Freitag ab 14 Uhr dürfen alle Bücherfans die Messe besuchen.

  • Top-Thema

    Deutscher Verlagspreis für rund 80 Verlage

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat auf der Frankfurter Buchmesse 84 unabhängige Verlage mit dem Deutschen Verlagspreis 2024 ausgezeichnet. Die drei mit jeweils 50.000 Euro dotierten Spitzenpreise gingen am Mittwochabend an den Akono Verlag aus Leipzig, Mixtvision aus München und parasitenpresse aus Köln.

    Weitere 80 Verlage wurden mit einem Gütesiegel ausgezeichnet, das jeweils mit 18.000 Euro dotiert ist. In diesem Jahr verlieh die Kulturstaatsministerin zudem erstmals den Nachhaltigkeitspreis für eine ökologisch verantwortungsbewusste Verlagsarbeit. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung erhielt der Verlag kunstanstifter mit Sitz in Mannheim.

    Eine Besucherin schaut sich auf der Frankfurter Buchmesse an einem Stand Bücher an.
  • Top-Thema

    Regierungskritische Autoren aus Italien auf der Bühne

    Mit einem offenen Brief hatten sich italienische Autoren im Vorfeld der Buchmesse gegen den offiziellen Auftritt Italiens als Ehrengast gewandt. Gekommen sind sie trotzdem: Um ein "Gegenprogramm" zu bieten und Stimmen eine Bühne zu geben, die von der ultrarechten italienischen Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (Partei Fratelli d'Italia) lieber nicht gehört werden wollen.

  • Top-Thema

    8.000 Quadratmeter für Trend-Genre "New Adult"

    In Halle 1.2 macht die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr 8.000 Quadratmeter Platz für das Trend-Genre "New Adult". Es ist das erste Mal, dass die Fans von Fantasy und Romance eine eigene Halle bekommen. Dadurch sollen Besucher-Anstürme wie letztes Jahr zum Beispiel in Halle 3.0 verhindert werden. Aber auch queere Verlage und die Themen Selfpublishing und Schreiben finden in der Halle Platz.

    "New Adult" sind fantasievolle und romantische Geschichten für junge Erwachsene. Die Figuren sind meist zwischen 18 und 30 Jahre alt.

    Ansicht Halle 1.2 auf der Frankfurter Buchmesse
  • Top-Thema

    Mendel und Cheema im Gespräch über die Folgen des 7. Oktobers

    Bei einer Gesprächsrunde im Frankfurt Pavillon auf der Buchmesse zum Thema "Ein Jahr nach dem 7. Oktober - Versuch einer Bestansaufnahme" hat die deutsch-muslimische Publizistin Saba-Nur Cheema betont, die Gräben in der deutschen Gesellschaft seien seit Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 "noch viel tiefer" geworden. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Meron Mendel, dem Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, setzte sie sich in dem moderierten Gespräch mit dem Folgen des Angriffs auseinander.

    Der Israelhass innerhalb der muslimischen Community sei ein großes Problem, sagte Cheema. Gleichzeitig blieben aber auch viele andere Ansichten der Community unerwähnt. "Die Relativierung für das, was die Hamas getan hat, ist eine Entwicklung, die mich besorgt." Mendel kritisierte, dass sich der Diskurs hauptsächlich zwischen zwei Lagern bewege. Mendel und Cheema plädierten beide für mehr differenzierte Positionen im öffentlichen Diskurs und mehr Kritikfähigkeit von allen Beteiligten.

    Meron Mendel und Saba-Nur Cheema auf einem Podium mit Moderatorin Naomi Naegele (l.)
  • Hendrik Streeck: Politik braucht mehr wissenschaftliche Beratung

    Corona als Vorbild: Für Virologe Hendrick Streeck ist die Pandemie ein Beispiel dafür, dass die Politik eine bessere wissenschaftliche Beratung und koordinierte Forschung braucht. Im Gespräch mit Moderator Gert Scobel auf der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat sprach er sich dafür aus, dass dabei mehrere Felder gleichzeitig gehört werden. "Während der Pandemie hatten wir zu früh eine monothematische Sicht auf das Virus."

    Streeck war während der Corona-Pandemie Teil des Expertenrats, der die Bundesregierung zu Maßnahmen beriet. Für sein Buch "Nachbeben" hat er sich mit den Folgen der Pandemie und möglichen Lehren befasst. Die damalige Maxime "weniger Kontakte, weniger Infektionen" sei aus virologischer Sicht zwar richtig gewesen, habe aber viele weitere Fachbereiche ausgeklammert, so der Direkter der Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Die Warnung von Kinderärzten und Hygenikern zu Auswirkungen von Schulschließungen auf psychische Folgen bei Kindern sei etwa nicht ausreichend berücksichtigt worden.

    Virologe und Autor Hendrik Streeck war Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung.
  • Martina Hefter: "Fühlte mich herausgefordert und provoziert"

    Buchpreisgewinnerin Martina Hefter hat in ihrem preisgekrönten Buch "Hey, guten Morgen, wie geht's dir" eigene Erfahrungen verarbeitet. Mit Anfang 50 habe sie in den sozialen Medien immer öfter Anfragen von unbekannten Männern bekommen, berichtete sie im Gespräch mit Cécile Schortmann auf der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat.

    Das Phänomen des sogenannten Love-Scammings habe sie damals noch nicht gekannt. "Aber ich fühlte mich herausgefordert und provoziert und wollte wissen, was dahinter steckt." Bei ihren Recherchen habe sie festgestellt, dass es bei dieser modernen Form des Heiratsschwindels enorme Fallzahlen gebe. Dahinter steckten oft bittere, tragische Geschichten, bei denen Frauen sich hoch verschuldeten und ihre Existenz verlieren würden, so Hefter.

    Shortlist Hefter
  • Top-Thema

    Erster Fachbesuchertag – kurze Warteschlangen am Einlass

    In diesen Momenten öffnet die 76. Buchmesse ihre Tore – zunächst nur für Fachbesucherinnen und Fachbesucher. Die ersten Besucher und Besucherinnen durften um 9 Uhr aufs Messegelände, bei den Ticketkontrollen staute es sich kurzzeitig. Mehr als 1.000 Autoren und Sprecher bei 650 Veranstaltungen auf 15 Bühnen stehen auf der Agenda; mehr als 4.000 Aussteller präsentieren ihre Neuerscheinungen. Am Freitag ab 14 Uhr dürfen alle Bücherfans die Messe besuchen.

    Schlangen zum Start am Mittwoch

    Buchmesse-Chef Juergen Boos hatte bei der Eröffnungsfeier am Dienstagabend erklärt, die Messe wolle ein Ort des demokratischen Austauschs sein. "Es geht nicht darum, wer die Stimme am lautesten erhebt, sondern darum, einander zuzuhören." In der Folge gab es einen kleinen Eklat: Der Frankfurter Stadtverordnete Nico Wehnemann (Die Partei) kritisierte während des Festakts den Auftritt des italienischen Kulturministers Alessandro Giuli und wurde nach eigener Aussage anschließend von den Feierlichkeiten ausgeschlossen.

  • Claudia Roth: Kraft des Buches wirkt

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse die Bedeutung von Büchern für Freiheit und Demokratie hervorgehoben. Das Buch als Symbol für das freie, vielfältige und offene Denken sehe sich aber heute wieder bedroht. "In der Ukraine werden Bücher verbrannt von den russischen Aggressoren, die die ukrainische Kultur ausmerzen wollen", erklärte Roth. In Russland, im Iran und in China würden Bücher verboten und Autorinnen und Autoren unterdrückt, verfolgt und eingekerkert.

    Aber auch in Europa gebe es bedenkliche Tendenzen. So würden ihr Buchhändlerinnen und Buchhändler oder auch Bibliothekare berichten, "dass ihnen antidemokratische Kräfte vorschreiben wollen, was sie in ihre Schaufenster legen und im Bestand haben sollen. Das dürfen, das werden wir nicht zulassen." Roth betonte, dass die Kraft des Buches auch bei jungen Menschen wirke. Das zeige etwa der Erfolg des Kulturpasses, mit dem bereits über eine Million Bücher gekauft worden seien. Roth kündigte an, dass es den Kulturpass auch 2025 geben werde. 

    Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth (Grüne)
  • Minister Alessandro Giuli: Kultur ist universelle Religion

    Bei der Eröffnungsfeier zur Frankfurter Buchmesse 2024 am späten Dienstagnachmittag hat der Minister für Kultur der Italienischen Republik, Alessandro Giuli, die Kultur als "unsere universelle, gesellschaftliche Religion" bezeichnet. Diese dürfe man nicht aufhalten. Man lebe in einem Zeitalter, in dem die weite Verbreitung der Medien alle Menschen zwar freier und aktiver, aber nicht klüger gemacht habe. Giuli spannte in seiner Rede einen weiten Bogen und bezog sich auf das Erbe der Antike, des Humanismus und der Renaissance. "Wir Italiener denken schon immer über Grenzen hinaus, ohne die Grenzen des Nationalstaates aufzugeben."

    Italien erhoffe sich von der Buchmesse Aufmerksamkeit auch für zeitgenössische italienische Literatur und Kultur allgemein. Dabei gehöre das deutsche Publikum sicherlich zu dem, das mit der italienischen Literatur am besten vertraut sei. Italien ist in diesem Jahr das Gastland der Frankfurter Buchmesse und tritt unter dem Motto "Verwurzelt in der Zukunft" an. Italien war im Jahr 1988 das erste Gastland der Frankfurter Buchmesse.

    Alessandro Giuli, Minister für Kultur der Italienischen Republik, spricht auf der Eröffnungsfeier.
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    Stadtverordneter kritisiert Italiens Kulturminister

    Der Auftritt von Italiens Kulturminister Alessandro Giuli hat im Publikum für einen Zwischenruf gesorgt. Der Frankfurter Stadtverordnete Nico Wehnemann (Die Partei) war zu Beginn der Rede des Ministers aufgestanden und hatte den Minister der ultrarechten Regierung unter Giorgia Meloni kritisiert. "Nach den Reden einen Populisten einzuladen", rief Wehnemann in die Menge. Anschließend verließ er den Saal. Wehnemann teilte auf X mit, dass er von der Eröffnungsfeier ausgeschlossen wurde. "Die Buchmesse Frankfurt schmeißt mich von der Eröffnung der Messe, weil ich aufgestanden bin, als jemand von der Meloni Regierung gesprochen hat. Ich hätte die Veranstaltung gestört."