Die Frankfurter Buchmesse 2024. Service, Programm, Prominente: Alles, was rund um die Messe passiert, erfahren Sie in unserem Ticker.

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  • Lettischer Stand – der Platz für Introvertierte

    Lettland bringt jedes Jahr ein ganz besonderes Angebot mit nach Frankfurt: einen Stand für Introvertierte. Hier ist der Platz, an dem sich alle Schüchternen, Zurückhaltenden eine Weile ausruhen können. Sie sind in guter Gesellschaft: "Lettland ist eine der introvertiertesten Nationen der Welt – wie natürlich auch unsere Schriftsteller", heißt es dort.

    Introvertiert Lettland
  • Kein Jugendwort ohne Susanne Daubner

    Ein unbestrittenes Highlight im Zuge der Berichterstattung rund um das Jugendwort des Jahres war in den vergangenen Jahren Susanne Daubner: Die tagesschau-Sprecherin stellte für den Instagram-Kanal der Nachrichtensendung die zur Auswahl stehenden Worte und ihre Bedeutung vor. In diesem Jahr aber kündigte sie an, sich von der Aufgabe zurückziehen und anderen Kolleginnen und Kollegen den Vortritt wollen zu lassen.

    Ihre Fans wollten das wohl nicht einfach hinnehmen. In einem am Samstag auf Instagram veröffentlichten Video erklärte Daubner, die vielen Kommentare aus der Community hätten sie "geflasht" und überzeugt: "Ja, ich bin wieder für euch da!" Und so lieferte sie auch gleich die Erklärung und ein Anwendungsbeispiel zum diesjährigen Jugendwort "Aura".

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  • Wie die "22 Bahnen"-Autorin Wahl mit ihren Erfolg umgeht

    Mit ihrem Debütroman "22 Bahnen" hat Caroline Wahl im vergangenen Jahr sowohl Lesefans als auch die Kritiker überzeugt, die Fortsetzung "Windstärke 17" hält sich seit mittlerweile 22 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Was macht so ein Erfolg über Nacht mit einem? "Am Anfang war ich schon überfordert", sagte die 1995 in Mainz geborene Wahl am Samstag auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat. "Aber mittlerweile habe ich mich da reingefunden und gecheckt, dass das meine Rolle ist und ich das auch kann."

    Das Schreiben sei ihr ganzer Lebensinhalt. "Ich gebe meine ganze Energie dem Schreiben, den Lesungen, dem Autorinnen-Dasein", so Wahl. Der Schreibprozess zu ihrem Fortsetzungsroman sei – wie bei ihrem Erstlingswerk – schnell vonstattengegangen. Eine Stelle habe sie aber emotional herausgefordert. "Jemand wird krank. Das hatte ich so nicht geplant und dachte so: Musste das jetzt sein? Aber dann stand es schon da", erklärte die Autorin. "Man findet beim Schreiben heraus, wie man damit umgeht – genau wie im echten Leben, wenn jemand krank wird."

  • Mai Thi Nguyen-Kim: Kommen nicht radikalisiert zur Welt

    Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim hat am Samstagmittag auf der Buchmesse über die Herausforderungen von Wissenschaftsjournalismus in Zeiten von sozialen Medien und Fake News gesprochen. "Menschen sind keine rationalen Wesen", sagte Nguyen-Kim. Verschwörungsmythen würden sich verbreiten, weil sie gute Geschichten seien.

    Ihr sei bewusst, dass sie mit ihrer wissenschaftsjournalistischen Arbeit längst nicht alle Menschen erreichen könne. Es reiche schon, wenn sie ihrem Publikum ein knackiges Bild liefere, dass dann in Diskussionen weitergetragen werden könne. Mit ihrem neuen Kinderbuch "BiBiBiber hat da mal 'ne Frage", das sie gemeinsam mit Autorin Marie Meimberg geschrieben hat, will sie dazu beitragen, Kinder früh mit Wissenschaft in Berührung zu bringen. "Wir kommen nicht radikalisiert zur Welt", sagte sie.

    Mai Thi Nguyen-Kim und Marie Meimberg präsentieren ihr Kinderbuch auf der Buchmesse
  • Top-Thema

    Anne Applebaum: "Andere Definition von Frieden als frühere Preisträger"

    "Ich bin geschmeichelt, diesen Preis hier in Deutschland verliehen zu bekommen": Das hat die diesjährige Friedenspreisträgerin Anne Applebaum am Samstag auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat gesagt. Dass ausgerechnet Deutschland mit seiner Geschichte und weltpolitischen Stellung ihre Definition von Frieden auszeichne, bedeute ihr viel – schließlich sei diese anders als bei vorherigen Friedenspreisträgerinnen und -preisträgern.

    Applebaum hat sich wiederholt für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. "Wir müssen die Demokratie und den Rechtsstaat verteidigen", sagte sie dazu im Gespräch mit Moderatorin Cécile Schortmann. Dabei lehne sie diplomatische Versuche, den Krieg zu beenden, nicht ab, betonte die US-Amerikanerin. Russland müsse davon überzeugt werden, dass die Ukraine ein souveräner Staat ist – mit Diplomatie, Wirtschaftssanktionen oder durch eine militärische Niederlage. "Aber ich sehe aktuell nicht, dass Diplomatie allein den Krieg entscheiden wird."

  • Blauer Elefant lässt kleine und große Herzen höher schlagen

    Der blaue Elefant aus "Die Sendung mit der Maus" hat sich am Samstag am Verlagsstand von Edition Michael Fischer auf der Buchmesse gezeigt. Kleine und große Fans konnten ein Selfie mit ihm machen – der lebensgroße Elefant konnte sogar mit den Ohren wackeln. Neben den Geburtstagskindern Prinzessin Lillifee und dem Grüffelo feiert auch der Elefant bald seinen Ehrentag. Im kommenden Jahr wird der Elefant 50 Jahre alt, erstmals aufgetaucht in der Wissenssendung für Kinder ist er am 5. Januar 1975. Seit einigen Jahren hat er sich sogar emanzipiert und seine eigene Sendung in der ARD-Mediathek.

    Walking Act "Blauer Elefant" auf der Buchmesse

    Währenddessen wartete die Maus ganz aufgeregt hinter der Bühne von ARD, ZDF und 3sat auf ihren großen Auftritt. Zwischendurch finden am Samstag immer wieder Minilesungen über die prominente Maus aus dem Fernsehen statt.

    Walking Act Die Maus aus "Die Sendung mit der Maus"
  • Jane S. Wonda: Junge Erwachsene wollen "seichte, pure" Unterhaltung

    Junge Menschen würden sich nach "Liebesgeschichten ohne moralischen Zeigefinger" sehnen. Dies sei der Grund, wieso das Genre New Adult derzeit so nachgefragt ist. Das sagte New-Adult-Autorin Jane S. Wonda in einem Gespräch mit der ARD auf der Buchmesse. Ihre Lesung am Samstagmorgen hatte dutzende Fans auf der Agora angezogen.

    New-Adult- und ihre Dark-Romance-Geschichten sollten nichts "außer unterhalten", betonte die Autorin, die unter einem Pseudonym bekannt ist. "Wir haben wenig Political Correctness." Keiner habe mehr einfach nur Liebesgeschichten geschrieben, erklärte sie. "Es musste immer irgendwie noch etwas mitgetragen werden, noch eine politische Message unterlegt werden." Junge Erwachsene wollten "seichte, pure" Unterhaltung. "Je spiciger (Anmerk. d. Red.: erotischer) das Buch, desto besser kommt es aktuell an", sagte die Autorin.

    Jane S. Wonda liest auf einer Bühne auf der Agora.
  • Lange Schlangen bei Signierstunden

    Es hat sich bereits am Morgen angedeutet: Die Signierstunden bei der Frankfurter Buchmesse sind heiß begehrt. Am Samstagvormittag konnten sich Fans unter anderem Bücher von Fantasy-Autorin Lauren Roberts ("Powerless", "Reckless") und Deutschlands erfolgreichstem Thriller-Autor Sebastian Fitzek unterschreiben lassen – sofern sie sich einen Platz in den Warteschlangen erkämpfen konnten. Die waren teilweise sehr, sehr lang.

    Das Bild zeigt eine Frau mit dunklen, zum Zopf gebundenen Haaren und Pony. Sie sitzt an einem Pult und signiert Bücher.

    Wer bei Sebastian Fitzek anstand, aber kein Glück hatte, hat am Nachmittag (Achtung: mit Voranmeldung!) und am Sonntag bei weiteren Signierstunden noch mal eine Chance, auch Lauren Roberts zückt am Sonntag erneut den Stift. Hier gibt's alle Infos.

    Das Bild zeigt einen Mann mit kurz geschnittenen grauen Haaren. Er steht an einem Pult und signiert Bücher. Im Vordergrund sind von hinten Menschen zu sehen, die in einer Schlange anstehen.
  • Roberto Saviano: Ehrengast-Auftritt ist entpolitisiert

    "Hier wäre der Raum, um über vieles wichtige zu diskutieren": Der italienische Journalist und Schriftsteller Roberto Saviano hat im Interview mit der hessenschau seine Kritik am italienischen Ehrengast-Auftritt erneuert. Die Verantwortlichen hätten es geschafft, über wichtige Themen unserer Zeit wie etwa den Postfaschismus zu schweigen und die Messe zu entpolitisieren – "sogar in einem Deutschland, das wegen der aufsteigenden extremen Rechten sehr besorgt ist", so Saviano.

    Der italienische Kinderbuchautor Davide Morosinotto sieht in der aktuellen Diskussion auch eine Chance: Es sei die Aufgabe von Autoren, Kritik zu äußern. Konfrontationen und die Suche nach einem Kompromiss seien wichtig. Das sieht auch die Leitung der Buchmesse so: Man wolle eine Plattform sei für aktuelle Diskussionen. "Und wenn gestritten wird, ist das genau richtig", so Sprecher Torsten Casimir.

    Videobeitrag

    Video

    Buchmesse – Gastland Italien ist gespalten

    hs 18.10.2024
    Ende des Videobeitrags
  • Correctiv-Journalisten mahnen: AfD-Wahl hat "Konsequenzen"

    Die Investigativ-Journalisten von Correctiv, Marcus Bensmann und Jean Peters, haben in einem Gespräch über ihre Recherchen zum Geheimtreffen Neuer Rechter vor den Folgen gewarnt, die die Wahl der AfD mit sich bringe. Die sogenannte "Remigration nicht assimilierter Staatsbürger" sei das Ziel derjenigen gewesen, die sich im November vergangenen Jahres in einem Landhotel nahe Potsdam trafen.

    "Remigration ist nichts anderes als Vertreibung, im Englischen heißt es 'deportation'", betonte Peters. Die Neuen Rechten zielten damit darauf ab, das Wort Abschiebung im öffentlichen Diskurs zu ersetzen. Abschiebungen träfen Menschen ohne Aufenthaltstitel, "Remigration" hingegen sei willkürlich und umfasse alle Menschen, die nicht zur "völkischen Idee" passten.

    Nach Veröffentlichung ihrer Undercover-Rercherche waren Millionen von Menschen in deutschen Städten gegen die AfD und den Rechtsruck auf die Straßen gegangen. "Die Menschen verstanden, die AfD ist nicht nur eine Protestpartei, weil man mit der Wärmepumpe unzufrieden ist", sagte Bensmann.

    Die Correctiv-Journalisten Marcus Bensmann und Jean Peters im Gespräch mit den Lesern und Leserinnen auf der Buchmesse.
  • World Design Capital mitgestalten – und Schorle abstauben

    Ideen einreichen, heißt es am Stand der Kreativwirtschaft Hessen in Halle 4.1. Das Rhein-Main-Gebiet wird World Design Capital (WDC) 2026, und dafür werden noch Ideen gesucht. Wie können Leben, Arbeiten, Mobilität und Wohnen in Rhein-Main verbessert werden? Mehr unter wdc2026.org. Und wer auf der Buchmesse Ideen einreicht, bekommt eine Belohnung: Eine WDC-Schorle. Prost!

    Buchmesse Stand Kreativwirtschaft
  • Jugendwort des Jahres auf der Buchmesse gekürt

    "Aura" ist das Jugendwort des Jahres. Das hat der Langenscheidt Verlag am Samstag auf der Buchmesse mitgeteilt. Demnach hat sich der Begriff in einer Online-Abstimmung unter Jugendlichen knapp gegen "Talahon" und "Schere" durchgesetzt.

    Wer jetzt denkt: Bitte, was? Hier entlang: In diesem Artikel haben wir die Top 3 der diesjährigen Abstimmung und ihre Bedeutungen noch einmal erklärt und liefern auch gleich Anwendungsbeispiele.

  • Top-Thema

    Bühne von ARD, ZDF und 3sat ab 11 Uhr im Livestream

    Eine der größten Bühnen auf der Buchmesse ist die gemeinsame Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat (Forum, Ebene 0). Dort sitzen bis Sonntag in einem meist halbstündigen Wechsel Autoren und Autorinnen. Sie stellen ihre Neuerscheinungen vor, diskutieren über Themen unserer Zeit und als Besucher sitzen Sie nur wenige Meter entfernt. Oder Sie schauen sich die Veranstaltung entspannt im Livestream bei uns an.

    Los geht es um 11 Uhr mit Ingrid Brodnig. Die Journalistin schreibt in ihrem neuen Buch "Wider die Verrohung" über die gezielte Zerstörung öffentlicher Debatten und den Strategien dahinter.

    Um 13.40 Uhr kommt Anne Applebaum auf die Bühne. Die Journalistin und Historikerin wird am Sonntag mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Im Vorgespräch mit der Presse verriet sie am Freitag, dass sie extrem überrascht gewesen sei, als sie vom Gewinn des Friedenspreises erfuhr.

    Autorin Caroline Wahl spricht ab 15.30 Uhr. Ihr Debütroman "22 Bahnen" wurde zum Bestseller und auch der Folgeroman "Windstärke 17", der die Geschichte zweier Schwestern weiter erzählt, ist aktuell einer der gefragtesten Romane auf dem deutschsprachigen Markt.

    Livestream

    Livestream

    Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat auf der Buchmesse

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  • Die ersten Cosplayer sind da

    Nicht nur für Buchbegeisterte, auch für Cosplay-Fans ist die Frankfurter Buchmesse eines der größten Events des Jahres. Am Sonntag findet dort wieder das Finale des deutschlandweiten Kostümwettbewerbs statt. Viele haben wochenlang an ihrem Design gearbeitet, ihr Kostüm selbst genäht. Natürlich tummeln sich aber auch schon am Samstag Cosplayer auf dem Messegelände – so wie dieses opulent gekleidete Paar.

    Eine Frau und ein Mann posieren in Kostümen vor einer Glaswand. Sie trägt ein Ballkleid in Schwarz und Gold mit Reifrock und Corsage sowie eine Perücke mit kurzen blonden Haaren. Er trägt ein farblich passendes Frack und ebenfalls eine Perücke mit halblangen blonden Haaren.
  • BuchmesseCon in Dreieich startet

    Fans phantastischer Literatur kommen am Samstag auch abseits der Buchmesse auf ihre Kosten: Die "BuchmesseCon" in Dreieich(Offenbach) will eine Parallelveranstaltung für Verlage, Autorinnen und Autoren sowie Leserinnen und Leser sein. Im Bürgerhaus Sprendlingen sollen sie sich austauschen können, ohne sich in den ganz großen Trubel stürzen zu müssen.

    In diesem Jahr warten mehr als 90 Stände von kleinen und großen Verlagen, außerdem stehen Lesungen und Signierstunden auf dem Programm. Los geht's um 11 Uhr.

  • Großer Andrang auf der Buchmesse

    Seit 9 Uhr sind die Tore der Buchmesse für Literaturfans geöffnet. Schon kurz vorher hatten sich lange Schlangen vor den Eingängen gebildet. Kein Wunder: Das Kontingent an Tagestickets für den Samstag war schon am Vortag ausverkauft. Wer sich kurzfristig für einen Besuch entscheidet, sollte sein Glück am Sonntag probieren. Noch sind Tickets verfügbar. Eine Tageskasse wird es in diesem Jahr an beiden Wochenendtagen nicht geben.

    Das Bild zeigt die Agora der Frakfurter Buchmesse. Viele Menschen haben sich vor einer Open-Stage-Bühne auf dem Außengelände versammelt.

    Besonders lang waren am frühen Samstagmorgen auch die Schlangen vor den "Meet the author"-Ständen: Lesefans können sich dort Bücher von ihren Lieblingsautorinnen und -autoren signieren lassen. Welche Highlights auf dem Programm stehen, haben wir hier noch mal für Sie zusammengefasst.

    Das Bild zeigt Menschen, die für Signierstunden mit Autoren im Außenbereich der Frankfurter Buchmesse anstehen. Es haben sich mehrere lange Schlangen gebildet.
  • Top-Thema

    Jugendliteraturpreis: Stanišic gewinnt in Sparte "Kinderbuch"

    Saša Stanišic gehört zu den Gewinnern beim Deutschen Jugendliteraturpreis 2024. Der vom Bundesfamilienministerium gestiftete Preis wurde auf der Buchmesse in sieben Kategorien vergeben und ist insgesamt mit 72.000 Euro dotiert. Beim Kinderbuch gewann "Wolf" von Saša Stanišic, der 2019 mit "Herkunft" den Deutschen Buchpreis gewonnen hatte.

    Das Buch erzählt von einem Mobbing-Vorfall unter Jugendlichen in einem Waldcamp. "Autor und Erzählfigur erweisen sich als scharfe Beobachter des Sozialen und verhandeln die Frage, was eigentlich zu Mobbing führt. Trotz der Schwere des Themas besticht der Roman durch seinen Wortwitz", fand die Jury.

    Sasa Stanisic und die Illustratorin Regina Kehn (links) nehmen den Jugendliteraturpreis für ihr Kinderbuch "Wolf" von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) entgegen.

    In den anderen sechs Sparten gewannen:

    • Jugendbuch: Eva Rottmann mit "Kurz vor dem Rand"
    • Bilderbuch: Muon Thi Van, Victo Ngai und Petra Steuber mit "Wünsche"
    • Sachbuch: Patrick Oberholzer mit "Games. Auf den Spuren der Flüchtenden aus Afghanistan"
    • Sonderpreis Gesamtwerk: Rolf Erdorf
    • Sonderpreis Neue Talente: Astrid Bührle-Gallet für ihre Übersetzung der Novelle "Möge der Tigris um dich weinen"
    • Preisbuch der Jugendjury: Alice Winns mit "Durch das große Feue"
  • Appell: TikTok nicht den Rechten überlassen

    Drei junge Frauen haben am Freitag bei einer Podiumsdiskussion davor gewarnt, die Videoplattform TikTok rechten Kräften zu überlassen. Ein Gegengewicht auf TikTok will der Account der Bildungsstätte Anne Frank sein.

    Komplexe bildungspolitische Inhalte auf einer Plattform unterzubringen, in der die Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer werden – dies sei eine Herausforderung, sagte Niyousha Akbari, Social Media Managerin bei der Bildungsstätte. "Mut zur Gegenrede" allein reiche nicht aus. Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte, ergänzte, dass die Politik die Medienkompetenz verstärkt fördern müsse.

    Plattformen wie TikTok müssten sich außerdem an die Gesetze halten. Eins habe die AfD verstanden: "Die meisten Inhalte kommen über Emotionen. Das machen Poltiker in unserem Land noch viel zu wenig. Außer sie kommen von der AfD."

    Pegah Tajalli vom RTL-Format "Die Parallelklasse" auf TikTok sagte, dass eine Diskursverschiebung der Rechten in Deutschland vor allem durch ihre Mobilisierung im Netz möglich sei.

    Vier Podiumsteilnehmerinnen diskutieren
  • Top-Thema

    Friedman: AfD-Erfolge sind ein "Offenbarungseid"

    Neonazi-Aufmärsche bei queeren Veranstaltungen, Angriffe auf jüdische Einrichtungen, russische Desinformationskampagnen, Wahlerfolge der AfD: Für den Philosophen und Juristen Michel Friedman steht die Demokratie massiv unter Druck.

    Dass eine rechtsextreme Partei den Gang durch die Institutionen begonnen habe, sei für ihn ein "Offenbarungseid", sagte er am Freitag bei einer Diskussionsrunde mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Die Demokratie ist so angegriffen wie seit Jahrzehnten nicht mehr", sagte Friedman. Eine Diagnose, der sich Faeser anschloss. Ein Hauptgrund sei für sie, dass inzwischen der Grundkonsens der Gesellschaft verloren gegangen sei, auch durch soziale Netzwerke wie TikTok.

    Auch die Gesellschaft habe beim Menschenhass gegenüber marginalisierten Gruppen viel zu lange zugesehen, betonte Friedman. Es sei höchste Zeit, nun Grenzen zu setzen. "Wollen wir in Freiheit und Demokratie leben oder nicht?", fragte er. "Mir ist die schlechteste Demokratie lieber als die beste Diktatur."

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Michel Friedman, Philosoph und Jurist, diskutieren im Frankfurt Pavillon.
  • Top-Thema

    Großer Andrang bei Gespräch mit Roberto Saviano

    Dreimal so groß hätte der Stand der Schriftstellervereinigung PEN Berlin e.V. sein müssen, um allem Besuchern am Freitag Platz zu bieten, die für den italienischen Schriftsteller Mafia-Enthüllungsautor Roberto Saviano gekommen waren. Dass er nicht als Teil der offiziellen Italien-Delegation anreiste, hatte im Vorfeld der Buchmesse für einen Eklat in Italien gesorgt.

    Es sei der ultrarechten Regierung nicht gelungen, ihn zum Schweigen zu bringen, erklärte Saviano. Die Ehrengast-Kommission hätte ein Signal senden wollen, dass jeder, der mit ihm arbeite, nicht unterstützt werde. Er bezeichnete das als "versteckte Zensur". Über den Zusammenschluss von anderen italienischen Autoren für einen Protestbrief habe er sich sehr gefreut.

    Über die Regierung Italiens sagte er: "Sie machen aus dir einen Dissidenten. Das bedeutet, dass man einen persönlichen Preis bezahlt. Das sollte in einer Demokratie nicht passieren." Und marnte: "Das, was in Italien Gegenwart ist, wird in Deutschland Zukunft sein." Saviano gilt als regierungskritisch, er kam auf direkte Einladung der Buchmesse nach Frankfurt.

    Journalist Deniz Yücel von der Schriftstellervereinigung PEN Berlin e.V. (links) und Roberto Saviano (rechts).
  • Top-Thema

    Zwischenbilanz: Zahl der Fachbesucher gestiegen

    Die Zahl der Buchmesse-Besucher ist an den ersten drei Fachbesuchertagen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Von Mittwoch bis Freitagnachmittag hätten voraussichtlich 114.000 Fachbesucher aus 131 Ländern an der Buchmesse teilgenommen, teilte der Veranstalter am Freitagnachmittag mit. Damit sei die Fachbesucherzahl um neun Prozent gestiegen - 2023 kamen rund 105.000 Fachbesucher nach Frankfurt. Mit mehr als 4.300 Ausstellern sei deren Zahl um 7,5 Prozent gestiegen.

    Die Eintrittskarten für Samstag sind bereits ausverkauft. Wie viele Tickets ausgegeben werden, gab die Buchmesse nicht bekannt. Zu den wichtigsten Titeln, die im Rechte- und Lizenzgeschäft auf der Messe gehandelt wurden, gehören laut Buchmesse die Memoiren des ehemals inhaftierten "Wall Street Journal"-Reporters Evan Gershkovich, die drei historischen Romane von Philippa Gregory und die Fantasy-Trilogie "The Rainshadow Orphans" der britischen Schriftstellerin Naomi Ishiguro.

    Audiobeitrag

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    Buchmesse Frankfurt verzeichnet Anstieg an Fachbesuchern

    Besucher gehen an einem Fachbesuchertag über die Frankfurter Buchmesse.
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  • Löffler über Machtmissbrauch: "Es ist noch viel zu tun"

    Die für ihre Recherchen zu den Machtmissbrauchsvorwürfen gegen Julian Reichelt ausgezeichnete Journalistin Juliane Löffler hat die Französin Gisèle Pelicot auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat als Heldin bezeichnet. Die 72-Jährige wurde jahrelang von ihrem Mann und dutzenden fremden Männern vergewaltigt und kämpft in einem weltweit beachteten Gerichtsprozess dafür, dass "die Scham die Seiten wechselt", sagte Löffler.

    In ihrem Buch "Missbrauch, Macht und Medien" nimmt die Frankfurter Journalistin die Leserinnen und Leser mit hinter die Kulissen ihrer investigativen Arbeit und erklärt, wie Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt ablaufen. In den vergangenen Jahren habe sich der Umgang mit entsprechenden Vorwürfen in Deutschland weiterentwickelt.

    Mittlerweile gebe es etwa mehr unabhängige Beschwerde- und Anlaufstellen für Betroffene. Häufig komme es aber noch zu "reflexhafter Wiederholung bestimmter Argumente" und einer Täter-Opfer-Umkehr. "Es ist noch viel zu tun", sagte sie.

    Journalistin Juliane Löffler auf der Bühne von ARD, ZDF und 3sat.
  • Top-Thema

    Applebaum war überrascht von Friedenspreis

    Anne Applebaum warnt vor der Zersetzung westlicher Demokratien, kommentiert US-Wahlen und den Krieg in der Ukraine. Und das in einer Art, die nach Ansicht des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels fast schon schmerzt. Dafür wird sie am letzten Buchmesse-Tag am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis ausgezeichnet.

    Am Freitag hat sie den Vertretern der Presse ein Interview auf der Buchmesse gegeben. Sie sei extrem überrascht gewesen, als die Nachricht vom Gewinn des Friedenspreises sie erreichte, erzählte sie.

  • Diskussion: Antisemitismus-Debatte in Deutschland nötig

    In einer Diskussionsrunde zum Umgang mit pro-palästinensischen Protesten in Deutschland haben die Juristin Nahed Samour, der Philosoph Omri Boehm und der Musiker Michael Barenboim kritisiert, dass in Deutschland Debatten über das Vorgehen Israels im Gazastreifen derzeit unmöglich gemacht würden. Immer wieder würden Versammlungen und Demonstrationen verboten, weil dort vermeintlich antisemitische Parolen zu erwarten seien.

    Im Kulturbetrieb sei eine regelrechte "Absagewut" zu verzeichnen, sagte Michael Barenboim. Dabei gebe es keine echte Diskussion darüber, was genau Antisemitismus sei, "es ist aber eine Diskussion, die wir unbedingt führen müssten". Oft gelte schon die Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung als antisemitisch. Am Ende entschieden dann Gerichte, ergänzte Nahed Samour. Das zeige aber, dass die Gesellschaft versagt habe.

    Debatte Antisemitismus
  • Autorin kritisiert gesellschaftlichen Druck auf Frauen

    In ihrem neuen Roman "Glück" schreibt Autorin Jackie Thomae über Frauen und den Druck, den die Frage nach dem Kinderwunsch auslöst. Bei ihrem Gespräch auf der Bühne von ARD, ZDF und 3sat appellierte sie, dass wir "unseren Blick öffnen für andere Modelle des Familienlebens und des Glücklichseins".

    Wenn Single-Frauen ohne Kinder(wunsch) gespiegelt werde, "so wie du lebst, ist das nicht okay", sei das ein "großer Herd" für Unglücklichsein, sagte Thomae. Die Figuren in ihrem Roman stellten sich unter anderem die Frage, ob sie Mutter sein müssten, um eine vollständige Frau zu sein. Kinderlose Frauen würde oftmals eine "Tragödie" unterstellt, die der Grund für diese Entscheidung sei. Sie müssten sich für ihren Nicht-Kinderwunsch noch immer rechtfertigen.