Ticker Frankfurter Buchmesse 2024 TikTokBookAward an Rüsselsheimer New Adult-Autorin Wismar
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Rüsselsheimerin Josi Wismar gewinnt TikTokBookAward
Das Phänomen #Booktok bleibt ungebrochen: Leser:innen, Autor:innen und Bücherfans, die sich unter diesem Hashtag auf TikTok über Bücher austauschen und so auch unbekannten Autoren große Aufmerksamkeit verschaffen können.
Zum zweiten Mal wurden am Samstag im Rahmen der Frankfurter Buchmesse die #TikTokBookAwards verliehen. Als Autorin des Jahres wurde die Rüsselsheimer New-Adult-Autorin Josi Wismar ausgezeichnet.
Die weiteren Gewinnerinnen und Gewinner:
- Community Buch des Jahres: "Save Me" von Mona Kasten
- Creator*in des Jahres: @itsjessamess alias Jess Hengel
- Verlag des Jahres: LYX_Verlag, eine Tochter des Kölner VerlagS Bastei Lübbe
- Buchhandlung des Jahres: Buchhandlung Hoffmann aus dem schleswig-holsteinischen Eutin
- Bestseller des Jahres: "22 Bahnen" von Caroline Wahl
Aus einer Vorauswahl von Tiktok hatten Juroren in jeder Kategorie eine Shortlist erstellt, aus der die Nutzerinnen und Nutzer in der App ihre Favoriten voten konnten. Josi Wismar und Jess Hengel nahmen neben der Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro entgegen, wie Tiktok mitteilte.
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Fußballnationalspielerin Lena Oberdorf stellt Fanbuch vor
Fußballnationalspielerin Lena Oberdorf ist für viele junge Fußballerinnen ein Vorbild – so populär, dass sie schon mit 22 Jahren ihr erstes Fan-Buch auf der Buchmesse vorstellen kann. Es beschreibt ihren Karriereweg vom TuS Ennepetal in den Profi-Fußball.
Bei der Präsentation erzählte sie jedoch auch, dass sie sich mit ihrem Wechsel vom Vfl Wolfsburg zum FC Bayern München in diesem Jahr mehr Anonymität erhoffte. "Ich brauchte einen kleinen Tapetenwechsel. Obwohl die Zeit in Wolfsburg echt schön war, galt ich dort weniger als der Mensch Lena als Lena Oberdorf, die Fußballspielerin."
Die 22-jährige wurde vor allem durch ihre Zweikampfstärke und Durchsetzungsfähigkeit bekannt. Mit gerade mal 16 Jahren unterschrieb sie ihren ersten Profi-Vertrag beim Vfl Wolfsburg. Nach ihrer Knieverletzung dieses Jahr musste sie zu den Olympischen Sommerspielen in Paris aussetzen, hofft aber, im März 2025 wieder auf dem Platz stehen zu können.
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Palästinensischer Autor Saif: "Wir sind nicht die Hamas"
Der Autor und frühere Kulturminister der palästinensischen Autonomiebehörde Atef Abu Saif hat ein Podiumsgespräch auf der Buchmesse genutzt, um an die Menschen im Gazastreifen zu erinnern. In seinem neuen Buch "Don't Look Left: A Diary of Genocide", das 2025 auch in deutscher Übersetzung erscheinen soll, schreibt er in Tagebuchform über seine Eindrücke aus dem Krieg im Nahen Osten.
"Den Menschen in Gaza fehlte die Hoffnung auf eine Zukunft." Der Krieg entmenschliche, viele Palästinenser warteten Tag für Tag, dass der Krieg ende. "Es ist Warten mit Angst. Die Nacht bedeutet, man hat den Tag überlebt. Wenn die Nacht einbricht, wartet man auf den Morgen, denn das heißt dann, man hat die Nacht überlebt."
"Ich habe nicht über Krieg, sondern über Menschen in dem Krieg geschrieben", betonte Saif, selbst Mitglied der mit Hamas konkurrierenden Fatah-Bewegung, in einem von der Buchmesse organisierten Gespräch zum Thema "Besetzt, zerstört, umkämpft, in Aufruhr: Quo vadis, Palästina?".
Er selbst habe viele Freunde und Familienangehörige im Krieg mit Israel verloren. "Es ist ein Krieg gegen das palästinensische Volk. Wir sind nicht die Hamas", sagt er mit Blick auf den Überfall der Terrororganisation auf Israel am 7. Oktober 2023.
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Politikberater Hillje: Tiktok hat die deutsche Politik vor ein Dilemma gestellt
Der Politikberater Johannes Hillje hat am Samstagnachmittag im "Frankfurt Pavilion" über die Herausforderungen und Chancen von Tiktok für die deutsche Politik gesprochen. "Wir sollten Tiktok nicht als Anfang und Ende einer politischen Debatte sehen", sagt er. Man solle die Plattform stattdessen als "Eintrittstür" zur politischen Meinungsbildung für die junge Bevölkerung betrachten.
Deutsche Politiker hätten spät erkannt, dass Tiktok als Kommunikationsraum eine gesellschaftliche Realität sei, erklärt der Politikberater. Und dann hätten sie vor dem Dilemma gestanden: eine chinesische Plattform relevanter machen und mit Daten füttern oder der AfD den Kommunikationsraum überlassen?
Die Neue Rechte habe viel Einfluss im vorpolitischen Raum erlangt, sprich auch mit der Besetzung von Pop-Kultur, wie zum Beispiel mit dem Song "L'amour toujours". Den Bereich der Literatur in den sozialen Medien hätten sie allerdings – abgesehen von Melanie Trump – noch nicht gekapert, lautete das Fazit.
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Gottschalk: "Muss mich wehren gegen das, was in den Medien passiert"
Entertainer Thomas Gottschalk hat auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat erneut seine umstrittene Aussage verteidigt, man könne heute nicht einmal privat mehr so sprechen wie er zu seinen Hochzeiten im Fernsehen. "Nicht Du entscheidest, wen Du beleidigst, sondern der andere entscheidet, dass er beleidigt wurde", sagte er bei der Vorstellung seines Buches "Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann".
Für diese Aussage habe er mehr Zuspruch als Kritik bekommen, "weil Menschen in meinem Alter mich verstehen". Mit 74 Jahren dürfe jemand alles sagen, was er denkt. Nichts sei so dumm, dass man nicht darüber diskutieren könne, erklärte er im Gespräch mit hr-Moderatorin Bärbel Schäfer.
Gottschalk, der in dem halbstündigen Gespräch zeitweise fahrig und unkonzentriert wirkte, räumte aber auch ein, dass ihm die heftige Kritik zu schaffen mache. "Heute sagen alle, was sie denken. Daran musste ich mich erst gewöhnen."
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Mafia-Enthüllungsautor Saviano: Angst beherrscht mich nicht
In diesen Tagen ist Roberto Saviano vor allem wegen seiner Kritik am Ehrengast-Auftritt in den Schlagzeilen. Auf der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat ging es im Gespräch mit Literaturkritiker Denis Scheck am Samstag zur Abwechslung mal um das, was Saviano bekannt gemacht hat: seine Recherchen und Bücher zur organisierten Kriminalität in Italien – und die Folgen für sein Leben.
Weil er sich zur Zielscheibe der Mafia machte, kann Saviano sein Haus nicht mehr ohne Personenschutz verlassen. Er habe in der Folge Panikattacken entwickelt. Die Angst beherrsche ihn zwar nicht – durchaus aber die Vorstellung, noch länger so weiterleben zu müssen. "Ein Schriftsteller muss leben", sagte Saviano. Literatur ermögliche es ihm dennoch, Dinge zu erfahren, die in seinem Alltag sonst nicht möglich sind. "Ich erlebe mehr Leben: Ich erlebe das, was andere erlebt haben."
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Lettischer Stand – der Platz für Introvertierte
Lettland bringt jedes Jahr ein ganz besonderes Angebot mit nach Frankfurt: einen Stand für Introvertierte. Hier ist der Platz, an dem sich alle Schüchternen, Zurückhaltenden eine Weile ausruhen können. Sie sind in guter Gesellschaft: "Lettland ist eine der introvertiertesten Nationen der Welt – wie natürlich auch unsere Schriftsteller", heißt es dort.
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Kein Jugendwort ohne Susanne Daubner
Ein unbestrittenes Highlight im Zuge der Berichterstattung rund um das Jugendwort des Jahres war in den vergangenen Jahren Susanne Daubner: Die tagesschau-Sprecherin stellte für den Instagram-Kanal der Nachrichtensendung die zur Auswahl stehenden Worte und ihre Bedeutung vor. In diesem Jahr aber kündigte sie an, sich von der Aufgabe zurückziehen und anderen Kolleginnen und Kollegen den Vortritt wollen zu lassen.
Ihre Fans wollten das wohl nicht einfach hinnehmen. In einem am Samstag auf Instagram veröffentlichten Video erklärte Daubner, die vielen Kommentare aus der Community hätten sie "geflasht" und überzeugt: "Ja, ich bin wieder für euch da!" Und so lieferte sie auch gleich die Erklärung und ein Anwendungsbeispiel zum diesjährigen Jugendwort "Aura".
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Wie die "22 Bahnen"-Autorin Wahl mit ihrem Erfolg umgeht
Mit ihrem Debütroman "22 Bahnen" hat Caroline Wahl im vergangenen Jahr sowohl Lesefans als auch die Kritiker überzeugt, die Fortsetzung "Windstärke 17" hält sich seit mittlerweile 22 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Was macht so ein Erfolg über Nacht mit einem? "Am Anfang war ich schon überfordert", sagte die 1995 in Mainz geborene Wahl am Samstag auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat. "Aber mittlerweile habe ich mich da reingefunden und gecheckt, dass das meine Rolle ist und ich das auch kann."
Das Schreiben sei ihr ganzer Lebensinhalt. "Ich gebe meine ganze Energie dem Schreiben, den Lesungen, dem Autorinnen-Dasein", so Wahl. Der Schreibprozess zu ihrem Fortsetzungsroman sei – wie bei ihrem Erstlingswerk – schnell vonstattengegangen. Eine Stelle habe sie aber emotional herausgefordert. "Jemand wird krank. Das hatte ich so nicht geplant und dachte so: Musste das jetzt sein? Aber dann stand es schon da", erklärte die Autorin. "Man findet beim Schreiben heraus, wie man damit umgeht – genau wie im echten Leben, wenn jemand krank wird."
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Mai Thi Nguyen-Kim: Kommen nicht radikalisiert zur Welt
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim hat am Samstagmittag auf der Buchmesse über die Herausforderungen von Wissenschaftsjournalismus in Zeiten von sozialen Medien und Fake News gesprochen. "Menschen sind keine rationalen Wesen", sagte Nguyen-Kim. Verschwörungsmythen würden sich verbreiten, weil sie gute Geschichten seien.
Ihr sei bewusst, dass sie mit ihrer wissenschaftsjournalistischen Arbeit längst nicht alle Menschen erreichen könne. Es reiche schon, wenn sie ihrem Publikum ein knackiges Bild liefere, dass dann in Diskussionen weitergetragen werden könne. Mit ihrem neuen Kinderbuch "BiBiBiber hat da mal 'ne Frage", das sie gemeinsam mit Autorin Marie Meimberg geschrieben hat, will sie dazu beitragen, Kinder früh mit Wissenschaft in Berührung zu bringen. "Wir kommen nicht radikalisiert zur Welt", sagte sie.
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Anne Applebaum: "Andere Definition von Frieden als frühere Preisträger"
"Ich bin geschmeichelt, diesen Preis hier in Deutschland verliehen zu bekommen": Das hat die diesjährige Friedenspreisträgerin Anne Applebaum am Samstag auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat gesagt. Dass ausgerechnet Deutschland mit seiner Geschichte und weltpolitischen Stellung ihre Definition von Frieden auszeichne, bedeute ihr viel – schließlich sei diese anders als bei vorherigen Friedenspreisträgerinnen und -preisträgern.
Applebaum hat sich wiederholt für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. "Wir müssen die Demokratie und den Rechtsstaat verteidigen", sagte sie dazu im Gespräch mit Moderatorin Cécile Schortmann. Dabei lehne sie diplomatische Versuche, den Krieg zu beenden, nicht ab, betonte die US-Amerikanerin. Russland müsse davon überzeugt werden, dass die Ukraine ein souveräner Staat ist – mit Diplomatie, Wirtschaftssanktionen oder durch eine militärische Niederlage. "Aber ich sehe aktuell nicht, dass Diplomatie allein den Krieg entscheiden wird."
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Blauer Elefant lässt kleine und große Herzen höher schlagen
Der blaue Elefant aus "Die Sendung mit der Maus" hat sich am Samstag am Verlagsstand von Edition Michael Fischer auf der Buchmesse gezeigt. Kleine und große Fans konnten ein Selfie mit ihm machen – der lebensgroße Elefant konnte sogar mit den Ohren wackeln. Neben den Geburtstagskindern Prinzessin Lillifee und dem Grüffelo feiert auch der Elefant bald seinen Ehrentag. Im kommenden Jahr wird der Elefant 50 Jahre alt, erstmals aufgetaucht in der Wissenssendung für Kinder ist er am 5. Januar 1975. Seit einigen Jahren hat er sich sogar emanzipiert und seine eigene Sendung in der ARD-Mediathek.
Währenddessen wartete die Maus ganz aufgeregt hinter der Bühne von ARD, ZDF und 3sat auf ihren großen Auftritt. Zwischendurch finden am Samstag immer wieder Minilesungen über die prominente Maus aus dem Fernsehen statt.
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Jane S. Wonda: Junge Erwachsene wollen "seichte, pure" Unterhaltung
Junge Menschen würden sich nach "Liebesgeschichten ohne moralischen Zeigefinger" sehnen. Dies sei der Grund, wieso das Genre New Adult derzeit so nachgefragt ist. Das sagte New-Adult-Autorin Jane S. Wonda in einem Gespräch mit der ARD auf der Buchmesse. Ihre Lesung am Samstagmorgen hatte dutzende Fans auf der Agora angezogen.
New-Adult- und ihre Dark-Romance-Geschichten sollten nichts "außer unterhalten", betonte die Autorin, die unter einem Pseudonym bekannt ist. "Wir haben wenig Political Correctness." Keiner habe mehr einfach nur Liebesgeschichten geschrieben, erklärte sie. "Es musste immer irgendwie noch etwas mitgetragen werden, noch eine politische Message unterlegt werden." Junge Erwachsene wollten "seichte, pure" Unterhaltung. "Je spiciger (Anmerk. d. Red.: erotischer) das Buch, desto besser kommt es aktuell an", sagte die Autorin.
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Lange Schlangen bei Signierstunden
Es hat sich bereits am Morgen angedeutet: Die Signierstunden bei der Frankfurter Buchmesse sind heiß begehrt. Am Samstagvormittag konnten sich Fans unter anderem Bücher von Fantasy-Autorin Lauren Roberts ("Powerless", "Reckless") und Deutschlands erfolgreichstem Thriller-Autor Sebastian Fitzek unterschreiben lassen – sofern sie sich einen Platz in den Warteschlangen erkämpfen konnten. Die waren teilweise sehr, sehr lang.
Wer bei Sebastian Fitzek anstand, aber kein Glück hatte, hat am Nachmittag (Achtung: mit Voranmeldung!) und am Sonntag bei weiteren Signierstunden noch mal eine Chance, auch Lauren Roberts zückt am Sonntag erneut den Stift. Hier gibt's alle Infos.
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Roberto Saviano: Ehrengast-Auftritt ist entpolitisiert
"Hier wäre der Raum, um über vieles wichtige zu diskutieren": Der italienische Journalist und Schriftsteller Roberto Saviano hat im Interview mit der hessenschau seine Kritik am italienischen Ehrengast-Auftritt erneuert. Die Verantwortlichen hätten es geschafft, über wichtige Themen unserer Zeit wie etwa den Postfaschismus zu schweigen und die Messe zu entpolitisieren – "sogar in einem Deutschland, das wegen der aufsteigenden extremen Rechten sehr besorgt ist", so Saviano.
Der italienische Kinderbuchautor Davide Morosinotto sieht in der aktuellen Diskussion auch eine Chance: Es sei die Aufgabe von Autoren, Kritik zu äußern. Konfrontationen und die Suche nach einem Kompromiss seien wichtig. Das sieht auch die Leitung der Buchmesse so: Man wolle eine Plattform sei für aktuelle Diskussionen. "Und wenn gestritten wird, ist das genau richtig", so Sprecher Torsten Casimir.
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Correctiv-Journalisten mahnen: AfD-Wahl hat "Konsequenzen"
Die Investigativ-Journalisten von Correctiv, Marcus Bensmann und Jean Peters, haben in einem Gespräch über ihre Recherchen zum Geheimtreffen Neuer Rechter vor den Folgen gewarnt, die die Wahl der AfD mit sich bringe. Die sogenannte "Remigration nicht assimilierter Staatsbürger" sei das Ziel derjenigen gewesen, die sich im November vergangenen Jahres in einem Landhotel nahe Potsdam trafen.
"Remigration ist nichts anderes als Vertreibung, im Englischen heißt es 'deportation'", betonte Peters. Die Neuen Rechten zielten damit darauf ab, das Wort Abschiebung im öffentlichen Diskurs zu ersetzen. Abschiebungen träfen Menschen ohne Aufenthaltstitel, "Remigration" hingegen sei willkürlich und umfasse alle Menschen, die nicht zur "völkischen Idee" passten.
Nach Veröffentlichung ihrer Undercover-Rercherche waren Millionen von Menschen in deutschen Städten gegen die AfD und den Rechtsruck auf die Straßen gegangen. "Die Menschen verstanden, die AfD ist nicht nur eine Protestpartei, weil man mit der Wärmepumpe unzufrieden ist", sagte Bensmann.
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World Design Capital mitgestalten – und Schorle abstauben
Ideen einreichen, heißt es am Stand der Kreativwirtschaft Hessen in Halle 4.1. Das Rhein-Main-Gebiet wird World Design Capital (WDC) 2026, und dafür werden noch Ideen gesucht. Wie können Leben, Arbeiten, Mobilität und Wohnen in Rhein-Main verbessert werden? Mehr unter wdc2026.org. Und wer auf der Buchmesse Ideen einreicht, bekommt eine Belohnung: Eine WDC-Schorle. Prost!
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Jugendwort des Jahres auf der Buchmesse gekürt
"Aura" ist das Jugendwort des Jahres. Das hat der Langenscheidt Verlag am Samstag auf der Buchmesse mitgeteilt. Demnach hat sich der Begriff in einer Online-Abstimmung unter Jugendlichen knapp gegen "Talahon" und "Schere" durchgesetzt.
Wer jetzt denkt: Bitte, was? Hier entlang: In diesem Artikel haben wir die Top 3 der diesjährigen Abstimmung und ihre Bedeutungen noch einmal erklärt und liefern auch gleich Anwendungsbeispiele.
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Die ersten Cosplayer sind da
Nicht nur für Buchbegeisterte, auch für Cosplay-Fans ist die Frankfurter Buchmesse eines der größten Events des Jahres. Am Sonntag findet dort wieder das Finale des deutschlandweiten Kostümwettbewerbs statt. Viele haben wochenlang an ihrem Design gearbeitet, ihr Kostüm selbst genäht. Natürlich tummeln sich aber auch schon am Samstag Cosplayer auf dem Messegelände – so wie dieses opulent gekleidete Paar.
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BuchmesseCon in Dreieich startet
Fans phantastischer Literatur kommen am Samstag auch abseits der Buchmesse auf ihre Kosten: Die "BuchmesseCon" in Dreieich (Offenbach) will eine Parallelveranstaltung für Verlage, Autorinnen und Autoren sowie Leserinnen und Leser sein. Im Bürgerhaus Sprendlingen sollen sie sich austauschen können, ohne sich in den ganz großen Trubel stürzen zu müssen.
In diesem Jahr warten mehr als 90 Stände von kleinen und großen Verlagen, außerdem stehen Lesungen und Signierstunden auf dem Programm. Los geht's um 11 Uhr.
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Großer Andrang auf der Buchmesse
Seit 9 Uhr sind die Tore der Buchmesse für Literaturfans geöffnet. Schon kurz vorher hatten sich lange Schlangen vor den Eingängen gebildet. Kein Wunder: Das Kontingent an Tagestickets für den Samstag war schon am Vortag ausverkauft. Wer sich kurzfristig für einen Besuch entscheidet, sollte sein Glück am Sonntag probieren. Noch sind Tickets verfügbar. Eine Tageskasse wird es in diesem Jahr an beiden Wochenendtagen nicht geben.
Besonders lang waren am frühen Samstagmorgen auch die Schlangen vor den "Meet the author"-Ständen: Lesefans können sich dort Bücher von ihren Lieblingsautorinnen und -autoren signieren lassen. Welche Highlights auf dem Programm stehen, haben wir hier noch mal für Sie zusammengefasst.
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Jugendliteraturpreis: Stanišic gewinnt in Sparte "Kinderbuch"
Saša Stanišic gehört zu den Gewinnern beim Deutschen Jugendliteraturpreis 2024. Der vom Bundesfamilienministerium gestiftete Preis wurde auf der Buchmesse in sieben Kategorien vergeben und ist insgesamt mit 72.000 Euro dotiert. Beim Kinderbuch gewann "Wolf" von Saša Stanišic, der 2019 mit "Herkunft" den Deutschen Buchpreis gewonnen hatte.
Das Buch erzählt von einem Mobbing-Vorfall unter Jugendlichen in einem Waldcamp. "Autor und Erzählfigur erweisen sich als scharfe Beobachter des Sozialen und verhandeln die Frage, was eigentlich zu Mobbing führt. Trotz der Schwere des Themas besticht der Roman durch seinen Wortwitz", fand die Jury.
In den anderen sechs Sparten gewannen:
- Jugendbuch: Eva Rottmann mit "Kurz vor dem Rand"
- Bilderbuch: Muon Thi Van, Victo Ngai und Petra Steuber mit "Wünsche"
- Sachbuch: Patrick Oberholzer mit "Games. Auf den Spuren der Flüchtenden aus Afghanistan"
- Sonderpreis Gesamtwerk: Rolf Erdorf
- Sonderpreis Neue Talente: Astrid Bührle-Gallet für ihre Übersetzung der Novelle "Möge der Tigris um dich weinen"
- Preisbuch der Jugendjury: Alice Winns mit "Durch das große Feue"
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Appell: TikTok nicht den Rechten überlassen
Drei junge Frauen haben am Freitag bei einer Podiumsdiskussion davor gewarnt, die Videoplattform TikTok rechten Kräften zu überlassen. Ein Gegengewicht auf TikTok will der Account der Bildungsstätte Anne Frank sein.
Komplexe bildungspolitische Inhalte auf einer Plattform unterzubringen, in der die Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer werden – dies sei eine Herausforderung, sagte Niyousha Akbari, Social Media Managerin bei der Bildungsstätte. "Mut zur Gegenrede" allein reiche nicht aus. Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte, ergänzte, dass die Politik die Medienkompetenz verstärkt fördern müsse.
Plattformen wie TikTok müssten sich außerdem an die Gesetze halten. Eins habe die AfD verstanden: "Die meisten Inhalte kommen über Emotionen. Das machen Poltiker in unserem Land noch viel zu wenig. Außer sie kommen von der AfD."
Pegah Tajalli vom RTL-Format "Die Parallelklasse" auf TikTok sagte, dass eine Diskursverschiebung der Rechten in Deutschland vor allem durch ihre Mobilisierung im Netz möglich sei.
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Friedman: AfD-Erfolge sind ein "Offenbarungseid"
Neonazi-Aufmärsche bei queeren Veranstaltungen, Angriffe auf jüdische Einrichtungen, russische Desinformationskampagnen, Wahlerfolge der AfD: Für den Philosophen und Juristen Michel Friedman steht die Demokratie massiv unter Druck.
Dass eine rechtsextreme Partei den Gang durch die Institutionen begonnen habe, sei für ihn ein "Offenbarungseid", sagte er am Freitag bei einer Diskussionsrunde mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Die Demokratie ist so angegriffen wie seit Jahrzehnten nicht mehr", sagte Friedman. Eine Diagnose, der sich Faeser anschloss. Ein Hauptgrund sei für sie, dass inzwischen der Grundkonsens der Gesellschaft verloren gegangen sei, auch durch soziale Netzwerke wie TikTok.
Auch die Gesellschaft habe beim Menschenhass gegenüber marginalisierten Gruppen viel zu lange zugesehen, betonte Friedman. Es sei höchste Zeit, nun Grenzen zu setzen. "Wollen wir in Freiheit und Demokratie leben oder nicht?", fragte er. "Mir ist die schlechteste Demokratie lieber als die beste Diktatur."
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Großer Andrang bei Gespräch mit Roberto Saviano
Dreimal so groß hätte der Stand der Schriftstellervereinigung PEN Berlin e.V. sein müssen, um allem Besuchern am Freitag Platz zu bieten, die für den italienischen Schriftsteller Mafia-Enthüllungsautor Roberto Saviano gekommen waren. Dass er nicht als Teil der offiziellen Italien-Delegation anreiste, hatte im Vorfeld der Buchmesse für einen Eklat in Italien gesorgt.
Es sei der ultrarechten Regierung nicht gelungen, ihn zum Schweigen zu bringen, erklärte Saviano. Die Ehrengast-Kommission hätte ein Signal senden wollen, dass jeder, der mit ihm arbeite, nicht unterstützt werde. Er bezeichnete das als "versteckte Zensur". Über den Zusammenschluss von anderen italienischen Autoren für einen Protestbrief habe er sich sehr gefreut.
Über die Regierung Italiens sagte er: "Sie machen aus dir einen Dissidenten. Das bedeutet, dass man einen persönlichen Preis bezahlt. Das sollte in einer Demokratie nicht passieren." Und marnte: "Das, was in Italien Gegenwart ist, wird in Deutschland Zukunft sein." Saviano gilt als regierungskritisch, er kam auf direkte Einladung der Buchmesse nach Frankfurt.