Ticker Kultur Demografiepreis für zwei hessische Kulturinitiativen
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Ruangrupa-Gastprofessoren: "Wir sind keine Antisemiten"
Nach den Protesten gegen ihre Gastprofessuren an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg haben die beiden documenta-Kuratoren Reza Afisina und Iswanto Hartono den Vorwurf des Antisemitismus zurückgewiesen. "Wir sind keine Antisemiten. Wir sind keine Feinde des Staates Israel", erklärten sie vor ihrer ersten Veranstaltung an der Hochschule, wie das "Hamburger Abendblatt" am Freitag berichtete.
Afisina und Hartono sind Mitglieder des indonesischen documenta-Kuratorenkollektivs Ruangrupa. Die 15. Ausgabe der Kunstausstellung hatte im Schatten immer neuer Antisemitismus-Vorwürfe gestanden.
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Multimediafestival B3 Biennale beginnt
Am Wochenende startet wieder das Multimediafestival B3 Biennale des bewegten Bildes. Von Samstag (15.) bis Sonntag (23. Oktober) präsentieren sich in Frankfurt zum zehnten Mal fast 100 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler, Kreative und Filmschaffende. Motto des Festivals ist diesmal "Transformation". 40 Lang- und Kurzfilme sowie 120 Kunstwerke werden in Ausstellungen und Präsentationen zu sehen sein. Interessierte können Master Classes belegen, die von namhaften Fachleuten wie dem Produzenten Niels Juul oder dem belgischen Regisseur Luc Dardenne geleitet werden.
Dieser erhält zusammen mit seinem Bruder Jean-Pierre außerdem den "BEN Award für das Lebenswerk", einen der beiden Hauptpreise der B3. Der zweite Hauptpreis, der "BEN für herausragende Leistungen in der bildenden Kunst“, geht an das österreichisch-französische Künstlerduo Christa Sommerer und Laurent Mignonneau, deren Arbeiten zu den Klassikern der digitalen Kunst zählen. Feierlich eröffnet wird die B3 am Freitagabend.
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Arnold-Bode-Preis 2022 an Wajukuu Art Project
Der Arnold-Bode-Preis 2022 geht an das Kollektiv Wajukuu Art Project, wie die Stadt Kassel am Donnerstag mitteilte. Das Kollektiv hatte auch auf der diesjährigen "documenta fifteen" in Kassel ausgestellt: eine dunkle Rauminstallation aus rostigen Wellblechplatten. "Die 2004 von Künstlerinnen und Künstlern initiierte gemeinschaftliche Organisation Wajukuu Art Project bietet in Mukuru - einem der Slums der kenianischen Hauptstadt Nairobi - Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich in einer durch Armut und Kriminalität bestimmten Umwelt durch künstlerische Angebote einzubringen, zu entfalten und als Gemeinschaft zu entwickeln", teilte Kulturdezernentin Susanne Völker mit.
Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Stiftung vergibt ihn nach eigenen Angaben für Leistungen im Bereich Kunst der Gegenwart. Benannt ist die Auszeichnung nach Arnold Bode, dem Gründer der documenta. Eine Sammlung von Kunstwerken, die documenta-Künstler dem "Vater der documenta" 1975 zum 75. Geburtstag schenkten, bildet das Grundkapital der Arnold-Bode-Stiftung. Sie wurde 1978, ein Jahr nach Bodes Tod, von der Stadt Kassel ins Leben gerufen. Ihr Zweck liegt in der Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere durch Vergabe des Arnold-Bode-Preises.
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Hörbücher immer beliebter - besonders als Downloads
Der Hörbuch-Markt in Deutschland wächst kontinuierlich von Jahr zu Jahr. Im Jahr 2021 stieg der Umsatz mit Hörbüchern um 12 Prozent auf insgesamt 280,2 Millionen Euro, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt berichtete. Damit setze sich das Wachstum aus dem Vorjahr fort.
Während die Nachfrage nach digitalen Hörbüchern steigt, geht der Verkauf von physischen Exemplaren zurück. Downloads bilden mit 45 Prozent inzwischen den größten Teil des Hörbuch-Marktes. Am stärksten wächst der Anteil des Streamings, der 2021 rund 32 Prozent des Marktes ausmachte.
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Menschen in Indien - Schirn zeigt Gauri Gills Fotografien
Sie zeigt Frauen, oft bei der Arbeit, oft auf dem Land. Sie fotografiert Alltagsszenen mit Menschen, die Masken tragen: Abseits der riesigen Städte und Ballungsräume Indiens erkundet die Künstlerin und Fotografin Gauri Gill seit über zwei Jahrzehnten das Leben und den Alltag der ländlichen Bevölkerung. Die Schirn in Frankfurt präsentiert erstmals Gauri Gills fotografisches Schaffen in einer Überblicksausstellung und versammelt rund 240 Werke aus zentralen Serien.
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hr-Autorin erhält Hessischen Journalistenpreis
Eine Meldung in eigener Sache: Für einen Film über Kriegsfolgen und Leih-Elternschaft hat die hr-Filmautorin Diana Deutschle den Hessischen Journalistenpreis 2022 gewonnen. In der hr-Produktion "Geboren im Krieg - ein Wunschkind aus Kiew" zeigt sie, wie ein Paar aus Hessen sein Kind von einer ukrainischen Leihmutter aus Kiew abholt, wo Krieg herrscht. Den Film finden Sie in der ARD-Mediathek.
Die Filmemacherin stelle das intime Thema der Leih-Elternschaft mit großer Sensibilität dar, begründete die Jury die Entscheidung. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Sparda-Bank Hessen in Kooperation mit dem hessischen Landesverband des Deutschen Journalistenverbands ausgerichtet. Für sein Lebenswerk wurde der langjährige Chefredakteur des "Wiesbadener Kuriers" bei der Verlagsgruppe VRM, Stefan Schröder, geehrt.
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Ikonenmuseum-App jetzt auch in russischer Sprache
Ab sofort bietet das Ikonenmuseum in Frankfurt eine kostenfreie Smartphone-App an, mit der ein Multimedia-Guide digital in englischer, russischer und deutscher Sprache abgerufen werden können. Damit begegnet das Haus nach eigenen Angaben auch dem großen Interesse der aus der Ukraine geflohenen Menschen: Deutlich über ein Drittel der Besucherinnen und Besucher seien aktuell Geflüchtete aus der Ukraine. Seit Juni dieses Jahres würden mindestens zwei Mal monatlich kostenfreie Führungen in russischer Sprache angeboten, die sich großer Nachfrage erfreuten.
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Fassade von Schloss Philippsruhe in Hanau wird saniert
Lifting für ein Hanauer Wahrzeichen: Die Außenfassade von Schloss Philippsruhe wird saniert. Los geht es am Südflügel, dann folgen der Nordflügel, das Hauptgebäude und die Rückseite des Schlosses. Das teilte die Stadt Hanau am Mittwoch mit. Wichtig für Besucherinnen und Besucher: Zunächst werden Gerüste am Südflügel aufgestellt und die anliegende Maintreppe für Fußgänger einige Tage lang gesperrt.
Zuletzt wurde die Fassade den Angaben zufolge im Jahr 1986 überarbeitet, nachdem das Schloss 1984 gebrannt hatte. Rund 600.000 Euro kosten die Bauarbeiten. Sie gehören demnach zu einem Maßnahmenpaket, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert werden.
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Satiremagazin Titanic erstmals mit Frau an der Spitze
Beim traditionsreichen Satiremagazin Titanic steht nach mehr als 40 Jahren mit durchweg männlichen Chefredakteuren erstmals eine Frau an der Spitze: Julia Mateus, seit 2020 Redakteurin bei der Zeitschrift. Dies teilte das 1979 gegründete Blatt am Dienstag in Frankfurt mit. Die Dezember-Ausgabe (25. November) sei die erste mit Mateus als Chefredakteurin, heißt es in der Mitteilung.
"Ich möchte alle Witze aus den Texten männlicher Autoren rausstreichen und bei mir reinschreiben, mehr Mundart, mehr Satire in einfacher Sprache und regelmäßig Parfumproben im Heft", wurde aus der Antrittsrede der 1984 geborenen Autorin zitiert. Zur künftigen inhaltlichen Ausrichtung des Hefts hieß es: "Satire darf bei mir nichts, außer nach unten treten" und "Ich distanziere mich grundsätzlich von allen Witzen meiner Vorgänger".
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Termine für "Robin Hood"-Musical in Fulda für Saison 2023 stehen
Das Musical "Robin Hood" wird auch im kommenden Jahr in Fulda zu sehen sein. Die Produktionsfirma Spotlight hat die Termine für die nächste Saison bekanntgegeben. Demnach wird das Bühnen-Spektakel vom 23. Juni bis 27. August im Schlosstheater gezeigt. Zwei Previews gibt es am 18. und 21. Juni. Vorverkaufsstart für die neue Saison ist am 13. Oktober (10 Uhr). Ein Trailer für die Saison 2023 mit der Mittelalter-Saga gibt es hier.
Das Musical mit Songs des irischen Weltstars Chris de Burgh und des Komponisten Dennis Martin wurde Anfang Juni in Fulda uraufgeführt und bekam bislang gute Kritiken. Die aktuelle Spielzeit endet am 16. Oktober.
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Hier finden Sie alles zum Thema Buchmesse in Frankfurt
Frankfurter Buchmesse: Alle Nachrichten, Hintergründe und Videos zur weltgrößten Bücherschau bündeln wir in unserem Dossier.
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Missbrauchsopfer erschießt Täter: Autorin Lena Elfrath im Interview
Harter Stoff: Lena Elfraths zweiter Roman "Leicht wie Blei" erzählt die Geschichte der 18-jährigen Emma, die wegen Mordes ins Gefängnis kommt, weil sie ihren Vater erschossen hat. Es ist der Mann, der sie jahrelang sexuell missbrauchte. Wer ist Täter, wer Opfer? In welche Rollen werden Frauen - und auch Männer - gepresst? Die in Frankfurt geborene und in Bad Nauheim (Wetterau) aufgewachsene Autorin wirft in ihrem Roman unbequeme Fragen auf. Im hessenschau.de-Interview beantwortet sie einige davon.
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"Gefährliche Operette" in Gießen bringt mutige Texte
Ein textlich und musikalisch gewagtes Stück hat die mutige Intendanz des Stadttheaters unter der Regie von Regisseurin Elena Tzavara auf die Bühne bringen lassen: Für die "Gefährliche Operette" hat Gordon Kampe Texte von Sibylle Berg, Wiglaf Droste, Schorsch Kamerun und Marc-Uwe Kling zusammengewürfelt - und heraus kam eine sehr unterhaltsame Kakophonie der Klänge. "Verwirrend, erfrischend, toll!", sagt hr2-Reporterin Christiane Hillebrand.
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Dommuseum Frankfurt zeigt Werkschau von Hans Leistikow
Plakate, Kirchenfenster, Gemälde, Stadtgestaltung: Das Dommuseum Frankfurt widmet dem 1962 verstorbenen Maler, Gestalter, Bühnenbildner, Autor und Lehrer Hans Leistikow eine Sonderausstellung. Leistikow unterrichtete an der Werkakademie Kassel und der Frankfurter Kunstschule. Nach dem 2. Weltkrieg entwarf er die Glasfenster des Frankfurter Doms und den Innenraum und die Fenster der Westend-Synagoge in Frankfurt.
Bereits in den 1920er-Jahren war Hans Leistikow in Frankfurt wirksam: Im städtebaulichen und sozialen Programm des "Neuen Frankfurt" von Stadtplaner Ernst May war er eine der prägenden Figuren und der wichtigste Grafikdesigner.
Als Teil der Ausstellung zeigt die US-amerikanischen Künstlerin Laura J. Padgett im Kreuzgang des Kaiserdoms Fotos, die sie in den Jahren 2020/21 in der Westend-Synagoge aufgenommen hat.
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Deutscher Musical Theater Preis geht nach Hanau und Wiesbaden
Die Hanauer Brüder-Grimm-Festspiele sind am Montagabend in Hamburg mit dem Deutschen Musical Theaterpreis ausgezeichnet worden – in gleich zwei Kategorien. Schauspielerin Kira Primke bekam den Preis als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als böse Stiefmutter Melania in "Brüderchen und Schwesterchen". Nach Ansicht der Jury haben die Hanauer Brüder-Grimm-Festspiele in diesem Jahr außerdem die besten Kostüm- und Maskenbildnerinnen in Deutschland: Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel wurden ausgezeichnet für ihre Arbeit im Musical "Drosselbart".
Den Sonderpreis Nachwuchsförderung erhielt die Leiterin des Jungen Staatsmusicals Wiesbaden, Iris Limbarth. Limbarth wird nach Angaben der Jury für ihre jahrelange Arbeit im Bereich Nachwuchsförderung geehrt.
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Jungautorin mit Stipendium in Wolfhagen (Kassel)
Die ersten Schreibversuche hat sie im Garten ihrer Oma unternommen: Seit dem 1. Oktober 2022 lebt die Nachwuchsautorin Lina Thiede, die 2022 den hr2-Buchpreis gewann, in Wolfhagen (Kassel). Dort will sie sich für ihre literarischen Texte inspirieren lassen. Möglich gemacht hat das ein Stipendium des Hessischen Literaturrats. Auf Initiative des Landkreises Kassel ist Wolfhagen als Standort für das Programm "Land in Sicht – Autorenresidenzen im Ländlichen Raum" ausgewählt worden. Das mit 5.000 Euro dotierte Stipendium wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert.
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Dreharbeiten für neuen Frankfurt-Tatort gestartet
Die Dreharbeiten für einen neuen Frankfurt-Tatort sind gestartet. Bis zum 7. November wird hauptsächlich in der Wetterau gedreht. In ihrem 18. Fall bekommen es die Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) mit einem vermeintlichen Mord an einem Kollegen zu tun, dessen Leiche angeblich irgendwo im Wald verscharrt wurde. Ein alter Bekannter von Brix scheint in die Sache verstrickt zu sein. Janneke vermutet schon bald, dass es bei der Suche in dieser einen Nacht nicht nur um einen Toten geht.
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Forscher untersuchen Antisemitismus-Debatte um documenta
Ein Forschungsprojekt soll die Antisemitismus-Debatte um die documenta fifteen in Kassel untersuchen. "In den letzten Monaten haben wir erlebt, wie festgefahren die Debatte ist", sagte Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, laut Mitteilung vom Montag in Frankfurt. "Mit der Studie wollen wir analysieren, woran diese Polarisierung liegt, welche Grundkonflikte darin zum Vorschein kommen und wie Veranstalter von internationalen Kunst- und Kulturfestivals in Zukunft auf solche Konflikte reagieren können." An dem Vorhaben sind die Bildungsstätte, das documenta Institut sowie die Frankfurt University of Applied Sciences beteiligt. Die Studie soll bis Ende 2023 laufen. Grundlage seien unter anderem die Befragung und Beobachtung von Besuchern sowie Beteiligten und die Analyse des öffentlichen Diskurses.
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Oper mit Country-Musik in Frankfurt
Wer nicht glaubt, dass Oper wirklich alles kann, sollte sich "Burt Turrido" im Bockenheimer Depot in Frankfurt anschauen. Das "Nature Theater of Oklahoma" führt dort eine komplette Oper mit Country-Musik auf. Und verhandelt dabei ein deprimierendes Thema auf durchaus vergnügliche Art: Die Erde, wie wir sie kennen, ist untergegangen. Nur auf Grönland ist ein Flecken Festland übrig geblieben. Die Geister der Menschen gehen hier ihren üblichen Verwicklungen nach.
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ARD-Verfilmung über Martha Liebermann nach Buchvorlage aus Fulda
Die Buchvorlage kommt aus Fulda, die Autorin heißt Sophia Mott: Ihr Roman "Dem Paradies so fern. Martha Liebermann" über das Leben der großbürgerliche Martha Liebermann, Witwe des weltberühmten Malers Max Liebermann, ist für die ARD verfilmt worden. Motts Verlegerin hatte das Manuskript an die Schauspielerin Thekla Carola Wied geschickt. Die rief höchstpersönlich in Fulda an, um der Autorin mitzuteilen, dass sie die Rolle gerne übernehmen würde.
Die Geschichte spielt im Berlin unter den Nazis im Kriegsjahr 1943. Die alte Dame hätte sich niemals vorstellen können, ihre geliebte Heimat im Alter von 85 Jahren verlassen zu müssen. Doch als Jüdin bleibt ihr nur die Wahl, ins Ausland zu gehen oder auf ihre Deportation ins Konzentrationslager zu warten. Noch geben ihr das hohe Ansehen und die wertvollen Bilder ihres weltberühmten Ehemanns Schutz. Doch wie lange noch? (ARD Mediathek: Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben).
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Workshop für junge Dirigenten in Gießen
Dirigieren als Beruf? Viele Musikerinnen und Musiker träumen davon, doch der Weg ans Dirigentenpult ist hart. Um Nachwuchstalente voranzubringen, gibt es das Förderprogramm "Forum Dirigieren" vom Deutschen Musikrat, das heute im Stadttheater Gießen startet. In dem Workshop erarbeiten die jungen Dirigentinnen und Dirigenten mit dem Philharmonischen Orchester und Ensemble des Theaters Ausschnitte der bekannten Opern "Tosca" von Giacomo Puccini, Carl Maria von Webers "Der Freischütz" und Richard Wagners "Der fliegende Holländer". Dabei stehen ihnen Profis mit Tipps und Tricks zur Seite. Anhören kann man sich das musikalische Endergebnis in einem Konzert am 16. Oktober um 16 Uhr.
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Lullusfest beginnt wieder in Bad Hersfeld
Für die Bad Hersfelder ist es der Höhepunkt des Jahres: Heute, am "Lollsmontag", beginnt das Lullusfest, eines der ältesten Volksfeste in Deutschland. Seit 852 wird so feiernd an den Gründer der Stadt, den Erzbischof Lullus von Mainz, erinnert. In diesem Jahr soll das Fest nun wieder ganz ohne Corona-Einschränkungen steigen - auch wenn die Infektionszahlen derzeit wieder stark steigen.
Um Punkt 12 Uhr zündet der Feuermeister das Lullusfeuer an. "Enner, zwoon, dräi - Bruder Lolls!", ruft dann die Menschenmenge. Ein Feuermeister wacht darüber, dass das Feuer nicht ausgeht. Sonst droht, so heißt es, die Höchststrafe: die Abwanderung des Festes nach Fulda.Auf dem Marktplatz drehen sich Karussells und ein Riesenrad, es gibt Kasperletheater und einen Krammarkt mit rund 130 Buden. Höhepunkt der städtischen Party ist der große Festzug der heimischen Vereine. Zum Abschluss wird das Lullusfeuer am Sonntagabend gelöscht - und es steigt ein großes Feuerwerk.
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Museen in der Energiekrise
Sie sind von unschätzbarem Wert und sie brauchen ein stabiles Raumklima: In Hessens Museen lagern unzählige Exponate, die gut erhalten bleiben sollen. Dafür wird Energie benötigt. Doch angesichts der Energiekrise müssen auch die Ausstellungshäuser überlegen, wo sie einsparen können.
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Fantasy-Musical feiert Premiere in Frankfurt
Captain Nemo und sein U-Boot "Nautilus" sind zurück – und zwar in Form eines neuen Fantasy-Musicals. Zu verdanken ist das dem Frankfurter Schauspieler Claude-Oliver Rudolph, den man vor allem durch seine Rollen bei "Tatort" oder "SOKO Stuttgart" kennen dürfte. Diesmal ist Rudolph Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptrolle des Musicals in einem. "20.000 Meilen unter dem Meer: The Jules Verne Experience" feiert am Samstag in der Alten Oper in Frankfurt seine Premiere, danach macht es in elf anderen deutschen Städten Halt.
Ideen- und Titelgeber des Fantasy-Musicals ist der 1870 erschienene Roman "20.000 Meilen unter dem Meer" des französischen Schriftstellers Jules Verne. Das Musical greift Vernes Mythos rund um die technische Entwicklung des Unterwasserbootes auf und spielt dabei in den Tiefen des Meeres. Claude-Oliver Rudolph hat sich für sein Musical mit U96 zusammengetan, die musikalische und visuelle Umsetzung liegt in den Händen der bekannten Techno-Band, die viele mit dem Hit "Das Boot" verbinden. Und hier schließt sich ein Kreis: Der Erfolgssong war vor 40 Jahren die Titelmelodie des gleichnamigen Kultfilms - Rudolph spielte hier die Rolle des Dieselheizers Ario.
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Ruangrupa lehrt an Hamburger Hochschule
Zwei Mitglieder des umstrittenen documenta15-Kuratorenkollektivs Ruangrupa treten im Wintersemester eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg an. Die Hochschule bestätigte dem hr am Freitag eine entsprechende Meldung des Spiegel.
Viele Fragestellungen, die sich im Rahmen der documenta15 ergeben haben, seien durch das Ende der diesjährigen Kunstschau keinesfalls hinfällig, heißt es in der Mitteilung. Durch die Einladung der beiden Kuratoren wolle die HFBK Hamburg einen Diskussionsraum eröffnen für Studierende, Lehrende und die interessierte Öffentlichkeit, "der eine weiterführende und differenzierte Auseinandersetzung ermöglicht".
Die Mittel für die Gastprofessur der Indonesier Reza Afisina und Iswanto Hartono habe man bereits im Winter beim Deutschen Akademischen Austauschdienst beantragt. Auch an der Kunsthochschule Kassel sind Afisina und Hertono als Gastprofessoren tätig. Kuratoren der documenta übernehmen dort traditionell Veranstaltungen.
Die Deutsch-Israelischen Gesellschaft hatte in einem Schreiben an die zuständigen Stellen im Auswärtigen Amt gegen die Verleihung der Gastprofessur an Hartono und Afisina in Hamburg protestiert. Ihr Präsident Volker Beck (Grüne) schrieb darin demnach, diese sei ein "fatales Signal für die deutsche auswärtige Kulturpolitik und das Bekenntnis zu Israels Sicherheit und Existenz im Koalitionsvertrag."