Ticker Kultur Demografiepreis für zwei hessische Kulturinitiativen
-
Top-Thema
Publizist Alfred Grosser gestorben
Der Historiker und Politikwissenschaftler Alfred Grosser ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Der gebürtige Frankfurter gilt als prägend für die deutsch-französischen Beziehungen.
-
Stadtbibliothek Kassel lädt zum Blind Date
Passend zum Valentinstag kann man sich in Kassel auf ein Blind Date begeben. Analog zu dem Treffen mit einem unbekannten Gegenüber warten in der Stadtbibliothek in Packpapier eingewickelte Bücher auf ihre Leserinnen und Leser. Auf dem Papier stehen zwar Schlüsselwörter, die einen Hinweis auf den Inhalt geben können, etwa Silvesterball, Schweiz oder Berge. Welches Buch sich genau dahinter verbirgt, weiß man aber erst nach dem Auspacken. Knapp 100 Bücher können bis zum Valentinstag ausgeliehen werden.
-
hr-Bigband und Frida Gold eröffnen neue Konzertreihe
Der Sound der hr-Bigband trifft auf Songs der Popgruppe Frida Gold. Im Rahmen der neuen Konzertreihe "Pop goes Big!" stehen beide an zwei Abenden gemeinsam auf der Bühne und präsentieren neue Arrangements bekannter Titel wie "Liebe ist meine Rebellion" oder "Wovon sollen wir träumen". "Es wird auch hier und da etwas zerbrechlicher", beschreibt Alina Süggeler, Sängerin von Frida Gold, die musikalische Begegnung mit der Bigband. Diese hatte dabei die Herausforderung, die Stilistik der elektronischen Elemente aus den Frida Gold Songs in ihrer Musik zu spiegeln und die passenden Instrumente in ihrer Besetzung zu finden. "Das war ein super spannendes Herantasten", beschreibt Olaf Stötzler, Orchestermanager der Bigband, die Zusammenarbeit.
Am 8. und 9. Februar um 20 Uhr können Besucherinnen und Besucher das Ergebnis live im hr-Sendesaal erleben. Für beide Termine sind noch wenige Tickets im Vorverkauf erhältlich. Einmal pro Saison wird die hr-Bigband im Rahmen der neuen Konzertreihe Pop-Größen zu Gast haben und gemeinsam mit ihnen performen.
-
Top-Thema
Landesmuseum Darmstadt erwirbt Gemälde des Cyriakus-Altars
Das Hessische Landesmuseum Darmstadt hat drei Tafelgemälde des um 1540 in Köln entstandenen Cyriakus-Altars erworben. Das Museum verfüge über den drittwichtigsten Bestand an Kölner Malerei des Mittelalters, teilte das Museum mit. Davon sei der Cyriakus-Altar ein zentrales Werk. Das Hessische Landesmuseum besitze nun acht der einst 18 Bildfelder des Altars.
Der linke Retabelflügel des Altars, eine Schenkung an das Landesmuseum im Jahr 1805, war nach dessen Angaben 1817 bis 1820 zersägt worden, um die Bilder auf der Außen- und Innenseite zugleich zeigen zu können. Die beiden oberen Tafeln der Flügelinnenseite seien im 19. Jahrhundert verkauft worden. Mit einer Rückkauf im Jahr 1990 und der aktuellen Rückkauf sei nun der linke Flügel wieder vollständig in der Sammlung vorhanden. Dieser werde durch die Neuwerbungen ergänzt um zwei Darstellungen des Heiligen Cyriakus aus der einstigen Mitteltafel. Der Ankauf der drei Tafelgemälde gelang nach Angaben des Museums durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Freunde des Landesmuseums Darmstadt.
-
Pfarrer-Kabarett-Mitglied Clajo Herrmann gestorben
Knapp 1.500 Mal stand der Babenhäuser Pfarrer Claus-Jochen "Clajo" Herrmann als Kabarettist auf der Bühne, nun ist er im Alter von 68 Jahren gestorben. Das teilte sein Kollege Hans-Joachim Greifenstein am Dienstag mit. Seit 1997 traten die evangelischen Theologen Herrmann und Greifenstein als "Erstes Allgemeines Babenhäuser Pfarrer(!)-Kabarett" auf - nicht nur in der Region Darmstadt-Dieburg, sondern unter anderem auch im hr-fernsehen.
Externer InhaltEnde des externen InhaltsExternen Inhalt von YouTube (Video) anzeigen?
"Wir beide waren wie ein altes Ehepaar: immer irgendwie zusammen, manchmal sind wir uns furchtbar auf die Nerven gegangen, aber dann haben wir uns auch wieder gegenseitig unterstützt und weitergebracht", schreibt Greifenstein auf der Website des Duos. Herrmanns Tod sei "plötzlich und ohne Vorwarnung" gekommen. Die bereits geplanten Termine des Pfarrer-Kabaretts sollen demnach trotzdem stattfinden.
-
Ersatzspielstätte für Kasseler Opernhaus in ehemaliger Kaserne
In Kassel könnten Opern wie "Carmen" oder "Die Zauberflöte" künftig in einer ehemaligen Kaserne aufgeführt werden. Das Opernhaus muss nämlich saniert werden. Für die Zeit des Umbaus hatte die Stadt nach alternativen Spielorten gesucht und verschiedene Standorte wie bestehende Industriehallen als Ersatzspielstätte geprüft - und eine Zwischenlösung in Modulbauweise als beste Möglichkeit bewertet, wie Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) mitteilte.
Als Standort für das provisorische Theatergebäude hat die Stadt jetzt das Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in der Nähe des Auestadions ins Spiel gebracht. Dort will OB Schoeller für insgesamt fünf Jahre eine "Interimsstätte in Modulbauweise" errichten lassen.
Hessens neuer Kunst- und Kulturminister, Timon Gremmels (SPD), hat bereits seine Zustimmung signalisiert - auch weil das Theater so "verkehrstechnisch gut erschlossen" bleibe. Jetzt geht es in die Detailplanung, damit das Musiktheater ab Oktober 2025 für Opernfans bereitsteht. Das "Große Haus" des 1959 eröffneten Staatstheaters soll im Rahmen der Sanierung eine neue Bühnentechnik, bekommen. Zusätzlich sollen Fassade und Dach energetisch erneuert werden.
-
MAK zeigt Tischtuch mit Autogrammen der Beatles
Im Museum Angewandte Kunst (MAK) ist nun ein Tischtuch mit Autogrammen und eigenhändigen Zeichnungen der Beatles sowie der US-amerikanischen Folksängerin Joan Baez zu sehen. Es handele sich um eine weiße Baumwolltischdecke, die stilvoll bekritzelt sei und ein Stück Band-Geschichte erzähle, teilte das Museum am Dienstag mit.
Die Zeichnungen sollen nach Angaben des Museums vor dem letzten Konzert der Beatles am 29. August 1966 im Candlestick Park im US-amerikanischen San Francisco entstanden sein. Die Umkleideräume des American-Football- und Baseball-Stadions dienten den Musikern als Speiseraum.
Während sie am Tisch saßen und darauf warteten, ein letztes Mal auf die Bühne zu treten, verewigten sich John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr sowie Joan Baez laut MAK mit Porträts, Autogrammen, Gesichtern, Augen und undefinierbaren Wesen auf dem Tischtuch. Es handele sich um eine Leihgabe auf unbestimmte Zeit.
-
Bund unterstützt Erweiterung des Senckenberg-Museums
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will dem Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt 10,55 Millionen Euro für Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Dabei soll es sich zunächst um erste Teilbeträge handeln, auf die sich die Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP geeinigt haben, wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mitteilte.
Eine bauliche Untersuchung des Gebäudes an der Senckenberganlage habe einen "dringenden Sanierungsbedarf" ergeben, so die Gesellschaft weiter. Es solle grundlegend modernisiert und erweitert werden, wodurch sich die Ausstellungsflächen von 8.000 auf etwa 14.000 Quadratmeter vergrößern würden.
Zur Umsetzung des Projekts bis 2037 seien rund 316 Millionen Euro notwendig. Das Land Hessen hatte 2021 beschlossen, insgesamt bis zu 194,5 Millionen Euro beizusteuern. Dass der Bund nun erste Teilbeträge seiner zugesagten Finanzierung ebenfalls bereitgestellt habe, ermögliche es, "die notwendigen Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung und Erweiterung zügig voranzutreiben", sagte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU).
-
Jury für den Deutschen Buchpreis 2024 ernannt
Die Jury für den 20. Deutschen Buchpreis steht fest. Die Akademie Deutscher Buchpreis habe für das Jahr 2024 sieben Literaturexpertinnen und -experten berufen, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Der Jury gehören an Gerrit Bartels ("Tagesspiegel"), Magdalena Birkmann (frei Literaturvermittlerin und Buchhändlerin), Natascha Freundel (RBB), Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart), Marianna Lieder (freie Kritikerin), Regina Moths (Buchhandlung Literatur Moths) und Klaus Nüchtern ("Falter").
Die Jurymitglieder werden jedes Jahr neu gewählt, eine mehrmalige Mitgliedschaft ist möglich. Verlage können bis zum 20. März jeweils zwei deutschsprachige Romane aus ihrem aktuellen oder geplanten Programm einreichen sowie fünf weitere Titel empfehlen. Die Bücher müssen zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 17. September 2024 erschienen sein oder erscheinen. Für die Wahl des Deutschen Buchpreises stellt die Jury eine 20 Titel umfassende Longlist zusammen, die am 20. August bekannt gegeben werden soll. Daraus wählen die Jurymitglieder sechs Titel für die Shortlist, die am 17. September veröffentlicht wird.
-
Nordhessin gründet Puzzle-Verein
Gemeinsam puzzlen: Das hat sich Nuria Schilling-Sperber aus Vellmar gedacht und mit anderen den wohl ersten Puzzle-Verein Deutschlands in Kassel gegründet. Rund 20 Mitglieder gibt es schon, die aus ganz Deutschland kommen. Deswegen fand das erste Treffen auch in der Mitte der Republik, in Kassel, statt.
Ziel des Vereins ist es, noch mehr Menschen zum Puzzeln zu bringen, sagt die 33-jährige Gründerin. Die Vereinsmitglieder planen deshalb künftig Puzzle-Treffen an verschiedenen Orten in Deutschland. Neue Mitglieder sind gerne willkommen.
-
Top-Thema
Bildungsstätte Anne Frank warnt vor Radikalisierung auf Tiktok
Tiktok trägt zunehmend zur Verbreitung antisemitischer Hetze bei und führt zur Radikalisierung von Kindern und Jugendlichen. Zu diesem Schluss kommt ein Report der Bildungsstätte Anne Frank, der zum Safer Internet Day am 6. Februar veröffentlicht wurde. Darin untersuchen die Autorinnen, wie sich seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel die Kommunikation auf Tiktok verändert hat. In den Wochen nach dem 7. Oktober haben laut dem Report Desinformation und Verschwörungserzählungen zugenommen, es seien Beiträge viral gegangen, die den Angriff der Hamas auf das Supernova-Festival in Israel in Frage stellen oder KI-generierte Bilder von vermeintlich getöteten palästinensischen Kindern zeigen.
Lehrkräfte an Schulen berichten demnach davon, dass Schülerinnen und Schüler sich über Nacht radikalisierten und plötzlich mit terrorverharmlosenden und israelfeindlichen Meinungen in die Schule kämen. Um ein Gegengewicht zu setzen, fordern die Autorinnen, in Jugendsozialarbeit im Netz zu investieren und appellieren an Politik und Medien, Tiktok als Plattform politischer Meinungsbildung ernstzunehmen.
-
Ausstellung in Darmstadt zeigt künstlerische Perspektive auf Müll
Der Satz "Ist das Kunst oder kann das weg?" hat einen ziemlich langen Bart. Für die aktuelle Ausstellung "Entsorgte Moderne" im Studio West der Kunsthalle Darmstadt bietet er sich trotzdem an: Die Künstlerinnen Maike Häusling und Katja von Puttkammer widmen sich Müll im weitesten Sinne. Während Häusling auf Bretter aus dem Sperrmüll malt und sich künstlerisch Sperrmüllhaufen nähert, nimmt sich von Puttkamer Gebäudedetails der Nachkriegsmoderne vor. hr2-Kulturredakteurin Stefanie Blumenbecker hat die Ausstellung schon gesehen.
-
Markus Fein bleibt Intendant der Alten Oper
Markus Fein bleibt Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper Frankfurt. Der Aufsichtsrat habe der Vertragsverlängerung um weitere fünf Jahre von 2025 bis 2030 zugestimmt, teilte die Stadt Frankfurt am Montag mit.
Der Musikwissenschaftler hatte 2020 die Leitung der Alten Oper übernommen. Zuvor war er Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gewesen. Fein habe das Haus für Konzerte und Shows erfolgreich durch die Pandemie geführt, lobte die Stadt. Mit "Fratopia" habe er ein Festival zur Musikvermittlung geschaffen. 2023 wurde die kostenlose Reihe mit mehr als 80 Konzerten und Veranstaltungen veranstaltet.
-
Frankfurt hat ein neues Theaterzentrum
Die Räumlichkeiten des ehemaligen Fritz-Rémond-Theaters im Zoogesellschaftshaus in Frankfurt werden wieder bespielt - und zwar gleich von mehreren Kultur-Institutionen: Im August starten dort das Team der Jungen Theaterwerkstatt, der Mousonturm, das "TheaterGrueneSosse" und das "Paradiesvogel"-Theater das städtische Kinder- und Jugendtheater. Schon jetzt ist dort das English Theatre Frankfurt (ETF) eingezogen. Die eigentliche Spielstätte des ETF im Hochhaus Galileo wird derzeit umgebaut. Bis 2025 nutzt das Theater deshalb unter anderem die Probebühnen und Foyers im Zoogesellschaftshaus. Das Team des ETF soll außerdem die Theaterwerkstatt unterstützen.
-
Dirigent Eschenbach zum Ehrendoktor der HfMDK benannt
Der Dirigent und Pianist Christoph Eschenbach ist seit Sonntagabend Ehrendoktor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in Frankfurt. Der 83-Jährige unterrichtet an der HfMDK und der Kronberg Academy sowie regelmäßiger Gast des hr-Sinfonieorchesters.
HfMDK-Präsident Elmar Fulda würdigte Eschenbach als "herausragenden Künstler unserer Zeit". Insbesondere sein "außergewöhnliches Engagement für den künstlerischen Nachwuchs, für die Entwicklung von Talenten und für die verschiedensten pädagogisch-didaktischen Formen der Musikvermittlung" sei für die Hochschule Anlass gewesen, ihn zu ehren. Eschenbach zeigte sich "zutiefst geehrt und bewegt".
-
Stiftung Denkmalschutz förderte über 30 Sanierungsprojekte
Insgesamt 34 historische Baudenkmäler in Hessen sind im vergangenen Jahr mit Zuschüssen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) saniert worden. Gefördert wurden beispielsweise die Restaurierung des "Lilienbeckens" auf der Darmstädter Mathildenhöhe und Arbeiten am Eltzer Hof in Eltville am Rhein.
Auch die mittelalterliche Leonhardskirche im Zentrum von Frankfurt und Schloss Eisenbach im oberhessischen Lauterbach zählten zu den bezuschussten Objekten, teilte die DSD am Freitag in Bonn mit. Allein für die Vorhaben in Hessen zahlte die Stiftung 2023 2,5 Millionen Euro, bundesweit wurden Zuschüsse für 570 Objekte in Höhe von rund 28,9 Millionen Euro gewährt.
-
Top-Thema
Frankfurter Museen dürfen Preise anheben
Die städtischen Museen in Frankfurt haben künftig mehr Spielraum bei ihrer Eintrittspreisgestaltung. Gleichzeitig wird der Kreis derer, die kostenlos in die städtischen Museen und in den Zoo dürfen, um Auszubildende in und aus Frankfurt erweitert, wie die Stadt am Freitag berichtete. Die Ticketpreise waren zuletzt 2017 erhöht worden.
Am Donnerstagabend beschlossen die Stadtverordneten, dass die Preisspanne für Museumstickets auf 6 bis 20 Euro angehoben wird. Bisher war der Rahmen 4 bis 15 Euro. Die Neuregelungen sollen ab 1. März gelten. Das Kulturdezernat betonte, "dass mit dem Beschluss keine konkrete, automatische Eintrittspreiserhöhung in den städtischen Museen einhergeht".
Inwieweit die einzelnen Häuser davon Gebrauch machen, entscheiden die Museumsleitungen in Abstimmung mit dem Kulturdezernat. Der Beschluss gilt zudem nur für die Museen in kommunaler Verwaltung.
-
Kulturminister Gremmels im Interview
Seit Mitte Januar hat Hessen mit Timon Gremmels einen neuen Kunstminister. Im Interview erklärt er, warum er am Staatstheater Wiesbaden durchgegriffen hat, warum er es bedauert, keine Blockflöte zu spielen und warum es wichtig ist, das Thema Gendern zu regeln.
-
Wissenschaftler bereiten Hitler-Reden auf
Die Reden von Adolf Hitler in den Jahren 1933 bis 1945 während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Deutschland werden systematisch von einem Forschungsverbund wissenschaftlich aufgearbeitet. Das Projekt sei auf sieben Jahre angelegt und solle erstmals alle Reden Hitlers identifizieren, analysieren und durch eine kritische Edition der wissenschaftlichen und allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich machen, teilten die Wissenschaftler am Freitag mit.
Das gemeinsame Projekt wird von der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, der Goethe-Universität Frankfurt, dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim und der Philipps-Universität Marburg umgesetzt. Ziel sei es, alle einschlägigen Texte und Audio-Überlieferungen in einer wissenschaftlich zuverlässigen Form verfügbar zu machen.
-
Top-Thema
Hanau-Opfer Hashemi stellt Buch vor
Am 19. Februar 2020 erschoss ein Täter neun Hanauer Bürger aus Einwandererfamilien, sowie seine eigene Mutter und sich selbst. Said Etris Hashemi wurde schwer verletzt, unter den Ermordeten waren ein Bruder und Freunde.
Im Frankfurter Mousonturm stellte Hashemi nun sein Buch "Der Tag, an dem ich sterben sollte" vor. Hashemi erzählt, wie die fünf Minuten Gewalt sein Leben umgekrempelt haben; noch heute kann er nicht in einem Lokal sitzen, ohne die Umgebung ständig im Blick zu haben.
hr2-Kritiker Mario Scalla war beeindruckt von der Beobachtungsgabe und der klaren Sprache des Autors. Das Buch erscheint am 3. Februar 2024.
-
Böse Pointen bei Wiesbadener "Komödie der Worte"
"Komödie der Worte", unter diesem Titel hat das Wiesbadener Staatstheater drei selten gespielte Einakter von Arthur Schnitzler herausgebracht: Der große Ergründer seelischer Zustände hat sie Anfang des vorigen Jahrhunderts geschrieben, über Beziehungsprobleme, wie man sie heute noch kennt.
Regisseur Noah L. Perktold und die souverän agierenden Schauspieler toben sich ziemlich aus, es gibt sehr böse Pointen - die Stücke sind Steilvorlagen für gute Schauspieler: großartige Dialoge, Wendungen, die sich nicht unbedingt vorher sehen lassen - lustig und unterhaltsam, findet hr2-Kritikerin Ursula May.
-
Top-Thema
Zellen-Einritzungen in Breitenau sollen digital erschlossen werden
Benediktinerkloster, Konzentrationslager, Arbeitserziehungslager, Fürsorgeheim: Die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen (Schwalm-Eder) hat eine bewegte Geschichte - und einen historischen Schatz. Hier haben Inhaftierte mehr als 600 Botschaften in die Wände eingeritzt. Diese Einritzungen sollen bald für alle im Internet sichtbar sein. Studierende der Uni Kassel haben sich dafür verschiedene Projekte überlegt, die am Freitag in der Gedenkstätte vorgestellt werden.
Die Studenten und Studentinnen wollen die Kunstwerke digital erlebbar machen: mit kurzen Videos, einer Podcast-Reihe und einem digitalen Rundgang. Im Mittelpunkt sollen die Menschen stehen, die hier inhaftiert waren. Dazu gehört beispielsweise der Fürsorge-Zögling Ludwig Hies. Er wurde zwischen 1939 und 1940 insgesamt dreimal unter scharfen Arrest gestellt - unter anderem, weil er mit einer anderen Jugendlichen heimlich Liebesbriefe ausgetauscht hatte. Auch er hat sich an den Wänden verewigt. Seine Geschichte ist eine von vielen, die man bald erleben kann.
-
Gründungsintendant des Rheingau Musik Festivals feiert 80. Geburtstag
Mehr als 35 Jahre nach dem ersten Rheingau Musik Festival (RMF) feiert Gründungsintendant Michael Herrmann am 4. Februar seinen 80. Geburtstag - und denkt weiterhin nicht an den Ruhestand. "Soll ich den ganzen Tag von zu Hause aus auf das Schloss Johannisberg schauen?", fragt der Kulturmanager, der im gleichnamigen Stadtteil von Geisenheim hoch über dem Rhein wohnt. Er sei noch fit, sein Job bei einem der großen Musikfestivals Europas begeistere ihn nach wie vor.
Michael Herrmann wächst in Wiesbaden auf und singt früh im Kirchenchor. Nach einer Buchhandelslehre und zehn Jahren in der Immobilien- und Tourismusbranche kehrt Herrmann 1982 nach Deutschland zurück. 1985 gründet er eine eigene Konzertagentur. 1988 ruft er das erste RMF ins Leben - inspiriert vom Musikfestival des weltbekannten Cellisten Pablo Casals im südfranzösischen Prades.
-
"Playblack Radio" ist Hörspiel des Jahres
Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Darmstadt hat "Playblack Radio. Was ist eigentlich eine 'schwarze Stimme'?" zum Hörspiel des Jahres 2023 gekürt. Es entstand unter der Regie von Joana Tischkau und Jan Gehmlich für den WDR.
Die Jury habe sich für "Playblack Radio" entschieden, "weil hier viele langwierige und viel gehörte feuilletonistische Debatten ein Ende, eine Erlösung finden: In der zynischen Auseinandersetzung mit dem Schwarzsein auf der nicht visuellen Ebene", heißt es in der Begründung. Das "Hörspiel des Jahres" ist eine Initiative der Landesrundfunkanstalten zusammen mit dem ORF und SRF.
-
SchulKinoWochen bieten Blockbuster und Klassiker
Die SchulKinoWochen in Hessen gehen diesmal mit einem Programm von rund 90 Filmen an den Start. Unter anderem sollen große Blockbuster aus dem vergangenen Jahr, wie beispielsweise „Oppenheimer“ oder „Barbie“ und auch Klassiker wie „Das Fenster zum Hof“ von Alfred Hitchcock zu sehen sein, sagte Caroline Fuchs, eine der Projektleiterinnen, am Donnerstag in Frankfurt.
Aktuell seien bereits rund 42.000 Personen zu den SchulKinoWochen angemeldet, weitere Anmeldungen und Filmwünsche würden noch bis zum 18. Februar entgegengenommen. Laut Mitteilung der Veranstalter macht es das Projekt Schulklassen möglich, sich Themen anders als im Klassenzimmer zu nähern - Themen wie Antisemitismus oder Feminismus.
In verschiedenen Filmreihen und Schwerpunkten widmen sich die SchulKinoWochen unter anderem auch Fenstern und Türen als filmische Motive, dem Thema Nachhaltigkeit und Hessen als Filmland. Begleitend zu den Kinovorstellungen können Filmgespräche und Workshops gebucht werden, die das Gesehene einrahmen. Die SchulKinoWochen laufen vom 4. bis 15. März in 74 teilnehmenden Kinos in ganz Hessen.