Vorstellung des neuen Chefs im Städel Dreier-Direktor Demandt: Digitale Sammlung ausbauen

In Frankfurt hat sich der neue Direktor von Städel, Schirn und Liebieghaus vorgestellt. Philipp Demandt will im Geist seines Vorgängers Max Hollein arbeiten und setzt voll auf Digitalisierung.

Städel-Direktor Philipp Demandt
Philipp Demandt, Direktor von Städel Museum, Schirn Kunsthalle und Liebieghaus in Frankfurt. Bild © Gaby Gerster
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Städel-Direktor Demandt im Amt

hessenschau - 29.09.2016
Bild © hr
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Wenn Philipp Demandt zum 1. Oktober die Leitung des Städel Museums, der Skulpturensammlung im Liebieghaus und der städtischen Kunsthalle Schirn übernimmt, dann können sich die Frankfurter auf eines verlassen: Kontinuität. Darauf gründe sein Konzept für die drei Häuser, betonte der neue Dreier-Direktor am Donnerstag (29.06.2016): "Alles, was hier gut war, will ich auf demselben Niveau weiterführen und den freiheitlichen Geist aus Max Holleins Zeiten erhalten."

Programmatische Details gab der 45-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung im Metzler-Saal des Städel Museums aber auch auf Nachfrage nicht preis. Nur so viel: "Man könnte die Balance zwischen großen und mittelgroßen Ausstellungen anders austarieren."

Zuerst wolle er mit allen Mitarbeitern sprechen, sagte der bisherige Leiter der Alten Nationalgalerie in Berlin: "Museen sind komplexe Gebilde, deswegen tut man gut daran, erst einmal in Ruhe hinzuhören und hinzuschauen, um einen Sinn für die Traditionen der Häuser zu bekommen."

Ein Ziel: Alles online stellen

Ideen habe er schon viele im Kopf und auch eine Liste mit interessanten Künstlern mitgebracht. "Die halte ich aber jetzt nicht hoch, sonst fotografieren Sie sie gleich", erklärte er schmunzelnd. Er stehe für alle Bereiche der Museumsarbeit, Sammeln, Forschen, Bewahren und Vermitteln, betonte Demandt weiter: "All das ist in Frankfurt bislang großartig gelungen."

Philipp Demandt im Städel
Gab noch nicht viel preis: der neue Städel-Chef Philipp Demandt. Bild © Sonja Fouraté (hessenschau.de)

Besonderen Wert will Demandt auf die Digitalisierung der Museumsarbeit legen und den gesamten Bestand des Städels online erschließen: "Frankfurt hatte und hat hier eine Pionierrolle." Bislang umfasst die Digitale Sammlung des führenden Frankfurter Kunstmuseums nur ausgewählte Werke und multimediale Inhalte dazu.

Das Haus, auf das er sich besonders freue, sei die Schirn Kunsthalle, sagte Demandt am Donnerstag: "Für mich ist es das Haus der Entdeckungen."

Ein anderes Ziel: Schirn weiterentwickeln

Die Diskussionen um den Kulturhaushalt der Stadt Frankfurt, um die Städel-Erweiterung und die Finanzierung der Schirn habe er von Berlin aus verfolgt: "Ich glaube, dass einer Stadt wie Frankfurt mehrere zeitgenössische Museen stehen", sagte er. "Ich bin guten Mutes, dass wir die Schirn auch in den kommenden Jahren weiterentwickeln können."

Selbst Ausstellungen kuratieren will Demandt nicht, "zumindest nicht im klassischen Sinne". Seine Aufgaben seien strategischer Art, dazu gehörten Bereiche wie Geld, Personal und Infrastruktur: "Ich komme nicht als Super-Kurator, sondern als Direktor."

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Philipp Demandt ...

... wurde 1971 in Konstanz geboren. Er tritt zum 1. Oktober die Nachfolge von Max Hollein an und wird für das Städel, die Kunsthalle Schirn sowie die städtische Skulpturensammlung im Liebieghaus verantwortlich sein. Hollein hatte als Museumsmanager mit Blockbuster-Ausstellungen etwa zu Botticelli und Dürer international für Aufsehen gesorgt. Er ist Mitte des Jahres nach 15 Jahren in Frankfurt als Direktor an die Fine Arts Museums in San Francisco gewechselt.

Demandt leitete seit 2012 die Alte Nationalgalerie in Berlin. Er konzipierte dort die Schausammlung neu und verantwortete Ausstellungen wie "Impressionismus/Expressionismus. Kunstwende" und "Rembrandt Bugatti" mit den Tierplastiken des italienischen Bildhauers.

Demandt hat Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Publizistik studiert. Im Jahr 2001 promovierte er am Institut für Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin. Nach einer Ausstellungsassistenz im Berliner Bröhan-Museum arbeitete er seit 2004 als Dezernent bei der Kulturstiftung der Länder, wo er sich mit Kulturmanagement vertraut machte: Zu seinen Aufgaben dort zählten die Beratung und Unterstützung deutscher Kultureinrichtungen beim Erwerb und der Finanzierung von Kunstwerken und bei Ausstellungsvorhaben.

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Quelle: hessenschau.de

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