Nominierungen bekannt gegeben Diese 20 Romane stehen auf der Longlist des Deutschen Buchpreises
Der "beste Roman des Jahres" wird mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Entsprechend begehrt sind die Nominierungen. Auf der Longlist finden sich eine ganze Reihe bekannter Namen.
Mit Spannung wird diese Liste jedes Jahr im Deutschen Buchhandel erwartet: Wer schafft es in die verkaufsfördernde Longlist für den Deutschen Buchpreis?
In die Vorauswahl schafften es bekanntere Namen wie Terézia Mora, Clemens J. Setz, Angelika Klüssendorf, Teresa Präauer, oder Kathrin Röggla. Zugleich finden sich aber auch sieben Romandebüts auf der Liste, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
"Unsere Auswahl ist auch in diesem Jahr wieder der Beweis dafür, dass die deutschsprachige Gegenwartsliteratur voller Überraschungen ist", erklärte die Sprecherin der Jury, Katharina Teutsch, die als freie Kritikerin tätig ist. "Newcomer*innen stehen selbstbewusst neben etablierten Autor*innen; kleine Verlage wechseln sich mit großen Verlagen ab; Geschichten von tragischem Ernst stehen neben Kapriolen der Fantasie."
In diesem Jahr waren insgesamt 196 Romane von 113 deutschsprachigen Verlagen im Rennen. Von den teilnehmenden Verlagen stammen 83 aus Deutschland, 20 aus Österreich und zehn aus der Schweiz. Diese Titel haben es geschafft (die Links führen auf Rezensionen der ARD-Literaturredaktionen):
- Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan (Verlag Voland & Quist, Februar 2023)
- Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen (Klett-Cotta, Januar 2023)
- Sherko Fatah: Der große Wunsch (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
- Elena Fischer: Paradise Garden (Diogenes Verlag, August 2023)
- Charlotte Gneuß: Gittersee (S. Fischer Verlag, August 2023)
- Luca Kieser: Weil da war etwas im Wasser (Picus Verlag, August 2023)
- Angelika Klüssendorf: Risse (Piper Verlag, August 2023)
- Sepp Mall: Ein Hund kam in die Küche (Leykam Verlag, August 2023)
- Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
- Thomas Oláh: Doppler (Müry Salzmann Verlag, Februar 2023)
- Angelika Overath: Unschärfen der Liebe (Luchterhand Literaturverlag, April 2023)
- Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
- Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert (Wallstein Verlag, Februar 2023)
- Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
- Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren (S. Fischer Verlag, Juli 2023)
- Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
- Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
- Clemens J. Setz: Monde vor der Landung (Suhrkamp Verlag, Februar 2023)
- Tim Staffel: Südstern (Kanon Verlag Berlin, September 2023)
- Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Verlag Hundert Augen, Juli 2023)
Eine Übersicht der Kandidaten und Hörproben aus den Titeln gibt es hier.
Soviel Hessen steckt in der Liste
Der Frankfurter S. Fischer Verlag kann sich über zwei Kandidatinnen auf der Longlist freuen: Charlotte Gneuß und Kathrin Röggla. Tim Staffel ist 1965 in Kassel geboren und studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Und zwei Nominierte amtierten schon einmal als Stadtschreiberin in Frankfurt Bergen-Enkheim: Sherko Fatah (2016/17) und Angelika Klüssendorf (2013/14).
Vorauswahl durch Jury
Die Akademie Deutscher Buchpreis hatte im Februar sieben Literaturexpertinnen und -experten berufen, die die Bücher für die Longlist auswählten:
- Shila Behjat (Journalistin und Publizistin)
- Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
- Melanie Mühl ("Frankfurter Allgemeine Zeitung")
- Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach)
- Katharina Teutsch (freie Kritikerin)
- Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier)
- Matthias Weichelt (Zeitschrift "Sinn und Form")
So geht es weiter
Die Jury kürt den Siegertitel in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Sechs Titel von der Longlist werden zur Shortlist, die am 19. September veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, am 16. Oktober, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Der Gewinner erhält 25.000 Euro, die anderen fünf Finalisten bekommen jeweils 2.500 Euro.
Die Preisverleihung findet im Kaisersaal im Frankfurter Römer statt. Auf der Website des Deutschen Buchpreises wird die Veranstaltung live übertragen. Seit 2005 wird mit dem Deutschen Buchpreis der Roman des Jahres ausgezeichnet. Den Deutschen Buchpreis 2022 gewann Kim de l'Horizon für den Debütroman "Blutbuch".
Sendung: hr-iNFO, 22.08.2023, 12.50 Uhr
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