Ticker Kultur Kassel macht Kriegerdenkmal zu Friedens-Mahnmal
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Rund 6.000 Menschen feiern CSD in Wiesbaden
Unter dem Motto "Europa bleibt bunt" haben am Samstag rund 6.000 Menschen in Wiesbaden den Christopher-Street-Day (CSD) gefeiert. Der Demonstrationszug für die Rechte der LSBT*IQ-Community durch die Innenstadt endete im Kulturpark am Schlachthof, wo weitergefeiert wurde.
Der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) mahnte in seiner Rede vor der Demonstration, dass sich die Situation für sexuelle Minderheiten auch in Wiesbaden verbessern müsse und bezog sich unter anderem auf einen Regenbogen-Zebrastreifen, der im Vorfeld des CSD beschmiert worden war. "Der Regenbogen ist stärker. Solche Schmierereien sind widerwärtig und queerfeindlich", sagte Mende.
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Waters-Konzerte: Appell an die Veranstalter
In der Debatte über Konzerte des britischen Rockmusikers Roger Waters appelliert der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, an die Verantwortung von Konzertveranstaltern. "Die Konzertveranstalter sollten sich gut überlegen, ob sie Verschwörungserzählern eine Bühne bieten", sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Nach zwei Konzerten des Ex-"Pink Floyd"-Musikers in Berlin ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den 79-Jährigen.
Waters wies die Kritik an seinen Konzerten als "böswillige Angriffe" zurück. In einem auf Twitter veröffentlichten Statement schrieb er am Freitag, die kritisierten Elemente seien als klares Zeichen gegen Faschismus und Ungerechtigkeit zu verstehen.
Am Sonntag ist ein Auftritt von Waters in der Festhalle in Frankfurt geplant. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt will an dem Tag gemeinsam mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gegen das Konzert des unter Antisemitismusvorwürfen stehenden Musikers demonstrieren.
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Jüdische Prominente stellen sich nach Buhrufen hinter Roth
Rund eine Woche nach den Buhrufen gegen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) beim Musikwettbewerb "Jewrovision" haben sich zahlreiche jüdische Prominente in einem offenen Brief hinter die Politikerin gestellt. "Protest ist das eine, die niedergebrüllte Rede eines geladenen Gastes etwas anderes", heißt es. Aktivisten hätten die Politikerin "orchestriert" ausgebuht. Roths politische Biografie künde "unmissverständlich vom lebenslangen Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus".
Weiter heißt es: "Ohne mit allem, was sie tut, einverstanden zu sein: Ihr ist es unter anderem zu verdanken, dass die künftige Arbeit von Gedenkstätten und Institutionen, die sich mit der Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen befassen, abgesichert ist." Man widerspreche Darstellungen, Roth nehme Sorgen über Antisemitismus im Kulturbetrieb nicht ernst. Der Brief ist überschrieben mit "Nicht in unserem Namen". Am Wochenende hatten Buhrufe Einzelner gegen Roth bei dem jüdischen Musikwettbewerb für Schlagzeilen gesorgt. Medienberichten zufolge wurde auch auf die Antisemitismus-Kontroverse um die documenta in Kassel verwiesen.
Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Briefes gehören zum Beispiel Daniel Barenboim, Micha Brumlik, Igor Levit, Meron Mendel, Eva Menasse, Jerzy Montag, Michael Naumann, Susan Neiman, Julius Schoeps, Ofer Waldman und Moshe Zimmermann.
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Fünf hessische Vertreter beim Deutschen Chor-Wettbewerb
Die besten Laienchöre aus ganz Deutschland sind ab 4. Juni zum Bundeswettbewerb der Chöre in Hannover eingeladen. Aus Hessen sind fünf Ensembles dabei: Cantamus Gießen, LaCappella 2.0 aus Burgholzhausen bei Friedrichsdorf, das Ensemble Sonamento aus Limburg, der P!tch Please! -Jugendchor Elz und VOCALIVE aus Griesheim.
Im Gespräch mit hr-iNFO-Kultur erzählt Veronika Bauer, die Chorleiterin von Lacapella 2.0, wie erfolgreiche Chor-Arbeit aussieht und wie sich ihr Chor auf den Bundeswettbewerb vorbereitet hat.
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Kunst-Raum erinnert dauerhaft an documenta15
Was bleibt von der umstrittenen Documenta 15? Auf jeden Fall ein neuer Raum in der Neuen Galerie in Kassel. Er ist Teil der Ausstellung "About Documenta", die die Geschichte der Documenta-Ausstellungen von der ersten 1955 bis heute erzählt. Die große Herausforderung war, den Event und Mitmach-Charakter der vergangenen Documenta darzustellen, so die Kuratoren.
Ziegelsteine der Jatiwangi Art Factory liegen in einer Vitrine in der Mitte des Raums. Diese hat das Künstlerkollektiv auf der Ausstellung als Zertifikate verkauft – Gegenwert war ein Stück Land in Indonesien, das aufgeforstet wurde.
Auch die omni-präsente Antisemitismus-Debatte hat Eingang gefunden. Neben einem Überblick des Medienechos hat der Künstler Dan Perjovschi seine Erlebnisse und die Geschehnisse auf einem großflächigen Wandkunstwerk verarbeitet. Er hatte zur Weltkunstschau die Säulen des Fridericianums mit Zeichnungen neugestaltet.
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Berliner Polizei ermittelt gegen Roger Waters
Nach zwei Konzerten des Ex-"Pink Floyd"-Musikers Roger Waters in Berlin ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den 79-Jährigen. Dessen Bühnenkleidung habe den Eindruck einer SS-ähnlichen Uniform erwecken können, sagte ein Polizeisprecher am Freitag zur Begründung. Auf Bildaufnahmen vom 17. Mai sei zu sehen, dass Waters unter anderem einen schwarzen, langen Ledermantel getragen habe sowie am linken Oberarm eine rote Binde mit gekreuzten Hämmern auf weißem Grund, hieß es weiter.
Die Polizei ermittelt, ob Waters mit seiner Bühnenkleidung möglicherweise die Würde von Opfern des Nationalsozialismus verletzte oder die NS-Herrschaft verherrlichte oder rechtfertigte. Dem ehemaligen "Pink-Floyd"-Mitglied werden seit Längerem unter anderem israelfeindliche und antisemitische Äußerungen vorgeworfen.
Die Stücke, zu denen Waters die Uniformjacke trägt, heißen "In the Flesh" und "Run like Hell". Sie stammen vom Album "The Wall", auf dem es um Einsamkeit und Entfremdung eines Rockmusikers geht. Nachdem dieser sich mit Drogen zugedröhnt hat, imaginiert er sich auf dem Album (und dem zugehörigen Film) in die Rolle eines Diktators hinein - laut Waters sind die Stücke Kritik am Konzertbetrieb und an blinder Gefolgschaft.
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Vorwurf des Machtmissbrauchs gegen MMK-Führung
Seit Monaten brodelt es zwischen der Direktorin des Museums für Moderne Kunst und ihrem Mitarbeiter-Stab. Bislang wurden die Vorwürfe gegen die Museumschefin nur anonym geäußert. Nun erhebt erstmals ein Mitglied des Fördervereins Vorwürfe auch gegen die politisch Verantwortlichen.
Der Bad Homburger Kunstsammler und Verlagskaufmann Adrian Koerfer spricht von Vertuschung und Leugnung und zieht Parallelen zu anderen Fällen von mutmaßlichem Machtmissbrauch. Er fordert eine unabhängige Kommission, die den Konflikt aufkläre und den Machtmissbrauch sofort beende.
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Bericht dokumentiert antisemitische Vorfälle zur documenta
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) hat auf ihrer Website einen Monitoringbericht zur documenta fifteen veröffentlicht. Insgesamt habe man 38 antisemitische Vorfälle dokumentiert, die sich auf die Kunstausstellung im vergangenen Jahr in Kassel beziehen, teilte RIAS Hessen am Freitag in Marburg mit. Es habe nicht nur Werke mit antisemitischen Stereotypen und Inhalten gegeben, sondern es sei außerdem in Hessen und bundesweit zu antisemitischen Vorfällen abseits des Ausstellungsgeländes gekommen.
Im Monitoringbericht sind die Vorfälle und die inkriminierten Kunstwerke zusammengestellt. So wird beispielsweise das Banner "People’s Justice" des Künstlerkollektivs Taring Padi aufgeführt, auf dem "eine Figur mit Raffzähnen, Zigarre und Schläfenlocken" zu erkennen gewesen sei. Diese entmenschlichte Darstellung von Jüdinnen und Juden gehe bis in den christlichen Antijudaismus im Mittelalter zurück und erinnere an Karikaturen aus dem Nationalsozialismus, heißt es im Bericht.
Auch im "Nahbereich" rund um die Ausstellung sei es zu antisemitischen Vorfällen gekommen. Nachdem beispielsweise eine Person auf einem Social-Media-Kanal darauf hingewiesen habe, dass ein antisemitismuskritisches Bild auf der documenta fifteen abgehängt wurde und dieses thematisierte, wurde ihr Gewalt angedroht, heißt es im Monitoringbericht. Auf der Kunstausstellung sei vor allem der israelbezogene Antisemitismus präsent gewesen.
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Museumsleiter Kling überraschend gestorben
Burkhard Kling, seit 25 Jahren Leiter von Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau (Main-Kinzig), ist überraschend im Alter von 61 Jahren gestorben. Erst Anfang Mai wurde er beim "Tag für die Literatur" für sein großes Engagement mit dem "Hessischen Literaturlöwen" ausgezeichnet. Er führte die mehrfach ausgezeichneten Museen in Steinau an der Straße weitgehend im Ein-Mann-Betrieb und organisierte zahlreiche Sonderausstellungen.
Steinaus Bürgermeister Christian Zimmermann würdigte Kling unter anderem mit den Worten: "Es ist ein Schock gewesen, vom Tod meines geschätzten Mitarbeiters und Museumsleiters Burkhard Kling zu hören. Er war seit 25 Jahren das Gesicht des Brüder Grimm-Hauses in Steinau an der Straße."
Und weiter: "Ohne ihn würde es dieses Haus so nicht geben und noch viel weniger würde dieses Haus seine Strahlkraft so in die Welt entsenden. Er hatte die größte Freude daran, die vielen regionalen und internationalen Gäste zu begrüßen. Die Lücke, die jetzt aufgerissen wurde, kann nicht so einfach wieder geschlossen werden. Sein Andenken wie auch sein Wirken muss in Steinau hochgehalten werden."
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Europäischer Märchenpreis für Kasseler Grimm-Experten
Der Europäische Märchenpreis 2023 geht an den Grimm-Experten Holger Ehrhardt. Mit der mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung würdige man einen der national wie international renommiertesten Grimm- und Märchenforscher Deutschlands, teilte die Märchen-Stiftung Walter Kahn im unterfränkischen Volkach am Donnerstag mit. Ehrhardt ist seit 2012 Professor an der Uni Kassel mit dem Forschungs- und Lehrschwerpunkt "Werk und Wirkung der Gebrüder Grimm". Der Märchenpreis soll ihm am 28. September in Volkach überreicht werden.
Ehrhardt habe Tagebücher, Briefe und andere Dokumente der Brüder Grimm editiert und bislang unbekannte Grimm-Bestände in Archiven, Nachlässen und Bibliotheken entdeckt und erschlossen, hieß es. Zudem habe er die Quellen zu den Märchen der Brüder Grimm erforscht. Der Märchenpreis wird seit mehr als 20 Jahren an Personen oder Einrichtungen verliehen, die sich "in herausragender Weise" und oftmals lebenslang um die Erforschung und Pflege der europäischen Märchen- und Sagentradition verdient gemacht haben.
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176.000 Besucher bei Ausstellung zu Niki de Saint Phalle
Die Ausstellung zum Werk der französisch-schweizerischen Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) in der Schirn Kunsthalle Frankfurt hat mehr als 176.000 Besucher angelockt. Die am 2. Februar gestartete und nun zu Ende gegangene Überblicksausstellung mit rund 100 Arbeiten der Pop-Art-Künstlerin sahen 176.641 Kunstinteressierte, wie die Schirn am Donnerstag mitteilte.
Bekannt wurde Niki de Saint Phalle durch ihre fröhlich-bunten "Nanas" - großformatigen, voluminösen Frauenskulpturen. Die 1930 in Neuilly-sur-Seine bei Paris geborene Tochter einer Amerikanerin und eines Franzosen hieß eigentlich Catherine Marie-Agnes Fal de Saint Phalle.
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Jazz-Saxophonist Christof Lauer wird 70
Christof Lauer, ein Großer der internationalen Jazzszene, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Lauer, der seit langem in Frankfurt lebt, spielte seit 1979 Saxophon in der hr-Bigband, die damals noch "Jazz-Ensemble des Hessischen Rundfunks" hieß. In den 90er Jahren wechselte er zur NDR Bigband nach Hamburg, war aber auch Mitglied des legendären United Jazz and Rock Ensemble oder auch in Albert Mangelsdorffs Quintett. Studiert hat er ursprünglich übrigens Cello, und zwar klassisch, bis er dann das Saxophon für sich entdeckte und dabei blieb.
Wer mehr über Lauer erfahren will, sollte morgen Abend ins Kino im Frankfurter Filmmuseum gehen: Dort läuft das aktuelle und hochgelobte filmische Lauer-Porträt von Lucie Herrmann mit dem Titel "Talking To You - Christof Lauer Sax". Und das Beste: Danach gibt's noch Livemusik mit dem Meister persönlich.
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Plakat-Künstler Günther Kieser gestorben
Als Jimi Hendrix 1969 in der Jahrhunderthalle in Frankfurt-Höchst auftrat, gestaltete er das Plakat: Günther Kieser. Jetzt ist der in Kronberg geborene Künstler im Alter von 92 Jahren in seinem Wohnort Offenbach gestorben, wie die FAZ berichtet. Bekannt wurde der Grafikdesigner und Bildhauer vor allem für seine Plakate, die er für den hr und das Deutsche Jazz Festival Frankfurt gestaltete. Kiesers Arbeiten zierten auch zahlreiche Plattencover und Programmhefte.
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Zweifelhafte Auszeichnung für Kasseler Behörden-Direktor
Professor Martin Eberle ist jetzt offiziell einer von fünf Kandidatinnen und Kandidaten für den "Sprachpanscher des Jahres". Diese nicht sonderlich begehrte Auszeichnung wird jedes Jahr vom Verein Deutsche Sprache vergeben. Und Martin Eberle steht dort neben der Bundesbildungsministerin und McDonald’s.
Grund für die Nominierung: Eberle hat die Landesbehörde Museumslandschaft Hessen Kassel in Hessen Kassel Heritage umbenannt. Der neue Name soll internationales Publikum locken, lockt in Kassel allerdings eher Spott hervor. Auch Mitglieder des Museumsvereins wehren sich wohl gegen die Umbenennung. Und vielleicht wird Martin Eberle bald tatsächlich aufgrund des neuen Namens Sprachpanscher des Jahres 2023.
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"Frankfurt vereint gegen Antisemitismus" vor Waters-Konzert
Die Jüdische Gemeinde Frankfurt will am Sonntag gemeinsam mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gegen das Konzert des Musikers Roger Waters in der Frankfurter Festhalle demonstrieren. Die Protestkundgebung ist wenige Stunden vor dem Konzert auf dem Platz vor der Festhalle geplant und steht unter dem Motto "Frankfurt vereint gegen Antisemitismus", wie die Jüdische Gemeinde am Donnerstag mitteilte.
Es gehe um ein starkes Zeichen gegen Judenhass. "Wir möchten nicht tatenlos zusehen, wenn ein bekannter Antisemit und Verschwörungstheoretiker in Frankfurt wortwörtlich eine Bühne erhält." Zudem erachte man es als Entwürdigung der Opfer der Schoah, wenn an dem historischen Ort der Frankfurter Festhalle, an dem im Zuge der Novemberpogrome von 1938 rund 2.700 Juden zusammengetrieben, schikaniert und anschließend deportiert worden seien, "ein derartiger Hassprediger auftritt".
An dem rund 50 Mitglieder umfassenden Bündnis beteiligen sich auch die evangelische und die katholische Kirche in Frankfurt. Ab 16 Uhr findet am Sonntag auf dem Platz vor der Festhalle eine Gedenkzeremonie statt, in der die Namen der von der Festhalle deportierten Juden verlesen werden. Das Waters-Konzert soll um 20 Uhr beginnen.
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Kanzlei untersucht Vorwürfe gegen Führung von Arolsen Archives
Eine Kanzlei soll die schweren Anschuldigungen gegen die Leitung der Arolsen Archives untersuchen. Mitarbeitende beklagen laut eines ARD-Berichts unter anderem Mobbing und Sexismus.
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Gießen feiert Lesefest
Mit einem Lesefest feiert Gießen vier Tage lang den 125. Geburtstag seiner Stadtbibliothek. Täglich ab 9 Uhr bis Sonnenuntergang können sich Lesefreunde auf dem Kirchenplatz auf gemütlichen Möbeln niederlassen und in mehr als 3.000 Büchern stöbern - unter freiem Himmel bei freiem Eintritt.
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Schlossgrabenfest Darmstadt beginnt
Die Darmstädter Innenstadt wird vom 25. bis 28. Mai wieder zum Festival-Gelände. Vier Tage lang wird rund um das Schloss auf dem Karolinenplatz, dem Friedensplatz und dem Marktplatz auf vier Bühnen Live-Musik geboten. Rund 60 Bands und 14 DJs haben sich angesagt. Musikgenres aller Art sind vertreten. Seit dem vergangenen Jahr ist das Festival nur mit einem Eintrittsticket zugänglich.
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Wilde Performance von Pussy Riot in Wiesbaden
Laut, schrill, mutig: Die russische Punkband Pussy Riot ist am Mittwochabend im Wiesbadener Kulturzentrum Schlachthof aufgetreten. Eigentlich hätten sie im Rahmen der Maifestspiele in Wiesbaden performen sollen, doch diesen Auftritt hatten die Punkerinnen abgesagt, weil sie als regimekritische Band nicht neben der Russin Anna Netrebko am gleichen Festival teilnehmen wollten.
Mit ihrer gewaltigen Show begeisterten sie nun also im Schlachthof. Mal mit Worten (auf Russisch am Mikrofon, übersetzt zum Mitlesen auf Deutsch und Englisch), mal plakativ: Zu Schlagzeug und lauten Rufen pinkelte eine Aktivistin mit roter Strickhaube auf ein Bild von Putin. Ansonsten zeigten Pussy Riot viel von ihrer Protestaktion 2012, mit der sie berühmt geworden sind.
Vor elf Jahren hatten sie mit bunten Hauben über dem Kopf eine russische Kirche gestürmt - ein Protest gegen Putin und den Patriarchen Kyrill, der heute noch aktuell ist. Die Mitglieder von Pussy Riot leben inzwischen in Europa, meist aus dem Koffer. Eine Rückkehr nach Russland sei nicht denkbar, sagen die Aktivistinnen: "Eine Heimat gibt es nicht mehr."
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Hersfelder Festspiele vermelden Mini-Minus in Vorjahres-Saison
Die nächste Theater-Saison bei den Bad Hersfelder Festspielen steht mit umfangreichem Programm bevor, Eröffnung ist am 30. Juni. Die Verwaltung der Stadt hat aber am Mittwoch einen Blick zurückgeworfen und die Bilanz der Spielzeit des Vorjahres präsentiert: Demnach gibt es ein Mini-Minus mit einer Budget-Überschreitung von 187.000 Euro. Solch eine gute Bilanz habe es schon lange nicht mehr gegeben, sagte Intendant Joern Hinkel.
Die Ausgaben für die Vorsaison lagen bei 7,517 Millionen Euro. Rund 75.000 Zuschauer sahen die Aufführungen. Die gesamte Auslastung lag damit bei 71 Prozent.
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Zentralrat: Verständnis für Buhrufe bei "Jewrovision"
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die Buhrufe gegen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) beim Musikwettbewerb "Jewrovision" in Frankfurt bedauert. Zugleich müsse aber der Protest der jüdischen Jugend ernst genommen werden, sagte Schuster der Wochenzeitung "Jüdische Allgmeine" (Ausgabe vom Donnerstag, 25. Mai): "Diesen einfach abzutun und zur Tagesordnung überzugehen, wäre nicht angemessen."
Am vergangenen Freitag war Roth bei der "Jewrovision" ausgebuht und ausgepfiffen worden. Gründe dafür sind nach Schusters Darstellung "Entwicklungen im deutschen Kulturbetrieb". So waren beispielsweise während des Antisemitismus-Skandals auf der Kasseler Kunstschau documenta Vorwürfe gegen Roth laut geworden, sie habe spät und relativierend reagiert.
Roths Besuch sei eine Anerkennung der Leistungen jüdischer Jugendlicher. "Aber an eine Rede, in diesem Kontext, knüpfen sich dann natürlich hohe Erwartungen", fügte Schuster hinzu. Man müsse feststellen, "dass es nicht reicht, bei so einem Event ohne ein ernsthaftes Angebot an die jungen Menschen teilzunehmen".
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Der "Jedermann" mal poppig
Es ist das Event der Salzburger Festspiele: Hugo von Hofmannsthals "Jedermann". Ab dem 26. Mai sorgt das Stück in einer erstmals aufgeführten poppigen Version von Regisseur Kieran Joel für Unterhaltung (und Furore) am Staatstheater Darmstadt.
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Schwere Vorwürfe gegen Leitung der Arolsen Archives
Mitarbeitende werfen der Direktion der Arolsen Archives nach einer Recherche des Magazins Kontraste Mobbing vor. Im weltweit größten Archiv zu NS-Opfern herrsche eine toxische Atmosphäre. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat eine Untersuchung veranlasst. Mehr dazu auf tagesschau.de.
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Sänger springt spontan ein - und wird gefeiert
Bei einer Veranstaltung zum Paulskirchenjubiläum ist am vergangenen Wochenende wegen technischer Probleme die Sängerin ausgefallen. Doch schnell wurde Ersatz gefunden. Spontan sprang Tim Maiwald ein - und er ist von seinem Erfolg überwältigt.
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Stadt Frankfurt lädt zu Protest-Veranstaltung gegen Waters-Konzert
Rund um das umstrittene Konzert des britischen Sängers Roger Waters in der Festhalle Frankfurt am 28. Mai sind mehrere Protestveranstaltungen geplant. Dem Pink-Floyd-Mitgründer wird Antisemitismus vorgeworfen. Am 24. Mai lädt die Stadt Frankfurt zu einer Podiumsdiskussion ein, Thema ist "Antisemitismus als Meinungsfreiheit? Nicht mit uns!".
Nach Angaben der Stadt wird über Antisemitismus diskutiert und ein Dokumentarfilm zur Geschichte der Festhalle gezeigt. Dorthin wurden im Zuge der Novemberpogrome 1938 etwa 3.000 jüdische Männer aus der Region gebracht und anschließend deportiert.
Am Tag des Konzerts ist ab 16 Uhr eine Kundgebung vor der Festhalle geplant. Um das Konzert hatte es eine juristische Auseinandersetzung gegeben, die Waters am Ende für sich entschied.