Wirtschaftlich unprofitabel In Frankfurter E-Kinos fällt der letzte Vorhang

Nach mehr als 70 Jahren ist Schluss: Die E-Kinos an der Hauptwache in Frankfurt schließen. Am Sonntag laufen die letzten Vorstellungen - dabei wird es noch einmal melancholisch.

Eingang der E-Kinos in Frankfurt nahe der Hauptwache
Eingang der E-Kinos in Frankfurt nahe der Hauptwache Bild © wikimedia.org/Creative Commons/Andreas Praefcke
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Zum Abschied läuft noch die neue Biografie über Amy Winehouse, dann heißt es auch für die E-Kinos in Frankfurt: "Back to Black". Am Sonntagabend werden in den Kino-Sälen an der Hauptwache zum letzten Mal Filme über die Leinwände flimmern. Danach bleiben sie schwarz.

Nach 72 Jahren stellt das Kino seinen Betrieb ein. Einst waren dort bekannte Schauspielerinnen wie Sophia Loren und Hildegard Knef zu Gast, in der jüngeren Vergangenheit feierten Filme mit Matthias Schweighöfer und Elias M'Barek Premieren.

Nach Corona bleiben Besucher weg

Doch nach den Lockdowns der Corona-Pandemie seien nicht mehr so viele Besucherinnen und Besucher in das Kino zurückgekehrt wie früher, hatte die Betreiberfamilie Jaeger bereits im Januar mitgeteilt - und die Schließung im April angekündigt.

"Als traditionelles Haus liegt der Schwerpunkt in einem Programm für Kinder und solche Besucher, denen die Multiplexe der Stadt zu groß und anonym sind." Gerade diese Besucherschichten seien den Kinos in der letzten Zeit öfter ferngeblieben.

Sanierung zu teuer, Konkurrenz zu groß

Selbst in einer so prominenten Lage wie an der Hauptwache sei ein älteres Kino mit mehreren Sälen nicht mehr wirtschaftlich profitabel, hieß es damals von der Betreiberfamilie. Unter anderem seien die dringend nötigen Sanierungen zu teuer geworden.

Hinzu kommt ein Problem, mit dem derzeit viele Branchen kämpfen: Es fehlt an Personal. In Zeiten, in denen sich selbst neue Kinofilme über Streaminganbieter von zuhause anschauen lassen, erschwere eine "immer vielfältigere Konkurrenz" zudem die Erfolgsaussichten.

Leicht gemacht habe man sich die Entscheidung nicht, schrieben Gabriele Jaeger und ihre Kinder, die das Haus in dritter und vierter Generation führten: "Nicht nur die lange Tradition, sondern auch die tägliche Freude, die man dem Publikum bereitet, machen es schwer, diesen wirtschaftlich notwendigen Schritt zu gehen." Was nun aus dem Gebäude an der Hauptwache wird, ist ungewiss.

Neue Chance für das Berger Kino

Das Berger Kino im Stadtteil Bornheim, das vor drei Jahren aus ähnlichen Gründen schließen musste, hat ein Kollektiv zuletzt wieder zum Leben erweckt. Als spendenbasiertes Kulturzentrum zeigt es dort wieder Filme.

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Redaktion: Anja Engelke

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Quelle: Mit Material von Katrin Kimpel