Film "Silent Friend" Kinostar Tony Leung dreht in Marburg - Komparsen gesucht
Marburg wird ab April zur Kulisse für den internationalen Spielfilm "Silent Friend" - und soll dabei "handlungsprägend" sein. Vor der Kamera: Einer der wichtigsten Stars der asiatischen Filmindustrie.
Er ist einer der größten Stars des asiatischen Kinos: der chinesische Schauspieler Tony Leung. Nachdem der 61-Jährige jüngst für den Marvelfilm "Shang-Chi" in Hollywood vor der Kamera stand, dreht er nun seinen ersten europäischen Film, und das in Marburg.
Zusammen mit der ungarischen Filmemacherin Ildikó Enyedi wird er der mittelhessischen Stadt nach Angaben der Produktionsfirma Pandora ein filmisches Denkmal setzen.
Die Dreharbeiten des Arthouse-Projekts "Silent Friend " um einen alten Baum im Alten Botanischen Garten sollen fast ausschließlich in Marburg stattfinden.
Marburg soll "handlungsprägend" sein
"Die mittelalterliche Universitätsstadt ist dabei keinesfalls nur pittoreske Kulisse, sondern handlungsprägend - vor allem der beinahe ein halbes Jahrtausend alte botanische Garten", heißt es dazu in einer Mitteilung der Produktionsfirma.
"Unter den vielen exotischen Arten, die dort bewahrt werden, steht ein majestätischer Baum, der einsamer ist als alle anderen." Dieser beobachte die Menschen seit langer Zeit. Der Film erzähle drei Geschichten, die über den Baum verbunden sind.
Leung wird dabei einen Wissenschaftler spielen. Ein weiterer Star des Films ist die französische Schauspielerin Léa Seydoux, die derzeit im Blockbuster "Dune" zu sehen ist. Außerdem dabei ist die deutsche Schauspielerin Luna Wedler, der deutsch-französische Schauspieler Enzo Brumm sowie der deutsche Schauspieler und Synchronsprecher Sylvester Groth.
Tony Leung: Gefeierter Star des asiatischen Kinos
Tony Leung Chiu-wai steht seit den 1980er Jahren vor der Kamera. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er ab den 1990er Jahren durch Rollen in den John-Woo-Thrillern "Bullet in the Head" und "Hard Boiled".
Internationale Aufmerksamkeit erregte er vor allem durch seine gemeinsamen Arbeiten mit Wong Kar-Wai, dem renommierten Autorenfilmer. Beide gehören zu prägenden Akteuren des sogenannten Hongkong-Films, der für eine hohe Qualität steht und auch viele Hollywood-Regisseure beeinflusst hat.
Für seine Rollen hat Leung zahlreiche Auszeichnungen erhalten - etwa im Jahr 2000 den Darstellerpreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für "In the Mood for Love". 2023 erhielt er in Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk.
Ausgezeichnete Regisseurin Ildikó Enyedi
Die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi begeistert seit Ende der 1980er Jahre die Kritiker. Schon für ihren ersten Film "Mein 20. Jahrhundert" erhielt die heute 68-Jährige beim Filmfestival in Cannes die Caméra d’Or für den besten Nachwuchsfilm.
Es folgten unter anderem der Goldene Bär der Filmfestspiele in Berlin, eine Oscarnominierung und eine Einladung in den Wettbewerb um die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes. Seit 2017 ist sie Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS), die jährlich die Oscars vergibt.
Anm. d. Red.: In einer ersten Version des Textes haben wir den Eindruck erweckt, der Film würde im Neuen Botanischen Garten gedreht. Drehort ist allerdings der Alte Botanische Garten.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau 4.04.2024, 19.30 Uhr
Redaktion: Sonja Fouraté