Filme und Kulturprogramm Korean Film Festival will Brücken schlagen
Das Korean Film Festival in Frankfurt zeigt sowohl Blockbuster als auch unbekannte Produktionen. Die Macher haben auch eine Mission: Sie wollen den Austausch zwischen Kulturen und Generationen befördern.
Es ist eine Premiere, wenn der Film "Love in the Big City" in Frankfurt zu sehen ist. Der koreanische Blockbuster eröffnet am Mittwochabend das Korean Film Festival und wird dort zum ersten Mal in Europa gezeigt. Die Komödie erzählt die Geschichte von Heung-soo und Jae-hee, die in Seoul leben und die eine intensive Freundschaft verbindet.
Bereits zum 13. Mal findet das Korean Film Festival dieses Jahr statt. Angefangen hat es mit einer Initiative von Studenten, die koreanische Filme nicht nur auf DVD, sondern auf der großen Kinoleinwand anschauen wollten. Inzwischen ist das Festival so weit gewachsen, dass die 31 Filme in vier Kinos gezeigt werden.
Größeres Publikum seit Oscar-Gewinn
Seit dem Film "Parasite", der 2020 als erste fremdsprachige Produktion einen Oscar als bester Film gewonnen hat, sei das Interesse an koreanischen Filmen deutlich gewachsen, stellt Daniel Kim fest. Er ist im Vorstand des Vereins Project K, der das Korean Film Festival organisiert.
Mittlerweile würden immer mehr Kinos in Frankfurt auch abseits des Festivals koreanische Filme zeigen, das Publikum wachse entsprechend und werde immer diverser. Auch beim Korean Film Festival habe man bemerkt, das zu dem tendenziell eher jüngeren Publikum seit einigen Jahren immer mehr ältere Leute kommen.
Fokus auf Generationenkonflikten
Koreanische Filme hätten ein anderes Feeling als die typischen Hollywoodproduktionen, findet Kim. Das zeigt sich auch an den Themen: Viele der Filme sind keine leichte Kost, Drama ist ein typisches Genre in Korea.
Einen Fokus legt das Festival in diesem Jahr auf das Thema Generationen. Die meisten Filme behandeln das Thema und zeigen verschiedene Perspektiven. "Wir merken, dass es viele Generationskonflikte gibt", begründet Kim den Fokus. "In vielen Fällen unterscheiden sich die Generationen nicht in ihren Meinungen. Die Kommunikation misslingt." Durch das Festival solle ein Ort geschaffen werden, wo diese Konflikte überwunden werden können.
Wachsendes Interesse an koreanischer Kultur
Vor allem im Rhein-Main-Gebiet leben viele Menschen mit koreanischem Migrationshintergrund. Deren Kultur - von K-Pop bis koreanischem Essen - sei ein Teil der Kultur der Region geworden, findet Daniel Kim. Das zeige sich auch beim Festival.
Es kämen immer mehr Deutsche, die sich für Korea interessieren. "Wir hoffen, dass wir eine Brücke zwischen den Koreanerinnen und Koreanern in Deutschland und den Deutschen sind", sagt Kim. Im Rahmenprogramm gibt es deshalb auch ein Gespräch, in dem Kinder von koreanischen Einwanderern über ihre Erfahrungen in Deutschland berichten und wie es für sie war, in dem Land aufzuwachsen.
Hanbok, Kimbap und Maedup
Auch das Rahmenprogramm soll zu diesem Austausch beitragen. In den vergangenen Jahren lief das Rahmenprogramm immer parallel zu den Filmvorführungen. Da das Interesse immer größer wurde, habe sich der Verein dazu entschieden, einen ganzen Tag anzubieten, sagt Anna-Maria Morkel. Sie ist für das Rahmenprogramm mitverantwortlich.
In der Kulturkirche St. Peter können Besucherinnen und Besucher am Samstag koreanisches Essen (Kimbap), traditionelle Kleidung (Hanbok) und Knotenkunst (Maedup) kennenlernen und auch selbst ausprobieren. Auf einer Bühne werden unter anderem Taekwondo und ein koreanischer Tanz aufgeführt.