Frankfurt vergibt High Rise Award 2024 Internationaler Hochhauspreis geht nach Singapur
Ein ganzes Stadtviertel in einem Wolkenkratzer: Das ist der Gewinner des diesjährigen Internationalen Hochhauspreises. Das CapitaSpring-Gebäude steht in Singapur und ist nach Ansicht der Frankfurter Jury ein Vorbild in Sachen guter Nachbarschaft.
Der Firmensitz des internationalen Immobilienunternehmens CapitaLand in Singapur ist Gewinner des diesjährigen Internationalen Hochhaus Preises (IHP), den die Stadt Frankfurt gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank vergibt. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am Dienstagabend in der Paulskirche verliehen.
Der Preis geht an die Architekturbüros BIG Bjarke Ingels Group (Dänemark/New York) und CRA Carlo Ratti Associati (Turin/New York), die 2018 einen internationalen Wettbewerb für das Projekt gewonnen hatten. "CapitaSpring" ist nach Ansicht der Jury "das derzeit überzeugendste Hochhaus weltweit". Die Jury entschied sich für das Gebäude, weil es die Interessen der Stadt und der privaten Bauherrschaft "in einer idealen architektonischen Lösung in Einklang bringt".
Wohnen, Gastronomie, Arbeiten
Der "CapitaSpring Tower" entstand unter anderem auf dem Gelände eines früheren Parkhauses im dicht bebautem CBD (Central Business District). Mit 280 Metern ist es das zweithöchste Gebäude in Singapur.
Im unteren Bereich des Komplexes gibt es unter anderem eine Art öffentlichem Food Court, wie er sich auch schon zuvor an diesem Ort befunden hatte. Dort bieten 56 Stände das für Singapur typische Streetfood an. Darüber schließen sich teils zweigeschossige Serviced Apartments an mit Einrichtungen wie Swimmingpool, Laufstrecke und Gemeinschaftsküche.
"Green Oasis" für gutes Mikroklima
Über den Wohnetagen liegt das grüne Herz des Gebäudes, die sogenannte Green Oasis, die sich über vier Stockwerke zieht. Gemeinsam mit der ebenfalls öffentlichen Grünfläche auf dem Dach des Gebäudes sorgen insgesamt 80.000 Pflanzen für ein angenehmes Mikroklima inmitten der dicht bebauten Umgebung, lobt die Jury.
Darüber beginnt die eigentliche Hauptnutzung des Gebäudes, die Büroetagen von CapitaLand, das zugleich der Bauherr des Projekts ist.
Das Immobilienunternehmen ist auch in Frankfurt engagiert, es besitzt das "Gallileo"-Hochhaus an der Kaiserstraße.
Sieger aus 31 Nominierungen
Im Wettbewerb waren 31 Hochhäusern aus 13 Ländern, fünf Gebäude schafften es ins Finale.
Der Internationale Hochhauspreis gilt als der weltweit wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser und wird alle zwei Jahre verliehen. Kriterien sind Nachhaltigkeit, äußere Gestaltung und innere Raumqualitäten, soziale und städtebauliche Aspekte, innovative Bautechnik und Wirtschaftlichkeit. Das Gebäude muss mindestens 100 Meter hoch und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt worden sein.