Das Bild zeigt eine junge Frau mit rot gefärbten Haaren und T-Shirt. Sie hat silberne Over-Ear-Kopfhörer um den Hals. Im Hintergrund ist ein Park zu sehen.

Sie erzählt von Liebeskummer, mentaler Gesundheit und dem Gefühl, mit dem Leben überfordert zu sein - und erreicht damit auf Social Media Millionen Menschen: Die Frankfurter Künstlerin Bekkaa fängt in ihrer Poesie und Musik das Lebensgefühl der Generation Z ein.

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Künstlerin Bekkaa über junges Lebensgefühl

Künstlerin im Interview
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"Your place to just feel" - dein Platz, um einfach zu fühlen. So beschreibt Rebekka Czuba alias Bekkaa ihre Social-Media-Kanäle. Dort teilt sie ihre Poesie: kurze, mit Text versehene Videos, die das Lebensgefühl vieler junger Erwachsener in der Großstadt zwischen Liebeskummer, Selbstfindung und Chillen am Kiosk einfangen.

Knapp 180.000 Menschen folgen der 21-Jährigen auf Instagram, auf Tiktok hat sie 7,3 Millionen Likes. In der direkten Begegnung trifft man auf eine junge Frau mit freundlichem Lächeln, T-Shirt und Kopfhörern um den Hals, die noch ein bisschen ungläubig darüber wirkt, dass sie jetzt Gegenstand der Berichterstattung ist.

Das Ziel: gemeinsam etwas fühlen

Noch studiert die gebürtige Frankfurterin an der Goethe-Uni Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Gerade läuft es aber so gut für sie, dass ihre vielen künstlerischen Projekte im Vordergrund stehen.

2023 hat Bekkaa die Single "Azurblau" veröffentlicht. In diesem Jahr sind bereits drei weitere Songs erschienen, im Juli tritt sie im Frankfurter Club Nachtleben auf. Im Herbst erscheint außerdem ihr erstes Buch "Fühlst Du? Kleine Texte übers Loslassen und sich selbst Auffangen" - und einen Podcast hat sie auch noch.

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"Was unsere Generation ausmacht, ist, dass wir sehr reflektiert über Gefühle reden und auch über Verletzlichkeit, mentale Gesundheit, Sexualität - Themen, die einen verwundbar machen und früher tabuisiert waren", sagt Bekkaa beim Interview im Frankfurter Grüneburgpark. "Da sind wir alle lockerer und offener."

Texte zeigen Lebensgefühl junger Erwachsener

In ihre Lieder fließen deshalb auch persönliche Erfahrungen ein. Die Songs, die sie zusammen mit ihrem besten Freund und Produzenten Patrik Wamser komponiert, handeln oft von Liebe und Selbstfindung.

Das klingt dann in ihrem Lied "Nicht mehr 16" zum Beispiel so: "Es ist nicht mehr wie mit 16, ich kann nicht mehr wegsehen, bei Problemen mich nicht wegdrehen. Ich brauch' einfach eine fucking Garantie, denn alles, was mich hält, ist Phantasie."

Gegen das Schubladendenken

Zwei Themen sind Bekkaa besonders wichtig: sexuelle Toleranz und mentale Gesundheit. Sie redet viel über Queerness, ist selbst bisexuell und für weniger Schubladendenken. Auch mit ihrer Angststörung geht sie offen um. Sie hat unter Panikattacken gelitten, dank einer Therapie geht es ihr besser.

Panikattacken zeigen sich zum Beispiel durch Herzrasen, Schwitzen oder sogar dem Gefühl, man müsse gleich sterben. Bekkaa glaubt, sie hat sie auch deswegen bekommen, weil sie nach der Schule plötzlich auf sich selbst gestellt war und sich überfordert davon fühlte, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte.

Das Bild zeigt eine junge Frau mit rot gefärbten Haaren und T-Shirt. Sie hat silberne Over-Ear-Kopfhörer um den Hals. Im Hintergrund ist ein Park zu sehen.

Kunst als Ventil

Ein Gefühl, das viele junge Erwachsene kennen dürften - die Künstlerin findet Worte und Musik dafür. Sich über Kunst auszudrücken, zu schreiben, ist immer Teil ihres Lebens gewesen, sagt Bekkaa. Dazu gehörte für sie auch, mit schwierigen Themen umzugehen.

Sie wuchs als Halbwaise auf; ihr Vater starb, als ihre Mutter, die Autorin Susanne Konrad, gerade mit ihr schwanger war. Als Bekkaa sechs Jahre alt war, schenkte sie ihr ein Tagebuch, um ihre Gefühle festzuhalten. Drei Jahre später begann Bekkaa außerdem mit dem Singen: Sie nahm Gesangsunterricht und spielte bei Musicals mit.

"Ich kann alles sein"

Irgendwann begann sie, Videos bei Tiktok zu teilen und hat dadurch ein Netzwerk aufgebaut und Produzenten kennengelernt. Auf eine Sache festlegen mag sich Bekkaa nicht - auch wenn viele ihr vermittelten, dass man nicht alles machen könne.

"Und ich denk' mir so: Doch, ich kann alles sein", sagt die 21-Jährige und grinst. "Ich schreibe ein Buch und ich mache Musik und ich bin Content Creatorin. Warum nicht? Ich mache meine Regeln."

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