Ticker Kultur Vilbeler Burgfestspiele 2025 mit Komödien und Broadway-Klassikern
-
Top-Thema
Zwangsarbeiterlager Messel - ein Stück Weltkriegsgeschichte durch neue Fotografien aufgedeckt
Die Grube Messel: Dort wo heute Jahrtausende alte Fossilien ausgegraben werden, stand im zweiten Weltkrieg ein Zwangsarbeiterlager der Nationalsozialisten. Über 300 Kriegsgefangene, die meisten von ihnen russische oder ukrainische Frauen, wurden dort zu 60 Stunden Arbeit pro Woche in einer Mineralölfabrik gezwungen. Von dem ehemaligen Zwangsarbeiterlager ist nur ein einziger Stolperstein übrig geblieben.
Die Geschichte vom Lager des Nazi-Regimes, und dessen Inhaftierten Männern, Frauen und Kindern, die oft unmenschlich behandelt wurden, erzählt der in Messel gebürtige Ortshistoriker Norbert Wendel. Er hat tausende Fotografien des Lagers geerbt und geht damit nun an die Öffentlichkeit. Heute ist bis auf schlichte Wohnblöcke nichts mehr übrig vom ehemaligen Lager. Die Fotografien zeigen vergessene Schicksale.
-
Hochbunker in Kassel soll zu Kulturort werden
Der Hochbunker Agathof in Kassel sollte im Zweiten Weltkrieg Schutz vor Bombenangriffen bieten. Seit gut drei Jahren laufen die Umbauarbeiten für eine Umnutzung. In dem Betonklotz soll nämlich Raum für Kultur entstehen – für Musik, Tanz, Theater, Kabarett, Workshops. Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Jetzt wurde Richtfest gefeiert.
-
Top-Thema
hr-Orchester bieten vergünstigte U30-Tickets an
Sie sind unter 30 und haben Lust auf Live-Musik? Live-Musik der hr-Bigband und des hr-Sinfonieorchesters? Dann hat der hr ein Angebot für Sie: Das neue U30-Ticket ermöglicht ihnen bis zu 50 Prozent Ersparnis auf alle Eigenveranstaltungen der beiden Orchester. Dazu zählen unter anderem Konzerte wie "Spotlight Jazz", bei dem es diesmal um jazzige Filmmusik geht oder die Kollaboration mit Stefanie Heinzmann und der hr-Bigband in der Frankfurter Batschkapp.
Junge Fans klassischer Musik können mit diesem günstigen Einsteiger-Ticket große Sinfonien wie Dvořáks 9. "Aus der Neuen Welt" oder große Namen wie die US-amerikanische Geigerin Hilary Hahn erleben oder etwa die französische Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester auf der Bühne sehen.
Übrigens: Für alle unter 20 Jahre gilt "10 for Teens". Das heißt, sie kommen für zehn Euro in alle hr-Konzerte im hr-Sendesaal und in der Alten Oper Frankfurt.
-
Hessische Kinder- und Jugendtheatertage starten
Kinder und Jugendlichen abseits des urbanen Raums einmal im Jahr ein Theatererlebnis ermöglichen – das ist das Konzept hinter den hessischen Kinder- und Jugendtheatertagen "Kaleidoskop". Am Freitag geht es in Weilmünster (Limburg-Weilburg) mit der Performance "Being [a] part" los. Dabei geht es um die Frage, was Zugehörigkeit eigentlich bedeutet.
Bis 5. Dezember werden insgesamt 45 von einer Jury ausgewählte Theaterstücke in verschiedenen hessischen Regionen gezeigt, darunter Tanz, Figurenspiel, postmigrantisches Theater, eine Performance zum Thema Demokratie und zeitgenössische Live-Musik. Welche Orte dabei sind, können Sie hier nachlesen. Die Abschlussveranstaltung findet am 1. Dezember in Lich (Gießen) statt: Dann zeigt eine Gruppe von Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren einen eigenen Programmpunkt.
-
Oscar-Gewinner im Vogelsberg
Schon nach wenigen Tönen weiß man, um welches Lied – und um welchen Film – es sich handelt: Ennio Morricones Musik für den Italowestern "Spiel mir das Lied vom Tod" ist auch mehr als 50 Jahre nach ihrem Erscheinen noch unverkennbar und weltbekannt. Live einer großen Bühne dürfte der Soundtrack aber selten gespielt werden.
In Freiensteinau (Vogelsberg), genauer im Ortsteil Nieder-Moos, ist das am Sonntag anders. Das Orchester Philharmonia aus Frankfurt bringt Oscar-Gewinner der Filmmusik in die dortige Evangelische Kirche, von James Bond über den Paten bis zu Mission Impossible.
-
Museen aus Rhein-Main machen gemeinsame Sache
Was haben die Opelvillen in Rüsselsheim (Groß-Gerau), das Sinclair-Haus in Bad Homburg (Hochtaunus), das Kunstforum der TU Darmstadt, das Museum Giersch in Frankfurt, das Kunsthaus Wiesbaden und der Nassauische Kunstverein Wiesbaden gemeinsam? Jedes dieser Museen befindet sich in einem Gebäude, das ursprünglich für einen anderen Zweck gedacht war.
Genau das machen die sechs Institutionen jetzt zum Mittelpunkt einer Kooperation: In "Interior" beleuchten sie ihre jeweilige Nutzungsgeschichte und unterstreichen sie mit passender Kunst. Den Auftakt machen die Openvillen, die ursprünglich als Wohnhäuser gebaut wurden, mit "Deep Distance Tender Touch" (15. September - 19. Januar). hr-Reporter Jan Tussing hat sich die Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst von bekannten Namen wie Anne Imhof, Monica Bonvincini, Joseph Beuys und Marcel Duchamp schon mal angeschaut.
-
Top-Thema
Lesefest "Hanau liest ein Buch" startet
Lesefreude wecken und Menschen ins Gespräch bringen: Das ist das Ziel des Lesefests "Hanau liest ein Buch". Alle zwei Jahre stellen Hanauerinnen und Hanauer dafür ein Programm an verschiedenen Orten zusammen. Diesmal steht der Roman "Dschinns" von Fatma Aydemir im Fokus. Er erzählt von einer deutsch-türkischen Familie, die sich nach dem Tod des Vaters mit ihrer Migrationsgeschichte auseinandersetzen muss.
Aydemir wird zum Start der Aktionstage aus ihrem Buch lesen – an einem Ort, der für die Allgemeinheit sonst verschlossen ist: der Gelenkbushalle der Hanauer Straßenbahn-Betriebe. Außerdem sind unter anderem Signierstunden, Wohnzimmer- und Taschenlampenlesungen geplant. Das vollständige Programm finden Sie hier.
-
"Junge Theaterwerkstatt" in Frankfurt startet in die Saison
Am Frankfurter Zoo gibt’s ab Samstag jede Menge Theater für Kinder und Jugendliche: Die "Junge Theaterwerkstatt am Zoo" (JTZ) öffnet ihre Türen im Zoo Gesellschaftshaus und dem ehemaligen Fritz-Rémond-Theater. Zum Auftakt gibt es nicht nur ein großes Eröffnungsfest, sondern auch eine Werkstatt-Woche. Bis zum 23. September stehen unter dem Motto "Offen!" unter anderem Theaterstücke für Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters, Puppenspiel und Mitmachangebote, etwa zum Kostümbasteln, auf dem Programm. Eine weitere Werkstattwoche widmet sich im November dem Schwerpunkt Tanz für junges Publikum; insgesamt sind bis Sommer 2025 vier Werkstatt-Festivals geplant.
Die JTZ will ein offener Ort sein, an dem junge Menschen ab 13 Jahren vorbeikommen und mitgestalten können. Das Modellprojekt ist initiiert vom Frankfurter Mousonturm, der Freien Szene und dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt. Bis Ende 2025 wird sie die Räumlichkeiten bespielen und schon einmal vorbereiten auf das, was kommt: ein großes städtisches Kinder- und Jugendtheater am Zoo. Die Umbauarbeiten dafür starten im Frühjahr 2026.
-
"dazwischen 1.0" im Museum für Sepulkralkultur in Kassel
Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel wird ab 2026 temporär geschlossen, umgebaut und saniert. Das Ziel: Das Haus soll eine neue Dauerausstellung bekommen. In der Zwischenzeit bis zur Neueröffnung lenkt das Museum mit seinen "dazwischen"-Ausstellungen den Blick auf aktuelle Entwicklungen. "dazwischen 1.0" ist bis zum 16. Februar 2025 zu sehen, Thema ist die Endlichkeit des Lebens und die Frage, wie wir darüber sprechen.
-
Internationaler Hochhauspreis: Die Nominierten stehen fest
Fünf Gebäude aus Asien, Europa und Südamerika sind in diesem Jahr für den Internationalen Hochhaus Preises (IHP) nominiert. Das hat das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt, das den Preis zusammen mit der Stadt Frankfurt und der Deka Bank vergibt, am Donnerstag mitgeteilt. Die nominierten Projekte sehen Sie hier.
Im Gegensatz zu den Vorjahren sind in diesem Jahr keine Frankfurter Hochhäuser unter den Nominierten. Insgesamt seien 31 Hochhäuser aus 13 Ländern im Rennen gewesen. Kriterien waren demnach unter anderem ästhetisches und technisches Einfallsreichtum, der soziale Wert als "guter Nachbar", ein nachhaltiger Charakter und eine zukunftsfähige Gestaltung.
Der IHP gilt als der weltweit wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser. Das Gewinnerprojekt ist dotiert mit einer Statuette des Künstlers Thomas Demand und einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro. Der Gewinner wird am 12. November in der Paulskirche bekannt gegeben.
-
Top-Thema
16 Musicalpreis-Nominierungen für Brüder Grimm Festspiele
Zwei Inszenierungen der Brüder Grimm Festspiele in Hanau sind in diesem Jahr für den renommierten Deutschen Musical Theater Preis nominiert – und das in gleich 16 Kategorien. Das Musical "Die Gänsemagd" erhielt zehn Nominierungen, darunter als "Bestes Musical" und für die Haupt- und Nebendarsteller. "Sterntaler" wurde sechs Mal nominiert, unter anderem für die "Beste Komposition" und als "Bestes Musical". Seit Gründung des Preises habe noch nie ein Theater so viele Nominierungen in einer Spielzeit erhalten, teilten die Festspiele am Donnerstag mit.
Die Nominierungen seien ein "absolutes Gütesiegel" und "ein unübersehbares Zeichen dafür, dass Hanau als kulturelles Juwel weit über Stadt- und Landesgrenzen erstrahlt", sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). Er forderte in diesem Zusammenhang das Land Hessen auf, die Verteilung der Fördermittel neu zu ordnen. Im Vergleich zu den Bad Hersfelder Festspielen, die in diesem Jahr mit 770.000 Euro gefördert wurden, hätte Hanau nur einen Zuschuss in Höhe von 70.000 Euro erhalten. "Für diese eklatante Benachteiligung gibt es keine nachvollziehbare Begründung", so Kaminsky.
Die Deutsche Musical Akademie zeichnet jährlich herausragende Musical-Uraufführungen im deutschsprachigen Raum aus. Es ist der einzige Musicalpreis im deutschsprachigen Raum, der von Musicalschaffenden vergeben wird. Die Brüder Grimm Festspiele konnten bereits mehrfach Auszeichnungen mit nach Hause nehmen. Die diesjährige Preisverleihung findet am 21. Oktober in Berlin statt.
-
Top-Thema
Adorno-Preis an Benhabib verliehen
In der Frankfurter Paulskirche ist am Mittwochabend der Theodor-W.-Adorno-Preis an die US-Philosophin Seyla Benhabib verliehen worden. Die 73-Jährige sei eine der international bedeutendsten Denkerinnen in der Tradition der Kritischen Theorie der "Frankfurter Schule", hatte das Kuratorium zur Bekanntgabe im Juni begründet.
In seiner Laudatio sagte der Historiker Martin Jay, emeritierter Professor an der University of California in Berkeley, Seyla Benhabib werde in den Kanon jener Denkerinnen und Denker aufgenommen werden, "deren Reflexionen für ihre Kollegen von Bedeutung waren, und die sowohl für ihre theoretischen Innovationen als auch für deren Anwendung auf reale Probleme geschätzt werden".
Die Stadt würdigt mit der Auszeichnung drei Jahre hervorragende Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film. Sie erinnert an den Philosophen Theodor W. Adorno und ist mit 50.000 Euro dotiert.
-
Magnetfels ist südhessisches "Geotop des Jahres"
Am dritten Sonntag im September wird bundesweit der Tag des Geotops begangen. Der Geonaturpark Bergstraße-Odenwald kürt zu diesem Anlass seit 2002 das "Geotop des Jahres". In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den sogenannten Brohmfelsen: große, moosbewachsene Felsbrocken, die im Wald bei der Burgruine Frankenstein bei Mühltal (Darmstadt-Dieburg) liegen. Mehr als 360 Millionen Jahre alt sollen sie sein. Ihre Entstehung geht zurück auf Plattenbewegungen der Erdkruste, das Gestein kristallisierte in der Folge.
An der Auszeichnung – oder vielmehr der Zeitreise in die Erdgeschichte – können Interessierte kostenlos und ohne Anmeldung teilnehmen. Los geht es um 14 Uhr auf dem Parkplatz der Burg Frankenstein. Im Anschluss kann der Brohmfels individuell besucht werden. Dafür sollten Sie einen Kompass einpacken: Die Nadel bewegt sich in der Nähe des Magnetfelsens nicht so, wie sie soll.
-
Rheingau Literatur Festival startet
Einmal im Jahr wird im Rheingau traditionell an ungewöhnlichen Orten gelesen: Das Rheingauer Literatur Festival "WeinLese" findet ab Mittwoch parallel zur Traubenlese in Kelterhallen, Weingütern, Burgen und Schlössern statt. In diesem Jahr stehen unter anderem Lesungen von Schriftstellerin Eva Menasse, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, Buchpreisträger Saša Stanišić und die in diesem Jahr nominierte Autorin Maren Kames auf dem Programm. Auch literarische (Wein-)Wanderungen sind geplant.
Am letzten Festivaltag, dem 22. September, findet auf Burg Schwarzenstein in Geisenheim (Rheingau-Taunus) die Verleihung des Rheingau Literatur Preises statt. Die mit 111 Flaschen Wein und 11.111 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1993 traditionell im Rahmen des Literatur-Festivals vergeben und geht in diesem Jahr an Matthias Jügler für seinen Roman "Maifliegenzeit".
-
Staatstheater Kassel feiert 65-jähriges Bestehen
Vor 65 Jahren, am 12. September 1959, wurde das Staatstheater Kassel eröffnet. Zuvor waren Theaterstücke im Preußischen Staatstheater aufgeführt worden. Doch dieses war in einer Bombennacht in Kassel so stark zerstört worden, dass nur noch ein Neubau infrage kam. Ein Rückblick zum Jubiläum am Donnerstag:
-
Neuer Geschichtsverein in Gudensberg gegründet
Geschichtsschätze bewahren – das ist das Ziel eines neu gegründeten Vereins in Gudensberg (Schwalm-Eder). Die "Geschichts- und Museumswerkstatt" will ein moderner Geschichtsverein sein, der Dokumente digitalisiert und aufbereitet. So soll die Stadtgeschichte greif- und erlebbar für die Gudensbergerinnen und Gudensberger werden. Ein klassisches Heimatmuseum soll das Ganze aber nicht werden. Vielmehr wolle man alle Altersklassen ansprechen, sagt Gründungsmitglied Tom Sohl. Dabei helfen soll moderne Technik.
-
Neue ARD-Doku über Heimatküche
Essen und Kochen, das hat auch ganz viel von Heimat – und beides kann Welten verbinden. Darum geht es in der ARD-Dokureihe "Alles außer Kartoffeln", die ab sofort in der Mediathek zu sehen ist. In insgesamt sechs Folgen werden Restaurantbetreiberinnen und -betreiber vorgestellt, die die Küche ihrer Heimatländer nach Deutschland gebracht haben. Bei zwei von ihnen könnten Sie sogar schon mal gegessen haben: Nir Rosenfeld betreibt mehrere vegane israelische Restaurants in Frankfurt, Souad Rais El Kertoubi betreibt in Darmstadt die älteste Tajinerie Deutschlands.
Externer InhaltEnde des externen InhaltsExternen Inhalt von ARD Mediathek (Video) anzeigen?
-
Top-Thema
Verfahren gegen Süddeutsche Zeitung: OLG Frankfurt gibt Till Lindemann teilweise recht
Rammstein-Sänger Till Lindemann hat vor dem Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) einen juristischen Erfolg erzielt. Das Gericht entschied am Mittwoch, dass die Süddeutsche Zeitung einen Teil ihrer Berichterstattung ändern muss.
In einem Artikel mit dem Titel "Am Ende der Show" hatten zwei Frauen über ihre Erfahrungen mit Lindemann berichtet. Laut OLG wurde bei einer der beiden Protagonistinnen der Verdacht erweckt, der Musiker habe ihre Alkoholisierung ausgenutzt. Das decke sich nicht mit ihrer Eidesstattlichen Erklärung. Das Urteil ist nicht mehr anfechtbar und damit rechtskräftig.
Mehrere Frauen hatten Lindemann im vergangenen Jahr sexuelle Übergriffe sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bei Aftershow-Bandpartys vorgeworfen. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Berlin begründete dies mit fehlenden Beweisen dafür, dass Lindemann sexuelle Handlungen gegen den Willen von Frauen vorgenommen oder Substanzen zur Willensbeeinflussung verwendet habe.
-
Frankfurter Choreografin ausgezeichnet
Die in Frankfurt und Berlin lebende Choreografin, Performerin und Theater-Künstlerin Joana Tischkau erhält den Tabori Preis 2024. Das teilte der Fonds Darstellende Künste mit. Der Tabori Preis ist die bundesweite höchste Auszeichnung in den Freien Darstellenden Künsten und in diesem Jahr mit 100.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet erstmals im Rahmen des Festakts zum Theaterpreis des Bundes am 2. Oktober statt.
Tischkaus künstlerische Praxis zeichne sich durch "das so exzessive wie pointierte Spiel mit zeitgenössischen Phänomenen der Populärkultur aus", begründete die Jury. Sie eigne sich die Logiken und Formsprachen von Talentshows, Sitcoms, Hip-Hop Lifestyle, Selbstoptimierungsformaten oder dem deutschen Karneval an und treibe sie auf die Spitze, um so Abgründe zu offenbaren.
-
Komödie Kassel muss Wiedereröffnung absagen
Eigentlich wollte die Komödie Kassel mit der Premiere des Stücks "Boo-Boo Bumerang" am Donnerstag nach Renovierungsarbeiten wieder öffnen. Bauliche Probleme machen der neuen Leitung aber einen Strich durch die Rechnung. Wie das Theater mitteilte, bleibt das Haus "auf unabsehbare Zeit" geschlossen. Die Tickets für abgesagte Veranstaltungen bleiben demnach gültig.
-
Escape Game soll von Flut betroffene Betriebe in Nordhessen unterstützen
Zwischenzeitlich glich der Ort einem Trümmerfeld: Das schwere Unwetter in Nordhessen im Sommer hat vor allem Trendelburg (Kassel) schwer getroffen. Viele Betriebe kämpfen noch immer mit den Folgen. Der Naturpark Reinhardswald hat sich jetzt etwas Besonderes einfallen lassen, um Spenden für sie zu sammeln: ein Outdoor Escape Game rund um das Wasserschloss im Trendelburger Stadtteil Wülmersen. Die Aufgabe: die Lebensmittelvorräte im Schloss retten. Die Spielenden müssen dafür verschiedene Rätsel lösen - innerhalb von 80 Minuten. hr-Reporter Carsten Gohlke hat es ausprobiert.
-
Clausen wird neue Direktorin der Städelschule
Die Kuratorin, Pädagogin und Kunsthistorikerin Barbara Clausen wird ab dem 1. Oktober 2024 die Städelschule in Frankfurt leiten und Direktorin der Ausstellungshalle Portikus werden. Das teilte die Städelschule am Dienstag mit. Clausen tritt die Nachfolge von Yasmil Raymond an, die das Amt von 2020 bis 2024 innehatte, ihre Amtszeit läuft fünf Jahre.
"Ihre akademische Führungserfahrung, kuratorische Praxis und internationalen Forschungsprojekte stehen für kollaborative und inklusive Denk- und Arbeitsprozesse, intergenerationelles Wissen und die Entwicklung integrativer und experimenteller Räume", heißt es in der Mitteilung. Clausen wurde 1970 in Österreich geboren. Sie lehrte und arbeitete zuletzt an der Fakultät für Kunst der Université du Québec à Montréal (UQAM) in Kanada, zudem kuratierte sie zahlreiche Ausstellungen und Performances.
-
Museum für Sepulkralkultur zeigt Porträts junger Bestatter
Was bringt junge Menschen dazu, Tote zu versorgen? Diesem Thema widmet sich das erste Update der Ausstellung "dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit", das ab 10. September im Museum für Sepulkralkultur in Kassel gezeigt wird. Der Fotograf Andreas Teichmann hat für sein Projekt "memento mori 4.0" junge Bestatterinnen und Bestatter aus ganz Deutschland drei Jahre lang begleitet und porträtiert.
Die Fotos geben einen Einblick in die Bestattungskultur und wie junge Menschen zu Trauer, Trost und Ritualen stehen. Mit den wechselnden Ausstellungen wollen die Museumsverantwortlichen mit ihren Besucherinnen und Besuchern in den Austausch gehen - und Input für eine neue Dauerausstellung bekommen. Das Museum wird ab 2026 temporär geschlossen, umgebaut und saniert. Die Wiedereröffnung ist 2028 geplant. Bis dahin soll es weiterhin Veranstaltungen und Ausstellungen in temporären Räumen in der Stadt geben.
-
Theaterintendant Peter Eschberg gestorben
Der Regisseur und frühere Intendant des Frankfurter Schauspiels Peter Eschberg ist tot. Das bestätigte sein Sohn der Deutschen Presse-Agentur. Er sei am vergangenen Donnerstag im Alter von 87 Jahren in seinem Wohnort in Tirol gestorben.
Eschberg leitete von 1991 bis 2001 das Frankfurter Schauspiel. Er wurde 1936 in Wien geboren und sammelte zunächst Erfahrungen als Darsteller auf verschiedenen Bühnen in Österreich und Deutschland, unter anderem in Köln. 1981 wurde er Intendant am Theater in Bonn. In Frankfurt hatte er mit Sparmaßnahmen und mit Theaterkritikern zu kämpfen, die ihm Provinzialismus vorwarfen.
-
Top-Thema
Theaterpreis des Bundes für Hessisches Landestheater Marburg
Das Hessische Landestheater Marburg ist unter den diesjährigen Preisträgern des Theaterpreises des Bundes. Das hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Dienstag mitgeteilt. Demnach erhält das Theater für die Auszeichnung in der Kategorie "Stadttheater und Landesbühnen" ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro. Der mit 200.000 Euro dotierte Hauptpreis geht der Mitteilung zufolge an die Schwankhalle in Bremen. Weitere Preisträger sind das Ernst-Barlach-Theater in Güstrow sowie das FELD Theater für junges Publikum in Berlin-Schöneberg.
Roth hob die Bedeutung von kleineren und mittleren Theatern abseits der Metropolen hervor, die mit dem Theaterpreis gewürdigt werden. Sie seien wichtige Impulsgeber und Raum "für neue und andere Perspektiven". Es sei deshalb wichtig, sie in ihrer Arbeit zu unterstützen – gerade "in Zeiten, in denen die Freiräume der Kultur immer öfter von den Feinden der Demokratie angegriffen und in Frage gestellt werden". Die Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verleiht den Preis traditionell, umgesetzt wird er vom Fonds Darstellende Künste. In diesem Jahr haben sich insgesamt 61 Einrichtungen beworben. Die Verleihung findet am 2. Oktober im Haus der Berliner Festspiele statt.