Für wen sich der Besuch auf der Discovery Art Fair in Frankfurt lohnt
Die Discovery Art Fair in Frankfurt will jungen Künstlern eine Bühne bieten. Kunstwerke gibt es dort auch zu erschwinglichen Preisen. Aber worauf sollte ich beim Kunst-Kauf achten? Und lohnt sich das überhaupt? Ein kleiner Besuchs-Leitfaden.
Die Frankfurter Messe wird in den nächsten Tagen zu einem Mekka für Kreative und Kunstinteressierte: Von Freitag bis Sonntag stellen regionale und internationale Künstlerinnen und Künstler sowie Galerien auf der Discovery Art Fair in Frankfurt aus.
Der Veranstalter erwartet 110 Ausstellende und rund 15.000 Besucherinnen und Besucher. Man wolle eine "Entdeckermesse" sein und besonders jüngere Menschen ansprechen, so der Veranstalter. Die Bandbreite reicht von klassischer Malerei bis zu digitaler Kunst.
Es gibt also viel zu entdecken. Aber an wen richtet sich die Messe? Und was muss ich beachten? Sieben Fragen und Antworten.
Für wen lohnt sich ein Besuch der Messe?
Marion Sulzmann von der Galerie Arp in Hanau findet: gerade für Kunst-Neulinge. Man könne sich treiben lassen und entdecken, was es alles gibt und was einem gefällt.
Die Besucherinnen und Besucher könnten sich einen breiteren Überblick über verschieden Kunstwerke verschaffen als in einer einzelnen Galerie. Auch, weil dort unter anderem Kreative ausstellen, die noch nicht in Galerien vertreten sind.
Außerdem bewegen sich die Preise auf der Discovery Art Fair laut Veranstalter in einem sehr breiten Spektrum. Los geht es bei etwa 100 Euro pro Werk. Denn ein Fokus liegt auf jungen, noch wenig bekannten Künstlerinnen und Künstlern.
Warum ist so eine Messe für Künstler interessant?
Für die Wiesbadener Künstlerin Delaram Homayouni sind Messen wie die Discovery Art Fair eine Plattform, um ihre Werke einem breiteren Publikum zu präsentieren.
Dort könne sie mit Kunstinteressierten, Sammlerinnen und Sammlern sowie anderen Kreativen in Kontakt treten. Außerdem könne sie ihre Kunst direkt verkaufen, ohne die Provision, die in Galerien oft anfällt.
Corinna Bimboese, Direktorin des Kunstzentrums Atelier Frankfurt, findet Ausstellungen zwar wichtiger als Messen. Um eine erfolgreiche Karriere im Kunstbetrieb zu starten, seien aber auch die eine Zutat, über regionale Grenzen hinweg bekannt zu werden.
Muss ich mich als Besucher auf die Messe vorbereiten?
"Es schadet natürlich nicht, einen Plan zu haben", sagt Galeristin Sulzmann. Dazu gehöre zum Beispiel, das eigene Budget zu kennen und zu wissen, was gut in die eigenen vier Wände passt.
Kuratorin und Kunsthistorikerin Bimboese empfiehlt darüber hinaus, sich vorher schon über die Künstlerinnen und Künstler zu informieren.
Dennoch legt Sulzmann nahe, offen für Neues zu bleiben und sich auf die Kunst einzulassen. "Wenn man zu gezielt vorgeht, kann es auch passieren, dass einem etwas entgeht."
Nach welchen Kriterien sollte ich ein Kunstwerk aussuchen?
Corinna Bimboese vom Atelier Frankfurt empfiehlt, der eigenen Intuition zu folgen. "Die Kunst muss einen anspringen." Schließlich lebe man im besten Fall noch eine ganze Weile mit dem Kunstwerk.
Die Auswahlkriterien sind also durchaus subjektiv. Galeristin Marion Sulzmann ist bei der Entscheidung wichtig, dass sich die Kunstwerke von anderen absetzen und eine eigene Handschrift der Künstlerin oder des Künstlers erkennbar ist.
Wie entstehen die Preise für Kunstwerke?
Laut Künstlerin Delaram Homayouni spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Dazu zählten zunächst Arbeitsaufwand und Materialkosten.
Außerdem berücksichtige sie die Marktentwicklung und die Preise vergleichbarer Werke. "Es ist mir wichtig, einen fairen Preis zu finden", sagt sie. Der müsse sowohl ihrer Arbeit gerecht werden als auch für Käufer nachvollziehbar sein.
Lohnt es sich, als Geldanlage in Kunst zu investieren?
Das lohnt sich Galeristin Sulzmann zufolge immer – auch unabhängig vom Budget. Auch Künstlerinnen und Künstler, die bisher noch günstig seien, könnten perspektivisch an Wert gewinnen.
Darf ich den Preis verhandeln?
Ja, findet Marion Sulzmann. Zwar handhabten Galerien und Künstlerinnen und Künstler das unterschiedlich. Die Kunstwelt werde aber immer transparenter – und Fragen schade nicht. Insgesamt empfiehlt sie, das Gespräch mit den Ausstellenden zu suchen.