Neuer Ort für "Stadt ohne Meer" und Co. Gießen bekommt neues Festivalgelände
Weil die bisher genutzte Fläche anderweitig gebraucht wird, musste sich die Stadt Gießen nach einem neuen Festivalgelände umsehen. Das wurde jetzt gefunden. Es ist sogar noch größer als das bisherige.
Live-Musik, WM-Arena, große Märkte und Feste: Das gab es in Gießen bisher auf einem Gelände an der Karl-Glöckner-Straße nahe eines der Büros des Polizeipräsidiums Mittelhessen.
Doch ab 2025 wird das Gelände im Schiffenberger Tal wahrscheinlich nicht mehr zur Verfügung stehen, denn das Polizeipräsidium hat Bedarf angemeldet. Ihm gehört die Fläche.
Neues Gelände mit Platz für 10.000 Menschen
Jetzt hat die Stadt eine neue Fläche gefunden und in einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen. Sie gehört den Stadtwerken und liegt zwischen Erdkauter Weg und Leihgesterner Weg, am "Atzelbusch". Dort ist Platz für rund 10.000 Festivalbesuchende. Die Stadtwerke sind bereit, die Fläche für vorerst fünf Jahre zur Verfügung zu stellen, hieß es bei der Vorstellung der Studie.
Diese hatte die Stadt in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten auf dem neuen Gelände auszuloten. Nach Angaben von Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD) ist nun bestätigt, "dass wir genau richtig liegen, dass der Bedarf da ist und dass wir eine Fläche haben, die sich anbietet, so dass wir auch über 2025 hinaus hier Festivals abhalten können".
Becher: Festivals sind wesentliches Kulturangebot
Für Frank-Tilo Becher sind Festivals ein wesentlicher Bestandteil des Gießener Kulturangebots, vor allem in Anbetracht der hohen Studierendendichte in der Stadt. Die Machbarkeitsstudie habe die Umsetzungsmöglichkeiten für Festivals ausgeleuchtet, aber auch die Grenzen aufgezeigt.
Demnach böten die Bevölkerungsstruktur und die Entwicklungen in der Veranstaltungsbranche ausreichend Nutzungspotenzial für das Festivalgelände, das etwa fünf Mal größer sei als die WM-Arena. Verkehrstechnisch sei das Gelände gut angebunden, die technische Infrastruktur wie die Stromversorgung müsse allerdings ausgebaut werden.
Bisheriges Angebot wird weitergeführt
In der Studie enthalten ist ein auch Lärmschutzgutachten: Demnach sind Veranstaltungen mit 10.000 Menschen als seltene Ereignisse nur an 18 Tagen pro Kalenderjahr möglich.
Damit könnten die bisherigen Festivals wie "Stadt ohne Meer", aber auch Veranstaltungen mit unter 2.000 Gästen weiter wie gehabt stattfinden, wie Kulturamtsleiter Stefan Neubacher auf Nachfrage sagte.