Hessens größtes Planetarium In Kassel kann man den Sternen wieder nahe sein

Zwei Jahre lang war das Planetarium in Kassel geschlossen. Am 1. November wird es wieder öffnen. Gezeigt wird neben fernen Galaxien auch unser alltäglicher Mikrokosmos.

Eine Frau sitzt vor einem Pult mit Monitoren und Tastatur im Dunkeln und blickt auf eine übergroße leuchtende Projektion der Erde.
Nach zwei Jahren wird das Planetarium in Kassel am 1. November wiedereröffnet. Bild © hr/Stefanie Küster
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Das Weltall, tanzende Mikroben und die Oberfläche von Eierschalen – all das gibt es künftig im Planetarium zu entdecken. Kurz vor der Wiedereröffnung reiste am Mittwoch Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) aus Wiesbaden nach Kassel.

Videobeitrag

Größtes hessisches Planetarium öffnet wieder

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Bild © hessenschau.de
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Der bekennende Fan der 360-Grad-Kuppel freut sich, dass Menschen hier endlich wieder ferne Galaxien erleben können. Er sei häufiger auf das Planetarium angesprochen worden als auf die documenta oder das Staatstheater, so Gremmels: "Das zeigt die Sehnsucht der Menschen nach diesem Ort."

Fast zwei Jahre lang war das Planetarium geschlossen, seit Januar 2023. Der Grund war zum einen der dringende Umbau der Brandmeldeanlage, zum anderen hatte ein wichtiger Techniker das Planetarium verlassen. Insgesamt haben Umbau und Modernisierung 646.000 Euro gekostet.

Planatarium Kassel
Kunstminister Timon Gremmels (2.v.l.) steuert mit dem Controler einer Playstation den Mars in der 360 Grad-Kuppel. Bild © hr/Stefanie Küster

Kooperationen mit Uni und Schülerforschungszentrum 

Martin Eberle, Leiter der Kunst- und Kultureinrichtung Hessen Kassel Heritage (HKH), betonte die Leistung des Teams und verwies auf die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kooperationspartnern wie der Universität Kassel und dem Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN).

Künftig sollen im Planetarium auch Studierende der Uni eine Einführung in die Himmelskunde bekommen können.

Das Team hat die Zeit genutzt, um die Technik des Planetariums weiterzuentwickeln. Diese wurde vor allem hinter den Kulissen modernisiert. So wurden LED-Leuchten statt der kurzlebigen Halogenlampen in Hochleistungsbeamer und Sternenprojektor eingebaut.

Stativähnliches Gerät im Dunkeln im Bildvordergrund. Leuchtender Sternenhimmel mit gelb-grünen Tiersymbolen und einer Skala im Hintergrund.
Sternbilder der zwölf Sternzeichen in der Planetariums-Kuppel. Bild © hr/Stefanie Küster

Blick aufs Weltall aus fünf Metern Entfernung

Außerdem wurden Grafikkarten getauscht und mehr Rechnerleistung für ruckelfreie Flüge durch den Kosmos angeschafft. Die Grafikkarten in den neuen Hochleistungsrechnern steigern die Detailgenauigkeit um das Zehnfache.

Bei den Vorführungen können Zuschauerinnen und Zuschauer auf den 52 Plätzen den Planeten viel näher kommen. Die Techniker können jetzt bis auf fünf Meter an die Oberflächen in den unendlichen Weiten heranzoomen. Vor der Modernisierung kam man nur bis auf 50 Meter heran.

"Wir haben hier nun eines der modernsten Planetarien, die es gibt", betonte Wissenschaftsminister Gremmels.

Stativähnliches Gerät im Dunkeln im Bildvordergrund. Bräunliche leuchtende Oberflächenstruktur im Hintergund.
Bis zu fünf Meter nah kommen Besucherinnen und Besucher der Mars-Oberfläche. Bild © hr/Stefanie Küster

Flug durch Täler des Mars

Karsten Gaulke, Leiter des Astronomisch-Physikalischen Kabinetts und des Planetariums, bekommt beim Blick auf die Möglichkeiten der neuen Technik leuchtenden Augen. Sein persönliches Highlight sei der Flug durch das Planetensystem und die Mikroben, die sich im Takt der Musik bewegen, erzählt er.

Durch die neue Technik erscheinen die Bilder mit mehr Brillanz und in höherer Auflösung. Das bedeutet für die Verantwortlichen im Planetarium auch mehr Möglichkeiten.

Vor zwei Jahren endete der Flug zum Mars mit einem Blick auf dessen Außenhaut. Jetzt nimmt die neue Technik die Besucher mit auf die Oberfläche: mit aktuellen Bildern von Tälern, Kratern und vereisten Polen, die von der US-Weltraumorganisation Nasa und ihrer europäischen Schwester ESA zur Verfügung gestellt wurden.

Gaulke freut sich jetzt darauf, "endlich wieder Großstadtmenschen den Sternenhimmel zu zeigen", den sie wegen der Lichtverschmutzung sonst nicht sehen können.

Weitere Informationen

Vorführungen und Eintrittspreise

Captain Schnuppes Weltraumreise (ab 6)
Samstag und Sonntag, jeweils um 14.30 Uhr

Expedition durch das Sonnensystem (ab 8)
Donnerstag und Freitag, 14.30 und 15.30 Uhr
Samstag und Sonntag, 15.45 Uhr

Faszination im Kleinen (ab 10)
Jeden zweiten und vierten Freitag im Monat, 18 Uhr

Wenn Sterne sterben (ab 12)
Sonntag, 10.45 Uhr

Der Eintritt kostet für Erwachsene sechs Euro, mit Ermäßigung vier Euro und für Kinder, Schülerinnen und Schüler bis 18 zwei Euro.

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Quelle: hessenschau.de