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Zentralrat: Verständnis für Buhrufe bei "Jewrovision"
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die Buhrufe gegen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) beim Musikwettbewerb "Jewrovision" in Frankfurt bedauert. Zugleich müsse aber der Protest der jüdischen Jugend ernst genommen werden, sagte Schuster der Wochenzeitung "Jüdische Allgmeine" (Ausgabe vom Donnerstag, 25. Mai): "Diesen einfach abzutun und zur Tagesordnung überzugehen, wäre nicht angemessen."
Am vergangenen Freitag war Roth bei der "Jewrovision" ausgebuht und ausgepfiffen worden. Gründe dafür sind nach Schusters Darstellung "Entwicklungen im deutschen Kulturbetrieb". So waren beispielsweise während des Antisemitismus-Skandals auf der Kasseler Kunstschau documenta Vorwürfe gegen Roth laut geworden, sie habe spät und relativierend reagiert.
Roths Besuch sei eine Anerkennung der Leistungen jüdischer Jugendlicher. "Aber an eine Rede, in diesem Kontext, knüpfen sich dann natürlich hohe Erwartungen", fügte Schuster hinzu. Man müsse feststellen, "dass es nicht reicht, bei so einem Event ohne ein ernsthaftes Angebot an die jungen Menschen teilzunehmen".
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Der "Jedermann" mal poppig
Es ist das Event der Salzburger Festspiele: Hugo von Hofmannsthals "Jedermann". Ab dem 26. Mai sorgt das Stück in einer erstmals aufgeführten poppigen Version von Regisseur Kieran Joel für Unterhaltung (und Furore) am Staatstheater Darmstadt.
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Schwere Vorwürfe gegen Leitung der Arolsen Archives
Mitarbeitende werfen der Direktion der Arolsen Archives nach einer Recherche des Magazins Kontraste Mobbing vor. Im weltweit größten Archiv zu NS-Opfern herrsche eine toxische Atmosphäre. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat eine Untersuchung veranlasst. Mehr dazu auf tagesschau.de.
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Sänger springt spontan ein - und wird gefeiert
Bei einer Veranstaltung zum Paulskirchenjubiläum ist am vergangenen Wochenende wegen technischer Probleme die Sängerin ausgefallen. Doch schnell wurde Ersatz gefunden. Spontan sprang Tim Maiwald ein - und er ist von seinem Erfolg überwältigt.
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Stadt Frankfurt lädt zu Protest-Veranstaltung gegen Waters-Konzert
Rund um das umstrittene Konzert des britischen Sängers Roger Waters in der Festhalle Frankfurt am 28. Mai sind mehrere Protestveranstaltungen geplant. Dem Pink-Floyd-Mitgründer wird Antisemitismus vorgeworfen. Am 24. Mai lädt die Stadt Frankfurt zu einer Podiumsdiskussion ein, Thema ist "Antisemitismus als Meinungsfreiheit? Nicht mit uns!".
Nach Angaben der Stadt wird über Antisemitismus diskutiert und ein Dokumentarfilm zur Geschichte der Festhalle gezeigt. Dorthin wurden im Zuge der Novemberpogrome 1938 etwa 3.000 jüdische Männer aus der Region gebracht und anschließend deportiert.
Am Tag des Konzerts ist ab 16 Uhr eine Kundgebung vor der Festhalle geplant. Um das Konzert hatte es eine juristische Auseinandersetzung gegeben, die Waters am Ende für sich entschied.
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Marburger Kunstmuseum zeigt Werke der Konkreten Kunst
Das Kunstmuseum der Universität Marburg präsentiert in einer neuen Ausstellung Werke der Konkreten Kunst. Gezeigt werden vom 1. Juni bis zum 3. Oktober Skulpturen, Objekte, Gemälde und Graphiken von Werner Krieglstein, Max Bill, Julio Le Parc, Heinz Mack, Agnes Martin, Günther Uecker, Victor Vasarely sowie weiteren Künstlern, wie das Museum am Dienstag mitteilte.
Die Ausstellung "konkret werden!" gebe vor allem einen Überblick über das Schaffen des Bildhauers und Kunstpädagogen Werner Krieglstein (geboren 1937), kombiniert mit Werken aus der Sammlung des Künstlers. Die Sammlung Krieglstein habe man dank der Förderung der Hessischen Kulturstiftung und der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte erwerben können.
Der Marburger Bildhauer Krieglstein gehörte seit den 1960er Jahren zur Szene der Konkreten Kunst in Deutschland und Europa. Diese Kunst zeichnet sich durch rationale, serielle und systematische Gestaltungsmittel aus und mache Formen, Farben und die Wahrnehmung selbst zu ihrem Thema.
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Clemens J. Setz hält Frankfurter Poetikvorlesungen
Der Autor Clemens J. Setz (40) hält die Poetikvorlesungen 2023 an der Universität Frankfurt. Wie die Hochschule am Dienstag mitteilte, startet die Reihe am 30. Mai mit einem Vortrag des Büchnerpreisträgers zum Thema "Mysterien". Zwei weitere Vorlesungen folgen bis zum 13. Juni.
Setz schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Darüber hinaus veröffentlicht er auf Twitter und übersetzt aus dem Englischen. Bekannt wurde er mit seinen Romanen "Die Frequenzen" und "Indigo". 2015 erschien sein 1.000-Seiten-Werk "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" - eine Art philosophischer Psycho-Thriller. Zuletzt erschienen "Bot. Gespräch ohne Autor" (2018), "Die Bienen und das Unsichtbare" (2020) sowie "Monde vor der Landung" (2023).
Der in Graz geborene Setz wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2011, dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2015, dem Kleist-Preis 2020 und dem Büchner-Preis 2021.
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Ausstellung über das Relief im Städel
Das Frankfurter Städel Museum erforscht in einer großen Ausstellung Kunstwerke zwischen Malerei und Bildhauerei. Unter dem Titel "Herausragend!" sind Reliefs von knapp 100 Künstlern ab etwa 1800 zu sehen. In dieser "aufregenden Zone zwischen der zweiten und der dritten Dimension", wie das Kuratorenteam am Dienstag sagte, treffen die Besucher auf viele bekannte Künstler, entdecken aber meist unbekannte Werke.
Denn Reliefs werden laut Städel-Direktor Philipp Demandt nur selten gezeigt, eine umfassende Ausstellung zu dieser Kunstform habe es europaweit seit Jahrzehnten nicht gegeben. "Herausragend! Das Relief von Rodin bis Picasso" ist von diesem Mittwoch an bis 17. September in Frankfurt zu sehen.
Danach wandert die Ausstellung weiter in die Hamburger Kunsthalle (13. Oktober bis 25. Februar 2024). Die Hälfte der gezeigten Kunstwerke stammt aus den Beständen der beiden Museen, der Rest aus internationalen Leihgaben oder Privatsammlungen.
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Musik-Doku über Milky Chance in der ARD-Mediathek
Die Indie-Band Milky Chance hat mit Songs wie "Stolen Dance" und "Colorado" über eine Milliarde Abrufe auf Spotify. Mit ihrem Sound zwischen Indie-Folk und Electro-Pop touren sie um die Welt. Die Musik-Doku begleitet die Band auf ihrer jüngsten Europatournee. Los ging es vor zehn Jahren mit zwei Schulfreunden aus Kassel. Wie gehen Milky Chance heute mit dem Erfolg um? Und wie fühlt es sich an, um die Rechte an den eigenen Songs kämpfen zu müssen?
Die Doku ist ab Dienstag, 23. Mai, in der ARD-Mediathek abrufbar und am 8. Juni um 22.30 Uhr im hr Fernsehen zu sehen.
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hr-Sinfonieorchester beginnt Schultour
Nach drei Jahren coronabedingter Abstinenz geht das hr-Sinfonieorchester wieder auf Schultour durch Hessen. Von Dienstag, 23., bis Freitag, 26. Mai, gibt es insgesamt acht Konzerte in sieben Schulen. Los geht es in Waldsolms und Gießen. Außerdem sind Heringen, Lauterbach, Schlitz, Dieburg und Frankfurt-Höchst Stationen eines exklusiven Konzerts.
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Kunsthalle Schirn widmet sich der Welt des Plastiks
Die Schirn-Kunsthalle in Frankfurt zeigt eine Ausstellung über Plastik in der bildenden Kunst. Der im Alltag allgegenwärtige Kunststoff sei ab der Nachkriegszeit auch zu einem zentralen Material der Kunst geworden, teilte die Schirn am Montag mit. Die Ausstellung "Plastic World" vom 22. Juni bis 1. Oktober eröffne erstmals das breite Panorama der künstlerischen Verwendung und Bewertung des Materials von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart.
Die Ausstellung versammelt nach Angaben der Schirn rund 100 Werke von mehr als 50 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Monira Al Qadiri, Arman, Niki de Saint Phalle, Christo, Haus-Rucker-Co, Eva Hesse und Hans Hollein. Auf der Suche nach dem Neuen experimentierten die Künstler mit den jeweils aktuell verfügbaren Stoffen wie Plexiglas, Styropor, Silikon, Vinyl oder Polyurethan und industriellen Fertigungstechniken. Objekte, Installationen, Filme und Dokumentationen zeigten die Vielfalt der Stoffe, Formen und Materialien und spiegelten dabei auch den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext.
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Antisemitismusbeauftragter: Auflagen für Waters-Konzert prüfen
Mit Blick auf das Roger-Waters-Konzert in Frankfurt am Sonntag fordert der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker die Stadt auf, Auflagen zu prüfen. Wenn das Konzert nicht verhindert werden könne, sollte die Stadt prüfen, ob mit Auflagen "zumindest die schlimmsten antisemitischen Propagandamotive verhindert werden können", teilte Becker am Montag in Wiesbaden mit. Dem britischen Musiker wird Antisemitismus vorgeworfen.
Nach Konzerten in München und Berlin sei klar, dass Waters im Rahmen der Tour "wie befürchtet Hass gegen Israel mit antisemitischen und holocaustrelativierenden Bildmotiven" verbreite, schrieb Becker in seiner Mitteilung. "Wieder wird ein aufblasbarer Schweineballon mit akustischen Gewehrsalven symbolisch erschossen und wenn statt des früheren Davidsterns nun der Name eines israelischen Unternehmens Teil dieser Symbolik ist, bleibt der antisemitische Charakter bestehen." Die Stadt müsse ein solches Szenario nach Möglichkeit verhindern.
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Welterbestätten erkunden
Die deutsche Unesco-Kommission lädt dazu ein, am 4. Juni Welterbestätten im ganzen Land kennenzulernen. Am bundesweiten Aktionstag könne das Welterbe vor Ort und digital erkundet werden, kündigte die Kommission gemeinsam mit dem Verein Unesco-Welterbestätten Deutschland am Montag in Bonn an.
In Hessen gehören unter anderem die Mathildenhöhe in Darmstadt dazu (seit 2021), der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel (seit 2013) und der Nationalpark Kellerwald-Edersee (eine vollständige Liste findet sich auf wissenschaft.hessen.de). Eine Ausstellung in Kassel feiert noch bis zum 17. September das zehnjährige Jubiläum der Aufnahme des Bergparks.
Die offizielle Festveranstaltung für alle 51 Welterbestätten in Deutschland findet in Weimar statt. Weltweit zählen 1.157 Stätten in 167 Ländern zu den Welterbestätten der UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco. Der Schutz und Erhalt dieser Stätten liegt in der Verantwortung der Weltgemeinschaft. Seit 2005 wird am ersten Sonntag im Juni der Welterbetag gefeiert.
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Stolpersteine für Carl und Arthur von Weinberg
Die Brüder Carl und Arthur von Weinberg waren Teilhaber und Führungskräfte des Familienunternehmens Cassella und hoch angesehene Frankfurter Bürger und Mäzene. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden beide wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgt.
Arthur von Weinberg kam am 20. März 1943 im KZ Theresienstadt ums Leben. Sein Bruder, dem 1939 die Flucht nach Italien gelungen war, starb am 14. März desselben Jahres in Rom. Auch ihr Onkel Leo Gans, Gründer des Unternehmens und erster gebürtiger Frankfurter, der mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet wurde, musste unter Zwang des damaligen Regimes 1933 alle Ämter niederlegen.
Zum Andenken der Verfolgten hat die Allessa GmbH, die aus der Cassella hervorgegangen ist, am Montag die Verlegung von Stolpersteinen auf dem Betriebsgelände in Frankfurt-Fechenheim angestoßen.
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Krise im MMK Frankfurt
Mitarbeitende werfen der Frankfurter MMK-Direktorin Susanne Pfeffer fehlende Teamfähigkeit, respektloses Verhalten und Übergriffigkeit vor. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) will die seit langem schwelende Krise jetzt beenden.
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Jugend- und Kinderliteraturfestival in Darmstadt beginnt
"Huch, ein Buch!" heißt es in dieser Woche in Darmstadt. Hier steht zum 12. Mal das Jugend- und Kinderliteraturfestival an. Eine Woche lang (bis 27. Mai) lesen Autorinnen und Autoren an Schulen, dem Kulturzentrum Bessunger Knabenschule, dem Schlossmuseum und der Centralstation. Mit dabei sind unter anderem die Autorinnen Silke Heimes, Petra Hartlieb oder Frauke Angel. Außerdem lesen und musizieren Ole und Hans Könnecke.
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Maifestspiele Wiesbaden diskutieren Menschenrechte
Die Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden laden für Mittwoch, den 24. Mai, zu einem politischen Podiumsgespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der drei Menschenrechtsorganisationen "Center for Civil Liberties" (CCL) aus der Ukraine, "Memorial" aus Russland und "Human Rights Center Viasna" aus Belarus statt.
Aus Belarus berichtet unter anderem Anastasia Vasilchuk von ihrer Arbeit. Für das "Center for Civil Liberties" nimmt Nataliia Yashchuk teil, Elena Zhemkova ist Gründungsmitglied der russischen Organisation "Memorial". Sergei Davidis ist Jurist und Organisator der nationalen und internationalen Fürsprache von politischen Gefangenen in Russland.
Moderiert wird die Runde von der Journalistin und Publizistin Shila Behjat.
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Landesgartenschau zählt rund 100.000 Besucher
Gartenkunst lockt derzeit viele Besucherinnen und Besucher nach Fulda: Zur Landesgartenschau (LGS) sind gut drei Wochen nach der Eröffnung rund 100.000 Menschen gekommen. Wie der Veranstalter am Montag mitteilte, kämen die Menschen aus Fulda und Umgebung, aus Hessen und dem gesamten Bundesgebiet.
Laut digitaler Zählung seien zudem rund 24.000 Dauerkarten verkauft worden. Insgesamt hoffen die Organisatoren bis zum Ende der LGS am 8. Oktober auf mindestens eine halbe Million Gäste.
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Buhrufe bei Roth-Grußwort zur Jewrovision
Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist bei ihrem Grußwort zur Jewrovision am Freitag in Frankfurt von etlichen Anwesenden ausgebuht worden. Wie Videos mehrerer Twitter-Nutzer (etwa hier und hier) zeigen, unterbrach die Grünen-Politikerin ihre Rede deswegen immer wieder.
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Die Buhrufe dürften eine Reaktion gewesen sein auf Roths umstrittenen, weil zunächst zurückhaltenden Umgang mit dem Eklat um antisemitische Darstellungen auf der documenta fifteen in Kassel im vergangenen Jahr ("werde nicht als Kulturpolizistin den Daumen heben oder senken"). Roths Reaktion auf die Missfallensbekundungen in Frankfurt: "Das ist Demokratie."
Nach Schätzung der Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Anna Staroselski, waren etwa 2.000 Menschen in der Halle. Die Jewrovision ist der größte Musik- und Tanzwettbewerb jüdischer Jugendzentren in Deutschland.
Der Zentralrat der Juden teilte am Sonntag dazu mit, "lange aufgestauter Frust" habe sich in den Buhrufen entladen: "Das ist die Konsequenz der Entwicklungen im deutschen Kulturbetrieb der vergangenen Jahre." Marcus Faber (FDP), ein Vize-Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sagte: "Das Verhältnis zwischen Frau Roth und den Juden in Deutschland ist gestört."
Ein Sprecher der Kulturstaatsministerin sagte der Tageszeitung Tagesspiegel, vor dem Vorfall habe sich die Politikerin mit Zentralratspräsident Josef Schuster und teilnehmenden Jugendlichen ausgetauscht. Das sei aus ihrer Sicht "sehr gut und spannend" gewesen. Roth habe "ein sehr gutes Verhältnis zu sehr vielen Menschen, die das jüdischen Leben in Deutschland heute repräsentieren und prägen".
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Wie geil ist Demokratie wirklich?
175 Jahre nach der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche ist es Zeit für die Frage: Gibt es nichts Besseres als die Demokratie? Noel Schmidt lässt Monarchie, Demokratie, Anarchie und Militärdiktatur gegeneinander antreten. Mit Comedian Parshad, Bruno Banarby und Dragqueen Electra Pain.
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Ausstellung würdigt Regisseur Volker Schlöndorff
Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff hat seinen Vorlass an das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum. Aus den Erinnerungsstücken ist eine Ausstellung in seiner Heimatstadt Wiesbaden entstanden. Sie würdigt das Lebenswerk des Erfolgsregisseurs.
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Netzwerk der Verfassungsstädte mit Frankfurt
Frankfurt, Weimar und Bonn haben das Netzwerk "Verfassungsstädte" gegründet. Alle drei seien Orte der deutschen Demokratiegeschichte, an denen die Verfassungen von 1849, 1919 und 1949 entstanden seien, teilte die Stadt Frankfurt am Freitag mit. Eine gemeinsame Erklärung zu dem Netzwerk sei bei der Festveranstaltung zu 175 Jahren Paulskirche von Vertreterinnen und Vertretern der drei Städte unterzeichnet worden. Ziel seien gemeinsame Veranstaltungen und die Entwicklung von Projekten der historisch-politischen Bildung.
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Premiere in Kassel: Theaterstück über Wohnungslosigkeit
Wohnungslosigkeit und Leerstand sind die Themen des Theaterstücks "Leere Stadt - Eine investigative Performance", das am Freitag im Theater im Fridericianum seine Premiere feiert. Das Stück ist eine Kooperation aus Kasseler Initiativen und Wohnungslosen und dem Frankfurter Künstlerkollektiv andpartnersincrime. Persönliche Geschichten von Wohnungslosen in Kassel werden in einer Reihe von filmischen Interviews dargestellt.
Aber auch die strukturellen Hintergründe von spekulativem Leerstand, Gentrifizierung und Wohnungslosigkeit werden thematisiert. In ihrer Rolle als Investigativ-Journalisten decken die Schauspieler Marius Bistrizky und Sandro Šutalo zweifelhafte Immobilien-Strategien und brisante Fälle auf. Dabei werden auch reale Fälle szenisch dargestellt. Die nächste Performance nach der Premiere findet am 27. Mai statt.
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Bürgerfest gestartet: Frankfurt feiert Paulskirche
Erst der Festakt, dann die Feier für die Bürger: Genau 175 Jahre nach der ersten Sitzung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche hat in der Stadt am Donnerstag ein viertägiges Bürgerfest begonnen. Paulskirche, Römerberg und Mainufer sind die Schauplätze.
Es gibt ein Unterhaltungsprogramm, in dem es um demokratische Errungenschaften geht. Am Abend übertragen wir eine Lichtshow aus Frankfurt im Livestream. Die Highlights der Frankfurter Festtage haben wir hier zusammengestellt.
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Steinmeier: "Als Untertanen zu Bürgern wurden"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Donnerstag die vor 175 Jahren zusammengetretene Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche als Wegbereiterin der Demokratie gewürdigt. "Es war der Moment, als Untertanen zu Bürgern wurden", sagte er in seiner Festrede. Die Abgeordneten der Nationalversammlung waren am 18. Mai 1848 erstmals zusammengetreten, um eine freiheitliche Verfassung für ganz Deutschland zu erarbeiten.
Mutige Menschen hätten hier etwas auf den Weg gebracht, das "ein unersetzlicher Schritt war auf dem langen Weg zu Demokratie und Freiheit in einem einigen Deutschland", sagte Steinmeier. Das Paulskirchenjubiläum zu feiern sei auch ein "Zeichen gegen die Verächter unserer parlamentarischen Demokratie".