In unserem Ticker informieren wir Sie über aktuelle Themen aus der Kulturszene in Hessen.

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  • Top-Thema

    documenta: Experten bemängeln Verantwortungsstruktur

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    Es habe an klaren Verantwortungsstrukturen und an Verfahren der Konfliktbearbeitung gefehlt - zu diesem Ergebnis kommt das Experten-Gremium zur Aufarbeitung des Antisemitismus-Eklats auf der documenta fifteen in Kassel. Die sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen die Vorfälle in ihrem am Montag veröffentlichten Abschlussbericht auf strukturelle Schwächen zurück.

    "Der sich lange ankündigende Konflikt um Antisemitismus traf intern auf nur unzureichende Vorbereitungen", erklären die Experten, die von den Gesellschaftern der documenta, der Stadt Kassel und dem Land Hessen zur fachwissenschaftlichen Begleitung der Schau berufen worden waren.

    Der documenta-Aufsichtsrat halte die Vorschläge und Empfehlungen der wissenschaftlichen Begleitung für wertvoll und weiterführend, teilten dessen Vorsitzender, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), mit. Er empfehle, sie als Grundlage in die von den Gesellschaftern initiierte Organisationsuntersuchung einfließen zu lassen.

  • Ausstellung "Three doors" in Hanau

    Die viel beachtete Ausstellung "Three doors" des unabhängigen Ermittlungsinstituts "Forensic Architecture/Forensis" zum rassistischen Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen starben, wird nun auch in Hanau selbst zu sehen sein.

    Ein Teil dieser Ausstellung dokumentiert in einer Zeitleiste sowie in Videorekonstruktionen sehr detailliert die Tatnacht vom 19. Februar 2020 und thematisiert dabei insbesondere die Fehler und Versäumnisse der Polizei. Ein zweiter Teil zeichnet den Kampf der Angehörigen, Überlebenden und ihrer Unterstützerinnen und Unterstützer um Erinnerung und Aufklärung nach.

    Sie kann täglich von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt im Neustädter Rathaus besichtigt werden. Bis zum 19. März sind Führungen mit Betroffenen und ein Begleitprogramm geplant. Im vergangenen Jahr war die Ausstellung bereits im Frankfurter Kunstverein zu sehen.

  • Top-Thema

    Marburger Kamerapreis an Benedict Neuenfels

    Der mit 5.000 Euro dotierte Marburger Kamerapreis geht in diesem Jahr an den Filmemacher Benedict Neuenfels. Seine Arbeiten beschritten "technisch und gestalterisch immer wieder neue Wege" und zeigten ein feines Gespür für die visuelle Gestaltung unterschiedlicher Genres und Themen, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der von der Stadt und der Philipps-Universität Marburg gemeinsam vergebene Preis soll am 6. Mai überreicht werden.

    Benedict Neuenfel
    Der Kameramann Benedict Neuenfels. Bild © picture-alliance/dpa

    Wie Stadt und Uni am Montag gemeinsam mitteilten, drehte der Sohn von Regisseur Hans Neuenfels mehr als 60 Filme und Serien und erhielt bereits sieben Mal den Deutschen Kamerapreis und zweimal den Deutschen Filmpreis für die beste Bildgestaltung. Der Marburger Kamerapreis wird seit 2001 jährlich an einen herausragenden Bildkünstler verliehen. Im vergangenen Jahr ging er an die französische Kamerafrau Claire Mathon.

  • Top-Thema

    Neue Doppelspitze am Staatstheater Wiesbaden setzt auf Dialog

    Die künftigen Intendantinnen des hessischen Staatstheaters Wiesbaden wollen das Theater auch für neue Zuschauergruppen attraktiv machen und öffnen. Dorothea Hartmann und Beate Heine kündigten am Freitag in Wiesbaden zudem an, ihre neue Aufgabe ab der Spielzeit 2024/2025 als Dialog zu verstehen. Das betreffe auch ihre Führungsaufgabe.

    Hartmann gehört seit 2012 dem Leitungsteam der Deutschen Oper Berlin an. Heine ist derzeit stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Die beiden setzten sich nach Angaben des hessischen Kunstministeriums gegen fast 40 Mitbewerber durch. Beworben hatten sich auch mehrere Teams. 

    Die neue Doppelspitze löst Intendant Uwe-Eric Laufenberg ab, der seinen bis Sommer 2024 laufenden Vertrag nicht verlängert hat. An dem Haus hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Querelen gegeben.

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  • Erstmal keine Halloween-Partys auf Burg Frankenstein

    Weihnachten rückt näher, aber in Mühltal (Darmstadt-Dieburg) geht es gerade um Halloween. Die Frage ist, ob auf Burg Frankenstein weiterhin Kulturveranstaltungen oder die beliebten Halloween-Partys stattfinden können. Ab 2024 will der Landesbetrieb Bau und Immobilien in Hessen eine Großsanierung der Burg angehen und das könnte einiges durcheinanderbringen. Details zu dem Vorhaben hat die Behörde gestern Abend in einer Sitzung des Bauausschusses bekanntgegeben.

    Klar ist jetzt, dass nach diesen Plänen fast vier Jahre lang keine Großveranstaltungen auf dem Burgareal stattfinden werden. Der Vertrag mit dem aktuellen Pächter ist nicht verlängert worden. Etwa 75 teils gruselig verkleidete Menschen demonstrierten gestern vor dem Rathaus gegen die Pläne. Sie befürchten, dass Veranstaltungen wie Halloween oder das Kulturfestival im Sommer damit für immer beendet sind. Nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten soll der Pachtvertrag neu vergeben werden. Der jetzige Pächter will aber weiter dafür kämpfen, auch während der Sanierung weiter Events auf Burg Frankenstein organisieren zu können.

  • Staatstheater Wiesbaden bekommt Doppelspitze

    Dorothea Hartmann und Beate Heine übernehmen zu Beginn der Spielzeit 2024/25 für zunächst fünf Jahre die Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Hartmann gehört seit 2012 dem Leitungsteam der Deutschen Oper Berlin an. Heine ist derzeit stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Sie lösen Intendant Uwe-Eric Laufenberg ab, der seinen bis Sommer 2024 laufenden Vertrag nicht verlängert hat.

    Am Staatstheaters Wiesbaden hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Querelen gegeben. Unter anderem gab Generalmusikdirektor Patrick Lange im Herbst letzten Jahres seinen Posten vorzeitig auf. Im Herbst 2020 eskalierte zudem zwischen Laufenberg, dem Wiesbadener Gesundheitsamt und dem Ministerium ein Streit über das damalige Corona-Hygienekonzept. Das Staatstheater musste daraufhin den Spielbetrieb kurzfristig einstellen und eine Premiere absagen.

    Beate Heine und Dorothea Hartmann übernehmen die Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
    Beate Heine und Dorothea Hartmann übernehmen zu Beginn der Spielzeit 2024/25 die Leitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Bild © privat
  • Top-Thema

    Theater-Direktor weist Mobbing-Vorwürfe zurück

    Stattstheater Wiesbaden in der Dämmerung
    Im Staatstheater Wiesbaden streiten sich Geschäftsführender Direktor und Orchesterdirektor. Bild © Imago Images

    Der Geschäftsführende Direktor des Staatstheaters Wiesbaden, Holger von Berg, hat den Vorwurf zurückgewiesen, er habe Orchesterdirektor Ilia Jossifov gemobbt. Jossifov hatte zuvor in der Bild-Zeitung eine Gesprächssituation beschrieben, in der er im Büro von Bergs unter Plakaten mit Hakenkreuz-Darstellungen sitzen musste. Jossifov ist Jude. "Wenn man mich mobbt unter diesen Bildern, ist das nicht lustig", so Jossifov gegenüber dem hr. In der Auseinandersetzung wandte er sich auch an den hessischen Antisemitismusbeauftragten.

    Dem hr sagte von Berg, er fühle sich zu Unrecht angegriffen. "Der Antisemitismus-Vorwurf trifft mich, weil ich mich in Bayreuth besonders für die Aufarbeitung der Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus engagiert habe." Der Intendant Uwe Eric Laufenberg fordert die Beurlaubung des Direktors von Berg. Von Berg hat das Plakat mittlerweile abgehängt. Bei den Bildern handelte es sich um Plakatentwürfe, mit denen die Wagner-Festspiele Bayreuth Vorwürfe einer Nazi-Vergangenheit aufarbeiten wollten. Von Berg war dort fünf Jahre lang Geschäftsführer.

    Das Wissenschaftsministerium und der Antisemitismusbeauftragte wollten in dem Vorfall keinen Fall von Antisemitismus erkennen, sondern "Konflikte im zwischenmenschlichen Verhältnis".

  • Top-Thema

    "Love Family Park" verlässt Rüsselsheim

    Impression vom Love Family Park-Festival
    Das Festival 2018. Bild © Felix Hohagen

    Das Elektro-Pop-Festival "Love Family Park" wird nicht mehr in den Mainauen bei Rüsselsheim stattfinden. Nicht nur das für Juli angekündigte Festival ist abgesagt, auch in den nächsten Jahren wird es keine Konzerte mehr in Rüsselsheim geben. Das teilt der Veranstalter cosmopop GmbH auf seiner Webseite mit. Es fehle an Unterstützung der Stadt Rüsselsheim und ihrer übergeordneten Behörden.

    Die Auflagen der Naturschutzbehörden für die Veranstaltung im Landschaftsschutzgebiet seien nicht mehr umsetzbar, kritisieren die Veranstalter. Es fehle die Bereitschaft und eine einheitliche Initiative von städtischer Seite, das Festival auf dem Mainvorland umzusetzen, sagte Marketingleiter Robin Ebinger dem Groß Gerauer Echo.

    Vor der Corona-Zwangspause hatte das Festival 2018 und 2019 jeweils rund 10.000 Besucher. Erstmals hatte es 1996 in Hanau stattgefunden.