"Murot und das 1.000-jährige Reich" Neuer Murot-Tatort reist zurück in die Nazi-Zeit
Ein Mord zu Zeiten des Nationalsozialismus, ein Ermittler mit Kriegstrauma: Der neue Murot-Tatort, der derzeit im Hessenpark bei Neu-Anspach gedreht wird, ist schwere Kost. Und er ist - wieder einmal - sehr ungewöhnlich.
Im Hessenpark bei Neu-Anspach entsteht gerade ein neuer Murot-Tatort - und der hat es wie die meisten Murot-Krimis in sich. Denn: Er spielt zum Großteil im Jahr 1944, einem Jahr, in dem Ulrich Tukur alias Kommissar Felix Murot noch gar nicht geboren war. Warum das?
In dem Tatort mit dem Titel "Murot und das 1.000-jährige Reich" geht es um Hagen von Strelow, einen der letzten Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs. Der hatte sich nach Südamerika abgesetzt, wurde gefasst und wird jetzt im Flugzeug nach Frankfurt transportiert. Ihm soll endlich der Prozess gemacht werden.
Ulrich Tukur in einer Doppelrolle
Auf dem Weg nach Deutschland reist von Strelow gedanklich zurück ins Jahr 1944, in die Zeit seiner Verbrechen - und die Zuschauer mit ihm. Damals war er in einem kleinen Dorf an einer Mordermittlung beteiligt - zusammen mit Kommissar Rother, gespielt von Ulrich Tukur. Der schlüpft, wie seine Kollegin Barbara Philipp, diesmal in eine Doppelrolle. Nachwuchsschauspieler Ludwig Simon spielt den jungen Hagen von Strelow.
In der Gegenwart sitzt Murot mit seiner Assistentin Magda Wächter am Frankfurter Flughafen und sinniert darüber, wie sinnvoll es ist, einen Greis vor Gericht zu stellen. In der Vergangenheit versucht Rother herauszufinden, wie ein britischer Pilot ums Leben kam, der im Besitz brisanter, kriegsentscheidender Dokumente war.
Dabei plagt sich Rother mit seinen Kriegserlebnissen herum "und schrammt stets hart an einer Drogensucht vorbei", wie Tukur am Mittwoch bei einem Setbesuch verriet.
Tukur: NS-Zeit hat die Deutschen nachhaltig geprägt
In dem Film gehe es um Angst, Bespitzelung, den drohenden Zusammenbruch des Reiches - das Team wolle die Atmosphäre des Kriegsjahres 1944 heraufbeschwören, erzählt Tukur. Den Hessenpark dafür nutzen zu können, sei ein Geschenk. "Wir müssen kaum etwas umbauen."
Dass er immer wieder Figuren aus der Zeit des Nationalsozialismus spielt, zum Beispiel den Generalfeldmarschall Rommel in dem preisgekrönten gleichnamigen Film, erklärte Tukur damit, dass diese Zeit die Deutschen schlicht nachhaltig geprägt habe und auch weiterhin beschäftige.
"Deutschland hat lange keine Form gefunden, mit den Verbrechern von damals umzugehen", ergänzte Barbara Philipps. Auch darum gehe es in diesem Tatort. Wann der im Ersten zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.
Schlussszene in einem Schlachthaus
Im Hessenpark waren Tukur und Co. an diesem Drehtag erst einmal mit der Schlussszene beschäftigt. Sie spielt in einem Schlachthaus, das für einen Mord "umfunktioniert" wurde.
Was genau passiert, wollte das Team aber nicht verraten.
Sendung: hr-fernsehen, maintower, 27.04.2023, 18 Uhr
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