Terminal 3 am Frankfurter Flughafen kurz vor Eröffnung Cool, aber nicht kühl

In diesem Jahr soll das neue Terminal 3 am Frankfurter Flughafen fertig werden. Die Eröffnung ist für das erste Halbjahr 2026 geplant. Ein Rundgang mit dem Architekten Christoph Mäckler zeigt: Das Gebäude wird ein Hingucker.

Menschen in neonfarbenen Schutzwesten auf der Baustelle
Mit Hingucker an der Decke: der künftige "Marktplatz" im neuen Terminal 3. Bild © Christoph Scheffer/hr

Es ist ein Projekt der Superlative mit einer Grundfläche von 25 Fußballfeldern, einer Ausdehnung in den Dimensionen der Frankfurter Innenstadt und rund vier Milliarden Euro Baukosten. Bis zu 19 Millionen Passagiere jährlich sollen ab 2026 am neuen Terminal 3 des Frankfurter Flughafens starten oder landen.

Videobeitrag

Terminal 3 – hinter den Kulissen einer riesigen Baustelle

Baustelle in einer großen Halle
So wird der Eingangsbereich des neuen Terminal 3 aussehen. Bild © Christoph Scheffer/hr
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Und doch soll es ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlen kann, betont der Architekt Christoph Mäckler. "Ich habe nie verstanden, warum Flughafengebäude als Hightech-Teil entworfen werden", sagt Mäckler. "Die Passagiere warten hier oft stundenlang und möchten gerne eine angenehme Atmosphäre haben."

Die schafft Mäckler vor allem mit sandfarbenem Naturstein auf Böden und an Wänden, der in einem reizvollen Kontrast steht zu den schwarz gestrichenen Stahlträgern der Empfangshalle.

Blick in die Halle
Schwarzer Stahl, heller Boden: die Empfangshalle. Bild © Christoph Scheffer/hr

Ein Gebäude wie ein Käfer

Zwanzig Jahre ist es her, da hat Mäckler seine erste Entwurfsskizze für das Terminal 3 auf ein Stück Papier gezeichnet. Seine Idee: Ein Gebäude wie ein Käfer mit dem Empfangsgebäude als Körper, der Sicherheitsschleuse als Taille und den Flugsteigen als Beinen.

Ein wachsender Käfer sollte es sein, ein "growing beetle", so Mäckler: "Im ersten Bauabschnitt werden sämtliche Vertikalfunktionen – Schächte, Aufzüge, Rolltreppen, Treppen und so weiter – gebaut. Dann können Sie das Gebäude, ohne dass Sie das noch mal anpacken müssen, an den Seiten erweitern", erläutert der Architekt. Mit diesem Konzept gewann der Frankfurter 2005 den internationalen Architekturwettbewerb.

Zeichnung eines käferförmigen Gebäudes
So sah Mäcklers erste Skizze des neuen Terminals aus. Bild © Christoph Mäckler

Auf Zuwachs gebaut

Der "growing beetle" hat sich bewährt, denn schon in der Bauphase konnte der Bereich für den Sicherheitscheck gegenüber der ursprünglichen Planung problemlos erweitert werden.

Platz für den noch fehlenden S-Bahnhof ist auch vorhanden und ein vierter Flugsteig kann ebenfalls angebaut werden, sagt Bauherr Stefan Schulte, der Chef des Flughafenbetreibers Fraport: "Wir werden sehen, wie der Markt sich entwickelt, im Moment haben wir erstmal genug Kapazität."

Schulte gibt sich optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Zwei Flugsteige seien von den Behörden schon abgenommen – einschließlich Brandschutz. "Wenn Sie an Themen denken, die es mal irgendwo in Deutschland gab – das sollte hier nicht passieren", verspricht Schulte mit Blick auf die Pannenserie am Berliner Großflughafen BER.

Zwei Männer in neongrünen Schutzwesten.
Bauherr Stefan Schulte (Fraport) und Architekt Christoph Mäckler auf der Baustelle. Bild © Christoph Scheffer/hr

 

Der vielleicht schönste Raum im neuen Terminal 3 des Frankfurter Flughafens ist die "Marktplatz" genannte Halle, die die Passagiere nach der Sicherheitskontrolle betreten.

Dutzende Läden und gastronomische Betriebe sollen hier entstehen – das alles unter einer eindrucksvollen Deckenskulptur, die das Stuttgarter Büro LAVA entworfen hat: Eine Art Zeltdach aus gebogenen Aluminiumstangen, die sich tropfenförmig in die Halle senken, von oben fließt das Tageslicht herab.

Die Stangen wurden vor Ort in die gewünschte Form gebogen und in schwindelerregender Höhe von Hand montiert. Architekt Christoph Mäckler hat dem ganzen einen farbigen Rahmen gegeben und die Wände der Halle in ein dunkles Nachtblau getaucht.

"Wesentlicher Teil des Lebenswerks" 

In Frankfurt ist Mäckler bekannt für Kulturbauten wie das Romantikmuseum und den Portikus, aber auch für Hochhäuser wie den Opernturm und den Tower 185. Mit Leidenschaft engagiert sich Mäckler für eine "Stadtbaukunst", die sich an der europäischen Stadt des 19. Jahrhunderts orientiert.

Gleichzeitig widmet er sich seit zwanzig Jahren dem Ausbau des Frankfurter Flughafens. Das neue Terminal 3 sei schon jetzt ein wesentlicher Teil seines Lebenswerks, sagt der 73-jährige Mäckler.

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de