Auftritt mit Chor beim Kultursommer Gießen Popmusiker Bosse: "Gemeinsam singen ist das Allerschönste"

Am Donnerstag steht der Hamburger Sänger Bosse auf der Bühne beim Gießener Kultursommer - mit lokaler Unterstützung durch den Chor "Songlines" aus Lich. Wie es dazu kam, erzählt Bosse im Interview.

Ein singender Mann
Popsänger Bosse Bild © picture-alliance/dpa
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Am Donnerstagabend macht Popmusiker Bosse Station beim Gießener Kultursommer. Im Gepäck hat er sein neues Album "Übers Träumen". Und nicht nur die Kulisse - die alten Mauern des Klosters Schiffenberg - ist außergewöhnlich. Auch auf der Bühne spielt sich Besonderes ab: Im November vergangenen Jahres hatte der Sänger Chöre aufgerufen, sich für einen gemeinsamen Auftritt mit ihm zu bewerben - mit großer Resonanz.

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Mit Bosse auf der Bühne

Bosse vor Chor auf der Bühne
Bild © hr
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Für seinen Auftritt in Gießen hat Bosse den Chor "Songlines" aus Lich ausgewählt. Warum der Auftritt mit Chören reizvoll ist und was ihm an "Songlines" gefallen hat, erzählt Bosse im Interview.

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Das Gespräch führte Sonja Fouraté.

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hessenschau.de: Bosse, wie bist du auf die Idee gekommen, Chöre einzuladen und mit ihnen Songs zu performen?

Axel Bosse: Ich bin mit dem ersten Song für mein Album "Übers Träumen" in Berlin ins Studio gegangen. Der Song hieß "Ein Traum". Ich hatte dafür zu Hause als Demotape etwa 100 bis 120 Stimmen aufgenommen, um einen alten Chor darzustellen. Das klang aber erst einmal ziemlich schlimm. Als ich mit meinem Produzenten zusammensaß, dachten wir, es ist ein schönes Lied, aber so ist der Chor nicht schön.

hessenschau.de: Also musste ein echter Chor her.

Bosse: Ja, also habe ich den "Berliner Kneipenchor" angerufen. Das sind Leute, bunt gemischt, die sich ein Mal pro Woche treffen und zusammen singen, öfter auftreten und recht trinkfest sind, deswegen die Kneipe im Namen.

Ich habe sie eingeladen, wir haben das zusammen gesungen und ich fand es so gut, dass sie am Ende sechs Songs auf dem Album mitgesungen haben. Dann kam der Song raus und kurz danach hatten wir schon die ersten Anfragen von Chören aus dem ganzen Land, die die Noten haben wollten.

Dann habe ich die ersten Chöre eingeladen und mit ihnen gesungen, bin mit dem Hamburger Kiezchor "Hansemädchen" aufgetreten und das ist viral gegangen, woraufhin noch mehr Chöre die Noten haben wollten. Und ich dachte: Wie schön ist das eigentlich alles?

hessenschau.de: …und hast einen Aufruf auf Instagram gestartet, dass du Chöre für deine neue Tour suchst. Wie war der Rücklauf?

Bosse: Es gibt so viele Chöre in Deutschland, ob den Queer-Chor St. Pauli oder den Rentnerinnen-Chor Neumünster, es gibt alles, und die ganze Bandbreite hat sich beworben. Ich hatte damit nicht gerechnet, weil ich in diesem "Chor-Game" gar nicht so drin bin.

hessenschau.de: Was ist für dich das Reizvolle daran, mit einem Chor auf der Bühne zu stehen?

Bosse: Ich finde es immer cool, wenn neue Leute dazu kommen, zum Beispiel auf der Bühne. Das hatte ich noch nicht oft, denn meine Band kenne ich schon viele Jahre. Und wenn so ein Chor dazu kommt, ist es eine Mischung: Man lernt neue Leute kennen und man erlebt Dinge wieder zum ersten Mal. Für den Licher Chor "Songlines" wird es das erste Mal sein, dass er mit mir auf der Bühne steht. Das ist alles einfach aufregend.

Wenn man dann aber zusammen singt, ist es wirklich das Allerschönste. Und es ergibt total Sinn, dass die Chöre dort mit uns ihre kleine Party feiern. Es steckt das Publikum an und alle freuen sich, meine Band, der Chor, das Publikum, es hat wirklich nur Gutes.

hessenschau.de: Was hat euch an dem Licher Chor "Songlines" besonders gefallen?

Bosse: Ich fand die Bewerbung einfach toll und habe dann geschaut, was der Chor sonst so macht, in dem Fall über Instagram, wenn ich mich richtig erinnere. Da habe ich Auftritte zum Weltfrauentag gesehen, von Kulturtagen. Ich fand sie einfach sympathisch und bunt und qualitativ sehr hochwertig.

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de