Neuer Standort im Bankenviertel Frankfurter Stadtverordnete machen Weg frei für Schauspiel-Neubau

Es wird eine neue Kulturmeile in Frankfurt geben: Die Stadtverordneten haben mehrheitlich für einen Neubau des Schauspiels im Bankenviertel gestimmt. Dafür soll langfristig ein Grundstück der Sparkasse gepachtet werden.

Das Bild zeigt den Willy-Brandt-Platz in Frankfurt mit dem Schauspiel. Zu sehen sind angeschnittene Hochhäuser links im Bild sowie der Schriftzug "Schauspiel Frankfurt" auf dem Dach des Theatergebäudes. Dabei ist das Wort Frankfurt in falscher Reihenfolge geschrieben, sodass es wie gespiegelt aussieht. Darüber ist blauer Himmel zu sehen.
Das Schauspiel in Frankfurt an seinem aktuellen Standort am Willy-Brandt-Platz. Bild © Imago Images

Die Frankfurter Stadtverordneten haben sich für einen Neubau des Schauspiels im Bankenviertel ausgesprochen. Bei einer Versammlung am Donnerstagabend stimmten sie mit großer Mehrheit dafür, einen Erbbaurechtsvertrag über das rund 5.500 Quadratmeter große Grundstück an der Neuen Mainzer Straße zu schließen.

210 Millionen Euro Pacht

Die Stadt Frankfurt bekommt das Grundstück für 199 Jahre in einem Erbbaurechtsvertrag mit der Frankfurter Sparkasse. Dafür zahlt die Stadt einmalig 210 Millionen Euro. Für den Rückbau der Immobilie, die dort aktuell steht, fallen den Angaben zufolge noch einmal 3,75 Millionen Euro an.

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Kulturdezernentin Hartwig (SPD) sagte am Donnerstagabend, sie hätte das Grundstück auch lieber gekauft. Das sei aber nicht möglich gewesen. Die Rahmenvereinbarung ist nötig, da das Grundstück an den Wallanlagen nicht der Stadt, sondern der Frankfurter Sparkasse und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gehört und nicht zum Verkauf steht.

Kulturdezernentin hofft auf Aufwertung

In der Debatte um den Standort für das Schauspiel hoben viele Redner bei der Stadtverordnetenversammlung die kulturpolitische Bedeutung des Projekts hervor. Hartwig hofft, das Projekt werde die Innenstadt aufwerten.

Der Magistrat hatte sich bereits Ende November auf einen entsprechenden Vertrag geeinigt. Das langfristige Erbbaurecht ermögliche es, unter angemessenen Bedingungen zu planen, teilte die Stadt damals mit.

Weg frei für Kulturmeile

Die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung macht auch die sogenannte Kulturmeile wahrscheinlicher, die sich entlang der Wallanlagen vom Jüdischen Museum bis zur Alten Oper erstrecken soll.

Sie sieht neben dem neuen Schauspiel auch einen Neubau der Oper vor – an gewohnter Stelle am Willy-Brandt-Platz. Dafür hatten sich die Stadtverordneten bereits vor einem Jahr ausgesprochen.

Ein Stadtplan mit eingezeichneten Gebäuden entlang einer Grünfläche.
So könnte sich die künftige Kulturmeile entlang der Wallanlagen schlängeln. Bild © Stadt Frankfurt am Main

Eine Sanierung der bisherigen Doppelanlage ist bereits seit Januar 2020 vom Tisch. Dies sei weder nachhaltig noch wirtschaftlich eine gute Lösung, entschieden die Stadtverordneten damals, und stimmten für einen Neubau der maroden Anlage.

Mehr als eine Milliarde Euro Kosten

Die Kulturmeile hatte in einer ersten Berechnung der Stadt 2022 im Vergleich zu anderen Ideen leichte wirtschaftliche Vorteile ergeben. Die Kosten für das Grundstück im Bankenviertel sowie für die Zwischennutzung eines Areals im Gutleutviertel waren damals aber noch nicht bekannt und entsprechend nicht eingerechnet.

Eine Expertenkommission hatte die Gesamtkosten des Projekts im vergangenen Jahr auf rund 1,27 Milliarden Euro geschätzt.

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Redaktion: Anna Lisa Lüft

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Frank Angermund (hr)