Sommerferien Was Kinder in hessischen Museen erleben können
Sechs Wochen Schulferien können lang werden. Hessens Museen bieten spannende Alternativen zum Freibadbesuch und laden zu abwechslungsreichen Entdeckungsreisen ein.
Wer sich keine sechs Wochen Sommerurlaub in einem Ferienparadies leisten kann, kennt das Problem: Die Zeit wird lang, wenn sich die Kinder selbst beschäftigen sollen.
Einige Tage Abwechslung versprechen die großen hessischen Museen. Wir haben einige der interessantesten Angebote zusammengestellt.
Grimmwelt Kassel: Filme machen mit Oscar-Preisträger
Filme machen mit einem echten Oscar-Preisträger - das geht in der Grimmwelt in Kassel. Trickfilm-Regisseur Thomas Stellmach produziert mit den Kindern in einem dreitägigen Workshop Filme für das Zoetrop. Das reicht von der Ideenfindung und das Schreiben des Storyboards bis zur Animation.
Ein Papierstreifen und das sich drehende Zoetrop reichen aus, um aus einzelnen Bildern ein bewegtes Bild zu machen, ähnlich wie beim Daumenkino.
Kassel Friedericianum: Entdeckungstour durch Körper und Maschinen
Im Friedericianum Kassel ist noch bis 28. Juli das Werk der schwedischen Künstlerin Ulla Wiggen zu sehen. Im Ferien-Workshop mit der Künstlerin und Kunstvermittlerin Susanne Stein gehen die Kids auf Entdeckungsreise durch Ulla Wiggens Kunst.
Ihre vier Werkgruppen – Darstellungen von Leiterplatten und technischen Komponenten, von Menschen, vom Körperinneren sowie von der Regenbogenhaut des Auges – werden dabei ganz genau unter die Lupe genommen. Gemeinsam probiert die Gruppe dabei verschiedene künstlerische Techniken wie Collagieren, Stempeln, Bauen und Zeichnen aus.
Frankfurt: Stadturlaub am Museumsufer
Frankfurt ist die Stadt mit den meisten Museen, entsprechend groß ist die Auswahl an Angeboten:
Das Dommuseum beispielsweise will am 17. Juli einen beliebten Aussichtspunkt, nämlich den Turm des Doms, mit einem inklusiven Ferienangebot für alle zugänglich machen. Die Teilnehmer bleiben am Boden, trotzdem können die Kinder den Greifen und Wasserspeiern des Turms ganz nah kommen. Aus dem Depot werden nämlich Figuren zum Anfassen bereitgestellt. Danach erschaffen die Kinder eigene Wesen aus Ton.
Das Weltkulturenmuseum lädt ein, die vielen Geräuschquellen in der Ausstellung "Everything is music" neu abzumischen und beim Museum Angewandte Kunst kann man Papierschöpfen lernen, die Seiten dann bedrucken und sein eigenes Buch binden.
Neben den Einzelangeboten haben sich elf Museen zusammengetan und bieten in den ersten drei Ferienwochen Wochenworkshops an unter dem Motto "Stadturlaub am Museumsufer".
Dabei können Kinder zwischen acht und zwölf Jahren im Rahmen von Workshops kreuz und quer durch die Museen entlang des Museumsufers streifen und dabei viele Frankfurter Museen kennenlernen. Auch Tagesworkshops, bei denen jeweils zwei Museen zusammen mit Museumspädagogen besucht werden, gibt es.
Hanau: Schmuck machen im Goldschmiedehaus
In einem Museum, das die Kunst des Goldschmiedens feiert, steht natürlich das Selbermachen im Mittelpunkt. Jeden Mittwochnachmittag in den Sommerferien gibt es Workshops, bei denen Kinder ab acht Jahren ihren eigenen Schmuck basteln können.
Darüber hinaus gibt es zusätzliche Workshops zu besonderen Themen, zum Beispiel kann man am 6. August das Punzieren ausprobieren. Am 13. August wird uraltes Handwerk ganz modern: Im Workshop "Schmuck aus dem 3D-Drucker" wird unter der Anleitung einer ausgebildeten Goldschmiedin ein Anhänger digital entworfen, der dann vor Ort gedruckt wird.
Museum Wiesbaden: Entdecken und Zeichnen
Das Museum Wiesbaden verbindet Kunst und Naturkunde - auch bei seinen Ferienangeboten. Unter der Anleitung von Künstlerinnen wie Kirstin Pflaum erkunden die Kinder das Museum und studieren Pflanzen, Tiere, Objekte und Kunstwerke, um dann selbst künstlerisch aktiv zu werden.
Hessenpark Neu-Anspach : Ferienprogramm Töpferwoche
Altes Handwerk anschaulich machen - das ist eines der Ziele des Hessenparks. Wer in der ersten Ferienwoche nach Neu-Anspach kommt, kann dort das Töpfern lernen: Unter der fachkundigen Anleitung von erfahrenen Töpfern können Kinder Figuren in Aufbaukeramik herstellen oder kleine Schälchen an der Töpferscheibe drehen.
Darmstadt: "Rätselhafte Zeichen" im Hessischen Landesmuseum
Höhlenmalereien sind viele tausend Jahre alt. In seiner Ausstellung "Urknall der Kunst – Vorzeit trifft Moderne" hatte sich das Hessische Landesmuseum Darmstadt 2023 mit dem Thema beschäftigt.
Warum diese beeindruckenden Malereien entstanden sind, weiß man bis heute nicht genau. Im Ferienworkshop "Rätselhafte Zeichen" können Kinder versuchen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wie lebten und jagten die Menschen damals und weshalb waren die Höhlen so wichtig für sie?
Redaktion: Alexandra Müller-Schmieg
Sendung: hr4, Am Morgen, 12.07.2024, 07:30 Uhr