In unserem Ticker informieren wir Sie über aktuelle Themen aus der Kulturszene in Hessen.

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  • Ministerin und Jüdische Verbände für Aufarbeitung

    Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) und die Jüdischen Gemeinden in Hessen haben sich nach dem Skandal um ein documenta-Kunstwerk mit antisemitischen Darstellungen für eine umfassende Aufarbeitung ausgesprochen. Es gelte zu klären, aus welcher Weltsicht die Bilder entstanden sind und wie Antisemitismus bekämpft werden kann, erklärten Dorn und der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Hessen, Jacob Gutmark, am Montag.

    Am Dienstagabend solle es dazu ein Gespräch mit Dorn und jüdischen Vertretern in Frankfurt geben. Dabei müsse es auch um Verantwortlichkeiten geben, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Salomon Korn.

  • Podium zum Antisemitismus in der Kunst

    Wenn es Probleme gibt, kann ein Gespräch helfen. Deshalb veranstalten die Bildungsstätte Anne Frank und die documenta am Mittwoch, 29. Juni, um 18.30 Uhr in Kassel ein Podium zum Thema "Antisemitismus in der Kunst". Es diskutieren unter anderem der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, und Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der Kulturstiftung des Bundes. Auch Publikum, das nicht bei der Veranstaltung im UK 14 vor Ort sein kann, kann teilnehmen. Die Diskussion wird in deutscher und englischer Sprache live gestreamt.

    Am Montag hat Mendel in der Frankfurter Rundschau davor gewarnt, die gesamte Schau unter Generalverdacht zu stellen. "Jetzt 1.500 Künstlerinnen und Künstler als Antisemiten darzustellen, das ist grob falsch." Dass erst jetzt weitere Werke auf antisemitische Inhalte geprüft werden sollen, wundert ihn. Der Zeitpunkt sei natürlich komplett falsch. Dieser Prozess sei in der Zeit der Vorbereitung notwendig gewesen, was offensichtlich nicht passiert sei.

    Einen Abbruch der Schau hält Mendel nicht für sinnvoll, aber auch nicht für ausgeschlossen. "Das wäre vermutlich nicht im Interesse des Zentralrats der Juden, nicht im Interesse des Publikums, der Künstler. Aber wer weiß, was noch geschieht." Die Situation sei sehr toxisch und explosiv.

    Meron Mendel Portrait
  • Top-Thema

    documenta prüft Kunstwerke auf Antisemitismus

    Die von dem Antisemitismus-Eklat überschattete documenta in Kassel startet in ihre zweite Ausstellungswoche. Forderungen nach Konsequenzen und Aufarbeitung werden die Kunstschau auch in den kommenden Tagen nicht loslassen. Für einen zusätzlichen Dämpfer sorgt Corona: Angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung werden Veranstaltungen bis Mittwoch (29. Juni) abgesagt, hieß es auf der Website der documenta. Einzelne Veranstaltungen sollen demnach abgewandelt stattfinden - vornehmlich draußen.

    Am Ende der ersten Woche und nach mehreren Tagen heftiger Debatte hatte sich am Freitag das für das umstrittene Banner "People's Justice" verantwortliche indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi entschuldigt. Das Werk hatte wegen antisemitischer Bildsprache für die Welle der Empörung gesorgt, am Dienstagabend war das Banner entfernt worden. Nun sollen auch die übrigen documenta-Ausstellungsstücke mit Blick auf den Antisemitismus-Eklat in Augenschein genommen werden.

    Ein Sprecher der Stadt Kassel hatte zwischenzeitlich erklärte, dass derzeit keine Aufsichtsratssitzung vorgesehen sei. Bei den Sitzungen des Gremiums, dem Vertreter der Gesellschafter der Stadt und des Landes Hessen angehören, werden üblicherweise auch mögliche strukturelle oder personelle Veränderungen erörtert. Zuletzt hatte es Rücktrittsforderungen gegen Generaldirektorin Sabine Schormann gegeben, die aber an ihrem Amt festhält.

    Ein Mitarbeiter der documenta fifteen verhüllt ein großflächiges Banner des Kollektivs Taring Padi.  (dpa)
  • Top-Thema

    Bund will mehr Einfluss bei documenta

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat erneut Konsequenzen für die Struktur der documenta gefordert. Die documenta-Geschäftsführung und das Kuratoren-Kollektiv müssten lückenlos aufklären, wie es dazu kommen konnte, dass "ein eindeutig antisemitisches Bild überhaupt aufgehängt wurde", heißt es in einem Papier, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zudem müsse sichergestellt werden, dass keine weiteren antisemitischen Werke auf der documenta ausgestellt werden.

    Die Verantwortlichkeiten zwischen Geschäftsführung, Kuratorinnen und Kuratoren sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden und den Gremien müssen klar geklärt und Konsequenzen daraus gezogen werden, heißt es in dem fünf Punkte umfassenden Papier zu Aufarbeitung und Konsequenzen weiter. Konkrete Rücktrittsforderungen werden nicht gestellt. Der Rückzug des Bundes aus dem Aufsichtsrat 2018 beim gleichzeitigen Festhalten an der Bundesförderung wird aber als schwerer Fehler bezeichnet. Eine finanzielle Förderung müsse zukünftig zwingend mit einer unmittelbaren Einbindung in die Strukturen der documenta verbunden sein.

  • Kinder malen weltweit größtes Bild des Nachthimmels

    Es soll das weltweit größte Bild des Nachthimmels werden: Der Schweizer Installationskünstler Ugo Rondinone hat Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren eingeladen, Bilder vom Mond zu gestalten. Die kindlichen Kunstwerke sollen als Teil seiner Installation "your age and my age and the age of the moon" in der Rotunde der Frankfurter Kunsthalle Schirn präsentiert werden. Die Installation ist Teil der ersten großen Überblicksausstellung des Künstlers in Deutschland. Ab dem 24. Juni (bis 18. September) bespielt Rondinone fast die gesamte Schirn, die ganze Galerie, die Rotunde und das Dach. Und das Ziel könnte erreicht werden: Mehr als 5.000 Kinder haben nach Angaben des Museums schon mitgemacht und ihre Mondbilder eingeschickt.

    Ugo Rondinone
  • Wie ein Frankfurter eine Moschee in Algier baute

    In Frankfurt hat der Architekt Jürgen Engel mit modernen Bürohochhäusern die Skyline und viele Plätze in der Innenstadt geprägt. Aber auch einen Sakralbau von gigantischen Ausmaßen hat er entworfen, die Große Moschee von Algier, die 2020 fertiggestellt wurde. Bis zu 120.000 Menschen haben auf dem 26 Hektar großen Areal in Algeriens Hauptstadt Platz. Im Gebetssaal können 36.000 Gläubige zusammenkommen. Das alles überragende Minarett ist mit 265 Metern zugleich das höchste Hochhaus des afrikanischen Kontinents.

    Das Bild zeigt die Moschee in Algier und ein Wasserbecken davor.

    Die abenteuerliche Geschichte dieses Baus erzählt Jürgen Engel zusammen mit dem Kunsthistoriker Christian Welzbacher in einem Bildband, der jetzt erscheint: "The Making of a Mosque". Es geht um Säulen, Kuppeln und islamische Gartenkunst, um Ornament und Kalligrafie, um die Arbeit auf einer interkulturellen Baustelle und das Gotteshaus als Beitrag zur Stadtentwicklung.

    Großformatige Fotos, Grundrisse und Zeichnungen aus dem Skizzenblock des Architekten geben Einblicke in den einzigartigen Planungs- und Bauprozess. Eine Anregung für moderne und repräsentative Moscheebauten auch hierzulande – vielleicht sogar in Frankfurt.

  • Top-Thema

    documenta-Floß startet in Berlin

    Das Schiff des documenta-Projekts "citizenship" fährt am Paul-Löbe-Haus des Bundestages vorbei. Die Fahrt führt über mehrere Gewässer zur Kunstausstellung nach Kassel.

    Das documenta-Projekt "citizenship" des Berliner Zentrums für Kunst und Urbanistik hat sich am Donnerstag von der Hauptstadt aus auf den Weg nach Kassel gemacht. Die zum fahrenden Floß umfunktionierte Dachkonstruktion einer ehemaligen Lagerhalle soll in den kommenden Wochen die Idee der internationalen Kunstausstellung documenta in zahlreiche Orte bringen. Bevor das Floß in Kassel ankommt, sollen an den Stationen der auf 55 Tage kalkulierten Reise jeweils Kunst- und Kulturprojekte realisiert werden. Die documenta in Kassel startet am 18. Juni.

  • Top-Thema

    "Love Family Park" verlässt Rüsselsheim

    Impression vom Love Family Park-Festival

    Das Elektro-Pop-Festival "Love Family Park" wird nicht mehr in den Mainauen bei Rüsselsheim stattfinden. Nicht nur das für Juli angekündigte Festival ist abgesagt, auch in den nächsten Jahren wird es keine Konzerte mehr in Rüsselsheim geben. Das teilt der Veranstalter cosmopop GmbH auf seiner Webseite mit. Es fehle an Unterstützung der Stadt Rüsselsheim und ihrer übergeordneten Behörden.

    Die Auflagen der Naturschutzbehörden für die Veranstaltung im Landschaftsschutzgebiet seien nicht mehr umsetzbar, kritisieren die Veranstalter. Es fehle die Bereitschaft und eine einheitliche Initiative von städtischer Seite, das Festival auf dem Mainvorland umzusetzen, sagte Marketingleiter Robin Ebinger dem Groß Gerauer Echo.

    Vor der Corona-Zwangspause hatte das Festival 2018 und 2019 jeweils rund 10.000 Besucher. Erstmals hatte es 1996 in Hanau stattgefunden.

  • Top-Thema

    Hessische Sternsinger vertreten Deutschland in Rom

    Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg: Alexandra, Joshua, Miriam und Julian, sind Sternsinger aus Hessen. Sie vertreten Deutschland in diesem Jahr beim Neujahrsgottesdienst mit dem Papst im Petersdom in Rom. Sie kommen aus der Pfarrei St. Peter und Paul in Bad Camberg im Bistum Limburg. Und weil Limburg im kommenden Jahr die bundesweite Sternsingeraktion eröffnet, darf diese kleine Delegation nach Rom fliegen. Die vier sind die einzigen deutschen Sternsinger beim Gottesdienst am 1. Januar in Rom. Das Programm ist voll: Sie treffen die Schweizer Garde, dürfen Sightseeing machen und - vielleicht gibt es sogar ein Händeschütteln mit dem Papst.

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    Hessische Sternsinger beim Neujahrsgottesdienst in Rom

    Eine goldene Krone liegt auf einem Holztisch
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