Hauptrolle für Hessenpark Das sind die Drehorte des Tatorts "Murot und das 1000-jährige Reich"

Eine Geschichte, die in der Gegenwart und im Zweiten Weltkrieg spielt - das ist der ungewöhnliche Plot des neuen Tatorts mit Ulrich Tukur als Felix Murot. Gedreht wurde an zwei Orten mit perfektem 40er-Jahre-Ambiente.

Ein junger Mann in Wehrmachtsuniform steht herausfordernd vor einem älteren Mann in Zivil.
Hagen von Strelow (Ludwig Simon, li.) ist anderer Meinung als sein Chef Rother (Ulrich Tukur). Bild © HR/Bettina Mueller
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Der neueste Tatort mit Ulrich Tukur als Kommissar Felix Murot beginnt in einem Flugzeug: Hagen von Strelow befindet sich auf dem Flug von Südamerika nach Frankfurt.

Der alte Mann ist ein gesuchter Kriegsverbrecher, dem in Deutschland der (späte) Prozess gemacht werden soll. Am Flughafen erwarten ihn Kommissar Murot (Ulrich Tukur) und seine Assistentin Wächter (Barbara Philipp).

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Tatort: Murot und das 1000-jährige Reich

Am Sonntag, 20.Oktober, 20.15 Uhr im Ersten und anschließend in der ARD-Mediathek.

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Geschichte in der Geschichte

Es folgt die eigentliche Geschichte in der Geschichte: Von Strelow reist gedanklich zurück ins Jahr 1944. Damals war der junge Wehrmachtsoffizier (gespielt von Ludwig Simon) an einer Mordermittlung in einem hessischen Dorf beteiligt - zusammen mit Kommissar Rother, ebenfalls gespielt von Ulrich Tukur. Der schlüpft, wie auch seine Kollegin Barbara Philipp, diesmal in eine Doppelrolle. 

Hessenpark: Perfekter Drehort für den Tatort

Der größte Teil dieses Geschichts-Tatorts spielt also in den 1940er-Jahren in einem kleinen hessischen Dorf. Für Szenenbildner Michael Döring war klar: Die perfekte Kulisse dafür liefert der Hessenpark bei Neu-Anspach: "Ich wäre auch auf Knien gerutscht, um dort drehen zu dürfen".

Das war nicht nötig: Das Team des Freilichtmuseums habe bei den 12 Drehtagen toll kooperiert, schwärmt Döring. Gedreht wurde an mehreren Punkten des weitläufigen Geländes, entsprechend sind Bauwerke aus ganz Hessen im Bild zu sehen: Vom Schlachthaus aus Nordhessen bis zu einer Kapelle aus dem osthessischen Weyhers (Fulda).

Blick in einen historischen Raum einer Poststelle mit teletechnischen Apparaten und einem Mann der auf einem Stuhl sitzt und einem Mann mit NS-Kappe, der durch ein kleines Fenster reinschaut.
Das Büro des Postbeamten Karl (Gerd Lohmeyer) befindet sich in einem Haus, in dem in der Realität die Dauerausstellung "Die Geschichte der Fernmeldetechnik" gezeigt wird. Bild © HR/Bettina Mueller
Karte, die den "Hessenpark" zeigt. Darauf Textblasen mit "Hessenpark", "Fundort Leiche - Wegekapelle aus Weyhers", "Poststelle - Haus am Ahlbach (Posthaus)", "Hof mit Schlachthaus - Ställe und Scheunen aus Sand"
Bild © OpenStreetMap-Mitwirkende, hessenschau.de

Ein Gasthof an zwei Orten

Eine zentraler Spielort im fiktiven Dörfchen ist die Gastwirtschaft "Zum Ochsen". Hier arbeitet Else Weiß (Barbara Philipp) als Köchin, eine jüdische Ärztin, die bei einer Freundin Unterschlupf gefunden hat und die Kommissar Rother bei den Ermittlungen hilft.

Die Fassade des "Ochsen" steht ebenfalls im Hessenpark. Für die Massenszenen, die im Gasthaus spielen, gab es im Hessenpark aber kein geeignetes Gebäude. Hier wurde Production Designer Döring in Büdingen (Wetterau) fündig.

Ein seit zehn Jahren leerstehendes Gasthaus in der Nähe des Büdinger Schlosses wurde für fünf Tage zum Drehort. Obwohl noch viel Originaleinrichtung vorhanden war, seien doch mehrere Tage Arbeit notwendig gewesen, um Gastraum und Küche in den Zustand vor 80 Jahren zu versetzen, erzählt Döring.

Ein Mann in Uniform, eine Frau mit vielen Flaschen in der Hand und eine weitere Frau stehen um einen Tresen herum.
Hagen von Strelow (Ludwig Simon, li.) belehrt Wirtin Clara Breuninger (Imogen Kogge) und Else Weiß (Barbara Philipp, rechts). Bild © HR/Bettina Mueller
Karte, die den Innenstadtbereich von Büdingen zeigt. Darauf eine Textblase mit "Gasthaus-Altes Gasthaus; Büdingen, Mühltorstraße"
Bild © OpenStreetMap-Mitwirkende, hessenschau.de

Rahmenhandlung am Flughafen

Die rückblickend erzählte Geschichte wird umrahmt von Murot und Wächter, die am Flughafen auf den Kriegsverbrecher von Strelow warten. Gedreht wurde im neuen Besucherbereich im Terminal 1.

Darauf ist Döring stolz. Wegen des großen organisatorischen Aufwands und Sicherheitsbedenken sei es nicht einfach, den Flughafenbetreiber Fraport zu einer Drehgenehmigung zu bewegen.

Im Vordergrund unscharf die Shilouette eines menschlichen Oberkörpers. Dahinter scharf ein dunkelblauer Screen mit vielen farbigen, leuchtenden Linien.
Kommissar Murot (Ulrich Tukur) wartet im Besucherzentrum des Flughafens auf den Verdächtigen. Bild © HR/Bettina Mueller
Karte, die den Flughafen Frankfurt zeigt. Darauf eine Textblase mit "Screen Flugbewegungen - Besucherzentrum Flughafen Frankfurt".
Bild © OpenStreetMap-Mitwirkende, hessenschau.de

Echtes Flugzeug im Hangar

Auch die beeindruckende Schlussszene im Flugzeug erforderte einigen logistischen Aufwand: Die Chartermaschine stand in einem Hangar am kleineren Flugplatz Mannheim, wo man ungestört drehen konnte.

Foto eines Innenraumes einer Passagiermaschine, in dem eine Frau, der Pilot und ein Mann im Anzug am Eingang stehen.
Kommissar Murot (Ulrich Tukur) und Assistentin Wächter (Barbara Philipp) nehmen von Strelow im Flugzeug in Empfang. Bild © HR/Bettina Mueller
Karte, die den Innenstadtbereich von Mannheim zeigt. Darauf eine Textblase mit "Im Flugzeug - City Airport Mannheim".
Bild © OpenStreetMap-Mitwirkende, hessenschau.de
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Redaktion: Alexandra Müller-Schmieg

Quelle: hessenschau.de