Umstrittenes "Lowperformer"-Titelbild Titanic-Magazin weist Unterlassungsaufforderung von Christian Lindner zurück

Ein Titelbild, das das ungeborene Kind von FDP-Chef Lindner thematisiert: Dagegen hatten sich der Ex-Finanzminister und seine Frau anwaltlich gewehrt. Das Satiremagazin Titanic will daran festhalten.

Das umstrittene Titelbild der Zeitschrift Titanic.
Das umstrittene Titelbild der Zeitschrift Titanic. Bild © Malena Menke (hr)

Das Frankfurter Satiremagazin Titanic weist die Unterlassungsaufforderung von Christian Lindner zum Titel der Januar-Ausgabe zurück. "Wir werden nichts unterschreiben", sagte Titanic-Anwalt Jan-Alexander Fortmeyer auf hr-Anfrage.

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Der frühere Finanzminister und FDP-Vorsitzende und seine schwangere Ehefrau Franca Lehfeldt hatten der Titanic über ihren Anwalt eine Unterlassungsaufforderung zukommen lassen, wie zuerst die FAZ berichtete.

"Unterstellung eines gewollten Schwangerschaftsabbruchs"

Zu sehen ist auf dem Titelblatt ein Foto des Ehepaars in Kombination mit dem Ultraschallbild eines ungeborenen Kindes. Die Überschrift lautete: "Baby-Glück im Eimer. Es wird ein Low-Performer! Lindner stellt Eilantrag zur Abschaffung von §218."

Laut FAZ hatte Lindners Anwalt Christian Schertz argumentiert, da es um die "grundlose und auch bezugslose falsche Unterstellung eines gewollten Abbruchs werdenden Lebens" gehe, helfe auch die vermeintliche satirische Einkleidung der Aussage nicht.

"Im Fokus des öffentlichen Interesses"

Titanic-Anwalt Fortmeyer widerspricht, es gebe genügend Anknüpfungspunkte, die die satirische Darstellung rechtfertige. Lindner habe zudem bei der Entstehung des Heftes im Dezember noch im Fokus des öffentlichen Interesses gestanden. Man lasse es deshalb auf eine Klage des Ehepaares ankommen.

Im November 2024 hatte es im Bundestag eine Initiative von Abgeordneten von SPD und Grünen gegeben, die Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche legalisieren wollten. Die FDP lehnte den Vorschlag damals ab.

Redaktion: Alexandra Müller-Schmieg und Katrin Kimpel

Quelle: hessenschau.de