Hessen am Morgen+++ Sechs Verletzte bei Frontalkollision +++ Mann nach Messerstich in U-Haft +++ Reise-Odyssee: Seniorin in Hildesheim wähnt sich in Frankfurt +++
Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird – und alles, was Hessen bewegt. Das war der Mittwochmorgen im Ticker.
Schluss, aus, Siegerehrung. Danke fürs Mitlesen! Morgen ist meine Kollegin Sophia Averesch dran. Tschüss zusammen!
Tempo 20-Zonen in Frankfurt: Was halten Sie davon?
In Frankfurt soll in einigen Straßen der Innenstadt künftig Tempo 20 gelten. Gleichzeitig werden voraussichtlich viele Parkplätze wegfallen. Für E-Scooter sind feste Abstellplätze geplant. Was halten Sie davon? Hier können Sie die Hintergründe nachlesen und kommentieren:
Was noch ansteht
Auf der Agenda heute für Hessen:
Es läuft bereits eine Besichtung der Baustelle des Terminals 3 am Flughafen Frankfurt, gezeigt wird der Innenausbau.
Heute Vormittag werden in Oberzent (Odenwald) die Ergebnisse der "Wildkatzenerfassung 2023 im südlichen Odenwald" vorgestellt.
In einer S-Bahn-Werkstatt in Frankfurt wird heute Nachmittag ein klassisches Konzert gespielt.
Im Biebricher Schloss in Wiesbaden findet heute Abend die siebte zentrale Einbürgerungsfeier der Landesregierung statt.
Der SV Wehen Wiesbaden spielt heute Abend im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger RB Leipzig.
In den Wohnungen leben nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) fünf Menschen: drei Männer und zwei Frauen. Die Beschuldigten sollen in Verbindung mit der rechtsextremen Gruppe stehen und im Alter von 37 von 84 Jahren sein.
Vorrangig ging es in Hessen laut LKA um die Suche nach Beweismaterial. Ob und was gefunden wurde, ist noch nicht bekannt. Gegen Mittag soll es weitere Informationen vom Bundesinnenministerium geben.
Top-Thema
Schwerer Lkw-Unfall auf A3 endet glimpflich
Einen Schutzengel an Bord hatte nach Angaben der Feuerwehr Wiesbaden gestern ein Lastwagenfahrer auf der A3. Nachdem er auf einen anderen Lkw aufgefahren war, war die Fahrerkabine laut Feuerwehr deutlich verformt.
"Zur Überraschung aller Beteiligten konnte der Fahrer das Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen", teilten die Einsatzkräfte mit. Er wurde nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Weitere Angaben, auch zur möglichen Unfallursache, machte die Feuerwehr nicht.
Sie hatte demnach Mühe, die Einsatzstelle auf der Autobahn zu erreichen, weil die Rettungsgasse von Verkehrsteilnehmern schlecht gebildet worden war.
"Offen für Vielfalt" – Initiative feiert fünfjähriges Bestehen
"Offen für Vielfalt - geschlossen gegen Ausgrenzung". Das steht auf Vorder- und Rückseite von Türschildern, die man vielerorts in Nordhessen sehen kann. Diese Schilder kommen von der gleichnamigen Kasseler Initiative und diese feiert nun ihr fünfjähriges Bestehen. Die Initiative ist in Nordhessen fest verwurzelt, die Schilder setzen auch andernorts in Hessen ein Zeichen, beispielsweise in Hanau und Frankfurt.
Ausschlaggebend für die Gründung waren die gewalttätigen Ausschreitungen in Chemnitz im Jahr 2018; nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke bekam die Initiative noch mehr Zulauf. Der CDU-Politiker war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha (Kassel) vom Rechtsextremisten Stephan Ernst erschossen worden.
Seit fünf Jahren setzt sich “Offen für Vielfalt” für mehr Vielfalt und Diversität am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft ein, zum Beispiel durch Vorträge für Betriebe. Inzwischen gehören mehr als 30 Unternehmen, Vereine und Organisationen aus der Region der Initiative an. Heute eröffnet sie zur Feier des Tages ihre erste, eigene Geschäftsstelle mitten in Kassel.
Das war wahrscheinlich die längste Tickermeldung, die ich je verfasst habe. Ich kann mich schlecht kurz fassen, dabei ist das für den Morgenticker eigentlich notwendig. Nun ja.
Mehrere Verkehrsteilnehmer meldeten den Beamten gestern Nachmittag eine Fußgängerin auf der vierspurigen Straße. Die Polizisten fanden zunächst niemanden. Kurze Zeit später meldete sich eine Frau, die die Frau aufgelesen und im Auto mitgenommen hatte. Dort trafen die Beamten eine 75-Jährige aus Potsdam an.
Achtung, jetzt kommt's: Es stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass die 75-Jährige mit ihrem Mann in der Mittagszeit von Potsdam aus mit dem Zug gestartet war, um zum Frankfurter Flughafen zu gelangen.
"Als der Mann in Höhe Hildesheim zwischenzeitlich das Bordbistro des Zuges aufsuchte, interpretierte die Potsdamerin offensichtlich, dass der Zug Frankfurt erreicht hatte und stieg aus. Von dort wollte sie sich im vermeintlichen Frankfurt offensichtlich eigenständig zum Flughafen begeben", beschreibt die Polizei die Geschehnisse.
Den Hildesheimer Beamten gelang es, mit einem Mitfahndungsersuchen (nie gehört, schönstes Behördendeutsch) telefonisch Kontakt zu dem Mann der 75-Jährigen aufzunehmen. "Dieser hatte das Verschwinden seiner Frau zwischenzeitlich bemerkt und hatte in heller Aufregung mit dem Bordpersonal den Zug nach seiner Frau vergebens abgesucht. Nun erfolgt eine Familienzusammenführung im richtigen Frankfurt", heißt es in der Polizeimitteilung weiter.
Von Frankfurt aus ging die Reise des Paares weiter mit dem Flugzeug in die USA.
Gericht entscheidet über Krebs als Berufskrankheit bei Rauchern
Wird Krebs als Berufskrankheit anerkannt, auch wenn der Betroffene geraucht hat? Über diese Frage entscheidet heute das Bundessozialgericht in Kassel. Der Kläger hatte 15 Jahre als Schweißer gearbeitet, dabei war er immer wieder krebsauslösenden Substanzen ausgesetzt. Später wurde bei ihm Harnblasenkrebs diagnostiziert.
Dennoch lehnte die Berufsgenossenschaft die Feststellung einer Berufskrankheit und entsprechender Zahlungen ab. Mit der Begründung, der Mann habe geraucht. Dabei habe der langjährige Nikotinkonsum zu einer Verdoppelung des Krebsrisikos geführt.
Die zwei ersten Gerichtsinstanzen in Baden-Württemberg hatten dazu unterschiedlich geurteilt. Jetzt müssen die Kasseler Richter entscheiden, ob dem Mann trotzdem Leistungen der Sozialversicherung zustehen.
Top-Thema
Mann mit Messer verletzt – Tatverdächtiger in U-Haft
Ein Streit unter Nachbarn in Philippsthal/Werra (Hersfeld-Rotenburg) ist mit einem Messerstich geendet. Polizisten nahmen bereits am vergangenen Samstag einen 41-Jährigen in einem Wohnhaus fest, wie sie eben gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft mitgeteilt haben.
Zuvor war es den Angaben zufolge zunächst zu verbalen Streitigkeiten zwischen dem später Festgenommenen und einem 43 Jahren alten Hausbewohner gekommen, die in eine körperliche Auseinandersetzung mündeten.
Als sich der 43-Jährige danach erneut an die Wohnungstür des 41-Jährigen begab – laut Polizei mutmaßlich, um sich zu entschuldigen – stach der 41-Jährige den 43-Jährigen unvermittelt mit einem Messer in den Oberkörper, wodurch das Opfer schwer verletzt wurde.
Beamte nahmen den 41-Jährigen kurz darauf noch im Hausflur fest und stellten die Tatwaffe sicher. Er wurde am Sonntag einer Richterin am Amtsgericht vorgeführt, die Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung erließ. Woran sich der Streit entzündete, ist den Ermittlern zufolge noch unklar.
Im Morgennebel
Des Nebels romantische Seite: Ein Fischerboot am frühen Morgen auf dem Edersee nahe Waldeck.
Wir kommen zu den aktuellen Meldungen von Hessens Straßen und beginnen mit der A5. In Richtung Kassel staut sich's zwischen Friedberg und Ober-Mörlen (Wetterau) auf vier Kilometern. Hier befindet oder befand sich nach Angaben unserer Verkehrsredaktion ein Wildschwein auf der Fahrbahn.
Streckenweise Stau und stockenden Verkehr gibt's außerdem auf der:
A5 in Richtung Frankfurt zwischen der Raststätte Wetterau und dem Bad Homburger Kreuz
A67 in Richtung Darmstadt zwischen dem Viernheimer Dreieck und Gernsheim (Groß-Gerau)
Wir wünschen gute und sichere Fahrt, für Mensch und Tier.
Hier kommen die Zahlen weiterer Städte, der Anteil der Briefwähler gemessen an der Gesamtzahl der Wahlberechtigten (Stand bis gestern beziehungsweise vorgestern):
Darmstadt: 24.678 Briefwahlunterlagen (~ 23,6 Prozent der Wahlberechtigten)
Fulda: 8.869 Briefwahlunterlagen ( ~ 20 Prozent der Wahlberechtigten)
Gießen: 12.128 Briefwahlunterlagen (~ 20 Prozent der Wahlberechtigten)
Hanau: 10.113 Briefwahlunterlagen (17,3 Prozent der Wahlberechtigten)
Marburg: 10.800 Briefwahlunterlagen (~ 19,3 Prozent der Wahlberechtigten)
Kassel: 22.169 Briefwahlunterlagen (~16 Prozent der Wahlberechtigten)
Offenbach: 10.300 Briefwahlunterlagen (~ 15 Prozent der Wahlberechtigten)
Rüsselsheim: 7.041 Briefwahlunterlagen (~ 19 Prozent der Wahlberechtigten)
Wiesbaden: 42.257 Briefwahlunterlagen (~23 Prozent der Wahlberechtigten)
Top-Thema
Zwei Pferde verletzt: Polizei ermittelt
Nachdem zwei Pferde in Osthessen verletzt wurden, ermittelt die Polizei und sucht nach Zeugen. Nach Angaben der Beamten von gestern brachen Unbekannte am vergangenen Wochenende in einen Stall in Grebenhain (Vogelsberg) ein und verletzten ein Pferd mit einem spitzen Gegenstand im Brustbereich. Ein Tierarzt musste das Tier wegen der schweren Verletzungen einschläfern.
Bereits am Freitag war demnach in Hosenfeld (Fulda) ein Pferd im Genitalbereich verletzt vorgefunden worden. Das Tier musste in eine Klinik gebracht werden.
Land will Geflüchtete vorübergehend in Messe Frankfurt unterbringen
Die Landesregierung will angesichts der steigenden Zahlen ankommender Geflüchteter in Hessen die Kapazitäten der Landes-Erstaufnahmeeinrichtungen ausweiten. Dafür soll auch eine Halle der Messe Frankfurt genutzt werden, wie Sozialminister Kai Klose (Grüne) gestern Abend mitteilte. Ausstattung und Betrieb der Unterkunft werde durch das Land gewährleistet, sagte er.
Neben dem Hauptsitz in Gießen gehören derzeit sieben weitere feste Einrichtungen sowie eine Außenstelle am Frankfurter Flughafen und Notunterkünfte zu den Standorten der Erstaufnahme. Die Kapazität liegt bei über 8.000 Plätzen.
Neuer Kaffee
Wir haben neue Kaffeebohnen in der Redaktion. Ich bin nicht sicher, ob ich einen Unterschied schmecke. Aber letztlich kommt's ja auch fast mehr auf die Wirkung an, zumindest am frühen Morgen, wenn Kaffee für mich eher Rausch- denn Genussmittel ist.
Mann soll Mitbewohner erschlagen haben – Prozess beginnt
Weil er einen Mitbewohner erschlagen haben soll, muss sich von heute Vormittag an ein 45 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Die Anklage legt ihm Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last. Die Hintergründe der Tat vom März vergangenen Jahres sind bisher unklar.
Bei einem Streit soll der Angeklagte dem gleichaltrigen Opfer in einer Unterkunft sechs schwere Schläge mit einem Metallwerkzeug auf den Hinterkopf zugefügt haben. Die Leiche wurde erst einige Tage später gefunden. Die Schwurgerichtskammer hat bislang sechs Verhandlungstage bis Anfang November angesetzt.
Rechtsextreme "Artgemeinschaft" verboten – Razzia
Seit den frühen Morgenstunden durchsucht die Polizei nach in zwölf Bundesländern, darunter in Hessen, bei 39 Mitgliedern des rassistisch-völkischen Vereins "Artgemeinschaft" die Wohnungen. Dabei beschlagnahmten die Beamten das Vereinsvermögen und sicherten Beweise, wie die Kollegen von tagesschau.de hier berichten.
Laut Bundesinnenministerium richtet sich die rechtsextreme Gruppe "gegen den Gedanken der Völkerverständigung" und "gegen die verfassungsmäßige Ordnung". Ministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Vereinigung zudem verboten.
Die Behörden gehen bei der "Artgemeinschaft" von bundesweit 300 Anhängern aus, davon werden etwa 40 Mitglieder dem harten Kern zugerechnet.
Top-Thema
Krankes Personal: Ausfälle im Frankfurter Busverkehr
Eine Meldung zum Busverkehr in Frankfurt: Es kommt im Tagesverlauf und bis morgen früh auf den Linien 30, 31, 33, M34, 38, 39, 40, 42, M43, M46, 51, 61, 63, 66 und 78 zu einzelnen Fahrtausfällen, wie der RMV mitgeteilt hat. Grund dafür ist demnach der hohe Krankenstand beim Fahrpersonal.
Krankmeldungen von Fahrpersonal sind laut RMV auch ursächlich für Fahrtausfälle im Regionalzugverkehr der Linie RE5.
Verspätungen auf mehreren S-Bahn-Linien
Neben der Störung auf den Linien S7 und RE70 gibt's laut RMV auch auf den Linien S3 sowie S8 und S9 Probleme. Bei der S3 ist der Grund demnach eine Störung an einer Weiche im Bereich Darmstadt Hauptbahnhof. Bahnen kommen später oder fallen aus.
Auf den Linien S8 und S9 kommt es zu Verspätungen und Ausfällen wegen der Störung eines Zuges auf der Strecke beim Bahnhof Mainz-Bischofsheim.
hessenschau in 100 Sekunden
Schnell auf andere Geräusche beziehungsweise Gedanken kommen, mit den Nachrichten zum Hören:
Heute hält sich am Vormittag noch mancherorts Nebel. Sonst gibt es erneut viel Sonnenschein. Erst ist der Himmel oft wolkenlos, am Nachmittag ziehen aus Westen ein paar dünne Wolkenfelder auf. Es bleibt trocken. Die Luft erwärmt sich bis zum Nachmittag auf 22 bis 26 Grad.
"Deformierte Fahrerkabine" des Lkw auf der A3 in Wiesbaden. Bild © Feuerwehr Wiesbaden
