TickerHessen am Morgen+++ "Die Passion": Riesige Bühne auf Kasseler Friedrichsplatz +++ Tornado-Verdachtsfall in Wetterau +++ Harte Kritik am Gender-Verbot für Schüler:innen +++
Jetzt live: Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird – und alles, was Hessen bewegt. Das war der Montagmorgen im Ticker.
Es ist schon wieder 10 Uhr, ich bedanke mich fürs Mitlesen! Alles relevante, was heute passiert, erfahren Sie wie gewohnt auf unserer Homepage und allen anderen Kanälen des hr. Morgen sehen wir uns an dieser Stelle wieder, haben Sie einen schönen Tag!
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"Die Passion": Riesige Bühne auf Kasseler Friedrichsplatz
Von der Macht der sozialen Medien hatten wir es gerade beim DFB, und auch vor dieser Veranstaltung dürften sich Twitter-ähm-X-Nutzer genüsslich die Hände reiben: Am Mittwoch werden Teile der Stadt Kassel zur Bühne für die Live-Inszenierung von "Die Passion". Bereits zum zweiten Mal wagt sich RTL an die Leidensgeschichte Jesu aus der Bibel. Beim ersten Mal 2022 in Essen wurde die Live-Begleitung in den sozialen Netzwerken zum eigentlichen Highlight.
In Kassel liefern unter anderem Popsänger Ben, Ex-No-Angel Nadja Benaissa, Ochsenknecht-Sohn Jimmy Blue und Rainer Calmund die Show. Der war übrigens 2022 schon dabei und aß im Beisein von Jesus eine Wurst. Mal schauen, was der ehemalige Manager von Bayer Leverkusen diesmal zeigt.
Aber zurück nach Kassel: Die mehrstündige Liveshow am Mittwoch startet mit einer Prozession um 19 Uhr an der Stadthalle, Kasslerinnen und Kassler konnten sich bewerben, um mitzulaufen oder sogar das Kreuz zu tragen. Die Hauptbühne auf dem zentralen Friedrichsplatz wiegt lockere 75 Tonnen.
Bleiben wir beim DFB: Dieser wandelt sich nach der klugen Trikotkampagne und dem 2:0-Erfolg über Frankreich rechtzeitig vor der Heim-Europameisterschaft wieder zum Sympathieträger. Und könnte bald vollends abheben, denn Fans haben eine Petition gestartet, um "Major Tom" zur offiziellen Torhymne der Nationalelf werden zu lassen. Wer jetzt fragt warum und wieso, dem sei gesagt, es ist kompliziert und hat was mit sozialen Medien zu tun. Knapp 11.000 Menschen haben nicht mal innerhalb eines Tages ihre Stimme abgegeben. Peter Schilling, übernehmen Sie!
Endlich! Rhein schaltet sich in "Staatsaffäre" um den DFB ein
Wer nicht unter einem Stein oder in einer Höhle ohne Internet lebt, wird es mitbekommen haben: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sorgt seit ein, zwei Wochen für einen Aufschrei nach dem anderen in Teilen der Republik. War es zunächst der Affront des pink angehauchten Auswärtstrikots für die kommende Heim-EM, hat seit einigen Tagen der Ausstatter-Gate um den Wechsel von Adidas zu Nike im Jahr 2027 die Schlagzeilen provoziert. Vom grünen Vizekanzler Habeck über CDU-Bundeschef Merz und SPD-Gesundheitsminister Lauterbach hat sich über Parteigrenzen hinweg das Who is Who der deutschen Politik über die Business-Entscheidung des DFB empört.
Auch der hessische Ministerpräsident hat eine starke Meinung zur Abkehr vom langjährigen Ausstatter aus Herzogenaurach: "Der Weltmeister trägt Adidas und nicht irgendeine amerikanische Fantasiemarke", echauffierte sich Boris Rhein (CDU) kürzlich. Ein "starkes Stück" sei das vom DFB. Wie man auch immer emotional dazu steht: Den größten Sportartikelhersteller der Welt als "Fantasiemarke" zu bezeichnen, hat schon was. Und ich frage mich: Wovor warnt unser Landeschef als nächstes? Dem Hirngespinst Google oder der Fata Morgana Ferrari? Rheins sportlicher Auftrag scheint jedenfalls klar: Julians Jungs müssen den WM-Pokal zurück nach Deutschland holen! 2026 dann. Aber erstmal ist ja EM.
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Harte Kritik am Gender-Verbot für Schüler:innen
Das vergangene Woche verkündete Gender-Verbot vor den Abschlussprüfungen an hessischen Schulen ruft wie erwartet starke Reaktionen hervor. Nach verschiedenen Politikern, Schülern, Lehrern und Eltern hat sich jetzt auch das Bündnis "Vielfalt für ein starkes Hessen" mit scharfen Worten gegen die Verfügung gestellt. Das Bündnis, das von 29 queeren hessischen Organisationen getragen wird, schrieb: Die Landesregierung dürfe keine Symbolpolitik betreiben, die "antifeministischen und rechtsextremen Kräften" in die Hände spiele.
Das Gender-Verbot sei inhaltlich fragwürdig "und mit einer mehr als zweifelhaften Begründung untermauert", teilte das Bündnis mit. Das Kultusministerium hatte das Gender-Verbot mit dem Auslaufen einer Corona-Ausnahmeregelung begründet, die das Verwenden von Genderzeichen gestattete, weil in der Corona-Zeit "nicht alle Schülerinnen und Schüler wissen konnten, wie die Positionierung des Rats für deutsche Rechtschreibung aussah." Nun ja.
Schlamm, Metall und Unfall: Staus auf A3
Die Menge der Verkehrsmeldungen ist an diesem Montagmorgen glücklicherweise überschaubar. Ausgebremst werden Sie in erster Linie auf der A3: Zwischen Seligenstadt und Obertshausen gibt es nach einem Unfall mit zwei Pkw auf dem linken Fahrstreifen 5 Kilometer stockenden Verkehr in Fahrtrichtung Frankfurt. Zwischen Bad Camberg und Idstein (ebenfalls Richtung Frankfurt) liegt ein Metallteil auf der Fahrbahn, und zwischen Limburg-Süd und Diez befindet sich Schlamm auf der Straße. Die Folge: 3 Kilometer Stau wegen der Reinigungsarbeiten in Richtung Köln.
Cannabis wird legal – wie stehen Sie dazu?
Selten hat ein Gesetz in jüngerer Vergangenheit so viel Wirbel verursacht wie dieses: Das Cannabis-Gesetz hat den Bundesrat passiert, damit wird Kiffen in Deutschland nach Monaten der Diskussionen in der Politik legal. "Eine Katastrophe für Deutschland" nannte das Ministerpräsident Rhein (CDU) diesen Schritt nach der Entscheidung am Freitag. Sein Vize, SPD-Mann Mansoori, sprach hingegen von einer "wichtigen Kehrtwende in der Drogenpolitik".
Weitere Reaktionen sowie Argumente pro und contra Legalisierung haben wir in unserem Beitrag zum Thema gesammelt. Wie ist Ihre Meinung? Stimmen Sie gern ab.
Voting
Kiffen wird legal – die richtige Entscheidung?
Antwort
Ergebnis (%)
Ja, der Schritt ist längst überfällig.
46,2
Nein, das Gesetz verursacht mehr Probleme.
39,1
Mir ist es egal, berührt mich nicht.
14,7
Anzahl der abgegebenen Stimmen: 10.929
Diese Abstimmung ist beendet
Minister Mansoori tritt zum Start der Fahrradsaison in die Pedale
Einer meiner beruflichen Träume ist es ja, eine Bildergalerie mit den wundervollsten Bildern von Politikern in fachfremder Montur zu basteln. Wir alle kennen die Schnappschüsse unserer Volksvertreter in verschiedenen Posen: ob mit Warnweste und Sicherheitshelm zur Grundsteinlegung an Baustellen, mit überdimensionaler Schere zum Durchtrennen von Bändchen oder auch mal mit dem Spargelstecher und auf Knien auf Feldern, um zu symbolisieren: Hier packt jemand an!
Heute darf sich auch Hessens neuer Verkehrsminister und Vize-Regierungschef Kaweh Mansoori (SPD) öffentlichkeitswirksam in Schale schmeißen beziehungsweise den Fahrradhelm aufziehen – zu meiner persönlichen Enttäuschung aber erst nach dem Ende des Morgentickers. Heute Mittag startet Mansoori zu einer "verkehrspolitischen Radtour" mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).
Die Radtour hat allerdings auch einen ernsten Hintergrund: die Verkehrssicherheit. Mansoori gab im Vorfeld zu Protokoll, er traue sich aus Sicherheitsgründen im Großstadtverkehr "gar nicht zu, so wie es bei mir in Frankfurt zugeht".
Mehr Feldhasen hoppeln auf Hessens Wiesen und Äckern
Diese Nachricht dürfte vor allem den Osterhasen freuen: Die gefährdeten Feldhasen haben ein furioses Comeback gestartet. Und nein, wir befinden uns nicht mehr im Eishockey, sondern auf Hessens Wiesen und Äckern. Der Landesjagdverband (LJV) verzeichnete allein vom Frühjahr bis zum Herbst 2023 im Bundesland einen mittleren Zuwachs von rund 26 Prozent, wie der Verband mitteilte.
Des einen Freud' ist aber auch in diesem Fall des anderen Leid: Grund für die insgesamt guten Hasenzahlen sei unter anderem die Bejagung von Beutegreifern wie Fuchs, Rabenkrähe und Waschbär.
"Notdürftig hergerichtet" habe ich mich vor der Arbeit heute Morgen, von daher habe ich große Sympathien mit der Feuerwehr in Kefenrod-Bindsachsen (Wetterau). Diese hat nämlich nach eigenen Angaben ebenso notdürftig die Dächer an 15 beschädigten Häusern an diesem Wochenende repariert.
Ich hatte es erwähnt: Eine Windhose war am Samstag - mutmaßlich - durch die Wetterau gezogen und hatte Dächer teilweise abgedeckt. "Es besteht ein Tornado-Verdachtsfall, der noch nicht bestätigt ist", heißt es beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Aktuell würden diesbezüglich noch Daten ausgewertet. Wir bleiben dran.
Dem selbsternannten Aufstiegs-Favoriten droht im Playoff-Viertelfinale der zweiten Eishockeyliga DEL2 das vorzeitige Aus: Die Kassel Huskies haben gestern Abend mit 2:4 bei den Lausitzer Füchsen verloren. Damit steht es in der Best-of-Seven-Serie nun 3:3. Mehr Spannung geht nicht, würde ich mal sagen. Am Dienstagabend geht es für die Huskies bereits um alles: Das entscheidende Spiel steigt ab 19.30 Uhr wieder in Kassel.
Ein kleiner Exkurs am Rande: Mein Kollege Felix Monsees wies mich gerade daraufhin, dass die Lausitzer Füchse einst als Dynamo Weißwasser spielten. Ein toller Name, wie ich finde! Und das ist noch nicht alles, wie ein Blick auf Wikipedia verrät: Als Kristall, Ostglas und Chemie Weißwasser war der 25-malige DDR-Eishockeymeister auch schon am Start.
Auf die Ohren: hessenschau in 100 Sekunden
Sie wollen lieber hören statt zu lesen: Hier gibt's die hessenschau am Morgen in ziemlich exakten 100 Sekunden.
Zum Nachlesen: Hessens vollgepackter Streikkalender
Dass nicht nur die Beteiligten rund um den Flughafen eine Streikpause nötig hätten, sondern auch eine Menge anderer Menschen in Hessen, verrät ein Blick auf den Streikkalender, den meine Kollegin Malena Menke an dieser Stelle sehr anschaulich zusammengetragen hat.
Ferienzeit bedeutet für die meisten nicht zwingend Freizeit. Gerade rund um den Frankfurter Flughafen stehen wichtige Entscheidungen an. So beginnt heute die Schlichtung im Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und dem Bodenpersonal. Beide Seiten haben eine möglichst schnelle Einigung angepeilt, bis Donnerstag sollen die Gespräche bestenfalls abgeschlossen werden. Die Gewerkschaft Verdi hatte den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) als Schlichter benannt, der aus seiner Vergangenheit in Gießen und Marburg einen Hauch hessisches Flair in die Verhandlungen mitbringt. Ebenfalls dabei: der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise.
Sollte bei der Schlichtung kein Kompromiss gefunden werden, droht Verdi mit einem unbefristeten Streik. Die Urabstimmung dafür hat bereits begonnen.
Autos rutschen von schneematschiger Straße in den Graben
Das April-Wetter hat am Wochenende in Hessen gewütet, etwa durch einen Blitzeinschlag in Hanau oder als mutmaßlich eine Windhose durch die Wetterau zog. In Osthessen führte Schneematsch gestern zu drei Unfällen innerhalb kürzester Zeit auf der B275 zwischen Hartmannshain und Gedern (Vogelsberg). Dort rutschten gegen 17.45 Uhr drei Autos in den Graben. Einer der Beteiligten kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus, wie die Polizei berichtete. Die unmittelbaren zeitlichen und räumlichen Zusammenhänge seien nun Gegenstand von Ermittlungen, hieß es.
Falls Sie das hier am frühen Morgen lesen, ist die Zeit gekommen, einen prüfenden Blick in den morgendlichen Himmel zu werfen. Jetzt gerade findet nämlich die erste Mondfinsternis des Jahres statt. Oder genauer gesagt: die erste Halbschatten-Mondfinsternis. Eine Kurzrecherche dazu hat ergeben: Der Schatten der Erde legt sich leicht über den Mond. Am Besten zu sehen ist das aus Frankfurt um genau 6.20 Uhr, wie die Zeitexperten (ja, sowas gibt's) von timeanddate hier ganz genau vorgerechnet haben. Um halb elf heute Morgen soll der Spuk vorbei sein, dann scheint über Hessen allerdings schon lange wieder die Sonne.
Und wem dieses Halbschatten-Himmelsphänomen jetzt zu mickrig ist, dem sei gesagt: Am 7. September 2025 gibt es die nächste totale Mondfinsternis. Nur noch 531 Mal schlafen...
Ein Fußgänger ist in Kirchhain (Marburg-Biedenkopf) von einem Autofahrer erfasst und tödlich verletzt worden. Wie die Polizei gestern Abend berichtete, ereignete sich der Unfall bereits am Samstag. Der 56-Jährige war nach den Ermittlungen der Beamten in der Innenstadt von Kirchhain völlig unvermittelt auf die Straße getreten. Ein 28 Jahre alter Autofahrer habe nicht mehr bremsen können und den Mann mit seinem Wagen erfasst.
Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen sei der Fußgänger im Krankenhaus gestorben. Ein Sachverständiger soll nun klären, wie genau der Unfall ablief.
Einen schönen, wenn auch leicht regnerischen Morgen wünsche ich Ihnen! Und jedem, der sich ab heute in den Osterferien befindet: Schlafen Sie schön aus und lesen Sie den Ticker heute Mittag gerne nach. Sollten Sie Fragen oder Anmerkungen haben, schreiben Sie mir gern.
Auf dem Friedrichsplatz wirft "Die Passion" ihre Schatten voraus Bild © Stefanie Küster (hr)
