Hessen am Abend Diesel statt Wasserstoff bei der Taunusbahn und jede Menge Müll in Guxhagen
Die Taunusbahn setzt wieder auf Dieselzüge, ein Raser bekommt eine Standpauke zuzüglich 900-Euro-Strafe und in Babenhausen hat ein Gericht ein Wohnprojekt gestoppt. Das alles und noch mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Manchmal sind es die kleinen Dinge: Es dürfte nicht viele Menschen geben, die sich über die Entsorgung ihres Papiermülls jemals so gefreut haben wie die Einwohner von Guxhagen im Schwalm-Eder-Kreis.
Dort hatte sich seit Mitte Dezember niemand mehr um die blauen Tonnen gekümmert und entsprechend sah es dort aus. Die Gründe laut Landrat: ein neuer Entsorger, Winterwetter, grippebedingte Ausfälle und Fahrer, die sich in der Region noch nicht auskennen. Klingt alles ziemlich schräg, aber am Samstag wurden schließlich fast 10.000 Kilo Müll eingesammelt. Jetzt sollen noch die restlichen Nebenstraßen folgen.
Mal ehrlich:
Wie entspannt wären Sie, wenn seit Mitte Dezember niemand mehr bei Ihnen den Papiermüll abgeholt hätte?
Diese Abstimmung ist beendet
Anzahl der abgegebenen Stimmen: 552
Apropos Müll: Es klingt zwar etwas herzlos, die Bäume, die in der Weihnachtszeit unsere Häuser und Wohnungen geschmückt haben, jetzt als Müll zu bezeichnen, aber rein faktisch sind sie es nun mal.
Im Frankfurter Osten haben rund 20.000 von ihnen auf dem zweiten Bildungsweg eine Karriere in der Rhein-Main-Kompostanlage begonnen, um demnächst zum Beispiel als Dünger an Ihren Tomaten zu landen. Warum nur habe ich auf einmal dieses Lied im Ohr?
Unsere heutige Momentaufnahme führt uns ins schöne Nordhessen nach Kassel, wo die Lichtskulptur "Blue Dancer" des japanischen Künstlers Kazuo Katase zu sehen ist. Das Kunstwerk hängt dort schon seit 2002 und ich frage mich gerade, warum ich es noch nie gesehen habe. Vielleicht bei meinem nächsten Besuch in Kassel mal mit einplanen.
Gericht stoppt Wohnprojekt "Kaisergärten" in Babenhausen
Eigentlich wollte man in Babenhausen (Darmstadt-Dieburg) auf dem Gelände einer ehemaligen US-Kaserne Wohnraum für 2.000 Menschen schaffen. Auch eine neue Grundschule sollte dort entstehen.
Doch der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) machte der Stadt einen Strich durch die Rechnung: Die Lärmbelastung sei im Bebauungsplan nicht ausreichend berücksichtigt worden. Es gibt zwar ein Konzept für verkehrslenkende Maßnahmen, doch ist nach Ansicht des Gerichts nicht nachgewiesen, wie wirksam diese Maßnahmen sind.
Geklagt hatten Anwohner, die befürchteten, dass 2.000 neue Nachbarn zu einem entsprechenden zusätzlichen Verkehrsaufkommen führen könnten. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Die Stadt gibt aber nicht auf und wartet nun auf die schriftliche Urteilsbegründung. Erst dann wird klar sein, ob und wie der Bebauungsplan überarbeitet werden kann.
Vize-Landrat Lutz Köhler (CDU) sprach gegenüber op-online jedenfalls von einer "Katastrophe" und betonte, wie wichtig eine Lösung sei: Die Region brauche dringend Wohnraum.
86 Sachen zu schnell: Gericht watscht A7-Raser ab
Autofahren ist gar nicht so einfach. Es gibt so viele Schilder, die man beachten muss. Und dann muss man auch noch aufpassen, wie schnell man fährt - furchtbar.
So in der Art versuchte ein Pkw-Fahrer vor dem Oberlandesgericht Frankfurt zu erklären, warum er statt der erlaubten 60 km/h stolze 146 Stundenkilometer auf dem Tacho hatte, als eine Radarfalle unbarmherzig zuschlug. Vor Ort habe eine "völlig verwirrende Beschilderung" geherrscht, so der Ertappte.
Das sah das Gericht anders und so gab es nicht nur eine Geldstrafe in Höhe von 900 Euro, sondern auch gleich noch einen naheliegenden Anschiss: Wer eine solche Anordnung auf der Autobahn nicht verstehe, bei dem müsse geprüft werden, "ob der Betroffene nach eigenem Bekunden noch kognitiv in der Lage ist, weiter am Straßenverkehr teilzunehmen".
Diesel statt Wasserstoff - Wechsel auf Taunusbahn
Die Taunusbahn und der Wasserstoff - das ist bis jetzt keine große Liebesgeschichte. Nachdem es immer wieder zu Pannen mit den Wasserstoffzügen kam, setzt man nun teilweise sogar wieder auf Dieselantrieb.
Allerdings nur übergangsweise: Die 16 Leihfahrzeuge sollen auf der Linie RB 15 (Bad Homburg-Brandoberndorf) als Alternative dienen, damit die Wasserstoffzüge überholt werden können. Diese sollen laut RMV "für einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb" optimiert werden. Die Kosten für die Anmietung der Ersatzfahrzeuge trägt laut RMV der Hersteller Alstom.
Eigentlich sollte im Dezember 2022 die weltweit größte Flotte mit der umweltfreundlichen Technologie an den Start gehen. Doch irgendwie war von Anfang an der Wurm drin. Erst konnte der französische Hersteller nicht die versprochene Anzahl an Zügen liefern. Dann sorgten Defekte immer wieder für Ausfälle, Notfahrpläne und Schienenersatzverkehr. Doch jetzt wird hoffentlich alles besser.
Die Bundestagswahl in Hessen
Mittlerweile dürften die meisten von Ihnen Ihre Wahlbenachrichtigung erhalten haben. Es wird also langsam ernst und viele stellen sich die Frage: Wem soll ich meine Stimme geben? Welche Partei fordert was? Welche Positionen entsprechen meinen Einstellungen? Von welcher Regierungskonstellation könnte das Land oder ich selbst am meisten profitieren?
Um Ihnen bei diesen Fragen zu helfen, sendet das hr-fernsehen am 13. Februar um 20.15 Uhr eine Wahlsendung, in der sich die hessischen Spitzenkandidatinnen und -kandidaten den Fragen von Ute Wellstein, Leiterin des hr-Landtagsstudios, und hessenschau-Moderatorin Kristin Gesang stellen.
Und Sie können live bei der Sendung im Güterbahnhof in Bad Homburg dabei sein, wenn Sie das Formular auf dieser Seite ausfüllen.
Die Fragen, die dort gestellt werden, sollen aber nicht nur von uns kommen, sondern auch von Ihnen. Und um Ihre Fragen einzusammeln, kommt das hr-Wahlmobil
- morgen, am 29. Januar, nach Fritzlar (Schwalm-Eder) und Baunatal (Kassel),
- am 4. Februar nach Frankfurt-Höchst
- und am 5. Februar nach Gießen.
Die genauen Termine und Orte finden Sie ebenfalls auf der oben verlinkten Seite. Wir freuen uns auf Ihre Fragen!
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Streaming-Tipp: Eine Frage der Ehre
Heute Abend könnte man sich in der ZDF-Mediathek einen Film aus dem Jahr 1992 ansehen. Tom Cruise, Jack Nicholson und Demy Moore spielen in dem Thriller "Eine Frage der Ehre" mit, in dem es um einen Mord in der US-Marine geht.
Cruise und Moore spielen Anwälte, während Nicholson einen hochrangigen Soldaten mimt - und im Finale des Films eine der denkwürdigsten Performances seiner Karriere abliefert. "Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen!" Überragend. Der Film ist noch zwei Tage in der Mediathek lang verfügbar.
Alternativ kann man sich passend zum Dry January in der ARD-Mediathek die Doku "Hirschhausen und die Macht des Alkohols" anschauen. Wenig überraschend geht es darin um die Volksdroge Nummer eins und es gibt einiges zu hören, was man vielleicht nicht unbedingt wissen möchte, aber leider nun einmal so ist.
Und wer noch mehr von Eckart von Hirschhausen zu diesem Thema hören möchte: Am Sonntag war er bei Bärbel Schäfer in hr3 zu Gast, den Mitschnitt gibt es in der ARD-Audiothek.
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Eins noch ...
Parken kann teuer werden. Ich habe mal einen Strafzettel bekommen, weil meine Parkzeit abgelaufen war. Das Absurde daran war, dass mich das Überschreiten der Parkzeit mehr gekostet hat, als wenn ich gar kein Parkticket gelöst hätte. Noch teurer wird es natürlich, wenn man irgendwo falsch parkt und abgeschleppt wird.
In Berlin gibt es allerdings derzeit ein Auto am Flughafen, wo die Parkgebühren alles übertreffen, was ich je gehört habe. Die sind mittlerweile wohl so hoch, dass es für den Besitzer oder die Besitzerin günstiger ist, sich einfach ein neues Auto zu kaufen.
Sollte es einen Weltrekord für das teuerste Parkticket aller Zeiten geben: Das könnte ein heißer Anwärter auf diesen Titel sein.
Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen einen schönen Abend!
Ihr Sven-Oliver Schibat (kann sich diesen Trick immer und immer wieder anschauen - Link führt zu Instagram)