BGH erlaubt Bambus-Wachstum - Suche nach Pawlos läuft weiter

Dem Wachstum von Deutschlands bekanntester Bambushecke sind juristisch keine Grenzen mehr gesetzt, Bienen haben es schwer, weiter keine Spur von Pawlos. Das und mehr gibt es in Mark Weidenfellers Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos in Form von schrägen Streifen nebeneinander: links Lufballons an Brücke für die Suche des Jungen, in der Mitte ein Bienen, rechts ein Bambusstrauch. Darauf eine weiße Fläche mit "Hessen am Abend"
Bild © Rebekka Dieckmann, picture-alliance/dpa (Archiv), picture-alliance/dpa (Archiv), Collage: hessenschau.de

Herzlich willkommen zum letzten "Hessen am Abend" in dieser Woche. Sven-Oliver Schibat ist heute zwar nicht da, die Wartezeit bis zu seiner Rückkehr am Montag ist aber kurz wie nie. Warum? Sie werden es erfahren. Und außerdem gibt es noch diese Themen:

Ich weiß gar nicht, ob es eine offizielle Regel gibt, bis wann man sich ein frohes neues Jahr wünschen darf. Da ich aber zuletzt vor etwas mehr als vier Monaten den Newsletter erstellen durfte und wir alle damals gerade in Richtung der Vorweihnachtszeit unterwegs waren, mache ich das jetzt einfach: Frohes Neues! Ich hoffe, Sie sind gut reingekommen.

Ich habe kurz nachgeschaut: Der heutige Freitag ist der insgesamt schon 87. Tag in diesem Jahr. Schlaue Mathematiker haben berechnet, dass wir damit schon wieder 23,84 Prozent von 2025 hinter uns gebracht haben. Wie sagen junge Eltern oft? The days are long, the years are short!

Apropos short: Denken Sie dran, dass uns dank der Zeitumstellung am Sonntag eine Stunde geklaut wird und wir somit vor dem mit 47 Stunden kürzesten Wochenende des Jahres stehen. Positiver Nebeneffekt: Da nun auch endlich bei uns in Hessen der Frühling richtig angekommen ist, ist es abends wieder länger hell. Die beste Zeit, um gemeinsam Dinge an der frischen Luft zu tun, beginnt jetzt!

Was man da so tun kann, fragen Sie sich? Ich hätte einige Ideen, die von Essen über Trinken bis hin zu Sport treiben reichen. Eine ganz besondere Idee hatten zudem diese beiden Kröten hier, die sich gegenseitig Huckepack nehmen und zum nächsten See tragen. (Das Weibchen ist übrigens unten, das Männchen wird getragen, wie ich gelernt habe.)

Kröten Momentaufnahme
Komm, spring auf! hessenschau.de-Nutzerin Katrin Veneruso hat diese beiden Kröten auf dem Weg zum Alten Teich bei Frankenhain erwischt und geknipst. Bild © Katrin Veneruso

Gericht beschließt: Bambushecke darf wachsen

Wir beginnen mit einem Thema, das es so wohl nur in Deutschland geben kann. Im Land der Dichter, Denker und zerstrittenen Nachbarn hat es ein Disput über die Höhe einer in Hessen wachsenden Bambushecke tatsächlich bis vor den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe geschafft.

Der Kläger, der sich durch alle Instanzen bis vor das höchste Zivilgericht klagte, bestand darauf, dass seine Nachbarin ihren Bambus auf drei Meter herunterstutzte. Diese weigerte sich jedoch und erfreute sich weiter an dem inzwischen sechs bis sieben Meter großen Wildwuchs.

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Das BGH entschied nun am Freitag, dass die Hecke so bleiben darf, wie sie ist. Grund dafür: Da es in Hessen – anders als in anderen Bundesländern – kein Hecken-Höhen-Gesetz gibt, muss nur der Mindestabstand von 75 Zentimetern zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Ist dies der Fall, ist dem Hecken-Wachstum keine juristische Grenze gesetzt. Ganz abgeschlossen ist dieser Fall aus der Rubrik "Höllische Nachbarn" aber noch lange nicht. Es geht jetzt noch einmal zurück ans Oberlandesgericht Frankfurt. Immerhin: Die Hecke musste bislang nicht selbst als Zeugin aussagen.

Winter war ein schlechter Bienen-Winter

Ob sich Bienen hin und wieder zum Verweilen auf einer Bambushecke niederlassen, ist mir leider nicht bekannt. Klar ist aber, dass es in diesem Jahr deutlich weniger potenzielle Bambus-Besetzer aus dem Reich der Bienen geben wird. Laut dem Fachzentrum für Bienen und Imkerei war der vergangene Winter nämlich kein guter Bienen-Winter. "Ungefähr jedes vierte Bienenvolk wird den Winter nicht überlebt haben", sagte die stellvertretende Leiterin Saskia Wöhl.

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Demnach hätten Varroamilben, die als Parasiten an den Honigbienen kleben und leben, viele Bienen dermaßen geschwächt, dass sie schlicht nicht genug Reserven für den Winter hatten. Die Milbe sei zwar mit verschiedenen Mitteln bekämpfbar, dies klappe aber nicht immer auf Knopfdruck.

Der Landesverband Hessischer Imker hatte kürzlich schon mitgeteilt, dass auch das vergangene Jahr aufgrund einiger Wetterkapriolen schwierig für die Bienen gewesen sei. "Die Honigernte ist insgesamt durchschnittlich", hieß es.

Vermisster Pawlos auf Video zu sehen

Auch drei Tage nach dem Verschwinden des sechs Jahre alten Pawlos aus Waldbrunn (Limburg-Weilburg) läuft die Suche in Weilburg und Umgebung weiter auf Hochtouren. Eine echte Spur, wo sich der autistisch veranlagte Junge aufhalten könnte, gibt es weiter nicht. Am Freitag wurde aber ein Video veröffentlicht, das Pawlos am Tag seines Verschwindens auf einer vielbefahrenen Straße zeigen soll. Der sichtlich orientierungslose Junge steht mitten auf der Fahrbahn und wird dann von einem Mann in Sicherheit gebracht.

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Suche nach vermisstem Kind in Weilburg

hs 27.03.2025
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Die Polizei geht davon aus, dass das Video "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" Pawlos zeigt. Die Beamten sind sich zudem weitgehend sicher, dass es zeitlich nach Pawlos Aufenthalt am Bahnhof entstanden sein muss. Das würde dafürsprechen, dass das Kind nicht in einen Zug gestiegen und weggefahren ist.

Die Ermittler hoffen nun, von anderen in dem Video zu sehenden Personen Hinweise zu erhalten. Die Suche wurde unterdessen mit einer zweistelligen Anzahl an Einsatzkräften noch einmal intensiviert.

Weitere Themen des Tages

  • Patrick Lange aus Bad Wildungen hat in seiner Triathlon-Karriere zwar eigentlich schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. In Frankfurt sah der dreifache Ironman-Weltmeister aber bis jetzt eher immer schlecht aus. Damit sich das in diesem Jahr ändert, ist der 38-Jährige schon mitten im Training. Für Frankfurt hat er sich viel vorgenommen.

Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • Die Jugend heutzutage, so war das schon immer, macht ja immer Dinge, die die Älteren nicht verstehen. Neuestes Beispiel: In Deutschland gibt es einen Dosen-Boom. Laut Daten des Marktforschers NIQ sind die Verkaufszahlen von alkoholfreien Getränke in Dosen in den vergangenen fünf Jahren um 47 Prozent angestiegen.
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Streaming-Tipp:

Als ich das letzte Mal den Newsletter verfasst habe, gab es diese Kategorie noch nicht. Umso mehr freue ich mich, endlich einmal meinen heimlichen Traum auszuleben und für ein paar Zeilen so zu tun, als sei ich Kultur-Kritiker.

Ich blicke also an dieser Stelle durch meine imaginäre Nickelbrille, ziehe kurz an der Pfeife und sage: Falls sie Krimis im Nordic-Noir-Style mögen, hätten Sie mal besser Rapa in der Arte-Mediathek schauen sollen. Die Serie, die ich eigentlich empfehlen wollte, inzwischen aber leider nicht mehr in der Mediathek verfügbar ist, spielt zwar weit entfernt von Skandinavien. Die Mischung aus düsterer Stimmung, verworrener Lokalpolitik und einem außergewöhnlichen Ermittler-Pärchen wird Ihnen aber gefallen. Oder hätte Ihnen gefallen. Schade.

Macht aber nix, ich improvisiere kurz, springe im Genre und komme sogar zurück nach Hessen. Die Serie "Deadlines" in der ZDF-Mediathek ist tatsächlich witzige Comedy made in Germany. Worum geht's? Vier alte Freundinnen, alle um die 30 Jahre alt, treffen sich nach einigen Jahren in Frankfurt wieder und erleben und durchleben Probleme, die Menschen in diesem Alter eben so haben. Man fühlt, lacht und weint mit. Spoiler: Elif ist vielleicht die beste Frau der Welt. Und noch ein heimlicher Hinweis: Rapa gibt es auch außerhalb von Arte.

Audio-Tipp: Mia Insomnia

Und weiter geht's mit Serien-Tipps, dieses Mal wechseln wir von Spannung für die Augen zu Spannung für die Ohren. In der ARD-Audiothek versteckt sich aktuell ein echter Hörspiel-Volltreffer. In "Mia Insomnia" sucht Podcasterin Mia eine gruselige Hörspiel-Kassette aus ihrer Kindheit, an die nur sie sich erinnern kann. Klingt erst einmal etwas verwirrend. Ich verspreche aber, dass sich nicht nur eingefleischte Fans der Drei Fragezeichen gruseln und hin und wieder unter der Bettdecke verstecken werden. Ein paar Parallelen zu Justus, Peter und Bob sowie die vertraute Stimme von Bastian Pastewka gibt es als Extra-Zugabe frei Haus.

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Eins noch ...

Da gleichzeitig mit dem Frühling ja meist auch die Hochzeits-Saison beginnt, folgt an dieser Stelle noch eine Warnung für alle angehenden Eheleute. Nein, nicht das, was Sie denken. Sie machen alle schon genau das Richtige. Sie sollten sich aber nicht so benehmen, wie ein Bräutigam aus Wiesbaden, der seine Hochzeitsnacht am vergangenen Wochenende in Polizei-Gewahrsam verbracht. Warum das? Der 38-Jährige geriet laut einer Mitteilung der Polizei mit seiner frisch angetrauten Frau kurz nach dem Ja-Wort dermaßen in einen Streit, dass Anwohner den Notruf alarmierten.

Im Laufe des Nachmittags legte sich der Mann dann noch mit mehreren Personen in der Innenstadt ab und bekam Pfefferspray ab, wenig später soll er erneut mit seiner vermeintlich großen Liebe aneinandergeraten und sogar gewalttätig geworden sein. Folge: Handschellen, Zelle und ein Tag, der für immer in Erinnerungen bleiben wird.

In diesem Sinne: Augen auf bei der Partner-Wahl und genießen Sie das Wochenende. 

Ihr Mark Weidenfeller

Mark Weidenfeller
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Quelle: hessenschau.de