Deutschland sucht diesen Jungen und Großrazzia gegen Terrorvereinigung

Seit gestern wird ein sechsjähriger Junge aus Weilburg gesucht, es gab eine Großrazzia gegen eritreische Regierungsgegner und die Zeitumstellung erhöht die Wildunfall-Gefahr. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos in Form von schrägen Streifen nebeneinander: links ein Portrait eines Sechsjährigen, in der Mitte ein Schild mit dem Schriftzug "Achtung Wildwechsel" vor einer Straße mit Reh, rechts eine Szene von Demostranten und Polizei. Darauf eine weiße Blase mit zwei gerundeten Ecken in welcher mit dunkler Schrift "Hessen am Abend" steht.
Bild © Polizei Westhessen-Wiesbaden, picture-alliance/dpa (Archiv), picture-alliance/dpa (Archiv), Collage: hessenschau.de

Es ist Mittwoch, der 26. März 2025 und Sie lesen "Hessen am Abend". Damit hätten wir die wichtigsten Eckdaten geklärt und legen los mit diesen Themen:

Campingplatz für einen Euro zu verkaufen

Haben Sie schon immer von einem eigenen Campingplatz geträumt? In Bruchköbel (Main-Kinzig) kann dieser Traum jetzt wahr werden - und das für ganz kleines Geld! Für nur einen Euro kann man dort bald den 270.000 Quadratmeter großen Campingplatz am Bärensee kaufen.

Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Es gibt einen Investitionsstau von etwa zehn Millionen Euro. So müssten zum Beispiel das Stromnetz, die Kanalisation und die sanitären Anlagen erneuert werden. Also eigentlich alles.

Schild "Bärensee Stadt Bruchköbel" über dem Eingang zu einem Campingplatz
Dieser Campingplatz könnte Ihnen gehören. Bild © Heiko Schneider (hr)

Aber wenn Sie zufällig irgendwo noch zehn Millionen Euro auf dem Girokonto liegen haben und nicht wissen, wohin damit: Auf nach Bruchköbel!

Vielleicht sollte man das Angebot auch in schwedischen Zeitungen inserieren, denn gestern ging der Eurojackpot in Höhe von 112 Millionen Euro nach Schweden. Möglicherweise hat der Gewinner oder die Gewinnerin ja Interesse ...

Unsere heutige Momentaufnahme entführt uns aber weder nach Bruchköbel, noch nach Schweden, sondern nach Riedstadt. Ein sehr stimmungsvolles Foto, das uns hessenschau.de-Nutzer Peter Vlastarakis da geschickt hat.

"Stonehenge" in Riedstadt. Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzer Peter Vlastarakis geschickt.
"Stonehenge" in Riedstadt. Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzer Peter Vlastarakis geschickt. Bild © Peter Vlastarakis

Sechsjähriger aus Weilburg verschwunden: Suche jetzt bundesweit

Seit Dienstag wird im Stadtgebiet von Weilburg nach dem sechsjährigen Pawlos Dawit gesucht. Er wurde zuletzt nach dem Verlassen seiner Schule am Bahnhof gesehen. Neben Polizei, Feuerwehr und freiwilligen Helfern seien auch Hunde, eine Reiterstaffel und ein Hubschrauber im Einsatz, sagte Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) dem hr. Auch das Technische Hilfswerk (THW) sei beteiligt.

"Es gibt die Annahme, dass er sich versteckt hält", sagte Hanisch mit Blick auf die autistische Veranlagung des Sechsjährigen. Er könne anders reagieren, als man es vielleicht gewohnt sei, so Hanisch. "Er wird weglaufen, er wird sich vielleicht verstecken."

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Suche nach Sechsjährigem in Weilburg

Nächtliche Szene mit Feuerwehrkräften im Einsatz.
Die Suche nach dem sechs Jahre alten Pawlos läuft auf Hochtouren. Bild © Mike Seeboth
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Nach Einschätzung der Einsatzkräfte könnte sich der Junge entweder im Stadtgebiet versteckt halten oder mit Bus oder Bahn aus Weilburg weggefahren sein. Deshalb wurde die Suche auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.

Hanisch dankte den vielen freiwilligen Helfern und appellierte gleichzeitig an die Weilburger, auch die eigenen Grundstücke und Gärten zu durchsuchen. "Er könnte sich eventuell auch in einem Schuppen oder Keller versteckt haben." Alles sei möglich.

Gefahr von Wildunfällen steigt nach Zeitumstellung

Am Wochenende ist es wieder so weit: Die Uhren in Hessen (und in ganz Deutschland) werden am 30. März um 2 Uhr eine Stunde vorgestellt. Das bringt nicht nur die Menschen durcheinander, sondern vor allem auch die Wildtiere, die plötzlich zu anderen Zeiten als zuletzt gewohnt mit Autos konfrontiert werden.

Audiobeitrag
Bild © picture-alliance/dpa| zur Audio-Einzelseite
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Durch den erhöhten Energiebedarf im Frühjahr sind die Tiere laut Regierungspräsidium Kassel (RP) derzeit in den frühen Morgenstunden besonders aktiv auf der Suche nach Nahrung und da wir jede Menge Straßen durch ihre Reviere gebaut haben, kann es besonders zwischen 6 und 8 Uhr zu auf allen Seiten ungewollten Begegnungen kommen.

Sollte Ihnen ein Tier auf der Straße begegnen: Unbedingt abblenden, hupen und bremsen. Und immer daran denken: Ein Tier kommt selten allein, also nicht nach dem ersten Tier denken, das sei es gewesen. Falls es zu einem Unfall kommt: Unbedingt die Polizei verständigen.

Razzia gegen eritreische Regierungsgegner

Eritrea ist eine Diktatur. Auf Eritrea-Festivals in Deutschland werden Spenden gesammelt, die dem Regime wichtige Devisen einbringen, weshalb die Veranstaltung für Regimegegner ein rotes Tuch ist.

Im Juli 2023 kam es in Gießen rund um das Eritrea-Festival zu Ausschreitungen, bei denen insgesamt 26 Polizisten verletzt wurden. Nachdem es bereits 2022 zu Ausschreitungen gekommen war, wollte die Stadt das Festival eigentlich verbieten, scheiterte damit aber vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel.

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Eritrea-Festival startet unter gewaltsamem Protest

hs 08.07.2023
Bild © hessenschau.de
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Heute fand im Zusammenhang mit den Ausschreitungen eine Großrazzia statt. Es gehe um den Verdacht der Gründung und Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Es wurden 20 Objekte durchsucht, davon acht in Hessen und eines in Dänemark.

Die 17 Beschuldigten sollen in Deutschland leitende Funktionen der "Brigade N'Hamedu" übernommen haben und für die Ausschreitungen in Gießen verantwortlich sein.

Bei der "Brigade N'Hamedu" handelt es sich nach Angaben der Bundesanwaltschaft um eine international vernetzte Gruppierung mit dem Ziel, die eritreische Regierung zu stürzen.

Weitere Themen des Tages

  • Die neue Dauerausstellung im Senckenberg Museum widmet sich den Gehirnen von Mensch und Tier. Doch wie vermittelt man Wissen rund um so ein komplexes Gebilde anschaulich? Mit Modellen, Kunst - und Charly Körbel. Dessen Gehirn wurde anhand von MRT-Scans nachgebildet und ist nun Teil der Ausstellung.
Videobeitrag
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Bild © www.deutschland-tour.com
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  • Nach der Länderspielpause lichtet sich das Lazarett bei Eintracht Frankfurt nicht wie erhofft, sondern wird voller. Gleich mehrere Mittelfeldspieler sind fraglich. Und im Tor herrscht weiter Ungewissheit: Ist Trapp bis zum Spiel wieder fit oder springt womöglich der junge Kaua Santos ein?

Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • Sechs Abgeordnete der FDP hatten gegen den Solidaritätszuschlag geklagt. Er sei nicht mehr gerechtfertigt und verfassungswidrig. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat jedoch entschieden, dass der Bund den Soli weiter erheben darf.
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  • Vielleicht muss man sein Elektroauto irgendwann nicht mehr aufladen, sondern füttern. Forschende in der Schweiz haben nämlich eine Batterie aus Pilzen entwickelt. Von der Marktreife ist sie allerdings noch weit entfernt.

Streaming-Tipp: Peter Fox

Im Jahr 2024 hatte Peter Fox die Idee, mehrere Gratiskonzerte an sozialen Brennpunkten in Berlin zu veranstalten, bei denen auch lokale Nachwuchskünstlerinnen und -künstler auftreten sollten.

Eine gute Idee, doch am Ende machte ihm die deutsche Bürokratie einen kleinen Strich durch die Rechnung, so dass nicht alle Konzerte wie geplant stattfinden konnten.

Die Geschichte seiner "Block Party"-Events erzählt jetzt ein Film in der ARD-Mediathek: "Block Party - Peter Fox feiert mit Berlin" ist eine Mischung aus Konzertfilm und Doku und für Fans ein absolutes Muss.

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Podcast-Tipp: Raus aus der Depression

Ronja von Rönne ist Bestsellerautorin (ich kann ihr Buch "Ende in Sicht" empfehlen), Moderatorin und Journalistin und hat seit ihrer Jugend mit Depressionen zu tun. Im Podcast "Raus aus der Depression" von NDR Info meldet sie sich sogar direkt aus einer psychosomatischen Klinik bei Harald Schmidt.

In dem 46-minütigen Gespräch, das in der ARD-Audiothek abrufbar ist, geht es auch um die Diagnose ADHS, den Unterschied zwischen Melancholie und Depression - und warum der "grausame Zeiträuber" Depression entgegen dem Klischee keine Inspirationsquelle für Künstler ist.

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Eins noch ...

Hiroshi Suzuki ist seit September 2024 Botschafter Japans in Großbritannien. Zuvor war er Botschafter in Indien und Bhutan und arbeitete an den Botschaften in Washington D.C., Rom und Teheran. Nebenbei ist er aber auch ein heimlicher Social-Media-Star.

Im Januar ging ein Video von ihm viral, in dem er bei einem Besuch in Wales die walisische Nationalhymne sang. Seit dieser Woche spricht die Online-Welt über ihn, weil er einen guten Freund aus London mit auf eine Reise nach Japan genommen, ihm seine Heimat gezeigt und Fotos davon ins Netz gestellt hat. Und ich wette, Sie alle kennen diesen Freund.

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!

Ihr Sven-Oliver Schibat (rät davon ab, Bierflaschen auf diese Art zu öffnen - Link führt zu tagesschau.de)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de