Döner wird immer teurer - und Tesla immer unbeliebter

Die Döner-Preise in Hessen sind gestiegen, die Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten leider auch und immer weniger Menschen kaufen sich Teslas - so wie der Bürgermeister von Eltville. Das und mehr in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos: links eine Händepaar in Handschellen; in der Mitte ein Döner auf einem Teller; rechts ein Eingangsschild mit Überwachungsauge. Im Vordergrund die Aufschrift "Hessen am Abend" in einer weißen Blase.
Bild © picture alliance/dpa (Archiv), picture alliance | Bernd Juergens, picture-alliance/dpa (Archiv), Collage: hessenschau.de

Bevor wir anfangen, habe ich einen Tipp für Sie: In der Mittagspause einfach mal raus in die Sonne setzen. Aber Sonnenbrille nicht vergessen! Und damit zu diesen Themen:

Luxusgut Döner

Wenn man am Wochenende spät abends noch unterwegs ist, kann ein Döner ein echter Lebensretter sein. Oder vielleicht eher: konnte. Denn des Deutschen liebste Teigtasche ist inzwischen ganz schön teuer geworden.

In Kassel kostet ein Döner derzeit durchschnittlich 6,60 Euro - und das ist noch günstig. Knapp 200 Kilometer weiter südlich, in Frankfurt, wird das gute Stück mit durchschnittlich 9,30 Euro schon fast zum Luxussnack.

Hessenkarte, in welcher größere Städte lokalisiert sind. Bei jeder Stadt ist ein Preis für 2024 und ein Preis für 2025 dargestellt.
Bild © hessenschau.de

Vor einem Jahr war so ein geschredderter Fleischspieß mit Joghurtsoße und Scharf im Schnitt zwar noch 40 Cent billiger, aber einen vollen Magen für kleines Geld gab es auch damals schon nicht mehr. Aber die richtig schlechte Nachricht ist: Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Dönerpreise wieder sinken werden.

Da hilft nur eins: Feiern ab sofort nur noch mit Brotdose und selbst geschmierter Stulle. Wenn es alle machen, schaut einen auch niemand komisch an.

Und dann kann man auch wieder wie früher auf dem Schulhof Brote tauschen: "Oh, Du hast Käse! Gibst Du mir eins, wenn ich Dir dafür eins mit Salami gebe?" Aber ich schweife ab ...

Wir bleiben noch kurz in der Stadt mit den höchsten Dönerpreisen in Hessen: Unsere heutige Momentaufnahme wurde auf dem Eisernen Steg in Frankfurt aufgenommen. Ob hessenschau.de-Nutzer Detlef Handloser dabei eine gefüllte Teigtasche im Wert einer Thyssenkrupp-Aktie in der Hand hatte, ist mir nicht bekannt. Ausschließen kann man es aber nicht.

"Eiserner Steg in Frankfurt via Glaskugel" ist der Titel des Bildes, welches uns von hessenschau-de-Nutzer Detlef Handloser zugeschickt wurde.
"Eiserner Steg in Frankfurt via Glaskugel" ist der Titel des Bildes, welches uns von hessenschau-de-Nutzer Detlef Handloser zugeschickt wurde. Bild © Detlef Handloser

Hessisches Versammlungsrecht "überwiegend verfassungsgemäß"

Der Hessische Staatsgerichtshof hat das neue hessische Versammlungsrecht für "weit überwiegend verfassungsgemäß" erklärt. Anlass des Verfahrens war eine Klage der ehemaligen Linksfraktion und der AfD-Opposition im Hessischen Landtag, die sich gegen die Regelungen zur Identitätsfeststellung von Versammlungsteilnehmenden und zu Durchsuchungen im Zusammenhang mit Versammlungen richtete.

Diese Maßnahmen würden Polizei und Behörden nach Ansicht der Kläger zu viele Befugnisse einräumen, sodass die Gefahr einer übermäßigen Kontrolle bestehe.

Der Staatsgerichtshof entschied nun, dass die meisten Regelungen zulässig sind, bemängelte aber einen Formfehler bei Vorschriften, die das Eigentumsrecht betreffen - etwa bei der Beschlagnahme von Waffen. Diese Teile des Gesetzes müssen bis Ende des Jahres nachgebessert werden.

Zahl rechtsextrem motivierter Straftraten sprunghaft gestiegen

Die gute Nachricht zuerst: Im Jahr 2024 ist die Kriminalität in Hessen leicht zurückgegangen, und zwar um 2,3 Prozent auf nunmehr 388.226 Fälle.

Säulendiagramm kombiniert mit einer Fieberkurve. Darüber steht "Straftaten in Hessen - Entwicklung seit 2019"
Bild © hessenschau.de

Konkret bedeutet das weniger Straßenkriminalität (-3 Prozent), weniger Ladendiebstähle (-4,9 Prozent), weniger häusliche Gewalt (-1 Prozent) und deutlich weniger Geldautomatensprengungen (-60 Prozent). 

Die schlechte Nachricht: Rechtsextremistisch motivierte Straftaten haben dagegen zugenommen. 2.375 Straftaten bedeuten hier ein Plus von 57,2 Prozent. Mehr als die Hälfte aller politisch motivierten Straftaten fielen in diese Kategorie, sagte Innenminister Roman Poseck (CDU).

Er sprach zudem von einer Verrohung der Debatte, die sich auch darin zeige, dass immer mehr Amts- und Mandatsträger angegriffen würden. Laut Statistik ist die Zahl der registrierten Straftaten in diesem Bereich um 50 Prozent gestiegen.

Die Antwort auf die Frage, ob Zuwanderer überproportional an Kriminalität beteiligt sind, ist etwas länger und kann deswegen hier nachgelesen werden.

Bürgermeister von Eltville gibt seinen Tesla-Dienstwagen zurück

Es ist noch nicht lange her, da war der Autobauer Tesla eine Vorzeige-Automarke: Model 3 und Model Y verkauften sich wie geschnitten Brot, die Aktie kannte nur den Weg nach oben und die Konkurrenz konnte dem Erfolg nur wenig entgegensetzen.

Und dann kaufte sich Tesla-Chef Elon Musk Twitter, traf dort einige mehr als fragwürdige Entscheidungen und wurde zur rechten Hand von Donald Trump. Und wenn wir schon von rechten Händen sprechen, dann kommt man auch an dieser Geste hier nicht vorbei.

Für Tesla war das alles nicht gut. Weil sie nicht mit Musks Aussagen in Verbindung gebracht werden wollen, kleben immer mehr Tesla-Fahrer Anti-Musk-Aufkleber auf ihre Autos - oder trennen sich gleich ganz von ihrem Wagen. So wie Eltvilles Bürgermeister Patrick Kunkel (CDU). Der hatte bis vor kurzem ein Model 3 als Dienstauto und ist nun auf ein deutsches Produkt umgestiegen.

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Bild © Patrick Kunkel| zur Audio-Einzelseite
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Schlagzeilen machte vor einigen Monaten die Drogeriekette Rossmann, die wegen Musks Nähe zu Trump ankündigte, keine Teslas mehr für ihren Fuhrpark zu kaufen. Und die Neuzulassungen sind bei Teslas im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 76 Prozent eingebrochen.

Bürgermeister Kunkel bereut seinen Schritt übrigens nicht: "Die Reaktionen sind so positiv, das hätte ich nicht gedacht. Früher hat es niemanden interessiert, ob ich ein deutsches Auto fahre oder nicht."

Weitere Themen des Tages

Papier ist nicht nur schwer zu durchsuchen, sondern braucht auch unheimlich viel Platz. Und teuer ist es auch. Deswegen gibt es in Frankfurt demnächst digitale Daten statt Aktenbergen. Zumindest wenn es um Baugenehmigungsverfahren geht, denn die können bald komplett online abgewickelt werden. Zehn Kilometer Akten wurden schon digitalisiert.

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Bild © hr / Frank Angermund| zur Audio-Einzelseite
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Unbekannte haben in Büttelborn (Groß-Gerau) auf zwei benachbarte Wohnhäuser geschossen. Das teilte die Polizei in Darmstadt am Donnerstag mit. An beiden Gebäuden seien Fenster beschädigt worden, schrieben die Beamten. Die Hintergründe seien völlig unklar.

Im Herbst ist der erste hr-Tatort mit Edin Hasanovic zu sehen. Mit seiner Rolle teilt der Schauspieler eigene Erfahrungen - wie die Geburt im bosnischen Krieg. Die Migrationsdebatte beschäftige ihn sehr, sagt der 32-Jährige. Im Tatort-Engagement sieht er "ein deutliches Zeichen", gerade in diesen Zeiten.

Edin Hasanovic im Anzug auf rotem Teppich
Edin Hasanovic bei der Berlinale im Februar 2023. Bild © picture alliance/dpa | Gerald Matzka

Ein kurzer Blick über den Tellerrand

Die "Vereinten Patrioten" wollten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführen und einen Umsturz in Deutschland anzetteln. Dafür wurden die vier Rädelsführer heute zu Freiheitsstrafen zwischen fünf Jahren und neun Monaten sowie acht Jahren verurteilt.

Am 13. und 18. März soll der Bundestag in zwei Sondersitzungen darüber entscheiden, ob das von Union und SPD geplante Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur auf den Weg gebracht werden kann. Für die notwendige Grundgesetzänderung ist allerdings eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat erforderlich. Ob diese erreicht werden kann, ist fraglich.

Zur Zeit macht ein Brief im Internet die Runde, der angeblich von Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum an Donald Trump geschrieben wurde. Dieser ist allerdings nicht nur frei erfunden, sondern auch schon ziemlich lange im Internet unterwegs, wie Sie im #Faktenfuchs auf br.de nachlesen können.

Streaming-Tipp: Was schaut eigentlich ...?

Mein heutiger Streaming-Tipp ist ein Format, in dem Menschen Streaming-Tipps geben. Das klingt jetzt ein bisschen komisch, ist aber tatsächlich so: In den drei Folgen von "Was schaut eigentlich ...?" verraten der Krankenpfleger Ricardo Lange, der Journalist Frank Seibert und die Journalistin und Podcasterin Eva Schulz, was ihre Geheimtipps in der ARD-Mediathek sind.

Die einzelnen Folgen sind jeweils rund fünf Minuten lang und bieten Tipps, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und ganz nebenbei erfährt man auch noch etwas über die Menschen, von denen die Tipps stammen.

Jetzt noch zwei Hinweise in eigener Sache: Die letzte Folge unseres Podcasts "Das Imperium Heidi Klum - Catwalk zur Macht" ist seit gestern in der ARD-Audiothek verfügbar. Damit kann man jetzt alle fünf Folgen am Stück hören, wenn man das möchte.

Und wir haben einen Grimme-Preis gewonnen! Die Serie "Die Zweiflers" wurde in der Kategorie "Fiktion" ausgezeichnet. Alle Folgen der Serie von ARD Degeto und dem Hessischen Rundfunk sind in der ARD-Mediathek abrufbar.

Eins noch ...

Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen Käsechip kaufen. Sie wissen schon, so eine Art Kartoffelchip mit Käsegeschmack. Wie viel wären Sie bereit, dafür auszugeben? Und was wäre, wenn dieser Käsechip die Form eines Pokémon hätte und zusammen mit einer speziell angefertigten Pokémon-Sammelkarte in einer durchsichtigen Aufbewahrungsbox verkauft würde? Ich vermute, es wäre nicht dieser Betrag.

Damit sind wir für heute am Ende und sehen uns morgen zum großen Wochenfinale wieder. Schönen Abend!

Ihr Sven-Oliver Schibat (würde nicht drauf wetten, dass er in dem Alter noch Newsletter für Sie schreibt)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Sendung: hr-fernsehen, mex,

Quelle: hessenschau.de