Eine etwas andere Blitz-Karriere und keine Feier unter Kirschblüten
Ein Fahranfänger war 99 km/h zu schnell, in Gottsbüren setzt man auf Agroforst und in Marburg fällt das Kirschblütenfest aus. Das und mehr in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Heute ist Schmetterlinge-Tag. Oder genauer: "Erfahre mehr über Schmetterlinge"-Tag, denn wenn man ehrlich ist, dann wissen vermutlich nur wenige von uns so richtig viel über die hübschen bunten Falter. Ein paar Fakten für den Einstieg hat mein Kollege Simon Rustler heute in seinem Morgenticker zusammengefasst. Und hier geht es jetzt um diese Themen:
- Die Reise geht weiter
- Wie Pflanzen und Gräben vor Hochwasser schützen sollen
- Fahranfänger 99 km/h zu schnell unterwegs
- Marburg sagt Kirschblütenfest ab
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipp
- Eins noch ...
Die Reise geht weiter
Für alle Fans von Eintracht Frankfurt war gestern ein guter Abend. Zumindest nachdem sie trotz des Streiks den Weg ins Stadion gefunden hatten. Denn im Spiel gegen Ajax Amsterdam hatte die Eintracht den Fußballgott auf ihrer Seite und gewann mit 4:1.
Damit geht die Europa-League-Reise in die nächste Runde: Im Viertelfinale treffen die Frankfurter jetzt auf Tottenham Hotspur, die gestern mit 3:1 gegen Alkmaar gewannen.
Das erste Spiel findet am 10. April auswärts statt. Das Rückspiel wird dann am 17. April im heimischen Waldstadion ausgetragen - dann fahren hoffentlich auch wieder die Straßenbahnen.
Gestern haben wir in unserer Rubrik Momentaufnahme einen Blick in den Himmel geworfen und heute machen wir einfach direkt so weiter. Diesmal gewährt uns hessenschau.de-Nutzer Heinz D. Fleck einen Blick auf den Mond während einer partiellen Mondfinsterniss.

Wie Pflanzen und Gräben vor Hochwasser schützen sollen
Hochwasser ist der Trendelburger Ortsteil Gottsbüren im Kreis Kassel gewohnt, doch im August 2024 war es dann doch zu viel: Nach einem schweren Unwetter war der Ort völlig verwüstet, die Straßen glichen einer Kraterlandschaft.
Damit so etwas nicht wieder passiert, legt Karoline Kronenberg auf ihren Feldern und Viehweiden jetzt ein Agroforstsystem an. Agroforst ist eine Mischung aus Land- und Forstwirtschaft und soll in Gottsbüren im Idealfall dafür sorgen, dass das Wasser auf den Feldern bleibt und nicht in den Ort im Tal abfließt.

Auch wenn der Begriff für viele neu sein dürfte: Agroforstsysteme gibt es schon seit Tausenden von Jahren. Dabei werden Bäume und Sträucher gezielt so gepflanzt, dass ihre Wurzeln Erosion verhindern und das Wasser im Boden halten. Positiver Nebeneffekt: Die Bäume und Sträucher sind natürlich auch gut für Tiere wie Vögel und Insekten.
Fördergelder für das Projekt hat Karoline Kronenberger von der Universität Kassel bekommen, denn die Fläche ist Teil des Uni-Projekts "KasselAgroForst". Spätestens beim nächsten Unwetter wird man dann wissen, ob ihr Agroforstsystem etwas gebracht hat. Und vielleicht setzen dann ja auch noch mehr Landwirte auf Agroforst.
Fahranfänger 99 km/h zu schnell unterwegs
Der Führerschein ist ein teures Vergnügen geworden und gar nicht so einfach zu bekommen: Im vergangenen Jahr ist fast jeder zweite Fahrschüler an der theoretischen Prüfung gescheitert, ein weiteres Drittel fiel bei der praktischen Prüfung durch. Da sollte man eigentlich meinen, dass man danach entsprechend sorgsam mit dem hart erarbeiteten Stück Plastik in der Brieftasche umgeht.
Ein 18-jähriger Fahranfänger sah das gestern wohl anders, denn er ist nur einen Monat nach Erhalt des Führerscheins schon wieder Fußgänger: Er wurde auf der B43 bei Raunheim (Groß-Gerau) mit 199 km/h erwischt. Erlaubt waren dort 100 km/h.
Der Spaß kommt ihn jetzt teuer zu stehen: 700 Euro Bußgeld werden fällig, dazu kommen 500 Euro für ein sogenanntes Aufbauseminar und natürlich zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.
In Stuttgart wurde übrigens eine 21-Jährige vorläufig festgenommen, die in den vergangenen sechs Monaten mehr als 100 Mal zu schnell gefahren sein soll.
Marburg sagt Kirschblütenfest ab
Marburg ist bekannt für seine Kirschblüten in der Stresemannstraße. Jedes Jahr kommen zahlreiche Touristen in die Stadt, um die Pracht zu bewundern und zu fotografieren.
Aus diesem Anlass wurde vor einigen Jahren das Hanami-Fest im Südviertel ins Leben gerufen. In diesem Jahr sollte es zum dritten Mal stattfinden, doch nun wurde das Fest abgesagt.
Grund seien "Zusatzkosten für die erhöhten Sicherheitsauflagen aufgrund der abstrakten Terrorgefahr", teilte das Stadtmarketing Marburg mit. Fünf Straßen hätten für das Fest mit Terrorsperren abgesperrt werden müssen, zahlreiche Sicherheitskräfte wären nötig gewesen.
Da die Stadt aktuell nicht über genügend Sperren verfügt, hätten diese extra angemietet werden müssen, was allein Mehrkosten in fünfstelliger Höhe verursacht hätte. Mit ähnlichen Argumenten wurde auch der Rosenmontagsumzug abgesagt.
Heißt das, in Marburg wird nicht mehr gefeiert? Nein. Der Marburger Frühling Mitte April und das Maieinsingen finden wie geplant statt.
Und auch das Kirschblütenfest ist nicht für immer vom Tisch: Das rosa Blütenmeer soll in Zukunft wieder gebührend gefeiert werden. Und die Bäume blühen ja trotzdem. Wer die Blüten also sehen möchte: Marburg ist immer eine Reise wert!
Weitere Themen des Tages
- In einem Wohnhaus in Nidderau (Main-Kinzig) ist am Freitag die Leiche einer Frau entdeckt worden. Die Umstände sind bislang unklar. Die Polizei sucht dringend Zeugen, die das Auto der Frau gesehen haben.
- Das hessische Landeskriminalamt (LKA) beweist Humor: Um Bürgerinnen und Bürger nachdrücklich vor falschen Polizisten zu warnen, haben die Beamten ein altes Präventionsplakat aus dem Jahr 1968 hervorgekramt. Hintergrund: Zuletzt waren Betrüger, die sich als Polizisten ausgeben, mehrfach in Hessen erfolgreich.
- Nach der Teilnahme von Löhnbergs Ex-Bürgermeister Frank Schmidt an einer Fraktionssitzung sind fünf Vorstandsmitglieder des Ortsvereins zurückgetreten. Auch die Fraktion im Gemeindeparlament wird kleiner.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Union und SPD haben sich mit den Grünen auf einen Kompromiss für ihr schuldenfinanziertes Finanzpaket verständigt. Es gebe eine Einigung, hieß es aus den beteiligten Parteien. 100 Milliarden Euro sollen in den Klimaschutz fließen.
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- Das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl steht fest und für das Bündnis Sahra Wagenknecht sieht es schlecht aus: Zwar bekam die Partei gut 4.200 Stimmen vom Bundeswahlausschuss zugeschrieben, doch für den Einzug in den Bundestag fehlen trotzdem noch rund 9.500 Stimmen.
- Die Inflation ist im Februar wieder stärker gestiegen als zu Jahresbeginn. Vor allem Lebensmittel und Dienstleistungen wurden erheblich teurer. Butter verteuerte sich mit 27,9 Prozent besonders stark, doch auch für andere Lebensmittel musste deutlich mehr gezahlt werden als ein Jahr zuvor.
Streaming-Tipp: Thelma & Louise
"Thelma & Louise" mit Susan Sarandon und Geena Davis ist ein Roadmovie über zwei Frauen, die eigentlich nur ein Wochenende ohne Männer verbringen wollten. Die ganze Sache gerät aber ziemlich aus dem Ruder und am Ende werden sie vom FBI gejagt.
Der Film, bei dem Ridley Scott ("Blade Runner", "Alien") Regie geführt hat, wurde mit einem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Musik stammt von Hans Zimmer und in einer Nebenrolle sieht man den jungen und damals noch unbekannten Brad Pitt, für den dieser Film der Start in eine große Karriere war. "Thelma & Louise" ist noch bis zum 7. April bei Arte zu sehen.
Wer danach mehr über den Film wissen möchte, findet dort auch noch die passende Doku dazu: "Thelma & Louise, ein feministischer Western" ist bis zum 6. Juni verfügbar.
Und wem am Wochenende nach Musik ist: Ebenfalls bei Arte gibt es ein Pink-Konzert von ihrer "The Truth About Love"-Tour in 2013 zu sehen. Diesen Tipp können Sie sich aber auch noch etwas aufheben, denn das Video ist noch bis zum 13. August online.
Eins noch ...
Bahnpendler kennen das: Man sitzt im Zug, will eigentlich nur noch nach Hause, und das Ding fährt einfach nicht los. Irgendwann kommt dann die Durchsage, dass die Fahrt ausfällt, weil der Triebwagen defekt ist. Manch einer mag sich da schon gedacht haben: Vielleicht hilft es ja, den Zug anzuschieben? Bei Autos funktioniert das doch auch.
Ob der ägyptische Wrestler Aschraf Mahrus, auch bekannt als "Kabonga", in einem Zug der Deutschen Bahn auf die Idee zu diesem Weltrekord (Link führt zu Instagram) kam, weiß ich nicht, es würde mich aber nicht wundern.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Bis Montag!
Ihr Sven-Oliver Schibat (findet diese Modelleisenbahn-"Platte" ziemlich einfallsreich - Link führt zu YouTube)
