Elon Musk ist schuld und ein Scheunenbrand eskaliert
Über Hessen hat sich ein Tor zu einer anderen Dimension aufgetan - oder jedenfalls sah es so aus, ein Scheunenbrand hat noch weitere Häuser zerstört und die Grundsteuerreform sorgt für Ärger. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Es ist eine kalorienreiche Woche: Gestern war der "Europäische Tag des handwerklich hergestellten Speiseeises" und heute geht es weiter mit dem "Våffeldagen", dem schwedischen Tag der Waffel. Ich werde mich deswegen gleich auf die Suche nach einer Waffel machen, doch vorher habe ich noch diese Themen für Sie:
- Homeoffice hat sich in Deutschland etabliert
- Leuchtende Spirale am Nachthimmel über Hessen
- Scheunenbrand hält Wartenberg-Angersbach in Atem
- 280.000 Einsprüche gegen die Grundsteuer in Hessen
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipp: Music Discovery Project
- Eins noch ...
Homeoffice hat sich in Deutschland etabliert
So ein Homeoffice hat Vor- und Nachteile. Nicht umsonst arbeitet inzwischen jeder Vierte zumindest teilweise von daheim.
Klare Vorteile: Ein sehr, sehr kurzer Arbeitsweg, ein unglaublich geräumiges Einzelbüro mit eigenem Bad, eigenem Balkon und der Kaffee schmeckt auch noch besser.
Nachteile: Den Kaffee muss man selbst kochen, das Essen auch und die Kolleginnen und Kollegen kennt man nur noch als zweidimensionale Bilder aus den Videokonferenzen.
Und dann ist da noch die Bohrmaschine in der Nachbarwohnung. Ich habe keine Ahnung, was da seit zwei Tagen für Löcher gebohrt werden, aber es ist schon ein wenig nervig. Vielleicht kommt die morgige Ausgabe dann doch wieder aus dem Büro im Hessischen Rundfunk ...
Aber vorher gibt es noch diese wunderschöne Blume von hessenschau.de-Nutzerin Karin Hartwig aus Echzell aus unserer Rubrik Momentaufnahme. Es ist eindeutig Frühling.

Leuchtende Spirale am Nachthimmel über Hessen
Sollten Sie demnächst seltsame Dinge am Nachthimmel sehen, denken Sie am besten nicht direkt an Außerirdische. Vielleicht ist auch einfach nur wieder einmal Elon Musk schuld, beziehungsweise eine seiner Raketen.
Nachdem bereits am 19. Februar Lichtschweife am Himmel zu sehen waren, bei denen es sich um den unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete von Musks Unternehmen SpaceX handelte, sorgte gestern erneut eine Falcon-9-Rakete für Aufregung.
Gegen 21 Uhr war am Himmel über Hessen eine weiß-bläulich leuchtende Spirale zu sehen. Doch wer hier an ein Dimensionsportal und eine bevorstehende Alien-Invasion dachte, lag falsch und sollte weniger Marvel-Filme schauen.
Vielmehr handelte es sich um den Treibstoff einer SpaceX-Rakete, der dort oben gefroren war und von der Sonne angestrahlt wurde. Aber eins muss man Musk lassen: Seine Special Effects sehen besser aus als die in so manchem Hollywood-Film.
Scheunenbrand hält Wartenberg-Angersbach in Atem
In Wartenberg (Vogelsberg) ging am Montagabend im Ortsteil Angersbach eine Scheune in Flammen auf. Wie Bürgermeister Olaf Dahlmann (SPD) mitteilte, sollen Heuballen aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten sein.
Die Flammen schlugen meterhoch, eine riesige Rauchsäule war weithin sichtbar. Die Scheune wurde völlig zerstört.

Noch schlimmer: Das Feuer griff auf das angrenzende Wohnhaus über und zerstörte auch dieses komplett. Ein weiteres Haus wurde durch die Hitze so stark beschädigt, dass es ebenfalls nicht mehr bewohnbar ist.
Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf rund 500.000 Euro. Drei Menschen wurden leicht verletzt.
Mehr als hundert Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren im Einsatz. Statiker des Technischen Hilfswerks haben mit der Untersuchung der betroffenen Gebäude begonnen.
280.000 Einsprüche gegen die Grundsteuer in Hessen
Statt 490 Euro soll Erich Jöckel aus Dreieich für sein Mehrfamilienhaus in Mühlheim (beides Kreis Offenbach) jetzt, nach der Grundsteuerreform, 1.520 Euro Grundsteuer bezahlen.
Wenig überraschend, dass der 70-Jährige davon überhaupt nicht begeistert ist und Einspruch beim Finanzamt eingelegt hat. Insgesamt haben das laut der Oberfinanzdirektion in Frankfurt knapp 280.000 Bürgerinnen und Bürger so gemacht.
Younes Frank Ehrhardt vom Eigentümerverband Haus und Grund in Hessen kann das aber nicht empfehlen: Betroffene hätten beim Finanzamt nur bei offensichtlichen Fehlern Aussichten auf Erfolg. Auch Einsprüche bei Kommunen würden kaum etwas bringen.
Wie der Bund der Steuerzahler ermittelt hat, haben 60 Prozent der hessischen Kommunen ihre Hebesätze über die Empfehlungen des Landes hinaus erhöht.
Haus und Grund fordert deswegen von der Landesregierung eine Grundsteuerbremse und Härtefallregelungen, die Immobilienbesitzer und gegebenenfalls ihre Mieter entlasten. Denn die bekommen die erhöhten Kosten am Ende über die Nebenkosten weitergereicht.
Weitere Themen des Tages
- Der FC Gießen und die Stadt Pohlheim zoffen sich seit Jahren um eine Sportanlage. Nun erreicht der Streit neue Dimensionen - inklusive eines Polizeieinsatzes, einer Anzeige und eines des Feldes verwiesenen Bürgermeisters.
- Ein kleiner Junge stirbt nach einem Routineeingriff in einer Kasseler HNO-Praxis. Öffentlich verhandelt wird der Fall nicht, ein Urteil gegen die Ärzte gibt es dennoch. Kritik an der Justiz wird laut.
- Wer fängt und tötet 200 Tauben in Limburg? Auf eine neue Ausschreibung der Stadt hat sich jemand gemeldet. Ob dieser Vogel-Killer den Auftrag erhält, hängt vor allem davon ab, wie viel er an den getöteten Tauben verdienen will.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Julia Klöckner (CDU) ist neue Bundestagspräsidentin. In der konstituierenden Sitzung des Parlaments wählten die Abgeordneten die 52-Jährige mit großer Mehrheit in das zweithöchste Staatsamt. 382 Abgeordnete stimmten mit Ja, 204 mit Nein, 31 enthielten sich.
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- In einer Chatgruppe des Messengerdienstes Signal diskutierten vor rund eineinhalb Wochen 18 hochrangige Vertreter der US-Regierung über Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen. Einerseits war das der falsche Ort für so eine Diskussion, andererseits war zuvor auch noch ein Journalist in die Gruppe eingeladen worden, der dort gar nicht hätte sein dürfen und den Fall nun öffentlich gemacht hat.
- Für Elektroautos läuft es in Europa wieder besser - solange sie nicht von Tesla kommen. Die Verkäufe des amerikanischen Autoherstellers haben sich in der Europäischen Union halbiert. Dafür könnte es mehrere Gründe geben.
Arte Saloon zum "Mysterium Zeugen Jehovas"
Jeder kennt sie: von Bahnhöfen, Haustüren oder aus dem persönlichen Umfeld. Knapp 180.000 Zeugen Jehovas gibt es in Deutschland. Sie feiern kein Weihnachten, gehen nicht wählen und lehnen Bluttransfusionen ab.
Doch wie leben die Zeugen Jehovas? Warum suchen Menschen in modernen Zeiten eine traditionelle Glaubensgemeinschaft wie sie? Und was passiert, wenn man wieder austreten will?
Darum geht es beim nächsten "Arte Saloon" am 1. April im Kunstverein Familie Montez in Frankfurt. Wer ab 18.15 Uhr bei der Talk-Sendung im Publikum dabei sein möchte, kann sich ab sofort kostenlos, aber verbindlich anmelden: Einfach die Namen aller Teilnehmenden und eine Handynummer per Mail an saloon@arte.de schicken.
Streaming-Tipp: Music Discovery Project
Am vergangenen Wochenende fand in der Frankfurter Jahrhunderthalle das Music Discovery Project statt. Seit 2007 gibt es diese Konzertreihe bereits - und das ohne Unterbrechung. Selbst die Pandemie konnte sie nicht stoppen, auch wenn das Konzert 2021 ohne Live-Publikum stattfinden musste.
In diesem Jahr waren die Herren von ClockClock zu Gast. Wer das Konzert nicht live erleben konnte oder nicht genug davon bekommen kann, sollte auf der Website des hr-Sinfonieorchesters vorbeischauen, denn dort gibt es einen Mitschnitt des Konzerts. Viel Spaß dabei!
Sie können es sich aber auch hier anschauen:
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Eins noch ...
Wer Thomas Anders ist, muss ich wohl nicht erklären. Nur ein Stichwort, oder besser zwei: Modern Talking. Die ehemalige bessere Hälfte von Dieter Bohlen, zumindest musikalisch, war in Berlin einkaufen und wollte anschließend mit Kreditkarte bezahlen. Die Verkäuferin war jedoch sehr aufmerksam und bemerkte ein krasses Problem mit der Karte ...
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (findet dieses Foto ziemlich beeindruckend)
