Hessen am Abend Nachmieter für 95.500 Quadratmeter gesucht und Razzia in Frankfurt

In Lich wird ein Nachmieter für 95.500 Quadratmeter gesucht, in Frankfurt fand eine Razzia gegen den Verein Palästina e.V. statt und auf der A3 gab es gleich drei Lkw-Unfälle. Das und mehr in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos: links Fahne in der Luft, auf welcher "Free Palestine" steht; in der Mitte ein Mann in Tarnkleidung mit verhülltem Kopf, verpixelten Augen und einem Gewehr auf dem Schoß; rechts eine Industriehalle, an welcher ein Schild "wayfair" leuchtet. Im Vordergrund die Aufschrift "Hessen am Abend" in einer weißen Blase.
Bild © picture alliance/dpa | Andreas Arnold (Archiv), privat (Archiv), Jannis Gerhard (Archiv), Collage: hessenschau.de

Global gesehen dürfte bis gestern kaum jemand den Namen Mariann Edgar Budde gekannt haben. Seitdem ist sie im Internet aber an jeder Ecke zu finden, von deutschen Medien über die BBC bis zur New York Times.

Denn Bischöfin Budde wandte sich während eines Gottesdienstes direkt an den anwesenden US-Präsidenten Donald Trump und wählte für ihre Botschaft sehr deutliche Worte. Wenig überraschend, dass Trump das gar nicht gut fand - das Netz hingegen feiert Budde heute.

Es wird wärmer

Bei uns in Hessen dürften einige derweil begeistert sein, dass es in den kommenden Tagen wieder wärmer wird - obwohl Kälte für einen Januar eigentlich eher normal ist.

Am Freitag kann man im Rhein-Main-Gebiet, an der Bergstraße und in anderen Teilen Südhessens mit zweistelligen Temperaturen rechnen, am Samstag sogar mit bis zu 13 Grad. Bis dahin sollte man aber vor allem nachts die Glättegefahr im Auge behalten.

Dazu passt auch unsere heutige Momentaufnahme, die das Moos im Carport von hessenschau.de-Nutzer Stefan Meuser aus Butzbach im Winterlook zeigt. Das Moos dürfte am Samstag ziemlich irritiert sein, wenn plötzlich vorfrühlingshaft milde Temperaturen Einzug halten.

"Das Moos auf dem Carport ähnelt einer Winterlandschaft", schreibt uns hessenschau.de-Nutzer Stefan Meuser aus Butzbach zu seinem Foto.
"Das Moos auf dem Carport ähnelt einer Winterlandschaft", schreibt uns hessenschau.de-Nutzer Stefan Meuser aus Butzbach zu seinem Foto. Bild © Stefan Meuser

Was sieht es bei Ihnen aus? Freuen Sie sich auf den Temperaturanstieg?

Voting

Freuen Sie sich auf das wärmere Wetter am Wochenende?

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf die gestrige Umfrage: 26,9 Prozent der Teilnehmenden gaben an, nie Jogginghosen zu tragen. 16,8 Prozent sind im Homeoffice und haben sich daher generell mehr oder weniger von normalen Hosen verabschiedet, 5,2 Prozent sind nicht im Homeoffice, tragen aber trotzdem nur Jogginghosen und 10,8 Prozent tragen Jogginghosen nur dann, wenn sie joggen gehen. Die restlichen Ergebnisse sind hier zu finden und wir machen jetzt mit diesem Thema weiter:

Schließung des Logistikzentrums in Lich

Es ist noch nicht lange her, da wurde in Lich (Gießen) auf einem Acker viel Boden versiegelt, um dort ein Logistikzentrum zu errichten. Dagegen gab es im Vorfeld des Baus vor vier Jahren zahlreiche Proteste. Auch weil befürchtet wurde, dass der Lkw-Verkehr dort massiv zunehmen würde.

Audiobeitrag
Bild © Jannis Gerhard| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Nun steht das wenig dekorative, aber beeindruckend große Logistikzentrum aber - und wird nicht mehr gebraucht. Denn der US-Möbelhändler Wayfair, der das Zentrum betreibt, will sich komplett aus dem Deutschlandgeschäft zurückziehen.

Das trifft die 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort, aber natürlich auch Lich: Wayfair hatte in der Vergangenheit nicht nur die Grundschule und das Schwimmbad mit Möbelspenden und Sponsoring unterstützt, sondern auch viel Gewerbesteuer in die Stadtkasse gespült.

Für die 95.500 Quadratmeter Mietfläche wird jetzt ein neuer Mieter gesucht.

große blau-graue Lagerhalle im Nebel mit Schild von Wayfair
Gewinnt wahrscheinlich keinen Architektur-Preis: Das Logistikzentrum am Rand von Lich Bild © Jannis Gerhard

Razzia bei Palästina-Verein in Frankfurt

Bereits seit 2023 läuft gegen den Verein Palästina e.V. ein vereinsrechtliches Ermittlungsverfahren. Der Verein steht im Verdacht, gegen die "verfassungsmäßige Ordnung sowie gegen den Gedanken der Völkerverständigung" verstoßen zu haben. Deshalb wurden am heutigen Mittwoch die Wohnungen des Vereinsvorstands und weiterer Mitglieder durchsucht

Der Verein soll seit seiner Gründung im Jahr 2022 israelfeindliche Ziele verfolgt und antisemitische Propaganda verbreitet haben - vor allem im Raum Frankfurt.

So hatte Palästina e.V. im August vergangenen Jahres ein "Kulturfest" an der Frankfurter Hauptwache veranstaltet, das der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) im Vorfeld als "antisemitisches Hass-Fest" kritisiert hatte. Auf dem Ankündigungsplakat warb der Verein unter anderem mit der Parole "From the river to the sea", die Israel das Existenzrecht abspricht.

Audiobeitrag
Bild © picture alliance/dpa | Andreas Arnold| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Drei Unfälle mit sieben Lkw und kilometerlanger Stau

Ein Unfall sorgt auf einer Autobahn schon für Stau, doch auf der A3 zwischen Idstein und Limburg-Süd waren es heute gleich drei: Zunächst wollten zwei Lkw gleichzeitig von der rechten auf die mittlere Spur wechseln und kollidierten dabei.

Daraufhin wurde einer der beiden Lkw auf einen dritten geschoben, was wiederum zu einem Auffahrunfall zwischen zwei Pkw führte.

Etwa eine Stunde später und acht Kilometer weiter kollidierten dann zwei weitere Lkw, woraufhin es in der Nähe zu einem dritten Auffahrunfall zwischen zwei Lkw kam.

Am Ende gab es zeitweise einen Stau von bis zu elf Kilometern Länge und einen Sachschaden, der von der Polizei auf rund 150.000 Euro geschätzt wird. Ein Lkw-Fahrer musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Einer der Lastwagen ist stark beschädigt worden bei den Unfällen auf der A3 bei Bad Camberg.
Einer der Lastwagen ist stark beschädigt worden bei den Unfällen auf der A3 bei Bad Camberg. Bild © Mike Seeboth

Weitere Themen des Tages

  • Über Europas größten Internetknoten in Frankfurt sind im vergangenen Jahr so viele Daten geflossen wie nie zuvor: 45 Exabyte. Ein Exabyte sind 1.000.000.000.000 Gigabyte. Das sind also richtig viele Daten. Nach Angaben des Betreibers De-Cix bräuchte man so viele Daten, um ein Fußballspiel von 1,3 Millionen Jahren Länge zu übertragen. Die meisten Daten wurden dabei aber nicht für Fußball-Streaming verbraucht, sondern für Videospiele. Und zwar nicht für Online-Spiele, sondern für den Download der jeweiligen Updates.
  • Bei der FDP soll die Kandidatenliste für die Bundestagswahl nicht wirklich geheim gewählt worden sein - behauptet zumindest ein Parteimitglied aus Niedersachsen. Die FDP weist dies zurück. "Aus unserer Sicht ist das Aufstellungsverfahren korrekt", sagte eine Sprecherin der Landespartei auf Anfrage. Auch Landeswahlleiter Wilhelm Kanther sieht bislang keinen Grund zur Beanstandung.
  • Der Hanauer Samet D. schloss sich vor zehn Jahren dem Dschihad in Syrien an. Heute wirbt er in Videos für die islamistische Miliz Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS), die inzwischen die Macht im Land übernommen hat. Sicherheitsexperten halten den Influencer nach wie vor für problematisch.

Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • Bei der nächsten Bundestagswahl wird die Mehrheit der Wahlberechtigten über 50 Jahre alt sein. Da stellt sich für Erstwählerinnen und Erstwähler vielleicht die Frage: Bringt es überhaupt etwas, wenn ich wählen gehe, oder bestimmen nicht sowieso die Alten das Ergebnis? Die Kolleginnen und Kollegen vom SWR sind dieser Frage nachgegangen. Ihr Fazit: Bei den Themen, die den Wählerinnen und Wählern wichtig sind, gibt es trotz des Altersunterschieds natürlich Überschneidungen. Deshalb lohnt sich die Teilnahme auf jeden Fall für alle Altersgruppen. Deutlich ausführlicher steht das hier. Übrigens: Wer für seine endgültige Entscheidung bei der Briefwahl noch auf den Wahl-O-Mat warten möchte: Der geht voraussichtlich am 6. Februar online.
  • Der Preis für die Mogelpackung des Jahres ist keine Auszeichnung, die ein Lebensmittelhersteller gerne im Regal stehen hat. Dennoch haben sich auch diesmal wieder fünf Unternehmen ihre Auszeichnung "hart erkämpft". Auf dem ersten Platz landete zum Beispiel ein Orangensaft, bei dem plötzlich nur noch die Hälfte des Saftes in der Flasche ist und der Rest wird mit Zuckerwasser aufgefüllt. Am Preis hat sich allerdings nichts geändert.
  • Während der Hass im Internet leider immer mehr zunimmt, wollen Internetplattformen wie X, Instagram und Facebook immer weniger durchgreifen. In den USA dürfte das unter Trump kein Problem für sie sein, aber in der EU sieht das schon anders aus, denn hier gelten andere Spielregeln. Legt sich die EU nun mit den Tech-Konzernen an?

Streaming-Tipp: Raus aufs Land

Die Serie "Raus aufs Land" kennen Sie vielleicht schon, denn es gab schon drei Staffeln davon: In dieser Doku-Serie werden Menschen mit der Kamera begleitet, die den Schritt aus der Großstadt aufs Land wagen.

Der durchschnittliche Landbewohner wird jetzt sagen: "Und was soll daran so besonders sein?" Aber schicken Sie mal einen Städter in eine Gegend, wo es nicht an jeder Straßenecke einen Latte-Macchiato für 10 Euro gibt. Das ist für den gar nicht so einfach!

Okay, ich übertreibe. Sehr sogar. Und es wird den Geschichten dieser Serie auch nicht gerecht.

In der jetzt verfügbaren vierten Staffel geht es zum Beispiel um einen Mann, der einen neuen Job als Dorfpfarrer antritt. Oder um Noemi, für die die Partnersuche auf dem Land zur Herausforderung wird. Oder auch um Tina, die eine Hundepension aufbauen will. Alle Folgen gibt es ab sofort in der ARD-Mediathek.

Externer Inhalt

Externen Inhalt von ARD Mediathek (Video) anzeigen?

An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von ARD Mediathek (Video). Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen .

Ende des externen Inhalts

Und einen Hörtipp habe ich auch noch: Im tagesschau-Podcast "11KM" gibt es jetzt den zweiten Teil der Reihe "K wie Kanzler / Kanzlerin". In Teil eins ging es um Friedrich Merz und die Frage, wie ernst ihm das Thema Klima ist. Seit heute ist Teil zwei online und diesmal geht es um Alice Weidel und die Frage, welche Außenpolitik sie will. Sobald Teil drei und vier draußen sind, lasse ich es Sie wissen.

Eins noch ...

Wenn Menschen krank sind, gehen sie zum Arzt. Das ist ganz klar. Tiere hingegen sind darauf angewiesen, dass Menschen sie zum Arzt bringen, denn welcher Hund ruft schon beim Tierarzt an und vereinbart einen Termin.

Das scheitert meist schon daran, dass Hunde keine Telefonbücher lesen oder Telefonnummern googeln können. Dachte ich zumindest bis jetzt. Aber eine Hündin in Istanbul hat mich eines Besseren belehrt.

Externer Inhalt

Externen Inhalt von Instagram anzeigen?

An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von Instagram. Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen .

Ende des externen Inhalts

Damit verabschiede ich mich und wünsche Ihnen einen schönen Abend! Bis morgen!

Ihr Sven-Oliver Schibat (erinnert diese Geschichte an Berichte aus hessischen Tierparks während der Pandemie)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
Formular

Hessen am Abend - Der hessenschau-Newsletter

Hier können Sie sich für Hessen am Abend anmelden. Der Newsletter erscheint von Montag bis Freitag und hält Sie über alles Wichtige, was in Hessen passiert, auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Hier erfahren Sie mehr.

* Pflichtfeld

Ende des Formulars
Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de