Warum bei TV Total ein Foto von Susan Atwell steht
Wie es der "Golf von Wächtersbach" zu Google schaffte, warum der Hörsaal in Marburg eingestürzt ist und wie viele Stellen bei Continental wegfallen. Das und mehr in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Hessen am Abend"! Heute habe ich das hier für Sie im Gepäck:
- Es wird wärmer!
- Wie Google dem "Golf von Wächtersbach" den Stöpsel zog
- Kettenreaktion brachte Marburger Hörsaal zum Einsturz
- Autozulieferer Continental streicht 650 Stellen in Hessen
- Weitere Themen des Tages: Beschwerden über Neobroker, Landesregierung kürzt Mittel für Kassel und Warnstreiks am Mittwoch
- Ein kurzer Blick über den Tellerrand: Gespräche zwischen USA und Russland, Faktencheck zur Wahlarena, Bierpfand-Tourismus in Österreich
- Streaming-Tipps: Billy, Bodyshaming und Bosetti
- Eins noch ...
Es wird wärmer!
Nachdem ich gestern Abend "Hessen am Abend" fertiggestellt hatte, musste ich noch einkaufen und war auf dem Weg zum Supermarkt doch ziemlich überrascht, wie eisig es war - mittags konnte man ja noch entspannt draußen in der Sonne sitzen, aber so ganz ohne Sonne... In Fulda und Sontra (Werra-Meißner) waren es letzte Nacht sogar bis zu Minus 11 Grad.
Und jetzt halten Sie sich fest: Am Freitag soll es nicht nur etwas wärmer werden, sondern es ist von bis zu 15 Grad die Rede. Auf Sonnenschein muss man dabei zwar verzichten, aber zumindest wird es deutlich milder.
Und das nicht nur am Freitag: Auch am Samstag und Sonntag sind Temperaturen von bis zu 15 Grad möglich. In England würden sie da wahrscheinlich schon in kurzen Hosen und bauchfreien Shirts herumlaufen, bei uns kann man dann zumindest auf Schal und Wollmütze verzichten.
Momentaufnahmen wie diese hier werden dann allerdings nicht mehr möglich sein: hessenschau.de-Nutzerin Manuela Mauksch aus Büdingen hat Seifenblasen gefrieren lassen und diese dann hübsch im Gegenlicht fotografiert. Sieht toll aus, oder?

Wie Google dem "Golf von Wächtersbach" den Stöpsel zog
Wer in den USA auf Google Maps nach dem Golf von Mexiko sucht, wird nicht mehr fündig. Weil US-Präsident Donald Trump entschieden hat, dass die Meeresbucht "Golf von Amerika" heißen soll, wird sie auf dem Kartendienst auch so angezeigt. Als Reporter der Nachrichtenagentur AP sich weigerten, diesen Namen zu übernehmen, wurde AP von mehreren Veranstaltungen im Weißen Haus ausgeschlossen.
Bei Google wiederum hagelte es nach der Umbenennung schlechte Bewertungen, die direkt von Google gelöscht wurden. Mexiko findet die ganze Geschichte übrigens gar nicht lustig und hat Google wegen der Namensänderung bei Maps mit rechtlichen Schritten gedroht.
In Wächtersbach (Main-Kinzig) dachte man sich wohl: "Was Trump kann, können wir auch" und so änderte ein Geschäftsmann bei Google Maps den Namen des Dorfweihers in "Golf von Wächtersbach". Ergänzender Kommentar: "Der größte und schönste Golf aller Zeiten!"
Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) reagierte humorvoll. "Das ist eine tolle, satirische Antwort auf Trump, auch wenn es einen ernsten Hintergrund hat", erklärt er. "Gerade jetzt, wo viele negative Meldungen zu lesen sind, finde ich so einen Gag ganz ausgleichend", betont Weiher. Er verurteile aber, was derzeit in den USA passiere.
Während Google beim Golf von Amerika übrigens kein Problem mit der Absurdität der ganzen Geschichte hat, war man beim Golf von Wächtersbach weniger tolerant: Heute Nachmittag war bei Maps wieder der Dorfweiher verzeichnet. Der Geschäftsmann habe gegen die Google-Regeln verstoßen, so die Begründung des US-Konzerns.

Kettenreaktion brachte Marburger Hörsaal zum Einsturz
Ende 2023 stürzte die Decke eines Hörsaals im Landgrafenhaus der Universität Marburg ein. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Nach Angaben der Philipps-Universität gab es jedoch nicht nur eine Ursache für den Einsturz. Vielmehr war es eine Kettenreaktion, die der Hörsaaldecke zum Verhängnis wurde.
Und tatsächlich hat die Corona-Pandemie dabei eine Rolle gespielt, denn weil der Hörsaal in dieser Zeit nicht genutzt wurde, war er auch weniger beheizt, was dazu führte, dass die Dämmschicht feuchter und schwerer wurde und gleichzeitig die Stahlstäbe und Stahllaschen in der Decke korrodierten. Als dann in der Nacht zum 3. Dezember 2023 die Temperatur sehr schnell unter den Gefrierpunkt fiel, war das zu viel für den dort verbauten Stahl aus dem Ersten Weltkrieg.
Damit das nicht noch einmal passiert, werden die Decken des Gebäudes jetzt nachgebessert. Bis der eingestürzte Hörsaal wieder benutzbar ist, werden aber noch einige Jahre vergehen.

Autozulieferer Continental streicht 650 Stellen in Hessen
Keine guten Nachrichten für die hessischen Continental-Standorte Frankfurt, Babenhausen, Wetzlar und Schwalbach: Angesichts der Krise in der Automobilindustrie will der Zulieferer weitere Stellen streichen.
Weltweit sollen bis Ende 2026 weitere 3.000 Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung wegfallen, davon 1.450 in Deutschland und von diesen wiederum rund 650 in Hessen.
Den Abbau will Continental so sozialverträglich wie möglich gestalten: Ein Großteil der Stellenanpassungen soll über natürliche Fluktuation erfolgen, etwa durch altersbedingtes Ausscheiden. Die Details sollen nun mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt werden.
Continental hatte bereits vor einem Jahr den Abbau von 7.150 Stellen in der Automotive-Sparte angekündigt. Insgesamt geht es nun um mehr als 10.000 Stellen weltweit.
Gesamtbetriebsratschef Michael Iglhaut zeigte sich besorgt. "Stellenabbau und Kostensenkung um jeden Preis" seien keine tragfähige Zukunftsstrategie. Das "gewollte Ausbluten der deutschen Standorte" schwäche die Sparte Automotive Forschung und Entwicklung, die Continental noch in diesem Jahr unter neuem Namen in die Eigenständigkeit entlassen will.
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Weitere Themen des Tages: Beschwerden über Neobroker, Landesregierung kürzt Mittel für Kassel und Warnstreiks am Mittwoch
- Einfach per App in Aktien investieren: Damit haben sogenannte Neobroker Millionen Kunden gewonnen. Doch nun häufen sich in Hessen Beschwerden bei der Verbraucherzentrale und der Finanzaufsicht - über zweifelhafte Werbeversprechen bezüglich der versprochenen Zinsen und problematischen Umgang mit Kunden.
- Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes ruft die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch zu Warnstreiks im Kreis Limburg-Weilburg, im Hochtaunus-, Main-Taunus-, Rheingau-Taunus-, Wetteraukreis und der Stadt Wiesbaden auf. Auch Kitas, Kliniken und der Busverkehr sind betroffen.
- Die Zahl der Förderanträge für Sozialwohnungen ist stark gestiegen - doch die Mittel des Landes reichen nicht aus. In Kassel betrifft es die Hälfte aller geplanten Sozialwohnungen, auch ein gemeinschaftliches Wohnprojekt geht leer aus.

Ein kurzer Blick über den Tellerrand: Gespräche zwischen USA und Russland, Faktencheck zur Wahlarena, Bierpfand-Tourismus in Österreich
Die Außenminister der USA und Russlands haben sich in Riad getroffen und unter anderem beschlossen, ihre Botschaften im jeweils anderen Land wieder zu eröffnen. Außerdem soll ein Team gebildet werden, das über einen Frieden in der Ukraine verhandeln soll. Worüber noch gesprochen wurde, können Sie hier nachlesen.
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Gestern Abend fand im Ersten die "Wahlarena" statt. Dabei stellten sich die Kanzlerkandidaten nacheinander den Fragen des Studiopublikums. Die Sendung ist in der ARD-Mediathek zu sehen, den Faktencheck dazu gibt es auf tagesschau.de.
Anfang Februar wurde in Österreich das Mehrwegpfand für Bierflaschen von 9 auf 20 Cent erhöht. Für einen Kasten Bier zahlt man dort schon länger 7 Euro Pfand. Jetzt werden Sie vielleicht sagen: "Ist mir doch egal!" Das sollte es Ihnen aber nicht sein, denn nicht nur, dass die Deutschen in Grenznähe jetzt ihr Leergut nach Österreich bringen und das, was sie dann dort mehr für ihr Leergut bekommen, den Getränkeherstellern in der Kasse fehlt - es könnte auch zu Diskussionen über eine Pfanderhöhung in Deutschland führen.
Streaming-Tipps: Billy, Bodyshaming und Bosetti
Den Song "Blaze of Glory" von Jon Bon Jovi kennen Sie wahrscheinlich aus dem Radio (falls nicht: Sie finden ihn weiter unten). Dabei handelt es sich nicht um irgendeinen Song, sondern um den mit einem Golden Globe ausgezeichneten und für einen Oscar und einen Grammy nominierten Titelsong des Films "Blaze of Glory - Flammender Ruhm", in dem Jon Bon Jovi eine kleine Nebenrolle hatte. Der Film erzählt die Geschichte von Billy the Kid (gespielt von Emilio Estevez) und ist noch bis Sonntag in der ZDF-Mediathek abrufbar.
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Heute Morgen bin ich in der Mediathek der ARD auf eine Dokumentation aus dem Jahr 2024 mit dem Titel "Für immer zu dick" gestoßen. Darin erzählen drei Frauen, was sie sich ihr Leben lang wegen ihres Körpers anhören mussten, wie sie gerne aussehen würden und was sie alles versucht haben, um dieses Ziel zu erreichen. Ein ziemlich schmerzhafter Film, aber genau deshalb habe ich ihn hier mit reingenommen.
Die Wahlen stehen vor der Tür und viele Menschen wissen noch nicht, welcher Partei sie ihre Stimme geben sollen. Doch auf welcher Grundlage treffen die Menschen eigentlich ihre Wahlentscheidung? Und warum sollten sie sich dabei nicht von ihrer Angst leiten lassen? In der aktuellen Ausgabe "Wie Angst die Wahl entscheidet" der Sendung "Bosetti Late Night" auf 3sat hat Gastgeberin Sarah Bosetti mit Spiegel-Chefredakteurin Melanie Amann und der Neurowissenschaftlerin Maren Urner darüber gesprochen.
Eins noch: Warum bei TV Total ein Foto von Susan Atwell steht
Die Medienwelt ist nicht unbedingt eine, in der sich alle lieb haben. Da werden sehr gerne Seitenhiebe in Richtung der Konkurrenz verteilt, es wird gelästert und gestichelt und gerade zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern sind die Beziehungen mitunter, sagen wir mal, kompliziert.
Umso herzerwärmender sind dann Geschichten wie die, die mein Kollege Julian Moering heute in seinem Morgenticker als "Show-Romanze" bezeichnet hat.
Ich will nicht zu viel verraten, aber die Botschaften, die der Pro7-Moderator Sebastian Puffpaff aus seiner Sendung "TV Total" an die hr-Moderatorin Susan Atwell schickte, die wiederum mit versteckten Botschaften im "Maintower" des hr-fernsehens darauf reagierte - das hatte schon viel Schönes.
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Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen einen schönen Dienstagabend!
Ihr Sven-Oliver Schibat (würde Emmi auch gerne mal treffen)
