Gewalt im Amateurfußball und in den Kliniken

Rund 600 Fälle von Gewalt und Diskriminierung auf hessischen Fußballplätzen, fast 200 Angriffe auf Klinikpersonal, und im Vordertaunus war es ein Sonntagabend ohne Strom. Das und mehr in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag in Hessen.

Collage aus drei Bildern in Form von schrägen Streifen nebeneinander: Im linken Drittel ein Foto einer Eckfahne auf einem Fußballfeld, in der Mitte der Blick durch die Tür zu einer Notaufnahme. Eine müde Krankenschwester blickt in die Richtung der Kamera. Im rechten Drittel ein Hochspannungsmast aus der Frosch-Perspektive. Auf der Collage gibt es ein weißes Rechteck mit zwei gerundeten Ecken in welcher mit dunkler Schrift "Hessen am Abend" steht.
Bild © Imago Images, picture-alliance/dpa, picture-alliance/dpa, Collage: hessenschau.de

Willkommen zu einer neuen Woche! Und damit wir hier einen positiven Einstieg haben, zitiere ich mal kurz unsere Wetter-Vorhersage für diese Woche: "Am Freitag im Norden Durchzug von einigen Wolken, in Südhessen dagegen sonnig. Trocken. Tiefstwerte: 6 bis 1 Grad, Höchstwerte: 17 bis 21 Grad." Es wird also wieder wärmer!

Und damit zu diesen Themen:

Coldplay vs. Metallica

Die ARD wird in diesem Jahr 75 Jahre alt, und wahrscheinlich kann niemand sagen, wie viele verschiedene Songs in dieser Zeit von allen ARD-Radiosendern zusammen gespielt wurden.

Wir wissen jetzt aber, welcher Song die meisten Fans hat, denn zwei Wochen lang konnte ganz Deutschland über die 75 besten Pop- und Rocksongs der letzten Jahrzehnte abstimmen. Gestern wurde das Ergebnis bekannt gegeben.

Auf dem letzten Platz landete "Played-a-live" vom Safri Duo, was ich persönlich ziemlich ungerecht finde, aber irgendjemand muss ja ganz hinten landen.

Um den ersten Platz kämpften am Ende Metallica und Coldplay - gegensätzlichere Bands hätte ich mir an dieser Stelle kaum vorstellen können. Und ich bin jetzt gemein und verrate an dieser Stelle nicht, wer gewonnen hat, denn die kompletten Top 75 gibt es bei den Kolleginnen und Kollegen von hr3.

Unsere heutige Momentaufnahme erreichte uns aus dem schönen Oestrich-Winkel am Rhein, wo hessenschau.de-Nutzerin Hadwiga Machar eine Graugans-Familie beim Sonntagsausflug abgelichtet hat. Sehr schönes Foto von sehr schönen Tieren. Vielen Dank!

Auch ohne Zebrastreifen hat "Familie Graugans" Vorrang - auf dem Radweg bei Oestrich-Winkel am Rhein. Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzerin Hadwiga Machar aus Heidenrod geschickt.
Auch ohne Zebrastreifen hat "Familie Graugans" Vorrang - auf dem Radweg bei Oestrich-Winkel am Rhein. Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzerin Hadwiga Machar aus Heidenrod geschickt. Bild © Hadwiga Machar

Hessen sagt Gewalt im Amateurfußball den Kampf an

Raten Sie mal, wie oft Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im hessischen Amateurfußball in der vergangenen Saison Opfer von Gewalt wurden.

Die Zahl ist erschreckend: 347 Fälle von Gewalt und Diskriminierung wurden dem Hessischen Fußball-Verband gemeldet. Und nicht nur das: Insgesamt, also auch gegenüber Spielerinnen und Spielern, waren es sogar rund 600 Fälle, 26 Spiele mussten deswegen sogar abgebrochen werden. "Das ist erschreckend", sagte der ehemalige Bundesligaprofi Sebastian Rode dazu.

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"Wir stellen eine deutliche Verschiebung des Anstands fest, der wir entgegenwirken möchten", beklagte HFV-Präsidentin Silke Sinning und kündigte an: "Wer sich danebenbenimmt, muss mit Konsequenzen rechnen - sportlich und strafrechtlich."

Insbesondere Fälle, die aufgrund ihrer Schwere in die Zuständigkeit des Sportgerichts fallen, wird der Verband künftig direkt der Generalstaatsanwaltschaft melden. Dazu gehören vor allem Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Gewalt gegen Unparteiische.

Fast 200 Angriffe auf Klinikpersonal

Auch Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal sind leider immer wieder Gewalt am Arbeitsplatz ausgesetzt. Insgesamt 189 Beschäftigte in Kliniken wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im vergangenen Jahr Opfer gewalttätiger Übergriffe.

Für die Statistik wurde Gewaltkriminalität mit dem Tatort "Klinik" oder "Krankenhaus" ausgewertet. Gezählt wurden Straftaten gegen Leib, Leben und Freiheit zum Nachteil von Ärzten und Pflegern. Allerdings dürfte die Dunkelziffer höher liegen, so die Hessische Krankenhausgesellschaft, "da nicht jeder Vorfall zu einer Anzeige gebracht wird".

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Die meisten Fälle wurden laut Landesärztekammer in Ballungszentren registriert. Herausforderungen im Klinikalltag wie Personalmangel, steigende Arbeitsbelastung, zunehmende Aggressivität und auch Frustration in Teilen der Gesellschaft trügen zur Eskalation bei.

Nach den Erfahrungen der Hessischen Krankenhausgesellschaft entsteht Gewalt meist wegen Wartezeiten in der Notaufnahme, Sprachbarrieren, Sucht oder psychischen Belastungen oder auch durch Konflikte mit Besuchern.

Stundenlanger Stromausfall im Vordertaunus

Im Vordertaunus war es gestern Abend deutlich dunkler als sonst, denn in mehreren Orten fiel der Strom aus. Nach Angaben der Polizei gingen die ersten Meldungen um 22.36 Uhr ein.

Wer beispielsweise in der Kernstadt von Kelkheim (Main-Taunus) oder im Ortsteil Schloßborn von Glashütten (Hochtaunus) wohnte, musste seine Gute-Nacht-Lektüre unfreiwillig romantisch bei Kerzenschein lesen. Eine Liste mit allen betroffenen Orten gibt es hier.

Schuld war nach Angaben des Netzbetreibers Syna ein Leitungsschaden. Dieser war für die meisten Betroffenen nach rund 50 Minuten durch Umschaltungen eigentlich kein Thema mehr, doch in einigen Ortsteilen dauerte es deutlich länger: "Um 3.02 Uhr erhielten alle Haushalte wieder Strom", teilte der Netzbetreiber mit.

Die Reparaturarbeiten dauerten am Montag noch an. Derzeit seien Serviceteams der Syna vor Ort, um die Fehlerstelle zu lokalisieren, hieß es am Morgen.

Weitere Themen des Tages

  • Frankfurt will die offene Drogenszene im Bahnhofsviertel mit einem neuen Suchthilfezentrum für Crack-Abhängige in den Griff bekommen. Allerdings ist das Gebäude in der Niddastraße 76, in dem es entstehen soll, noch teilweise vermietet - und die Mieter wurden bislang nicht informiert.
  • Seit 30 Jahren ist die Grube Messel Unesco-Weltnaturerbe und eine der bedeutendsten Fossilienfundstätten der Welt. Um ein Haar wäre das schief gegangen: In den 1970er Jahren sollte sie zur Mülldeponie werden. Diese Pläne stießen aber zum Glück schnell auf Widerstand.1991 kam schließlich die finale Wende: Die 47 Millionen Jahre alte fossile Bio-Diversität der Grube Messel wurde von der deutschen Bürokratie gerettet.
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Ein kurzer Blick über den Tellerrand

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  • Die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD gehen in die vermutlich entscheidende Woche. Bislang dringt zum Stand der Verhandlungen wenig nach außen. Im ARD-Morgenmagazin sprach Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin und SPD-Verhandlerin Manuela Schwesig von "sehr konstruktiven Verhandlungen", die aber Zeit bräuchten.

Streaming-Tipp: Bastille - Sounds Like Art

Bastille ist eine britische Indie-Pop-Band, deren Songs Sie vielleicht aus dem Radio kennen. Vor allem "Pompeii" könnte Ihnen schon einmal begegnet sein.

Die Kolleginnen und Kollegen von Arte haben die Band um den Singer-Songwriter Dan Smith im Museum Turner Contemporary in Margate an der englischen Küste ihre Songs in ganz besonderen Versionen spielen lassen. Ein sehr schönes, sehr entspanntes Konzert. Und nebenbei geht es auch noch um die Kunst im Museum.

Und wer mit Musik nicht so viel anfangen kann und lieber Krimis schaut: "Fiderallala" heißt die aktuelle Folge des Tatorts aus Münster, in der es um den Mord an einem Studenten geht. Man kann sich übrigens Zeit lassen: Der Film ist noch bis April 2026 verfügbar.

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Podcast-Tipp: Die Witwe

Auch beim heutigen Podcast-Tipp bleiben wir im Krimi-Genre: In Bastian Pastewkas Krimi-Podcast "Kein Mucks!" gibt es diesmal eine Sonderfolge zum 75. Geburtstag der ARD mit einem Einblick in die deutsche Rundfunkgeschichte. In "Die Witwe" geht es um den überraschenden Tod des Inhabers eines Uhrengeschäfts in der Londoner Oxford Street und seine Witwe, die seltsam gefasst und kühl mit dem Verlust umgeht.

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Eins noch ...

Godzilla, die Riesenechse, die im Kino seit Jahrzehnten immer wieder Großstädte dem Erdboden gleichmacht, ist nicht nur in Japan populär, doch dort begann die Erfolgsgeschichte des furchterregenden Wesens.

Ursprünglich stand das Monster für die atomare Vernichtung im Zweiten Weltkrieg, doch im Laufe der Zeit wurde Godzilla in seinem Heimatland zu einem festen Bestandteil der Popkultur.

Kein Wunder also, dass dort vor kurzem ein etwas anderes Rennen stattfand, bei dem nicht Pferde oder Windhunde über die Rennstrecke rannten, sondern diese "Tiere" hier.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!

Ihr Sven-Oliver Schibat (weiß jetzt auch, was Tufting ist)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Quelle: hessenschau.de