KI in der Medizin und hessische Minister in Berlin

Vier Hessen sollen in der neuen Bundesregierung wichtige Rollen spielen, das Gesundheitsamt in Marburg ist geschlossen, und eine hessische KI soll Ärztinnen und Ärzten helfen. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Bildern in Form von schrägen Streifen nebeneinander: Das linke Bild ist ein Foto des abgesperrten Marburger Gesundheitsamtes. Auf dem Bild in der Mitte fahren Friedrich Merz und Wolfram Weimer gut gelaunt eine Rolltreppe nach oben. Ganz rechts ist eine digitale Collage zu sehen. In Nahaufnahme Hände an einer Computer Tastatur und darüber eine Grafik eines Skeletts. Auf der Collage gibt es ein weißes Rechteck mit zwei gerundeten Ecken in welcher mit dunkler Schrift "Hessen am Abend" steht.
Bild © hr, Imago Images, Adobe Stock, Collage: hessenschau.de

Willkommen zu einer weiteren kurzen Woche! Einige von Ihnen haben vermutlich am Freitag einen Brückentag genommen und können sich so schon am Mittwoch ins Wochenende verabschieden.

Andere hingegen werden nur den Feiertag genießen können. Und wieder andere werden dafür sorgen, dass diejenigen, die frei haben, auch am Feiertag oder am Brückentag zum Beispiel tanken können oder im Krankenhaus versorgt werden.

Und weil alle anderen ohne die dritte Gruppe ein echtes Problem hätten, sollten sie ihnen sehr dankbar sein.

Aber noch ist Montag, und deshalb starten wir mit diesen Themen in den ersten Abend der Woche:

Ey Mann, wo is' mein Auto?

Beim Hessentag 1997 in Korbach schaute ein Freund von mir eines Morgens in seine Einfahrt und stellte entsetzt fest, dass sein Auto verschwunden war.

Er rief die Polizei, erstattete Anzeige, und so weiter. Ein paar Stunden später meldete sich die Polizei bei ihm: Sein Auto stand in der Altstadt von Korbach.

Da fiel ihm wieder ein, dass er das Auto selbst dort abgestellt hatte, aber nach ein paar Bier vorbildlich mit dem Taxi nach Hause gefahren war und dies am nächsten Morgen völlig vergessen hatte.

Warum ich das erzähle? Weil mich diese Geschichte hier direkt daran erinnert hat: Am Samstagabend fand ein Mann in Seligenstadt (Offenbach) nach dem Einkauf sein Auto nicht auf dem Parkplatz des Supermarktes vor. Und weil er auch den Autoschlüssel in seiner Jacke nicht finden konnte, nahm er an, jemand habe diesen gestohlen und sei mit dem Auto abgehauen.

Auch er rief die Polizei. Aber in seinem Fall war es nicht die Polizei, die sein Auto irgendwo gefunden hat, sondern er selbst. Und zwar zu Hause. Er war nämlich mit dem Fahrrad zum Supermarkt gefahren.

Unsere heutige Momentaufnahme zeigt aber weder ein Fahrrad noch ein Auto, sondern etwas viel Schöneres: nämlich blühende Kirschbäume in Battenberg/Eder (Waldeck-Frankenberg). Ich bleibe dabei: Der Frühling ist einfach die schönste Jahreszeit.

Ein Weg, rechts daneben Bäume, die rosa blühen.
Diese herrlich blühenden Zierkirschbäume im Sonnenlicht hat hessenschau.de-Nutzerin Kathrin Wenzel in Battenberg/Eder (Waldeck-Frankenberg) fotografiert. Bild © Kathrin Wenzel

Gesundheitsamt in Marburg aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen

Das Gesundheitsamt in der Marburger Schwanallee ist möglicherweise gesundheitsgefährdend, deshalb bleibt das Gebäude aus dem Jahr 1964 nach Angaben der Behörde in dieser Woche geschlossen: "Ein Statiker hatte im Auftrag des Kreises das Gebäude in Augenschein genommen und dabei Zweifel an der Tragfähigkeit einzelner Bauteile geäußert."

Bereits vereinbarte Termine würden verschoben. Die Arbeit des Gesundheitsamtes und die Erreichbarkeit per Telefon und E-Mail seien aber weiterhin gewährleistet.

Aus Sicherheitsgründen Landrat Jens Womelsdorf (SPD) das Gebäude und das Gelände am Freitagnachmittag absperren. Die 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten in anderen Dienststellen des Kreises oder von zu Hause aus, sagte ein Kreissprecher dem hr. Am Montag sollte ein weiterer Gutachter das Gebäude untersuchen.

Diese vier Hessen bekommen einen Job in Friedrich Merz' Team

Gut eine Woche vor der geplanten Kanzlerwahl am 6. Mai nimmt die neue Bundesregierung Gestalt an. CDU-Chef Friedrich Merz hat bereits die designierten Ministerinnen und Minister sowie die Staatssekretäre der Union vorgestellt. Unter ihnen sind vier Hessen.

  • Die große Überraschung ist der Gießener Karsten Wildberger. Der Vorstandsvorsitzende der Ceconomy-Gruppe (Düsseldorf) und Vorsitzende der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding soll das neue Digitalministerium leiten.
  • Der Gelnhäuser Wolfram Weimer, seit 2012 Herausgeber von Publikationen wie Business Punk, The European und Wirtschaftskurier, soll Kulturstaatsminister werden.
  • Beauftragter für Bund-Länder-Zusammenarbeit im Bundeskanzleramt wird der Diplom-Mathematiker Michael Meister aus Lorsch. Er war unter anderem von 2018 bis 2021 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.
  • Und der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand soll Parlamentarischer Staatssekretär im künftigen Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden.

Die SPD will über ihre sieben Bundesministerinnen und Bundesminister erst nach Abschluss der Mitgliederbefragung über den Koalitionsvertrag entscheiden. Diese endet am Dienstag. Die Namen will die SPD bis 5. Mai bekannt geben.

Wenn die KI die Diagnose stellt

Wenn in der Öffentlichkeit über Künstliche Intelligenz (KI) gesprochen wird, geht es oft um manipulierte Fotos und Videos und die möglichen Gefahren, die KI mit sich bringt.

KI wird aber auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt und ist dort schon heute eine große Hilfe. Wenn zum Beispiel in der Medizin viele Daten ausgewertet werden müssen, greifen Ärzte immer häufiger auf solche Programme zurück.

Das KI-Start-up Valmed aus Langen (Offenbach) hat speziell für Ärztinnen und Ärzte eine KI entwickelt, die nicht nur sagen kann, ob sich zwei Medikamente vertragen, sondern auch Anhaltspunkte bei Symptomen geben kann.

Fehldiagnosen sind aber auch hier nicht ausgeschlossen, weshalb Valmed-Mitbegründer Heinz Wiendl betont, dass die Entscheidung letztlich immer beim Arzt liege. Dieser kenne den Patienten und müsse die vorgeschlagenen Diagnosen in einen Kontext setzen. "Wir sprechen bei der KI von einem Co-Piloten."

Auch der Deutsche Ethikrat warnte vor einer Verletzung der ärztlichen Sorgfaltspflicht durch den Einsatz von KI.

Weitere Themen des Tages

  • Ein Teilnehmer des rechtsextremen Frankfurter Polizei-Chats "Itiotentreff" darf vorerst wieder als Polizeibeamter arbeiten. 13 verschickte Bilder und Videos, die den Anschein einer Nazi-Gesinnung erwecken, reichen dem Verwaltungsgericht Wiesbaden für eine Suspendierung nicht aus.
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Maxim Van Gils fährt am 1. Mai 2024 vor der Konkurrenz ins Ziel.
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Frankfurter Bahnhofsvorplatz wird zu Schindler-Platz

Würdenträger weihen den neu benannten Platz ein
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Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • Wer sich derzeit auf der iberischen Halbinsel aufhält, sollte mit seinem Handy-Strom sparsam umgehen, denn dort herrscht derzeit Stromausfall. In ganz Spanien ist der Zugverkehr ausgefallen, vielerorts funktionieren die Ampeln nicht mehr. Nach Angaben des portugiesischen Netzbetreibers REN sind Spanien, Portugal und Teile Frankreichs betroffen.
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  • Wer wird neuer Papst? Die Antwort auf diese Frage wird das nächste Konklave geben, das am 7. Mai beginnt. Die Kardinäle hätten den Termin hinter verschlossenen Türen bei einem ersten Treffen nach der Beisetzung von Franziskus festgelegt, teilte der Vatikan mit. 2005 und 2013 dauerten die Konklaven jeweils zwei Tage. Im Jahr 1268 dauerte die Papstwahl dagegen zwei Jahre, neun Monate und zwei Tage! Allerdings mussten die Kardinäle sich damals noch nicht hinter verschlossenen Türen aufhalten die ganze Zeit, das Konklave gibt es erst seit 1274. Wäre schön, wenn sich die Kardinäle eher an 2013 orientieren würden.
  • Wer sich auf Lufthansa-Flügen beim Lesen des Bordverkaufs-Magazins schon immer gefragt hat, wer da eigentlich spontan komplette Koffersets oder Standmixer auf dem Weg nach Mallorca kauft, bekommt jetzt die Antwort: Offenbar kaum jemand, denn die Lufthansa stellt den Bordverkauf wegen sinkender Nachfrage ein. Bei anderen deutschen Fluggesellschaften läuft das Koffersetgeschäft offenbar noch gut, denn sie wollen dem Lufthansa-Beispiel nicht folgen.

Streaming-Tipp: Falls Sie es verpasst haben ...

Zum Start in die Woche empfehle ich einfach mal zwei Sendungen, die am Wochenende gelaufen sind und die Sie vielleicht verpasst haben.

Am Samstag lief im Ersten "Wer weiß denn sowas XXL". In der fast drei Stunden und zwanzig Minuten langen XXL-Version der beliebten Vorabend-Quizshow flossen diesmal am Ende die Tränen, denn es war die letzte Sendung mit Elton, der nach zehn Jahren die Show verlassen hat.

"Wer weiß denn sowas?" wird es auch weiterhin geben - aber eben ohne Elton. Sein sehr emotionaler Abschied ist ab etwa drei Stunden und acht Minuten zu sehen.

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Vor etwa zwei Wochen habe ich an dieser Stelle erwähnt, dass ZDF-Moderator Jan Böhmermann mit einem Elektroroller von Köln nach Chemnitz gefahren ist und dabei auch in Kassel Halt gemacht hat. Die Sendung, die aus dieser Tour entstanden ist, wurde am Freitag ausgestrahlt und ist in der ZDF-Mediathek zu finden.

Podcast-Tipp: Wie erholt man sich eigentlich richtig?

Sind Sie heute Morgen mit dem Gedanken aufgestanden, dass Sie unbedingt Urlaub brauchen? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, denn die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft. Doch Erholung heißt nicht einfach nur nichts tun und ausschlafen. In der aktuellen Folge des SWR-Podcasts "Das Wissen" geht es um die Frage, wie man sich richtig erholt. Dabei geht es nicht nur um Urlaub, sondern auch um Erholungsphasen im Alltag. Vielleicht ist ja auch etwas für Sie dabei.

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Eins noch ...

Menschen lieben Wettrennen. Schon als Kinder laufen wir um die Wette. Später machen wir mit dem Fahrrad, auf Inlineskates oder Skateboards weiter und schauen uns Autorennen im Fernsehen an. Wir veranstalten Marathonläufe, rasen auf Skiern Berge hinunter, um Bestzeiten zu erzielen, und segeln um die Wette. Unser Leben ist ein einziges Rennen.

Ein US-Start-up aus Los Angeles hat nun ein neues Rennen aus der Taufe gehoben. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendein Rennen, sondern um den Wettlauf, mit dem unser aller Leben irgendwann einmal begonnen hat.

Und wenn Sie sich jetzt fragen, ob ich von diesem einen ganz bestimmten Rennen spreche, dann kann ich Ihnen sagen: Ja, genau um DIESES Rennen geht es.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!

Ihr Sven-Oliver Schibat (freut sich für Pupy)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Quelle: hessenschau.de