Rappender Bürgermeister und kein gigantisches Rhönschaf
Jede Menge Aprilscherze in Hessen, ein rappender Bürgermeister und ein Radschutzstreifen, der in einem Beet endet. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Wir fangen mit einer guten Nachricht an: Der Frühling verlief bisher nicht nach dem Geschmack der blutsaugenden Insekten, die als Stechmücken bekannt sind. Es war einfach zu trocken und zu kalt.
Zumindest was die Kälte angeht, dürften sich die Plagegeister daher auf Donnerstag freuen, wenn es bis zu 21 Grad warm werden soll. Damit haben die Mücken und viele Menschen in Hessen wohl ausnahmsweise etwas gemeinsam.
Weiter geht es hier jetzt mit diesen Themen:
- Jede Menge Aprilscherze in Hessen
- Vermisster Junge in Weilburg: Auch Luftwaffe sucht nach Pawlos
- Radschutzstreifen führt in ein Beet mit Bäumen
- Wie sich Wilhelm Schultze zum Bürgermeister rappte
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipps: 75 Jahre ARD
- Podcast-Tipps: Noch mehr zum Jubiläum
- Eins noch ...
Jede Menge Aprilscherze in Hessen
Heute ist der 1. April, doch ich kann Ihnen garantieren: In dieser Ausgabe von "Hessen am Abend" versteckt sich kein Aprilscherz. Zumindest keiner, der so tut, als sei er keiner. Stattdessen beginnen wir direkt mit einem Artikel, in dem verschiedene April-Scherze aus Hessen zu finden sind.
Zum Beispiel der mit dem gigantischen Rhönschaf, das als skelettierte Moorleiche gefunden worden sein soll. Dank ChatGPT hat man auch gleich das passende Bild dazu im Angebot.
Oder dass man in barocker Kleidung beim Sportverein SG Barockstadt Fulda-Lehnerz zukünftig freien Eintritt bei Heimspielen erhalten soll. Tatsächlich würde ich das gerne sehen, denn stellen Sie sich mal ein Stadion voller Leute in barocker Kleidung vor. Was für ein Anblick!
Am liebsten wäre mir aber, wenn das hier wahr wäre: Im Zusammenhang mit der kürzlich freigegebenen A49 sollen entlang der Trasse nahe Gudensberg und Fritzlar Esel-Kuscheln, Alpaka-Wanderungen und Schafe-Kraulen zum Stressabbau angeboten werden. Ganz ehrlich: Da wäre ich Dauergast! Leider ist aber auch das nur ein Aprilscherz. Schade.
Bei unserer heutigen Momentaufnahme muss ich nicht lange nachdenken, wo hessenschau.de-Nutzer Siegfried Lutsch die wohl aufgenommen haben könnte, denn das sehe ich sofort: Das schöne Wetzlar durfte hier als Motiv herhalten. Immer wieder schön, dieses Wetzlar.
Vermisster Junge in Weilburg: Auch Luftwaffe sucht nach Pawlos
Pawlos wird seit einer Woche vermisst. Nach wie vor sind zahlreiche Einsatzkräfte an der Suche beteiligt, doch noch immer gibt es keine Spur von ihm. Die Suche soll noch bis Freitag fortgesetzt werden, bevor die Lage neu bewertet wird.
Inzwischen ist Pawlos' Foto bundesweit auf mehr als 13.000 digitalen Informationstafeln unter anderem an Bahnhöfen, Autobahnraststätten und Flughäfen zu sehen.
Auch die Wasserschutzpolizei und eine Einsatzgruppe der Kriminalpolizei helfen bei der Suche.
Und sogar die Bundeswehr: Ein für die Luftaufklärung ausgerüsteter Eurofighter soll hochauflösende Bilder aus Mittelhessen liefern, um das Kind zu finden. Nach dem Stand der Planungen sollte die Maschine am Nachmittag im nordrhein-westfälischen Nörvenich starten, wo das Taktische Luftwaffengeschwader 31 beheimatet ist.
Radschutzstreifen führt in ein Beet mit Bäumen
Fünf Jahre lang wurde in Bergshausen, einem Ortsteil von Fuldabrück (Kassel), die Sanierung der Flughafenstraße geplant und durchgeführt. Dabei wurde auch an einen Schutzstreifen für Radfahrer und an Verkehrsinseln zur Verkehrsberuhigung gedacht.
Allerdings ist die Straße so schmal, dass immer nur eines möglich ist: Entweder Schutzstreifen oder Verkehrsinsel. Das heißt: Der Schutzstreifen endet vor der Verkehrsinsel und geht erst auf der anderen Seite wieder weiter.
Radfahrerinnen und Radfahrer sind davon wenig begeistert. Denn bei Gegenverkehr müssen sie erst vor der Insel warten und dann am Berg anfahren, um an der Insel vorbeizukommen - und währenddessen teilen sie sich die Straße wieder mit den von hinten kommenden Autos. So richtig schön ist das nicht.
Da die Sanierung der Straße mit Fördergeldern des Hessischen Wirtschaftsministeriums unterstützt wurde, prüft das Ministerium nun, ob am Ist-Zustand nachträglich etwas geändert werden muss, damit die Fördergelder auch wirklich fließen.
Wie sich Wilhelm Schultze zum Bürgermeister rappte
Wilhelm Schultze heißt der neue Chef im Hofheimer Rathaus. 2019 hatte er es schon einmal versucht und konnte damals immerhin 12,3 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Das Besondere daran: Damals war er gerade einmal 23 Jahre alt.
Heute ist er 29 Jahre alt und konnte die Wahl am vergangenen Wochenende mit 58,5 Prozent für sich entscheiden. Sein Wahlkampf dürfte dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben: Er ist nämlich der erste Bürgermeister in Hessen, der sich ins Amt gerappt hat.
Sein Wahlprogramm verpackte er nicht in markige Reden, sondern in Songs. Und dabei fehlte es nicht an konkreten Vorhaben: mehr Kita-Plätze und entsprechendes Fachpersonal, ein naturnah bewirtschafteter Stadtwald, die Digitalisierung der Stadtverwaltung und die Belebung der Innenstadt waren in seinen Songs Thema.
Und das kam offenbar sowohl musikalisch als auch inhaltlich gut an. Für weitere Rap-Songs wird jetzt wohl nicht mehr viel Zeit bleiben, aber vielleicht wird er ja auch noch der erste Bürgermeister, der bei einem Stadtfest selbst als Headliner mit Band auf der Bühne steht.
Weitere Themen des Tages
- Mitglieder einer internationalen Drogendealerbande sind zu teils langen Haftstrafen verurteilt worden. Die Männer hatten im großen Stil mit Kokain und Cannabis gehandelt. Gebunkert wurden die Drogen in Wohnungen in Frankfurt.
- Zwei Jahre nach dem viel kritisierten Totalausfall kehrt die Band Limp Bizkit nach Frankfurt zurück. Mit ihrer neuen Tour "Loserville" betreibt die Nu-Metal-Legende auf der Bühne Wiedergutmachung. Daneben zeigt sie sich wenig souverän.
- Eintracht-Kapitän Kevin Trapp kehrt nach seiner Schienbeinblessur ins Teamtraining zurück. Doch darf er auch am Samstag gegen Bremen das Tor hüten oder erhält Herausforderer Kaua Santos den Vorzug? Einige Eindrücke aus dem Frankfurter Stadtwald.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seinen Rücktritt angekündigt. Im Mai soll Schluss sein. "Ich bin 66 und ich merke das auch", sagte er bei einer Pressekonferenz. Nachfolger soll Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) werden.
- Unwetter haben auf zahlreichen griechischen Inseln wie Mykonos, Paros und Chios zu Überschwemmungen geführt. Straßen sind überflutet, Schulen bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Auch in Deutschland werden die Niederschläge nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes immer heftiger. Grund dafür sei "eindeutig der Klimawandel". Die Experten fordern deshalb deutlich mehr Tempo beim Klimaschutz.
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- Der Raketenstart mit der Raumfahrerin und Elektroingenieurin Rabea Rogge an Bord ist geglückt. Damit ist sie offiziell die erste deutsche Frau im All. Rund vier Tage wird die Besatzung der "Dragon"-Kapsel nun über der Polarregion unterwegs sein, bevor es zurück zur Erde geht.
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Streaming-Tipps: 75 Jahre ARD
1950 wurde die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (kurz: ARD) gegründet, und wer halbwegs gut im Kopfrechnen ist oder einfach nur die Zwischenüberschrift hier oben gelesen hat, weiß: Das ist jetzt 75 Jahre her.
Ein solches Jubiläum ist ein guter Anlass, einen Blick zurück zu werfen, und deshalb gibt es in der ARD-Mediathek die einstündige Sendung "75 Jahre. Fürs Erste! – Die ARD-Story mit Susanne Daubner". Darin wird nicht nur erzählt, wie das alles so war mit der Gründung der ARD, sondern auch, warum es uns überhaupt gibt und wie sich die deutsche Medienlandschaft seitdem verändert hat. Eine spannende Zeitreise mit vielen historischen Aufnahmen.
Apropos historisch: In der ARD-Mediathek gibt es auch noch eine ganze Rubrik "75 Jahre ARD" mit Serienklassikern wie "Schimanski", "Kir Royal", "Monaco Franze", "Ein Herz und eine Seele" und "Familie Heinz Becker". Und wer mit diesen Namen jetzt nichts anfangen kann, ist wahrscheinlich einfach zu jung dafür und hat jetzt die Chance, gleich mehrere Bildungslücken zu schließen.
Podcast-Tipps: Noch mehr zum Jubiläum
Weil die ARD aber nicht nur Bewegtbild, sondern auch Audio produziert, gibt es zum Jubiläum natürlich auch mehrere Podcasts in der ARD-Audiothek: In ihrem Podcast "Kalk & Welk" haben die beiden Olivers Kalkofe und Welke "Gefragt, Gejagt"-Moderator Alexander Bommes zu Gast und quizzen sich durch 75 Jahre Fernsehgeschichte.
Im Podcast "11KM" schauen wir in der Folge "75 Jahre ARD - Umbau unter Druck", warum die öffentlich-rechtlichen Sender momentan so unter Druck stehen und was anders werden muss – inhaltlich, aber vor allem strukturell.
Und auch bei "Der Tag" geht es in der Folge "Zukunft. Läuft bei mir? Die ARD wird 75" darum, wie die ARD in die Zukunft aufgestellt sein sollte.
Eins noch ...
Stellen Sie sich einen Hund vor, der 500 Tage allein in der Wildnis überleben muss. Welchem Hund würden Sie das zutrauen? Einem Golden Retriever? Einem Dobermann? Oder einem Dackel?
Tatsächlich hat es ein Hund geschafft, so lange allein auf einer Insel vor Australien zu überleben. Allerdings hat er sich so sehr an das Leben ohne Menschen gewöhnt, dass er sich bis jetzt nicht wieder einfangen ließ. Die ganze Geschichte gibt es bei der tagesschau auf Instagram.
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (war hier noch nie)