Sechs Tage Streik und besonders kostspielige WG-Zimmer

Warnstreiks in Hessen, Juwelierläden im Visier von Kriminellen und horrende WG-Mieten in Frankfurt. Diese und weitere Themen in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos: Ganz links ein Tatort in einem Juweliergeschäft. Auf dem Boden liegt eine Axt und im Vordergrund sieht man eine Perlenkette. In der Mitte sehen wir fünf Studierende in ihrer WG-Küche. Am rechten Rand ein Schild, welches eine Wiese als Parkplatz ausweist. Im Vordergrund die Aufschrift "Hessen am Abend" in einer weißes Rechteck.
Bild © picture alliance / Jochen Reichwein, picture-alliance / dpa, Silvia Ritter / hr, Collage: hessenschau.de

Herzlich willkommen zu einer neuen Woche! Es wird frostig, es wird gestreikt - und dann sind da noch diese Themen:

Es wird ungemütlich

War das nicht ein tolles Wochenende? Sonne ohne Ende, lange Schlangen vor den Eisdielen und ein Hauch von Frühling in der Luft. Hoffentlich haben Sie sich nicht zu sehr daran gewöhnt, denn diese Woche wird eher ungemütlich: Schauer, Gewitter und sogar Schnee erwarten uns. Es wird deutlich kühler.

Streikwoche in Hessen

Aber das passt zu der frostigen Stimmung, die uns in dieser Woche überall in Hessen begegnen wird, denn es wird gestreikt - und zwar bis Samstag.

Zunächst war nur vom Frankfurter Flughafen die Rede, wo heute im Grunde nichts mehr ging, dann wurde daraus eine ganze Streikwoche: Busse, Kitas, Kliniken, Müllabfuhr, Stadtreinigung, U-Bahnen, Straßenbahnen - das volle Programm. Zum Glück nicht alles auf einmal und sechs Tage lang. Eine Übersicht, wer wann streikt, gibt es hier.

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Verdi-Warnstreik: Nichts geht am Frankfurter Flughafen

Foto einer menschenleeren Flughafenhalle
Bild © Lars Hofmann
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Mit der Ausweitung der Warnstreiks auf die gesamte kommende Woche will Verdi Hessen nach eigenen Angaben den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber spürbar erhöhen. Am 14. März beginnt die dritte Verhandlungsrunde.

Bevor Sie sich jetzt aufregen: Schauen Sie sich zur Entspannung lieber dieses schöne Foto vom Schloss in Bad Arolsen aus unserer Rubrik Momentaufnahme an. Es sieht übrigens auch in echt so schön aus, falls Sie noch nie dort waren.

Frühlingsstimmung am Schloss Bad Arolsen. Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzerin Siri Lobodzinski aus Diemelsee geschickt.
Frühlingsstimmung am Schloss Bad Arolsen. Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzerin Siri Lobodzinski aus Diemelsee geschickt. Bild © Siri Lobodzinski

Juwelierläden zunehmend im Fokus von Kriminellen

Waren in den vergangenen Jahren Geldautomaten ein beliebtes Ziel von Kriminellen, "erfreuen" sich inzwischen Juweliergeschäfte wachsender Beliebtheit: Allein in Kassel wurden in diesem Jahr bereits drei Juweliere überfallen. Aber auch Wiesbaden und Frankfurt stehen bei den Kriminellen offenbar hoch im Kurs.

Warum Juweliere attraktive Ziele sind, liegt auf der Hand: Gold und Schmuck sind viel wert und versprechen entsprechend hohe Gewinne. Im November 2023 erbeuteten Räuber im Frankfurter Bahnhofsviertel Schmuck im Wert von rund einer halben Million Euro.

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Dabei ist die Beute gar nicht so leicht zu verkaufen. Vor allem bei Uhren, so Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Juweliere (BVJ), sei die Herkunft anhand der Seriennummer nachvollziehbar, bei größeren Schmuckmengen schöpften Fachleute schnell Verdacht. Anfänger kommen hier also nicht weit.

Wer sein Geschäft sicher vor ungebetenen Gästen machen will, sollte einige Dinge beachten. So empfehlen sich zum Beispiel Eingangsschleusen, Video- und Gegensprechanlagen. Außerdem Alarmknöpfe an strategischen Stellen im Verkaufsraum. Und man sollte den Laden immer nur zu zweit und zu unterschiedlichen Zeiten öffnen und schließen.

WG-Zimmer in Frankfurt sind besonders teuer

Früher war ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft für Studierende eine günstige Alternative zur eigenen Wohnung. Doch diese Zeiten sind vorbei: Mittlerweile kostet ein WG-Zimmer im bundesweiten Durchschnitt 493 Euro.

Das ist zwar immer noch günstiger als eine eigene Wohnung, aber auch nicht mehr wirklich günstig. Schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass die BAföG-Wohnkostenpauschale nur 380 Euro beträgt.

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Selbst in Gießen und Kassel, wo WG-Zimmer im Schnitt für 400 Euro zu haben sind, kommt man mit der Pauschale nicht weit. Und schon gar nicht in Frankfurt: Dort muss man im Schnitt 665 Euro für ein WG-Zimmer hinlegen. Da ist selbst Wiesbaden mit 491 Euro deutlich günstiger.

Noch teurer als Frankfurt ist bundesweit übrigens nur eine Stadt: In München muss man durchschnittlich 800 Euro für ein solches Zimmer bezahlen.

Streit um Parkgebühren beim Hessentag

Die Parkgebühren beim Hessentag in Fritzlar sorgten im vergangenen Jahr für lange Gesichter, denn mit 10 Euro waren sie nicht gerade günstig.

Für einige Besucherinnen und Besucher wird es jetzt sogar noch teurer, denn ein Inkassounternehmen forderte im Namen der Firma Komparking beispielsweise von Fred Hofmann aus Dillenburg eine Nachzahlung von 67 Euro. Die letzte Ziffer des Kennzeichens sei vom System nicht erfasst worden, sodass seine Zahlung nicht seinem Fahrzeug zugeordnet werden konnte.

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Streit über Parkgebühren beim Hessentag

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Bild © hessenschau.de
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Mit diesem Problem ist Hofmann nicht allein: Nach Schätzungen der Stadt Fritzlar gibt es mehr als 1.500 ähnliche Fälle, in denen nun Geld gefordert wird.

Die Rechtslage ist dabei leider nicht ganz einfach. Und auf eine Klärung durch die Stadt Fritzlar können die Betroffenen nicht hoffen.

Zum einen befindet sich die Stadt selbst in einem Rechtsstreit mit der Firma Komparking, zum anderen ist der Vertrag der Autofahrerinnen und Autofahrer durch die Nutzung der Parkplätze nicht mit der Stadt Fritzlar, sondern mit dem von der Stadt beauftragten Dienstleister zustande gekommen. Wie es in Fritzlar weitergeht, ist daher noch offen.

Weitere Themen des Tages

  • In Wiesbaden wurde gestern gewählt. Die Oberbürgermeisterwahl lockte 43,3 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen, weniger als vor sechs Jahren. Amtsinhaber Gerd-Uwe Mendes (SPD) muss aber noch einmal ran: Am 30. März tritt er in der Stichwahl gegen Thilo von Debschitz (parteilos) an. Fünf Erkenntnisse aus der OB-Wahl finden Sie in diesem Artikel.
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  • Jahrelang hat eine heute 54-Jährige in Fritzlar als Narkoseärztin gearbeitet - allerdings ohne Abschluss. Drei Menschen sollen wegen ihrer Behandlungsfehler gestorben sein. Im Mai 2022 wurde sie deshalb unter anderem wegen dreifachen Mordes und versuchten Mordes in zehn Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Seit heute muss sie sich erneut vor dem Landgericht Kassel verantworten.
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  • Auf dem Hessentag in Fritzlar wurde ein 55-jähriger Wachpolizist aus Gießen noch für seine Leistungen geehrt, doch in seiner Dienstgruppe brachten ihm das Missgunst und üble Nachrede ein. Seit Jahren muss sich der Polizist schon gegen Mobbing wehren. Mit bösen Lügen diffamierten Kollegen den Betroffenen als "Psycho", der mit waghalsigen Aktionen sich und andere in Gefahr bringe. Und es kam noch schlimmer.
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Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • Für das milliardenschwere Verteidigungs- und Infrastrukturpaket von Union und SPD könnte es eng werden: Um das Sondervermögen durch den Bundestag zu bringen, braucht Schwarz-Rot eine Zweidrittelmehrheit. Doch die Grünen wollen dem geplanten Finanzpaket nicht zustimmen - unter anderem, weil das Thema Klimaschutz im Sondervermögen viel zu kurz kommt.
  • Was machen eigentlich die Erdbeben auf der griechischen Insel Santorini? Kurz gesagt: Es gibt sie noch. Aber ihre Intensität hat abgenommen. Die Beben, die sich mehrmals pro Stunde ereignen, sind kaum noch zu spüren, weshalb immer mehr Bewohner zurückkehren. Allerdings befürchtet man auf der Insel, dass die Beben die Tourismussaison beeinträchtigen könnten.

Streaming-Tipp: Die Queen

Der Film "Die Queen" erzählt vom Tod Prinzessin Dianas, aber mit dem Fokus darauf, wie die Königin diese Zeit erlebt hat. Helen Mirren erhielt für ihre Darstellung der Königin Elisabeth II. unter anderem den Oscar und den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin. Außerdem wurde der Film mehrfach als bester Film nominiert.

Kleine Anekdote: Als ich den Film damals in Marburg im Kino gesehen habe, saßen links von mir fünf Personen, von denen aber nur eine deutsch sprach - und die hat den Film für die anderen vier simultan ins Spanische übersetzt. Vielleicht schaue ich mir den Film jetzt noch einmal in der ARD-Mediathek an, ohne zusätzliche spanische Tonspur ...

Eins noch ...

Warum Sepp ausgerechnet Eching in Bayern gewählt hat, weiß man nicht. Man wird es wohl auch nie erfahren. Aber Fakt ist: Eigentlich hat der Sepp in Eching nichts zu suchen, doch offenbar gefällt es ihm dort. Und das schon seit ein paar Wochen.

Entdeckt hat ihn die Familie Greiler, bei der er immer mal wieder vorbeigeschaut hat. Das hat dann dazu geführt, dass im Garten der Greilers plötzlich ganz schön was los war, denn sogar aus Hamburg sind schon Leute angereist, um den Sepp zu sehen.

Wer der Sepp ist? Das erfahren Sie in der ARD Mediathek.

Das war es für heute. Morgen geht es hier weiter. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!

Ihr Sven-Oliver Schibat (hat auch schon Pokémon Go gespielt, aber nicht so - Link führt zu wdr.de)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Sendung: hr3,

Quelle: hessenschau.de