So viel Wald in Hessen und eine Mutter wird zur Tante des eigenen Kinds
Anna wurde unfreiwillig zur Tante von ihrem eigenen Kind, unser Bundespräsident war heute in der Schule, und Hessen ist richtig grün. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Morgen ist es soweit: Ab morgen ist laut Kalender offiziell Frühling! Das Wetter passt ja schon sehr gut dazu. Gut für unseren Bundespräsidenten, denn mit Regenschirm würde so ein Rundgang durch Stadtallendorf wohl nur halb so viel Spaß machen. Was er dort alles erlebt, erfahren Sie hier. Und außerdem noch das hier:
- Bundespräsident Steinmeier erkundet Stadtallendorf
- Wie Anna zur Tante ihres eigenen Kindes wurde
- Hier hat Hessen am meisten Wald
- Spatenstich für eine ungewöhnliche Landesgartenschau 2027
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Neu in der ARD-Mediathek: "Generation Wohnkrise. Lohnt sich das?"
- Podcast-Tipp: ESC Update
- Eins noch ...
Bundespräsident Steinmeier erkundet Stadtallendorf
"Liebes Tagebuch, heute bin ich dem Wald begegnet." Das könnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gestern in sein Tagebuch geschrieben haben - wenn er denn eines hat.
Denn bei seinem Treffen mit Umweltschützern in Stadtallendorf (Marburg-Biedenkopf), die gegen den Bau der A49 demonstrierten, war einer von ihnen als Wald verkleidet. Die Natur komme zu kurz, es brauche eine Verkehrswende, und man wolle Steinmeiner als Staatsoberhaupt bitten, "sich auch weiterhin für mehr Naturschutz einzusetzen", so der Autobahngegner.
Bei einem Rundgang durch die Stadt traf Steinmeier auch viele Bürgerinnen und Bürger ohne Kostüm und sprach mit ihnen über Themen, die von den Abzügen bei der Rente bis zu den aktuellen Dönerpreisen reichten. Was die Menschen eben so beschäftigt.
Noch bis morgen kann man dem Bundespräsidenten in Stadtallendorf über den Weg laufen. Heute war er zum Beispiel in der Grundschule Kunterbunt im Ortsteil Schweinsberg zu Besuch.

Bei dem Motiv unserer heutigen Momentaufnahme handelt es sich nicht um die Skyline von Stadtallendorf, sondern von Frankfurt. Und die macht sich vor einem wolkenlosen Abendhimmel immer ausgesprochen gut, wie man auf dem Foto von hessenschau.de-Nutzer Siegfried Lutsch aus Lahnau (Lahn-Dill) sehen kann.

Wie Anna zur Tante ihres eigenen Kindes wurde
Die Digitalisierung in den Behörden ist eigentlich eine gute Sache, denn im Idealfall geht dann alles schneller und reibungsloser.
Schwierig wird es allerdings, wenn dabei handschriftliche Dinge unter den Tisch fallen, wie zum Beispiel der handschriftliche Eintrag im Geburtenregister von Anna Schramowski aus Frankfurt. Ihre Zwillingsschwester Sarah Schramowski wurde in das digitale Register übernommen - Anna aber nicht.
Das fiel erst auf, als Annas Sohn Ole geboren wurde: Da Anna im Suchregister nicht vorhanden war, wurde Ole kurzerhand ihrer Schwester Sarah zugeordnet.
Zwar wurde der Fehler später korrigiert, und auch Anna ist nun im Suchregister vorhanden, aber in den Systemen der verschiedenen Ämter und Behörden führte das zu weiteren Fehlern: Anna erhielt nun Post vom Jugend- und Sozialamt unter Sarahs Adresse, während Sarah mit ihrem vermeintlichen Kind von der Uniklinik zur Kindervorsorgeuntersuchung U4 eingeladen wurde. Und das ist noch nicht alles.
Inzwischen ist Ole ein Jahr alt, und noch immer läuft nicht alles rund.
Hier hat Hessen am meisten Wald
Hessen ist das zweitgrünste Bundesland. Und das, obwohl es in den vergangenen zehn Jahren 2.000 Hektar Wald verloren hat. Im Jahr 2023 hatte Hessen einen Waldanteil von 40,1 Prozent der Landesfläche. Nur Rheinland-Pfalz hat mehr Wald.
Den höchsten Waldanteil hat natürlich ein Landkreis, der den Wald im Namen trägt: der Odenwaldkreis mit 56,3 Prozent. Es folgen der Rheingau-Taunus-Kreis mit 53,9 Prozent und der Hochtaunuskreis mit 49,1 Prozent.
Größter Waldbesitzer ist übrigens das Land. Ihm gehören 38 Prozent der Waldfläche. Die häufigste Baumart in Hessen ist die Buche.
Dass der Waldanteil in Hessen so hoch bleibt, wird in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe sein. Aus dem Waldschutzbericht 2024 geht hervor, dass Hessens Wälder stark unter der Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre leiden. Es gehe dem Wald "sichtbar schlecht", sagte Forstminister Ingmar Jung (CDU) bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts im November.
Spatenstich für eine ungewöhnliche Landesgartenschau 2027
Die Landesgartenschau 2027 wird anders sein als alle bisherigen Landesgartenschauen. Denn erstmals sind gleich elf Kommunen beteiligt: Büdingen, Echzell, Gedern, Glauburg, Hirzenhain, Kefenrod, Limeshain, Nidda, Ortenberg, Ranstadt und Schotten (alle Wetterau bzw. Vogelsberg). Herzstücke der Landesgartenschau sollen der Kurpark in Bad Salzhausen (Stadtteil von Nidda), der Schlosspark in Gedern und der Stadtpark in Büdingen im Wetteraukreis sein.
Die strukturschwache Region erhofft sich von der Landesgartenschau Impulse für Tourismus, Infrastruktur und Wirtschaft. "Wir sind ein noch unentdecktes Juwel", sagte Henrike Strauch (SPD), Bürgermeisterin der Gemeinde Glauburg und Vorsitzende des Vereins Oberhessen, der sich für die Entwicklung der Region einsetzt. Sie betonte, dass die Landesgartenschau nicht nur ein Fest für Blumenliebhaber sein soll, sondern sich auch mit den Themen Klimaschutz und nachhaltiger Gartenbau beschäftigen will.
Weitere Themen des Tages
- Ein 28-Jähriger muss sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Darmstadt wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verantworten. Der Angeklagte räumte ein, dass er im Herbst in Ginsheim-Gustavsburg (Groß-Gerau) in ein Einfamilienhaus zu schlafenden Zwillingen geschlichen ist.
- Teils wochenlang blieben zuletzt Gelbe Säcke im Kreis Darmstadt-Dieburg am Straßenrand liegen. Das Abfuhrunternehmen war überfordert. Jetzt sind die Beschwerden laut Landkreis zurückgegangen.
- Wärmepumpen ohne schädliche Kältemittel, Wasser, das zweimal genutzt wird, und eine Badewanne, die auch leer Komfort bietet: Die Sanitärmesse ISH 2025 in Frankfurt zeigt Produkte, die den Alltag nachhaltiger und sparsamer gestalten sollen.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Noch ist Annalena Baerbock die deutsche Außenministerin, doch schon bald soll sie auf einen Spitzenposten bei den Vereinten Nationen in New York wechseln: Die Bundesregierung will Baerbock als Kandidatin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung in der Sitzungsperiode 2025/26 benennen.
- Wie kann die EU auf die aktuellen Bedrohungen reagieren? Die EU-Kommission hat heute ihre neue Verteidigungsstrategie vorgestellt. Im sogenannten Weißbuch stehen Gemeinschaftsprojekte und Aufrüstung im Mittelpunkt.
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- 2024 wurde die 1,5-Grad-Schwelle bereits überschritten, doch das langfristige 1,5-Grad-Ziel bezieht sich auf die Durchschnittstemperatur über einen größeren Zeitraum und ist derzeit noch erreichbar - so ein Bericht der Weltwetterorganisation. Allerdings: Viele Folgen der Erwärmung seien bereits heute für Hunderte oder gar Tausende von Jahren unumkehrbar.
Neu in der ARD-Mediathek: "Generation Wohnkrise. Lohnt sich das?"
Wer vom Eigenheim mit Garten träumt, steht oft vor der Frage: Wie soll das bezahlt werden?
Die Serie "Generation Wohnkrise. Lohnt sich das?" beschäftigt sich - wie der Name schon sagt - mit genau diesem Problem: Wie wollen wir in Zukunft wohnen und was können wir uns überhaupt noch leisten?
Käufer, Mieter, Vermieter, Erben und Investoren kommen zu Wort, Hintergründe werden beleuchtet und Berechnungen angestellt. Immer dabei: Erklär-Experte Ralph Caspers erläutert, worauf diejenigen achten sollten, die eine Immobilie bauen, kaufen oder mieten wollen oder davor sind, eine zu erben.
Das Ergebnis ist ebenso informativ wie unterhaltsam. Die vier rund 40-minütigen Folgen sind ab heute in der ARD-Mediathek abrufbar.
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Podcast-Tipp: ESC Update
Vom 13. bis 17. Mai findet der 69. Eurovision Song Contest in Basel statt. Für Deutschland treten in diesem Jahr Abor & Tynna mit ihrem Song "Baller" an. Für alle, die sich schon jetzt auf die größte Musikshow der Welt freuen, könnte der Podcast "ESC Update" vom NDR genau das Richtige sein. Alle Folgen gibt es wie immer in der ARD-Audiothek.
Eins noch ...
Eigentlich sollten die Nasa-Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore nur acht Tage auf der Internationalen Raumstation ISS verbringen. Doch daraus wurde nichts: Am Ende waren sie mehr als neun Monate im All.
Gestern Abend haben sie es dann endlich zurück auf die Erde geschafft: Gemeinsam mit zwei weiteren Astronauten landeten sie in einer Raumkapsel vor der Küste von Tallahassee im US-Bundesstaat Florida. Und obwohl sie nur von Wasser umgeben waren, gab es für sie ein ganz besonderes Empfangskomitee ...
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (hätte noch vor wenigen Monaten nicht gedacht, jemals so einen Bericht von der Börse zu hören)
