Stillstand am Flughafen Frankfurt und Umbruch nach Antisemitismus-Eklat
Uns erwartet ein Frühlingswochenende, am Montag stellt der Flughafen Frankfurt den Betrieb ein und in Darmstadt wird die Michaelsgemeinde neu aufgestellt. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Willkommen zur letzten Ausgabe von "Hessen am Abend" in dieser Woche! Ich habe gute Nachrichten zum Wochenend-Wetter im Gepäck, weniger gute für Flugreisende und zwei echte Filmklassiker in der ARD-Mediathek. Und das ist noch lange nicht alles:
- Was für ein Wochenende!
- Frankfurter Flughafen stellt Betrieb am Montag ein
- Nach Antisemitismus-Eklat: Landeskirche räumt in Darmstädter Gemeinde auf
- "Wie gewonnen, so zerronnen"
- Weitere Themen des Tages
- Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipps: Loriot, Haustiere und der Weltfrauentag
- Eins noch ...
Was für ein Wochenende!
Wir beginnen die heutige Ausgabe mit der wichtigsten Frage eines jeden Freitags: Wie wird das Wetter am Wochenende? Und da kann ich sagen: Gut.
Und damit weiter im Text ...
Ach, Sie wollen es genauer wissen? Na gut: Nachdem es heute schon bis zu 19 Grad warm war, wird sich das in den nächsten Tagen nicht grundlegend ändern.
Und nicht nur das: Wolken sind auch so gut wie nicht in Sicht. Es wird also ein herrliches Frühlingswochenende. Vergessen Sie also Ihre Sonnenbrille nicht und denken Sie daran: UV-Schutz für die Haut ist auch im Frühling keine schlechte Idee.
Passend dazu gibt unsere heutige Momentaufnahme einen guten Vorgeschmack auf das, was uns alle am Wochenende erwartet.

Frankfurter Flughafen stellt Betrieb am Montag ein
Während der eine Verdi-Streik noch läuft, hat die Gewerkschaft bereits die nächste Runde angekündigt: Am kommenden Montag sollen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste am Frankfurter Flughafen ganztägig die Arbeit niederlegen.
In München hatte ein solcher Streik in der vergangenen Woche den Flughafen weitgehend lahmgelegt. In Frankfurt wird es am Montag ähnlich sein: "Ein Beginn der Reise in Frankfurt wird nicht möglich sein", teilte der Flughafenbetreiber am Freitag mit. Fraport bittet Passagiere dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen.
Der 24-Stunden-Streik soll nach Verdi-Angaben in der Nacht zum Montag um 0 Uhr beginnen und bis 23.59 Uhr andauern.
Doch nicht nur Fluggäste müssen umplanen, in der kommenden Woche ist auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in weiteren hessischen Städten von Verdi-Streikaktionen betroffen. Mancherorts könnte auch die Müllentsorgung brachliegen und Kinderbetreuung wackeln. Hier geht's zur Übersicht für die kommende Woche.
Hintergrund der Arbeitsniederlegungen ist der aktuelle Tarifkonflikt für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, bei dem bisher zwei Verhandlungsrunden ergebnislos verlaufen sind. Verdi wirft den Arbeitgebern vor, noch kein Angebot vorgelegt zu haben, das den Forderungen der Beschäftigten gerecht wird.
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen soll am kommenden Freitag, 14. März, in Potsdam stattfinden.
Nach Antisemitismus-Eklat: Landeskirche räumt in Darmstädter Gemeinde auf
Kurz vor Weihnachten kam es in Darmstadt zu einem Eklat, als auf dem sogenannten "Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt" in der Michaelsgemeinde Material mit antisemitischen Slogans und verbotenen Symbolen zu finden war. Außerdem wurden Schlüsselanhänger mit Hamas-Symbolen verkauft.
Rund zwei Monate später gab die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nun bekannt, dass sie die verantwortliche Michaelsgemeinde neu aufstellen wolle.
So wurden alle Gruppenaktivitäten in der Gemeinde gestoppt, nachdem bekannt geworden war, dass die Räume der Gemeinde und des dazugehörigen Jugendhauses von verschiedenen Gruppen und Initiativen zum Teil unberechtigt genutzt wurden.
Gleichzeitig enthebt die EKHN das für die Organisation des Weihnachtsmarktes zuständige Kirchenvorstandsmitglied seines Amtes, wie die Landeskirche am Freitag mitteilte. Dem Pfarrer der Gemeinde hatte die EKHN bereits im Dezember die Ausübung seines Amtes untersagt.
"Wie gewonnen, so zerronnen"
Wer kennt das nicht: Da bekommt man am Ende des Jahres die Nebenkostenabrechnung und die Rückzahlung ist schon für eine neue Waschmaschine verplant.
So ähnlich muss sich Hessens Finanzminister Alexander Lorz (CDU) fühlen: Eigentlich hat der Haushalt 2024 um insgesamt 864 Millionen Euro besser abgeschlossen als erwartet, aber das ganze Geld ist schon verplant.
Aber natürlich nicht für eine absurd teure neue Waschmaschine, sondern für andere Dinge: Knapp 350 Millionen Euro, um die Ende vergangenen Jahres beschlossene Steuerreform des Bundes und die damit verbundenen künftigen Steuerausfälle auszugleichen.
240 Millionen Euro schlägt die geänderte Volkszählung zu Buche, weil Hessen weniger Einwohner hat als gedacht, und weitere 250 Millionen Euro fließen in zweckgebundene Rücklagen.
Nur rund 20 Millionen werden zur Senkung der Neuverschuldung verwendet. Und das klingt mehr, als es ist, denn wir reden hier von 2,8 Milliarden Euro neuen Schulden im Jahr 2024.
Wofür Hessen so viel Geld ausgegeben hat und was das von Union und SPD geplante Sondervermögen für Hessen bedeuten könnte, erfahren Sie hier.
Weitere Themen des Tages
Das letzte Teilstück der A49 zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck in Mittelhessen wird am 21. März für den Verkehr freigegeben. Die genaue Uhrzeit steht noch nicht fest. Ursprünglich war die Freigabe für Ende 2024 geplant, wegen Baumängeln kam es jedoch zu Verzögerungen.
Und noch eine Autobahn: Autofahrer müssen sich an diesem Wochenende auf eine Sperrung der A3 am Mönchhof-Dreieck bei Raunheim (Groß-Gerau) einstellen. Grund ist die geplante Erneuerung der Asphaltdeckschicht, wie die Autobahn GmbH mitteilte. Auch an den kommenden Wochenenden 14. bis 17. März und 21. bis 24. März kommt es deshalb zu Einschränkungen auf der A3.
Bei einem Einsatz wegen eines Beziehungsstreits im mittelhessischen Leun-Stockhausen (Lahn-Dill) ist ein Mann durch Polizeischüsse schwer verletzt worden. Der Mann hatte zuvor auf die Beamten geschossen. Er wurde notoperiert und intensivmedizinisch behandelt. Laut Landeskriminalamt (LKA) gibt es Hinweise, dass der 45-Jährige in der Vergangenheit in psychiatrischer Behandlung war.

Ein kurzer Blick über den Tellerrand
Auch der mutmaßliche Todesfahrer von Mannheim war laut Polizei in der Vergangenheit regelmäßig in psychiatrischer Behandlung. Er hat sich bislang nicht zur Tat geäußert, soll aber laut Staatsanwaltschaft das Ziel gehabt haben, sich von der Polizei erschießen zu lassen. So soll er bei seiner Festnahme die Beamten aufgefordert haben, ihn zu erschießen.
Heute ist der Equal Pay Day. Das bedeutet, dass Frauen rein rechnerisch im bundesweiten Durchschnitt in ihrem Jahreseinkommen der Betrag fehlt, den Männer vom 1. Januar bis heute verdient haben. Im Durchschnitt verdienen Frauen in Deutschland 16 Prozent weniger als Männer. Vergleicht man Männer und Frauen in ähnlichen Berufen, sind es immerhin noch 6 Prozent.
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Im Jahr 2024 tranken die Deutschen durchschnittlich 163 Liter Kaffee pro Person. Das ist etwas weniger als in den Jahren 2021 und 2022, als es jeweils 169 Liter waren. Besonders beliebt waren im vergangenen Jahr ganze Bohnen, löslicher Kaffee, nachhaltige Produkte und sogenannte "Mixtures". Eine schlechte Nachricht gibt es allerdings: Der Klimawandel macht den Kaffeebauern zu schaffen, weshalb in diesem Jahr mit steigenden Preisen zu rechnen ist.
Übrigens sieht es auch für die Banane dank Klimawandel nicht so rosig aus. In vielen tropischen Ländern wie Kolumbien und Costa Rica könnte die Bananenproduktion langfristig vor dem Aus stehen.
Streaming-Tipps: Loriot, Haustiere und der Weltfrauentag
Bei 3sat gibt es aktuell gleich zwei Filme für alle Fans von Loriot: "Ödipussi" und "Pappa ante portas" haben zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel, doch der Humor funktioniert auch heute noch. Beide Filme gibt es bis Anfang April in der ARD-Mediathek. Und wer dann noch mehr Loriot sehen möchte, wird dort ebenfalls fündig.
Ein Doku-Tipp für alle Tierfreunde: Bei arte gibt es die Reihe "Wie Haustiere die Welt eroberten". Der eine Film beschäftigt sich mit Katzen, der andere mit Hunden. Goldfische, Wellensittiche, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Schlangen, Spinnen und Alligatoren haben leider keinen Film bekommen, aber zumindest Hunde- und Katzenfreunde kommen hier auf ihre Kosten und erfahren, wie aus Wolf und Wildkatze unsere treuen Begleiter wurden.
Morgen ist der 8. März 2025 und das bedeutet: Morgen ist Weltfrauentag. Und leider leben wir noch immer in einer Welt, in der es Begriffe wie Gender Pay Gap gibt, in der fast jeden Tag in Deutschland eine Frau getötet wird, weil sie eine Frau ist, und in der Frauen auf Vorstandsfotos von Unternehmen entweder deutlich in der Minderheit sind oder gar nicht vorkommen. In unserer Sendung "Der Tag. Ein Thema, viele Perspektiven" ging es gestern genau um dieses Thema: "Gegenwind statt Fortschritt? Weltfrauentag 2025" Den Podcast der Sendung können Sie sich in der ARD-Audiothek anhören.
Eins noch ...
Das "London Eye" ist die beliebteste kostenpflichtige Attraktion der britischen Hauptstadt. Das zweithöchste Riesenrad Europas feiert in diesem Jahr bereits seinen 25. Geburtstag - doch eigentlich sollte es nur fünf Jahre in London stehen und dann an einen anderen Ort im Land umziehen.
Heute wird es jährlich von fast 3,5 Millionen Menschen genutzt. Dabei ist es nicht gerade billig: Tickets gibt es ab 29 Pfund, umgerechnet etwa 35 Euro.
Und wussten Sie, dass das Riesenrad auf dem Fluss liegend zusammengebaut wurde? Danach wurde es mit einem Kran aufgerichtet. Wie das aussah, hat die BBC im Zeitraffer auf Instagram gepostet.
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Genießen Sie die Sonne!
Ihr Sven-Oliver Schibat (möchte Ihnen Flora und Lennard vorstellen)
