Tausende Falschparker-Anzeigen und 10.000 Tonnen Trümmer

Hessen zieht Bilanz nach einem Jahr legalem Kiffen, Falschparker digital anzeigen macht Schule - und spektakuläre Bilder einer Brückensprengung: Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos in Form von schrägen Streifen nebeneinander: Links ist die Brückensprengung auf der A45-Brücke bei Haiger zu sehen. In der Mitte die Nahaufnahme eines Smartphones, welches wiederum ein Auto im Halteverbot fotografiert. Und auf der rechten Seite ist eine Hand zu sehen, die einen brennenden Joint hält. Darauf ein weißes Rechteck mit zwei gerundeten Ecken in welcher mit dunkler Schrift "Hessen am Abend" steht.
Bild © Autobahn GmbH, picture-alliance/dpa, Adobe Stock / Tunatura, Collage: hessenschau.de

Haben Sie am Wochenende gekifft? Diese Frage mag für manche ungewöhnlich klingen, aber seit einem Jahr kann man sie problemlos mit "Ja" beantworten, denn immerhin ist es seitdem unter bestimmten Umständen legal. Doch dazu später mehr. Die weiteren Themen der heutigen Ausgabe von "Hessen am Abend" sind:

Happy Birthday, Autokino!

Es gibt Dinge, die ich in meinem Leben einfach noch nicht geschafft habe. Zum Beispiel "Der Pate" sehen. Oder ins Autokino gehen.

Sogar während der Pandemie habe ich ein Konzert aus dem Auto verfolgt, aber keinen Film. Inzwischen ist das auch gar nicht mehr so einfach: Die ganzen improvisierten Autokinos aus der Corona-Zeit sind verschwunden und es gibt bundesweit nur noch vier Autokinos, die ganzjährig geöffnet haben.

Eines davon steht sogar in Hessen: In Gravenbruch kann man seit 65 Jahren Filme im eigenen Auto sehen. Am 31. März 1960 ging es los und hoffentlich werden dort noch lange Filme auf der großen Leinwand zu sehen sein. Irgendwann muss ich da auch mal hin.

Unsere heutige Momentaufnahme zeigt uns das Höchster Schloss mal aus einer etwas anderen Perspektive, nämlich durch eine Glaskugel. Sehr hübsch.

"Eine ungewöhnliche Perspektive auf das Höchster Schloss", schreibt uns hessenschau.de-Nutzer Detlef Handloser aus Bad Vilbel zu seinem Foto.
"Eine ungewöhnliche Perspektive auf das Höchster Schloss", schreibt uns hessenschau.de-Nutzer Detlef Handloser aus Bad Vilbel zu seinem Foto. Bild © Bad Vilbel

Hessens Städte setzen auf digitale Anzeigenportale

Vor allem Radfahrer ärgern sich oft über Falschparker. Nämlich dann, wenn diese den Radstreifen als Parkfläche missbrauchen und den Radverkehr behindern. Aber auch in Feuerwehrzufahrten oder auf Behindertenparkplätzen stehen immer wieder Autos, die dort nichts zu suchen haben.

Wer sich in einem solchen Moment ärgert und Anzeige erstatten möchte, kann dies unter anderem in Frankfurt direkt vor Ort digital tun, nämlich über ein eigens dafür eingerichtetes Online-Portal.

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In diesem Jahr sind darüber bereits mehr als 12.000 private Anzeigen eingegangen, 2024 waren es 27.810. Die eingehenden Anzeigen werden anschließend von den zuständigen Ordnungsämtern geprüft.

Betrachtet man die Online-Meldungen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner, so lag Frankfurt im Jahr 2024 mit 361 Meldungen hessenweit an erster Stelle, gefolgt von Kassel mit 300 Meldungen und Darmstadt mit 273 Meldungen. Die weiteren Plätze finden Sie hier.

Ein Jahr legales Kiffen

Am 1. April 2024 ging es mit einem großen "Anrauchen" vor dem Brandenburger Tor in Berlin los. Seitdem darf in Deutschland legal gekifft werden.

Wobei das nur die halbe Wahrheit ist, denn Cannabis ist immer noch nicht so leicht zu bekommen wie die beiden beliebtesten Drogen in Deutschland, nämlich Alkohol und Zigaretten. Und wirklich überall rauchen darf man es auch nicht.

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Trotzdem stellt sich natürlich die Frage: Was hat sich seitdem verändert? Wie sieht die Polizei die Teillegalisierung ein Jahr später? Und was sagen die Gemeinden dazu? Wird auf öffentlichen Plätzen mehr gekifft als früher? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in unserem "Fragen & Antworten"-Artikel.

Und in der ARD-Mediathek gibt es die Dokumentation "Die Cannabis-Bilanz - Wie viel kiffst du, Deutschland?", in der ARD-Wissen-Reporter Frank Seibert mit Medizinerinnen und Medizinern, Polizei und Justiz Bilanz zieht.

10.000 Tonnen Trümmer

Es ist immer wieder ein spektakulärer Anblick, wenn Brücken mit 50 Kilogramm Sprengstoff in einen Trümmerhaufen verwandelt werden.

Gestern war es an der A45 bei Wilnsdorf (Siegen-Wittgenstein) nahe der hessischen Landesgrenze wieder soweit: Das zweite Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher wurde planmäßig in vergleichsweise handliche Teile gesprengt. Der erste Teil der Brücke war bereits vor drei Jahren gesprengt worden, nun war der Rest des maroden Bauwerks an der Reihe.

Der Ausbau der sogenannten Sauerlandlinie ist eines der größten Bauprojekte auf dieser Autobahn. Auf der gesamten Strecke gibt es 60 marode Talbrücken, die erneuert werden müssen. Vielleicht bekommen wir ja noch mehr so spektakuläre Videos wie dieses zu sehen.

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Talbrücke Weiher an der A45 gesprengt

Sprengung der Brücke
Sprengung des zweiten Teilbauwerks der Talbrücke Landeskroner Weiher an der Autobahn 45 Bild © Autobahn GmbH
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Weitere Themen des Tages

Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • Die französische Rechtsnationalistin Marine Le Pen wollte eigentlich die nächste Präsidentin ihres Landes werden, doch daraus wird wohl nichts: Ein Gericht in Paris hat entschieden, dass Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geldern für fünf Jahre das passive Wahlrecht entzogen wird. Ihr Anwalt kündigte Berufung an. In anderen Ländern sieht man das mit verurteilten Straftätern als Präsidenten ja nicht so eng ...
  • Ebenfalls in den USA befindet sich die deutsche Elektroingenieurin Rabea Rogge, die zwar nicht das Präsidentinnenamt anstrebt, aber als erste deutsche Astronautin ins All fliegen will - und zwar heute Nacht. Eine Rakete des US-Unternehmens SpaceX soll sie für dreieinhalb Tage ins All bringen.
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Streaming-Tipp: Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys

Gestern bin ich an einem Plakat vorbeigekommen, auf dem verschiedene Veranstaltungen auf dem diesjährigen Hessentag zu sehen waren. Darunter war auch "Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys".

Ein Name, den ich zwar schon öfter gehört hatte, mit dem ich aber bisher nicht viel anfangen konnte. Ich dachte immer, das wäre nur irgendeine Spaßkapelle.

Doch als ich heute in der Arte-Mediathek vorbeischaute, sah ich Herrn Bianco und seine Band wieder, diesmal mit einem Live-Konzert auf der Startseite. Und nachdem ich mir das angehört habe, muss ich sagen: Gar nicht schlecht. Laut Pressetext machen die Herren Italo-Schlager, ich würde das aber noch um Indie-Pop-Anleihen ergänzen. Einfach mal reinhören.

Und wem es gefällt: Am 19. Juni sind Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys live in der Stadtwerke-Arena beim Hessentag 2025 in Bad Vilbel zu sehen.

Eins noch ...

Letztes Jahr war ich in London komplett bargeldlos unterwegs. Dort wird an vielen Ecken überhaupt kein Bargeld mehr angenommen, selbst die 30 Pence für die öffentliche Toilette bezahlt man mit Karte und die Straßenmusiker haben entsprechende Lesegeräte neben ihren Instrumentenkoffern stehen.

Eigentlich alles ganz einfach, aber wenn es um Obdachlose geht, wird es schwierig. Die haben nämlich keine Kartenleser, und der Obdachlose, dem ich anbot, stattdessen etwas zu essen aus dem Supermarkt, vor dem er saß, für ihn zu holen, lehnte dankend ab und verwies auf den Berg von Essen neben ihm (die Idee hatten wohl schon andere vor mir) - er brauchte das Geld für einen Schlafsack.

Mit anderen Worten: Mit der Digitalisierung wird es für manche Bevölkerungsgruppen schwierig. In Hamburg hat sich die Straßenzeitung "Hinz & Kunzt" deswegen etwas dazu überlegt ...

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!

Ihr Sven-Oliver Schibat (war eindeutig früher geschlechtsreif - Link führt zu Instagram)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Quelle: hessenschau.de