Warum drei Hessen jetzt Fußgänger sind und ein Zugbegleiter ein Held
Die Polizei hat Tatverdächtige im Fall einer Explosion in Wetzlar ermittelt, ein Zugbegleiter hat eine Reisende beschützt und beim Blitzermarathon wurden zahlreiche Raser erwischt. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Wer in Hessen wandern möchte, hat dazu reichlich Gelegenheit. Denn wenn wir in Hessen etwas haben, dann sind es schöne Landschaften! Ich bin ein großer Fan des Knorreichenstiegs am Edersee, der sich übrigens das letzte Stück zur Halbinsel Scheid mit dem Kellerwaldsteig teilt.
Warum ich das erzähle? Weil der Kellerwaldsteig wieder zu den Qualitätswegen Wanderbares Deutschland des Deutschen Wanderverbandes (Sitz in Kassel) gehört.
Wenn Sie also am Wochenende Lust auf einen 164 Kilometer langen Qualitätswanderweg haben: Auf zum Edersee und ab auf den Kellerwaldsteig!
Vorher können Sie hier aber noch etwas über diese Themen lesen:
- Es sieht gut aus für die Skyliners
- Explosion in Wetzlar: Drei Tatverdächtige aus den Niederlanden im Fokus der Ermittlungen
- Zugbegleiter schützt Reisende vor aggressivem Verfolger
- 182 km/h auf der Landstraße, mit Tempo 128 durch Frankfurt
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipp: Der große Traum - Geld für alle
- Podcast-Tipp: Die vielleicht letzten Tage der Menschheit?
- Eins noch ...
Es sieht gut aus für die Skyliners
Wenn Sportfans in Ihrem Bekanntenkreis demnächst plötzlich Barbie-Puppen kaufen, könnte das daran liegen, dass es jetzt eine solche Puppe von Basketball-Superstar LeBron James gibt.
Wer ihn nicht kennt: Er ist der älteste noch aktive Profi in der NBA, der amerikanischen Basketball-Liga, und hat mehr Punkte erzielt als jeder andere Spieler in der Geschichte der Liga. Und er engagiert sich für Kinder und betreibt in seiner Heimat Ohio sogar eine Schule.
Nun wurde er als erster Profisportler mit einer eigenen Barbiepuppe verewigt und darf sich "Kenbassador" nennen.
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"Ken" kommt dabei natürlich von der männlichen Barbie-Puppe und "bassador" von "ambassador", dem englischen Wort für Botschafter.
Und wenn wir schon von Ken reden, muss ich direkt wieder an diesen legendären Auftritt bei den Oscars 2024 denken:
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Im hessischen Basketball sieht es übrigens sehr gut aus für die Skyliners: Gestern besiegten sie Oldenburg mit 83:72 und haben damit den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga so gut wie sicher. Wenn es am Samstag gegen Bonn oder am kommenden Donnerstag gegen Rostock ähnlich gut läuft, steht einer weiteren Erstliga-Saison nichts mehr im Wege.
Jetzt werden wir kurz romantisch, denn unsere heutige Momentaufnahme zeigt zwei "Schmusewölfe im Wildpark Klein-Auheim", wie uns hessenschau.de-Nutzer Christian Ille zu seinem Foto schreibt. Man möchte die beiden Wölfe am liebsten direkt knuddeln, aber das wäre wohl eine sehr dumme Idee.
Explosion in Wetzlar: Drei Tatverdächtige aus den Niederlanden im Fokus der Ermittlungen
Am 20. Oktober 2024 kam es um 4.39 Uhr zu einer Explosion vor dem Café Deja vu in Wetzlar. Dabei detonierte ein Brandsatz – verletzt wurde niemand, doch der Sachschaden beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Die Hintergründe der Explosion in Wetzlar sind weiterhin unklar.
Rund ein halbes Jahr nach dem Vorfall hat die Polizei drei Tatverdächtige in den Niederlanden ermittelt. Gegen einen zur Tatzeit 46-jährigen Mann, eine 31-jährige Frau sowie einen 16-jährigen Jugendlichen wird nun wegen schwerer Brandstiftung und Sprengstoffexplosion ermittelt.
Nach der Durchsuchung mehrerer Wohnungen, in denen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt wurde, sagte einer der Verdächtigen umfassend aus und belastete die beiden mutmaßlichen Mittäter schwer.
Die Staatsanwaltschaft Wetzlar prüft derzeit Haftbefehle und bereitet die Beantragung einer Auslieferung vor.
Zugbegleiter schützt Reisende vor aggressivem Verfolger
Elide Marous war auf dem Weg nach Dresden, als sie von einem Unbekannten verfolgt und bedrängt wurde. In Panik wandte sie sich am Bahnsteig 4 des Gießener Bahnhofs an den Zugbegleiter Ekrem Erdem, der sich der Frau annahm und sie in die erste Klasse des Zuges nach Frankfurt setzte.
Unglücklicherweise stieg auch der Unbekannte in den Zug ein, begann im Gedränge zu randalieren und versuchte mehrmals, in die erste Klasse zu gelangen. Erdem informierte die Polizei, die den Mann in Frankfurt in Empfang nehmen sollte.
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Doch bis dahin sollte es noch dramatischer werden: Der Unbekannte zog kurz vor Frankfurt die Notbremse und betätigte die Notentriegelung, woraufhin die Türen aufsprangen. Und während Erdem nun damit beschäftigt war, Mitreisende davon abzuhalten, den Zug auf offener Strecke zu verlassen, bahnte sich der Verfolger seinen Weg in die erste Klasse.
Erdem eilte zu Elide Marous zurück - und bekam Verstärkung: Labradorhündin Lana setzte sich schützend zwischen Erdem und den Verfolger. In Frankfurt konnte dieser dann endlich festgenommen werden, und Erdem begleitete Marous bis zum Zug nach Dresden.
Für seinen Einsatz wurde Erdem nun als "Eisenbahner mit Herz 2025" ausgezeichnet. Doch am liebsten würde er den Preis teilen: mit Lana. "Einfach klasse, der Hund", so Erdem.
182 km/h auf der Landstraße, mit Tempo 128 durch Frankfurt
Im Rahmen des Blitzermarathons wurden gestern zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr hessenweit rund 405.000 Fahrzeuge bei mehr als 250 Radarkontrollen überprüft. 11.159 davon waren nach Angaben der Polizei zu schnell unterwegs. 105 Fahrerinnen und Fahrer waren sogar so schnell, dass sie demnächst zu Fußgängerinnen und Fußgängern werden dürften.
Die drei schnellsten Raser erwischte die Polizei in Frankfurt, im mittelhessischen Bischoffen und im Raum Egelsbach.
Auf der A 661 am Ausbauende in Fahrtrichtung Egelsbach gilt Tempo 70, ein Mercedes hielt aber 153 Stundenkilometer für angemessen.
Auf der Theodor-Heuss-Allee in Frankfurt sind hingegen 50 km/h erlaubt, ein 30-Jähriger war aber eher in der Stimmung für 128 km/h.
Und auf der Bundesstraße 255 in Höhe Bischoffen sind zwar 100 km/h erlaubt, aber ein 38-jähriger Motorradfahrer demonstrierte eindrucksvoll, dass seine Maschine dort problemlos 182 km/h schafft.
Sie alle haben für so viel Verantwortungslosigkeit und Leichtsinn drei Monate Fahrverbot gewonnen und dürfen mehrere hundert Euro Bußgeld zahlen. Herzlichen Glückwunsch!
Weitere Themen des Tages
- Er sollte Brände löschen und legte selbst welche: Ein Feuerwehrmann aus dem Odenwald muss für fast sechs Jahre ins Gefängnis. Sein Motiv? Offenbar Frust. Das Aschaffenburger Landgericht spricht von einem massiven Vertrauensbruch.
- Zeitdruck, hohe Verantwortung, Schichtarbeit: Der Job als Notfallsanitäter ist fordernd. Zwar steigt die Zahl der Auszubildenden, an ein Durchhalten bis zur Rente glauben aber die wenigsten.
- Die Wisent-Herde auf dem Areal der ehemaligen Munitionsanstalt "Muna" in Münster ist stark geschrumpft: Es ist nur noch eine Mutterkuh mit ihren Jungtieren übrig. Grund ist der Ausbruch einer Viruserkrankung, die sich erst seit vergangenem Jahr wieder stark ausbreitet.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Union und SPD haben ihren Koalitionsvertrag vorgestellt, doch damit ist die Arbeit noch nicht vorbei. Die SPD zum Beispiel will erst noch ihre Parteimitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen lassen. Außerdem stehen die Namen der Ministerinnen und Minister noch nicht fest. Und der Kanzler muss auch noch gewählt werden.
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- US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Zöllen erst einen Börsencrash verursacht und dann mit einer spontanen 90-tägigen Pause - außer für China, das jetzt sogar 125 Prozent Zoll zahlen soll - für satte Gewinne an den Börsen gesorgt. Kritiker sprechen deswegen von möglichem Insiderhandel. Die EU hat deswegen ebenfalls angekündigt, für 90 Tage auf Gegenzölle zu verzichten. Gestern hatte man sich in Brüssel auf ein entsprechendes Zollpaket geeinigt. Präsident Trump kümmert sich derweil wieder um die wirklich wichtigen Dinge: die Duschköpfe der USA.
- Eigentlich sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fakten dabei helfen, die Welt besser zu verstehen. Doch weil manche Menschen Fakten nur dann mögen, wenn sie zu ihrem Weltbild passen, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gerade im Internet immer häufiger Opfer von Gewaltandrohungen und Beleidigungen.
Streaming-Tipp: Der große Traum - Geld für alle
Da sich der Artikel über Sergej Justus und sein Grundeinkommen-Experiment hier gestern so großer Beliebtheit erfreute, habe ich heute noch mehr zu dem Thema für Sie: In der Serie "Der große Traum - Geld für alle" vom rbb erzählt in sechs Folgen und insgesamt rund drei Stunden die Geschichten von Menschen, die ebenfalls an diesem Experiment teilgenommen haben. Drei Jahre lang haben sie jeden Monat 1.200 Euro bekommen. Was hat das mit ihrem Leben gemacht? Wurden sie faul und träge oder haben sie die Chance für einen Neuanfang genutzt? Die Antworten gibt es in dieser Serie, die ab sofort in der ARD-Mediathek zur Verfügung steht.
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Podcast-Tipp: Die vielleicht letzten Tage der Menschheit?
Am 28. April 2024 ist Jannis Funk Vater geworden. Seine Tochter hat also gute Chancen, den Beginn des 22. Jahrhunderts mitzuerleben. Doch es gibt viele Dinge, die das verhindern könnten - zumindest ist in den Nachrichten immer wieder davon die Rede: Klimawandel, Künstliche Intelligenz, Pandemien und Atomwaffen könnten im schlimmsten Fall das Ende der Menschheit bedeuten. Aber ist das wirklich so? Wie wahrscheinlich ist es, dass etwas davon unsere Zivilisation wirklich in absehbarer Zeit auslöscht? In sechs Folgen geht Jannis Funk dieser Frage nach und spricht mit Experten, die sich mit diesen Themen besser auskennen als er. Und da ich den Podcast selbst noch nicht gehört habe, bin ich selber sehr gespannt auf die Antwort und kann an dieser Stelle auch nicht spoilern, ob es ein Happy End gibt. Sie müssen also wohl selber in der ARD-Audiothek reinhören.
Eins noch ...
Evan Johnston aus Arizona wollte eigentlich eine Bootstour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Londons machen. Doch der 21-Jährige erwischte versehentlich das falsche Boot, und statt zum Sightseeing ging es zu einem Spiel von Southend United - umringt von feierwütigen und nicht mehr ganz nüchternen Southend-Fans, die den irritierten Amerikaner bereitwillig in ihre Mitte aufnahmen.
Sie spendierten ihm nicht nur mehrere Biere, sondern auch eine Eintrittskarte für das Spiel - bei dem er allerdings das Tor verpasste, weil er gerade am Burgerstand stand.
Beim Heimspiel an diesem Samstag hat er aber eine neue Chance auf seinen ersten Torjubel, denn seine neuen Freunde haben ihn direkt wieder eingeladen. Und nicht nur die: Auch der Verein hat inzwischen von dem neuen Fan aus Amerika gehört und will ihn am Samstag hinter die Kulissen des Stadions führen.
Übrigens ist Evan nach eigener Aussage jetzt "Southend 'til I die", also lebenslanger Fan. Und wahrscheinlich hat er jetzt nach seiner Rückkehr in die USA viel mehr zu erzählen, als wenn das mit dem Sightseeing geklappt hätte. Die ganze Geschichte gibt es mit Fotos auf bbc.com.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (hätte auch gerne so eine AG in der Schule gehabt)