Warum es keine gute Nachricht ist, dass das Wochenende sonnig wird
Der Todesschütze von Wetzlar soll Neonazi gewesen sein, am Wochenende wird es fast sommerlich und es gab erneut landesweite Razzien gegen Kinderpornografie. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Raten Sie mal, wie viele Menschen im Jahr 1700 auf der Erde lebten? Ja, richtig: 600 Millionen. Sie sind gut! Und jetzt raten Sie mal, wie viele Follower Cristiano Ronaldo aktuell auf Instagram hat. Okay, ich sag's Ihnen: Es sind 651 Millionen Follower. Ronaldo hat also mehr Follower als die Erde im Jahr 1700 Bewohner hatte.
Wenn wir in der Menschheitsgeschichte weit genug zurückgehen, kommen wir vielleicht auch an den Punkt, an dem es weniger Menschen gab, als ich Follower auf Instagram habe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Jahreszahl deutlich "v. Chr." sein muss, damit das passt. Gefunden habe ich die Zahl übrigens bei den Kolleginnen und Kollegen von zdfinfo auf Instagram.
Hier geht es jetzt aber nicht um meine nicht vorhandene Karriere als Influencer, sondern um diese Themen:
- Sonne, Sonne, Sonne und am Samstag bis zu 24 Grad
- Vorbestrafter Neonazi wollte Trennung nicht akzeptieren
- Landesweite Razzien gegen Kinderpornografie
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipp: Die kulinarischen Tricks von Ikea
- Podcast-Tipp: Gold & Asche
- Eins noch ...
Unsere heutige Momentaufnahme hätte sich eine KI nicht schöner ausdenken können: hessenschau.de-Nutzer Peter Gasselsdorfer hat sich mit seinem Teleobjektiv auf den Balkon gestellt und mal kurz den großen Feldberg vor der untergehenden Abendsonne eingefangen. Tolles Foto!
Sonne, Sonne, Sonne und am Samstag bis zu 24 Grad
Wir sind leider schon wieder an dem Punkt im Jahr, wo die Ankündigung von schönem Wetter irgendwie auch eine schlechte Nachricht ist, denn eigentlich bräuchten wir dringend Regen.
Der März war nicht nur so warm wie keiner zuvor, sondern auch viel zu trocken. Seit Messbeginn im Jahr 1881 gab es keinen trockeneren März. Vereinzelt kam es bereits zu Waldbränden und es könnten noch weitere folgen, warnt Hessen Forst.
Auf dem Rhein werden die Sandbänke schon immer größer und die Schiffe transportieren 30 bis 40 Prozent weniger Ladung, weil der Fluss nicht mehr tief genug ist. Und das ist in der Tat sehr ungewöhnlich für den April.
Schuld daran ist aber nicht nur der fehlende Regen, sondern auch der fehlende Schnee des vergangenen Winters, der nun als Schmelzwasser fehlt.
Aber abgesehen davon erwartet uns ein fast sommerliches Wochenende, das wieder viele Menschen nach draußen ziehen wird: Wir starten am Freitag mit 21 Grad, bevor es am Samstag sogar bis zu 24 Grad warm werden kann.
Regen ist dabei weiterhin nicht in Sicht. Vielleicht gibt es in der kommenden Woche etwas Wasser von oben, aber das lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen.
Vorbestrafter Neonazi wollte Trennung nicht akzeptieren
Auf einem Feldweg in Wetzlar-Blasbach sind am vergangenen Donnerstag zwei Menschen mit Schussverletzungen aufgefunden worden. Die 17-jährige Jugendliche starb noch am Donnerstag, der 32-jährige Mann erlag gestern seinen Verletzungen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die beiden vor einigen Monaten eine kurze, heimliche Liebesbeziehung, die von der 17-Jährigen beendet wurde.
Die Trennung sei nicht einvernehmlich gewesen, so die Staatsanwaltschaft, der Mann habe dies offenbar nicht akzeptieren wollen und der Jugendlichen deshalb aufgelauert. Er schoss erst auf die 17-Jährige und richtete anschließend die Waffe gegen sich selbst.
Bei dem 32-Jährigen handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wetzlar um Francesco M., der 2010 einen rechtsextrem motivierten Brandanschlag in Wetzlar verübt hatte. Ziel des Anschlags des damals 17-Jährigen war das Haus des antifaschistisch engagierten Pastoralreferenten Joachim Schaefer. Verletzt wurde damals niemand.
M. wurde vom Landgericht Limburg wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt.
Landesweite Razzien gegen Kinderpornografie
Im Rahmen einer europaweiten Großaktion zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der Verbreitung von Kinderpornografie sind in den vergangenen Wochen in Europa insgesamt 774 Objekte durchsucht und 166 Beschuldigte festgenommen worden. In Hessen wurden die Maßnahmen vom 24. bis 28. März vom Landeskriminalamt (LKA) koordiniert.
Hier richteten sich die Ermittlungen nach Behördenangaben gegen 104 männliche und eine weibliche Beschuldigte im Alter von 14 bis 80 Jahren. 1.691 Gegenstände, darunter auch Speichermedien, wurden sichergestellt. Festnahmen habe es in Hessen nicht gegeben, sagte eine LKA-Sprecherin.
Erst vor einer Woche hatten internationale Ermittler eine kinderpornografische Plattform namens "Kidflix" im Darknet zerschlagen. Hier hatte es sieben Beschuldigte aus Hessen gegeben. Die aktuellen Durchsuchungen stünden nicht im Zusammenhang mit dieser Plattform, sagte die Sprecherin.
Weitere Themen des Tages
- Kurz vor ihrem zweiten Geburtstag wird die kleine Frida aus Limburg plötzlich schwer krank. Die Ärzte können ihr nicht helfen, sie stirbt. Fridas Eltern stimmen einer Organspende zu - und retten so anderen Kindern das Leben. Die ganze Geschichte gibt es auf swr3.de.
- 1.200 Euro monatlich, keine Bedingungen, Bienen und Yoga: Was machen Menschen mit einem bedingungslosen Grundeinkommen und was macht es mit ihrem Leben? Dazu hat der Verein "Mein Grundeinkommen" ein Experiment gemacht. Ein Hesse berichtet von prägenden drei Jahren.
- Tottenham Hotspur hat einen klangvollen Namen, könnte aber mal wieder einen Titelgewinn gebrauchen. Insbesondere eine Vereinslegende müht sich um das eigene Vermächtnis. Der Eintracht-Gegner im Check.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Es ist geschafft: Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Gut sechs Wochen haben sie dafür gebraucht. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben sie das Ergebnis vorgestellt: Stärkung der angeschlagenen Wirtschaft und eine Verschärfung in der Migrationspolitik stehen im Mittelpunkt. Auch das Bürgergeld soll reformiert werden.
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- Seit heute erheben die USA Sonderzölle gegen zahlreiche Länder. Auch Deutschland ist betroffen. Doch unsere 20 Prozent sind nichts gegen die 104 Prozent, die US-Präsident Donald Trump von China verlangt. Das konnte man sich dort nicht gefallen lassen: Ab dem 10. April gelten in China neue Zusatzzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf alle US-Waren.
- Alle Jahre wieder macht im Netz die Behauptung die Runde, Osterhasen oder Weihnachtsmänner aus Schokolade würden aus religiösen Gründen umbenannt - so auch in diesem Jahr. Zum einen ist das aber grundsätzlich falsch, zum anderen gibt es einen ganz einfachen Grund dafür, warum ein Schoko-Osterhase als "Sitzhase" oder "Traditionshase" auf dem Kassenzettel steht - und das schon seit mehreren Jahrzehnten.
Streaming-Tipp: Die kulinarischen Tricks von Ikea
Für viele gehört zu einem Besuch in einem Ikea-Möbelhaus auch ein Hot Dog oder eine Portion Köttbullar dazu. In den Restaurants des Möbelgiganten herrscht oft mehr Andrang als in jeder durchschnittlichen Uni-Mensa.
Aber wie macht Ikea das eigentlich, dass die Produkte dort so günstig sind? Und woher kommen diese riesigen Mengen an Lebensmitteln, die dort jeden Tag verarbeitet werden? Sebastian Lege hat sich für die Sendung "ZDFbesseresser" dieser Frage angenommen. Die Antworten gibt es hier.
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Podcast-Tipp: Gold & Asche
In der dritten Staffel des ARD-Podcasts "Gold & Asche" geht es in neun Folgen um das Thema Versicherungen: Was leisten Sozialversicherungen? Worauf sollte man bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten? Welche Policen sind für Hausbesitzer und Mieter unverzichtbar? Kann man bei der Suche nach günstigen Versicherungen den Vergleichsportalen trauen? Diese und viele weitere Fragen werden ab sofort in der ARD-Audiothek beantwortet.
Eins noch ...
Wenn man im Moment Nachrichten aus den USA hört, dann sind das meistens Nachrichten, die einen eher fassungslos machen.
Deshalb habe ich hier eine Geschichte für Sie, die einfach nur nett ist: Christina lebt in Idaho und hat das Down-Syndrom. Routine ist ihr besonders wichtig, und deshalb ist ihre Mutter in den vergangenen 20 Jahren jeden Tag mit ihr in die örtliche Videothek gefahren, damit sie sich ihre Lieblingsfilme ausleihen konnte.
Leider sind Videotheken in Zeiten von Streaming-Diensten nicht mehr so gefragt und so musste der Besitzer der Videothek nach 30 Jahren schweren Herzens seinen Laden schließen.
Aber nicht ohne an seine beste Kundin Christina zu denken: In seinem Shop, der direkt neben der ehemaligen Videothek liegt, hat er eine Mini-Videothek eingerichtet, in der neben Christinas Lieblingsfilmen auch ein paar andere DVDs stehen, damit es auch wirklich nach Videothek aussieht. Nur für Christina. Was für eine schöne Idee, oder?
Die ganze Geschichte gibt es auch noch einmal auf Englisch auf YouTube.
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (findet diese Aktion von Metallica ziemlich cool - Link führt zu Instagram)