Hessen am Abend Verkehrsfrust, gute Vorsätze und Elvis' Vermächtnis
In Frankfurt fließt der Verkehr besonders langsam, wir haben psychologische Tipps zum Durchhalten guter Vorsätze und es gibt Neuigkeiten zur Geiselnahme in Rimbach. Das und mehr im Tagesrückblick von Sven-Oliver Schibat.
Unser Morgenticker gehört sicher für einige von Ihnen zur täglichen Pflichtlektüre. Kein Wunder, denn meine Kolleginnen und Kollegen stellen hier alles Wissenswerte für den hessischen Start in den Tag zusammen. Heute sind neben vielen anderen Themen besonders alle Tierfreunde auf ihre Kosten gekommen.
Ich habe dort zum Beispiel erfahren, dass im Jahr 2023 43 Nutztiere in Hessen von Wölfen gerissen wurden - im Jahr 2024 waren es nur noch sechs. Warum das vermutlich so war, verrät Ihnen mein Kollege Simon Rustler.
Außerdem gibt es immer mehr Störche in Hessen, und wenn wir schon bei fliegenden Tieren sind: Im Jahr 2024 sind unter anderem 2.800 Pferde, zwei Flusspferde, ein roter Panda und zwei sibirische Tiger über Hessen geflogen. Allerdings nicht aus eigener Kraft, was wirklich kurios gewesen wäre, sondern mit der Lufthansa. Das hat die Airline jüngst verkündet.
Die kurioseste Tiermeldung des Tages kommt allerdings aus Rheinland-Pfalz. Das ist zwar ganz offensichtlich nicht Hessen, aber es geht um eine Hessin: Die 25-Jährige war auf einer Wanderung von Frankfurt in die Niederlande, als sie in einem Waldstück bei Rheinbrohl im Landkreis Neuwied in einer Hängematte übernachtete und plötzlich Besuch von einer Rotte Wildschweine bekam.
Sie versuchte, die Tiere durch lautes Rufen und Klatschen zu vertreiben, doch das hatte nicht den gewünschten Effekt. Zitat aus dem Bericht der Kolleginnen und Kollegen des SWR: "Sie haben nur zurückgebrüllt." Die Nacht endete schließlich mit einer Polizeieskorte aus dem Wald - und einem Bänderriss auf dem Weg nach draußen. Jetzt geht die Reise mit dem Zug weiter. Und hoffentlich ohne Wildschweine neben dem Bett.
Und noch ein Tierthema habe ich beim NDR gefunden, das vielleicht für die Hundebesitzerinnen und -besitzer unter Ihnen relevant sein könnte: In den vergangenen Monaten ist bundesweit das "Werwolf-Syndrom" bei Hunden häufiger aufgetreten. Schuld daran könnten Rinder-Kauknochen aus China sein, die Giftstoffe enthalten.
Mehr Tiere gibt es hier heute nicht, dafür aber jetzt noch einen Regenbogen. Der ist nämlich auf unserer heutigen Momentaufnahme von hessenschau.de-Nutzer Marco Krummer aus Dietkirchen zu sehen. Und falls Sie nicht wissen, wo Dietkirchen liegt: Das ist direkt neben Limburg.
Am Dienstag habe ich Sie gefragt, wann bei Ihnen der Weihnachtsbaum aus der Wohnung fliegt oder ob er vielleicht schon längst weg ist - und 56,9 Prozent von Ihnen haben geantwortet, dass sie sich noch nicht von ihm getrennt haben. 25,4 Prozent haben ihn dagegen schon entsorgt und 17,7 Prozent lassen ihn einfach stehen.
Mich würde jetzt allerdings interessieren, ob das alles Plastikbäume sind oder ob der Baum einfach irgendwann sehr traurig aussieht. Wie auch immer: Hier sind die Themen des Tages.
In Frankfurt kriechen Autofahrer durch die Stadt
Autofahren in der Großstadt macht keinen Spaß. Wenn man sich nicht drei Kilometer vorher richtig einordnet, kommt man oft nicht rechtzeitig auf die Abbiegespur, weil alles so voll ist, und überhaupt geht es oft nur sehr langsam voran.
Auch wenn zum Beispiel in Frankfurt an den meisten Stellen 50 km/h erlaubt sind: Im Schnitt braucht man hier für zehn Kilometer 26 Minuten und 27 Sekunden, was einer Geschwindigkeit von 23 km/h entspricht. Nur in Berlin braucht man für diese Strecke bundesweit noch länger, nämlich 29 Minuten. Das hat eine Analyse der Verkehrsmuster durch den Kartenspezialisten TomTom ergeben.
In Kassel benötigt man für die gleiche Strecke übrigens 20 Minuten und in Wiesbaden 19 Minuten und 38 Sekunden. Die Zeiten für andere hessische Städte wie Darmstadt oder Gießen kann ich Ihnen allerdings nicht nennen, weil sie es nicht in die Negativwertung geschafft haben.
Europaweit führt übrigens kein Weg an London vorbei, wenn es um die Langsamkeit im Straßenverkehr geht: 33 Minuten braucht man dort für zehn Kilometer. Das sollte man sich immer vor Augen halten, wenn es in Frankfurt mal wieder nicht vorwärts geht: Es geht noch schlimmer!
"Verknüpfen Sie Ihren Vorsatz mit so viel Spaß wie möglich"
Was machen eigentlich Ihre guten Vorsätze für das neue Jahr? Sind Sie noch dabei oder haben Sie schon aufgegeben?
Während die Fitnessstudios gerade wieder das Geschäft des Jahres machen, sieht es mit den Verkaufszahlen von Alkohol dank guter Vorsätze und "Dry January" wohl deutlich schlechter aus - zumindest war das in den Jahren 2023 und 2024 so.
Doch wie schafft man es, die guten Vorsätze nicht schon nach wenigen Wochen wieder aufzugeben? Das haben wir die psychologische Psychotherapeutin Frauke Niehues aus Gießen gefragt.
Ihre Tipps: Vor allem sollte man seine Ziele möglichst konkret formulieren und mit positiven Emotionen verbinden. Wer also bei "Mehr Sport!" sofort an Muskelkater und Atemnot denkt, wird wahrscheinlich wenig Erfolg haben.
Außerdem sollte man sich nicht überfordern, sondern immer überlegen, wie realistisch so ein Ziel überhaupt ist und ob man es überhaupt schaffen kann.
Das ist jetzt alles natürlich etwas unkonkret, weshalb man unbedingt das ganze Interview lesen sollte. Dann wird vieles klarer.
21-Jährige in Rimbach war wohl zufälliges Opfer
Die 21 Jahre alte Angestellte einer Bankfiliale in Rimbach (Bergstraße), die am Dienstagmorgen von einem 36-Jährigen als Geisel genommen wurde, ist von diesem wohl rein zufällig ausgesucht worden. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.
Der Tatverdächtige soll erstmals am Montagabend aufgefallen sein, als er in Rimbach Kontakt zu einer Bekannten aufnehmen wollte. Nachdem er vergeblich versucht habe, in die Wohnung der Frau zu gelangen, sei er am Dienstagmorgen zur Bank gegangen. Warum, ist allerdings noch unklar. Auch warum er die 21-Jährige dann mehrere Stunden festhielt, ist noch ein Rätsel.
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Köln konnte die Polizei keine relevanten Beweismittel finden. Auch Hinweise auf einen politischen Hintergrund gibt es nicht.
Der Tatverdächtige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Ihm wird Geiselnahme vorgeworfen. Angaben dazu hat er bislang nicht gemacht.
Weitere Themen des Tages
- Ein 65-Jähriger aus dem Hochtaunuskreis soll eine Freundin erst in ihrer Wohnung in Frankfurt erwürgt und dann die Leiche mehr als zwei Monate verwesen lassen haben. Gegen ihn wurde Anklage wegen des Verdachts des Totschlags erhoben.
- Happy birthday, Elvis! Der "King of Rock'n'Roll" wäre heute 90 Jahre alt geworden. Für seine Fans gibt es jetzt in Bad Nauheim (Wetterau) eine neue Attraktion: Den "Villa Hansa Schallplatten"-Laden von Ina Simone Mautz.
- Ein 20-Jähriger ist in der Nacht zum Mittwoch auf der A7 bei Felsberg (Schwalm-Eder) tödlich verunglückt. Er wollte wohl mit seinem Kleintransporter einen Lkw überholen, kam dabei auf der glatten Straße ins Rutschen und prallte frontal in einen Lkw. Durch die Wucht des Aufpralls kippte der Wagen zur Seite.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Seit einigen Tagen kostet das Deutschlandticket nicht mehr 49 Euro, sondern 58 Euro. Da stellt sich für viele die Frage, ob sich das Ticket für sie noch lohnt. Die Umweltorganisation Greenpeace hat deshalb ausgerechnet, wie sich die Kosten für Familien auswirken. Kritik an den Berechnungen kommt allerdings ausgerechnet von den Betroffenen selbst.
- Am Dienstag ging es an dieser Stelle darum, wie man mit Künstlicher Intelligenz zumindest virtuell ewig leben kann. Im wirklichen Leben sind wir von der Unsterblichkeit noch weit entfernt, aber wir werden immerhin immer älter. Bis 2050 wird die Zahl der über 80-Jährigen voraussichtlich von heute rund sechs auf acht bis zehn Millionen steigen, heißt es im neunten Altersbericht. Das bringt allerdings auch einige Probleme mit sich.
Beckenbauer - Legende des deutschen Fußballs
Vor einem Jahr ist Franz Beckenbauer gestorben. Ihn nur als Fußballspieler zu bezeichnen, würde ihm wohl nicht gerecht, denn schließlich war er der "Kaiser" und schon zu Lebzeiten eine Legende.
In der ARD-Mediathek gibt es eine rund 90-minütige Dokumentation über das Leben des Mannes, über den Günter Netzer sagte: "Er war der Beste zu seiner Zeit und es ist kein Besserer nachgekommen."
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Falls Sie es heute Abend nicht direkt schaffen: Der Film ist noch bis zum 15. Februar 2029 online. Sie müssen sich also wohl eher nicht unbedingt beeilen.
Eins noch ...
Vor wenigen Wochen haben Millionen von Gegenständen als Weihnachtsgeschenke den Eigentümer oder die Eigentümerin gewechselt.
Und vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie nach ein paar Tagen festgestellt haben: "Mist, ich habe ein Geschenk vergessen!" Ich kenne das jedenfalls.
In so einem Fall reicht man es dann einfach direkt weiter oder lässt es unauffällig bis zum nächsten Geburtstag liegen. Letzteres würde ich für Lebensmittel allerdings nicht empfehlen. Das könnte schwierig werden.
Oder man hat es ganz vergessen und findet es beim nächsten Frühjahrsputz wieder. Im Fall von Timothy King aus Illinois in den USA war die Sache mit dem vergessenen Geschenk aber fast schon ein Fall für Historiker ...