Deutlicher Anstieg bei Datenverkehr 1,3 Millionen Jahre Fußball: neuer Rekord an Frankfurter Internetknoten

Der internationale Datenverkehr ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen und sorgt für Höchtwerte an Europas größtem Internetknoten in Frankfurt. In den Jahren zuvor war der Fußball größter Treiber, jetzt gibt es einen neuen Spitzenreiter.

Kabel am DE-CIX-Internetknoten in Frankfurt
Internetknoten in Frankfurt Bild © DE-CIX
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Europas größter Internetknoten in Frankfurt hat einen neuen Rekord aufgestellt: Im vergangenen Jahr flossen mehr als 45 Exabyte an digitalen Daten durch die Leitungen, so viel wie nie zuvor. Das teilte Betreiber De-Cix am Mittwoch mit.

Das entspreche in etwa der Datenmenge, die für das Streaming eines Fußballspiels mit einer Dauer von 1,3 Millionen Jahren benötigt wird. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Datenverkehr demnach um 13 Prozent.

An allen Standorten weltweit stellte das Frankfurter Unternehmen im Jahr 2024 mit insgesamt 68 Exobyte an Daten ebenfalls einen neuen Rekord auf. Insgesamt habe sich die Masse der übertragenen Bits und Bytes in den vergangenen fünf Jahren laut De-Cix mehr als verdoppelt: 2020 waren es noch 32 Exabyte. 

Videospiele lösen Fußball ab

In den Vorjahren waren es immer wieder Fußballspiele der Uefa Champions League, die durch das Streaming der Videosignale für Rekorde beim Datendurchsatz sorgten. Im vergangenen Jahr waren jedoch vor allem Computer- und Videospiele für den Bestwert verantwortlich.

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Am 20. November erschien ein großes Update für das Spiel "Assassin’s Creed" für die Spielekonsolen Playstation und Xbox, das für viel Datenverkehr sorgte. Außerdem wollten an diesem Tag viele Menschen das neue Spiel "Stalker 2" herunterladen und trugen damit maßgeblich zum Tagesrekord von 24,92 Terabit pro Sekunde bei. Allein auf Frankfurt entfielen an diesem Tag 18,11 Terabit pro Sekunde – auch das ein Rekord.

Zwanzig Mal so hoch wie der Mount Everest

Würde man diese Datenmenge auf Papier ausdrucken, erhielte man einen Stapel, der 20 Mal so hoch ist wie der Mount Everest.

Das Unternehmen mit knapp 250 Mitarbeitenden betreibt neben Frankfurt auch Internetknoten in Mumbai, New York, Madrid und weiteren Standorten. An diesen Knotenpunkten werden lokale, regionale und globale Netzwerke miteinander verknüpft. "Wir vernetzen nicht nur einzelne Menschen und Gesellschaften, sondern bringen Unternehmen und komplette Volkswirtschaften rund um den Erdball miteinander ins Geschäft", sagt Geschäftsführer Ivo Ivanov.

Der Netzknoten in Frankfurt treibt seit Jahren den Bau von neuen Rechenzentren in der Main-Region an. Zuletzt hatte Google im 20 Kilometer entfernten Hanau ein Rechenzentrum für seine Clouddienste eröffnet.

Redaktion: Julian Moering

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa