Halbjahresbilanz des Ordnungsamtes 20.000 Online-Anzeigen in Frankfurt übers Parksünder-Portal

Weniger Personalaufwand, zusätzliche Bußgeldeinnahmen: Das Online-Meldeportal für Verkehrsdelikte hat sich aus Sicht des Ordnungsamts Frankfurt bewährt. Mehr als 100 Anzeigen pro Tag gehen dort ein. Nun soll das Portal erweitert werden.

Auf einem Smartphone ist das Bild eines Autos zu sehen, das auf einem Radstreifen hält
Viele Privatleute zeigen Verstöße wegen Falschparkens an - in Frankfurt wurde dafür extra ein eigenes Meldeportal eingerichtet. Bild © picture-alliance/dpa
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Seit einem halben Jahr können Bürgerinnen und Bürger mithilfe eines automatisierten Online-Portals Verstöße im ruhenden Verkehr in Frankfurt melden – nun hat das Ordnungsamt Frankfurt eine positive Bilanz zur Meldeplattform gezogen.

Seit dem Start des Portals am 22. Februar dieses Jahres seien bis einschließlich 25. August insgesamt 19.756 Anzeigen eingegangen. Dann sind mehr als 100 pro Tag.

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"Alle Fälle werden nun zu hundert Prozent bearbeitet"

Auch wenn das im Durchschnitt mit rund 3.200 Privatanzeigen pro Monat weniger sind als zuvor (2023 waren es mit insgesamt 54.507 Anzeigen rund 4.500 pro Monat), sieht das Ordnungsamt darin einen Erfolg, wie es dem hr auf Anfrage mitteilte.

Die Anzahl der Anzeigen sei "immer Schwankungen unterworfen", sagte ein Sprecherin. Die Stadt hatte zuvor mit bis zu 7.000 Anzeigen pro Monat gerechnet.

Nun würden alle Anzeigen, die über das Online-Portal eingehen, automatisiert in das Fachverfahren eingespielt und dem Sachbearbeiter sofort zur Bearbeitung vorliegen. "Somit werden die Fälle zu hundert Prozent bearbeitet, was in der manuellen Bearbeitung nicht der Fall war", so die Sprecherin des Ordnungsamtes. Zuvor wurden nur rund 40 Prozent der Anzeigen bearbeitet.

Die Stadt teilte auf Anfrage nicht mit, wie viele Anzeigen weiterhin auf herkömmlichen Wege – etwa vor Ort in einer Polizei-Wache – eingingen. Dazu würden keine Zahlen vorliegen, sagte die Sprecherin.

Mehr Einnahmen, weniger Personalaufwand

Auch die Einnahmen der Stadt hätten sich nach dem Start der Meldeplattform gesteigert. Eine genaue Zahl wollte das Ordnungsamt nicht nennen. In den vergangenen zwei Jahren wurden durch die Privatanzeigen 1,75 Millionen Euro für den Haushalt eingenommen.

Zudem sei nun weniger Personalaufwand für die Bearbeitung der Anzeigen nötig – auch das sei "ein positiver Effekt".

Auch Halten auf Busfahrstreifen soll gemeldet werden können

Von den seit Einführung des Online-Portals 19.756 gestellten Anzeigen seien 351 eingestellt worden. Die Gründe dafür seien nicht abrufbar.

Nun soll das Portal in den kommenden Wochen um weitere Anzeigeoptionen erweitert werden, wie zum Beispiel das Halten oder Parken innerhalb der Fünf-Meter-Grenze zu Kreuzungen oder Einmündungen oder das Parken oder Halten auf Busfahrstreifen.

Bisherige Rubriken beinhalten diverse Ordnungswidrigkeiten betreffend den Radweg, die Radfahrstreifen, den Gehweg, das Halteverbot, Anlieger-, Bewohner- und Schwerbehindertenparkplätze, Grünstreifen, Verkehrsinseln und Sperrflächen sowie Feuerwehreinfahrten. Auch das Überschreiten der erlaubten Parkzeit kann dort gemeldet werden.

Anzeigen von externen Portalen bleiben meist liegen

Neben der offiziellen städtische Meldeplattform gibt es andere Anbieter, um auf Verstöße auferksam zu machen.

Wer eine Ordnungswidrigkeit wie Falschparken über externe Portale wie beispielswiese weg.li meldet, muss sich nach Angaben des Ordnungsamtes allerdings auf eine Enttäuschung einstellen: "Eine Anzeige von externen Portalen wird meist nicht bearbeitet, da keine Schnittstelle für die automatische Übernahme in das Fachverfahren vorhanden ist und die Informationen händisch übertragen werden müssten."

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de